Wieso läuft mein Welpe beim Gassi gehen erst hinter mir und auf dem Heimweg vor mir?
Meine Hündin (6 Monate alt, 3 Monate bei uns) geht generell nicht gerne gassi. Wenn wir den Spaziergang beginnen, schüttelt sie sich erst, schaut sich um und läuft dann lustlos hinter mir her ... Sie bleibt alle 2-3 Meter stehen und schaut zurück.Wenn wir uns dann auf den Heimweg machen läuft sie immer voran. Mittlerweile habe ich es schon geschafft, dass sie zumindest nicht mehr an der Leine zieht. Ich bin einfach immer stehen geblieben wenn sie in der Leine hing. Kann es sein, dass sie dieses Verhalten übernommen hat? Das sie jetzt stehen bleibt wenn ich ihr zu schnell bin? Sie schnuppert auch extrem viel! Wir laufen jeden Tag die selbe Straße entlang, bis wir an einer Wiese sind oder eben nur mal kurz um den Block. Eigentlich müsste sie sich doch mittlerweile an die Geräusche und anderen Eindrücken gewöhnt sein, oder wo liegt mein Denkfehler!?
3 Antworten
Das Shake off ist keine Beschwichtigung sondern fällt in den Bereich des Übersprungverhalten, ergo Fiddle about, der Hund steht dann in einem Konflikt und zeigt ein Verhalten welches nicht unbedingt zur Situation passt, oftmals ist das Körperpflegeverhalten, wie eben das Shake off.
Das deutet auf starken Stress hin.
Das sie auf dem Hinweg hinter und auf dem Rückweg vor Dir läuft liegt daran, das sie schnellstmöglich wieder zurück will, weil unsicher oder sogar Angst da eine Rolle spielen.
Du schreibst sie hat vorher viel an der Leine gezogen, auch das deutet auf Angst hin, sowie auch das vermehrte schnüffeln, was im übrigen einerseits der Informationsaufnahne dient aber auch in diesem Kontext Übersprung sein kann.
Immer andere Wege laufen, wie hier empfohlen worden ist, ist für einen unsicheren Hund sicher nicht ratsam, eher kontraproduktiv und kann wenn es bis hierhin „nur“ Unsicherheit ist zu Angst führen.
Dein Denkfehler liegt vermutlich darin begründet, das auch immer der selbe Weg nicht zu einem sicheren Hund führt, da muss an der Ursache gearbeitet werden. Auch wenn Du nichts siehst oder hörst, was Du als Angstauslöser ansiehst, für den Hund ist dann schon das Gassi gehen mit Angst verbunden und der Hund entscheidet was für ihn Angstauslösend wirkt.
Deshalb muss an dem Angstverhalten gearbeitet werden, dazu können einerseits isometrische Übungen sehr hilfreich sein aber auch Social Support ist sehr hilfreich, insofern Dein Hund Dir soweit vertraut, das Du seinen Schutz übernehmen kannst.
Hier muss vorrangig an der Bindung gearbeitet werden, zudem helfen auch Zerrspiele die der Hund ausschließlich gewinnt, vermutlich sind die aber für den Anfang nur innerhalb der Wohnung möglich, unsichere oder gar ängstliche Hunde spielen nicht, zumindest nicht dort wo sie Angstauslöser vermuten.
Das Schütteln kann ein "abschütteln" sein. Das machen Hunde zum Beispiel, wenn sie etwas aufgegeben haben und ihr Verhalten nun kurzfristig ändern wollen.
Beispiel: sie wollen an ein Spielzeug, du verbietest es. Der Hund ist hartnäckig, merkt aber irgendwann, dass sein Vorhaben scheitert. Dann schüttelt er sich um zu beschwichtigen.
Kann, nicht muss.
Besuche eine Hundeschule, lies viel. Wichtiger als Kommandos ist es, die Sprache des Hundes zu verstehen! Dann erklärt sich vieles.
Abgesehen davon hat jeder Hund einen eigenen Charakter.
Man kann ihm angewöhnen, nicht nach vorne zu preschen. Ist viel Arbeit und Mühe, aber auf die Dauer gerechnet ist sie es wert!
Viel Erfolg
Hab mir das mit dem shake off mal genauer durchgelesen... Danke für den Tipp
Er ist ein junghund, kein Welpe.
der Hund langweilt sich, wenn ihr immer die selbe Strecke lauft. MacH mal einen spannenden Ausflug mit ihm,in der Natur, mit Wasser. Bring ihm was bei, verstecke dich und lass ihn suchen und, und und. Was meinst du, wie gerne dein Hund dann läuft. Auf dem Rückweg läuft er vor Dir, weil dann die Langeweile bald vorbei ist.
Das hat mal so überhaupt gar nichts mit Langeweile zu tun und verstecken bei einem Hund der „nur“ Unsicherheiten zeigt wäre schon fatal und kann zu starkem Trennungsstress führen, aber das wäre dann vermutlich bei Dir Kontrollverhalten 🙄
Was macht ihr denn unterwegs mit ihm? Ball ist auf Dauer auch langweilig. Was kann der Hund denn so?
Sie liebt den Ball und kann ihn mit Freude 100 mal holen... Sie kann sitz, platz, high 5, komm und fast schon Rolle. Es gibt sicher mehr Gründe als nur Langeweile. Die kommt hier eher selten auf und das würde ich selbst bemerken. Würde eher behaupten, dass es sicher nicht schadet, wenn ein Hund nicht durchgehend auf 100% läuft und auch weiß wie er sich entspannen kann. Langweile schadet nicht... Keinem Menschen ob groß oder klein und einem Hund auch nicht. Wir laufen spazieren, machen öfter mal einen Abstecher zum Spielplatz wo sie dann im Sandkasten die Förmchen von meinem Sohn vergraben und ausbuddeln darf (nicht erlaubt aber im Ort geduldet ✌️😉) . Sie sucht selbst Stöckchen oder auf Kommando, Wettrennen, verstecken bzw suchen. Also würde sagen sie hat mehr Programm als so manches Menschenkind 🙊Denke ich werde den Tipp oben beherzigen und zur Hundeschule gehen...
Stöckchen würde ich in jedem Fall unterbinden, auch keine werfen. Das kann zu stärksten Verletzungen führen.
hundschule , wenn sie vernünftig ist, ist gut. Leider wird teilweise auch falsches oder veraltete Methoden gelehrt.
Hundeschule wäre sehr sinnvoll, am besten schaust Du dafür mal in der PLZ Suche bei TSD (Trainieren statt dominieren), dort findest Du gut ausgebildete Trainer die nichts von Dominanzverhalten oder ähnlichen Unsinn erzählen.
Wir gehen jeden Tag den selben Weg, da dieser uns zur Wiese, zum Park und um den Block führt. Wir haben einen Ball, Leckerlis, mal mit Kind mal ohne, mal mit einem zweiten Hund und mal rechts rum mal links herum... Wir gehen an den See, in den Wald, aufs Feld usw...Sie findet gassi gehen einfach nicht toll. Da muss ich dann nicht jeden Tag eine neue Strecke laufen. Oft macht sie den Eindruck als hätte sie Angst. Also Langeweile schließe ich aus. Trotzdem danke