Wieso ist es für die meisten Menschen peinlich, nackt zu sein?

12 Antworten

"Der menschliche Körper ist doch eben das, was uns alle verbindet."

Ich hoffe (jedenfalls in weniger pessimistischen Stunden), unser Geist tut es auch.

Manche legen aus guten Gründen keinen Wert auf eine all zu enge körperliche Verbindung. Darf man in diesem Zusammenhang dein Augenmerk darauf lenken, dass es nicht einfach nur "Menschen" gibt, sondern zumeist Männer und Frauen, die an gezeigter oder demonstrierter Nacktheit nicht dasselbe Interesse haben?

Nicht ganz grundlos werden weiblicher und männlicher Exhibitionismus ja auch strafrechtlich unterschiedlich gewürdigt.

Der Rückgang öffentlicher Nacktheit erklärt sich m. E. ganz einfach: Durch die Zuwanderung aus der Türkei, von oft konservativen Aussiedlern aus Osteuropa und schließlich von oft lästig werdenden Männern aus dem islamischen Kulturraum sind immer weniger Frauen jüngeren und mittleren Alters bereit, sich öffentlich total zu entblößen. Damit werden viele Orte öffentlicher Nacktheit auch für sehr viele Männer uninteressant, so dass die Zahl derer, die solche Orte aufsuchen, insgesamt zurückgeht - wohingegen das Durchschnittsalter der verbleibenden Besucher rapide zunimmt.

Ich finde das nicht peinlich - wenn man einen schönen Körper hat. Mir gefällt zb. mein Körper ganz und gar nicht, deshalb zeige ich es auch kaum.

Ich denke, dass hier vor allem die religiöse-Moral eine große Rolle spielt. Siehe zB. die muslimischen Länder; nicht mal eine Haarsträhne der Frauen darf man sehen. Sobald man dort eine normale enge Jeans und ein T-Shirt trägt, gilt man als Hu..e, als eine Schande.


Blaustern210 
Beitragsersteller
 02.01.2018, 19:13

Ich finde meinen Körper auch nicht "schön" aber man kann ja nicht wissen, ob andere "hübsch" sind, da es Photoshop etc gibt

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Das ist ein interessantes Forschungsthema für die Fächer Psychologie, Kultur- und Religionsgeschichte. Sicher ist, dass es zusammenhängt mit der Entwicklung der repressiven Sexualmoral der letzten 3500 Jahre und dass es eng verbunden ist mit der Entwicklung der patriarchaischen Religionen dieser Zeit. Andererseits ist das Phänomen ja nicht auf sie beschränkt.

Forschungsgegenstand in diesem Zusammenhang müsste es also auch sein, ob dieses Phänomen ausschließlich kulturell erworben ist oder ob es dafür eine angeborene Disposition gibt. Das ist ja gegenwärtig zuhöchst umstritten.

Zu Bedenken möchte ich geben, dass dem Mythos nach die Sitte, dass Frauen ihre Genitalien mit einem Ziegenfell verhüllen, in Libyen entstanden ist, und zwar noch in der vorpatriarchaischen, also dort der matriarchaischen Zeit. Da war es vor allem wohl ein Schutz gegen Vergewaltigung.

Einen evolutionären Sinn sehe ich in der Sexualscham pubertierender Mädchen. Die Sondersituation des Menschen ist sein bei der Geburt sehr großer Kopf. Ist das Mädchen zwar schon empfängnisfähig, aber (im Becken) noch nicht ausgewachsen, ist eine Schwangerschaft für sie lebensgefährlich: Der Kopf des Babys würde nicht durch das Becken passen, und ohne Kaiserschnitt müssten Mutter und Kind sterben.

Auf dieser Grundlage denke ich, dass speziell diese Scham, sich nackt zu zeigen, wohl evolutionär erworben , als Disposition also angeboren ist. Ob alle anderen Formen nur kulturell erwarben ist, scheint mit zumindest zweifelhaft, In einem gewissen Alter sind auch Jungen schamhaft, selbst wenn sie auf einem FKK-Gelände aufgewachsen sind. Ist es der Ödipus-komplex ? Auch daran habe ich mine Zweifel.

Hmm... mir ist das eigentlich nicht peinlich. Ich weiß nur, dass es in unseren Kulturkreisen eher unüblich ist. Daher passe ich mich dem an - ich würde auch FKK machen im Sommer, allerdings kenne ich keinen, der mitgehen würde, und alleine ist mir das zu dröge. Und so wichtig ist mir das nun auch nicht.

In der Sauna war ich auch das ein oder andere Mal. Das ist aber nicht so mein Ding, weil es mir einfach zu heiß ist da drin. :) (Ich weiß, dass das der Sinn der Sache ist...)

Bei der Bundeswehr (Sammeldusche für über 10 Mann) duschten wir immer völlig nackt, ohne Abtrennung oder so etwas. Natürlich wurde auch da "geguckt", das hat auch nichts mit homo/hetero zu tun. Oder auch nach dem Sport an der Uni.

Als Mann hat man natürlich manchmal das Problem "Mist, was ist, wenn ich jetzt eine Latte kriege?" :) - das möchte man halt auch nicht immer so unbedingt. Kann ja auch einfach an der Temperatur liegen.


Ssimone  02.01.2018, 21:02

männer haben ihr probs, wir frauen die unsrigen...

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OlliBjoern  02.01.2018, 21:08
@Ssimone

Das stimmt wohl :)

Allerdings hat mir eine Frau auch mal gesagt, es wäre ja nicht schlimm, wenn ich beim FKK ne Latte kriege. Ich weiß aber nicht, ob das alle Frauen so sehen würden...

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Würde ich nicht sagen, schließlich gibt es zahlreiche FKK-Strände, die im Sommermeist sehr voll sind und es gibt viele Saunen, wo ebenfalls etliche Menschen zusammen kommen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Innerhalb meines Studiums hatte ich viel mit Politik z utun