Wie wurde Freiheit im Mittelalter definiert?
Ich hab gehört dass Leute im Mittelalter eine ganz andere Definition von Freiheit hatten. Was verstanden sie denn darunter?
3 Antworten
Zur Bedeutung von "Freiheit" im Mittelalter hier ein Artikel aus dem Historischen Lexikon der Schweiz:
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/017468/2008-02-20/#HDiemittelalterlicheTradition
Auch das sollte weiterhelfen: Freiheit im Mittelalter am Beispiel der Stadt. Das Buch gibt es frei als PDF:
https://publishup.uni-potsdam.de/opus4-ubp/frontdoor/deliver/index/docId/3268/file/phdl04.pdf
Frei sein bedeutete nicht in Hörigkeit.
Frei sein bedeutete nicht leibeigen zu sein, keinem Pfaffen, Grafen oder sonstwem als Eigentum zu gehören. Frei sein bedeutete aber auch völlig recht- und schutzlos zu sein. Vogelfrei ...
Jeder durfte Dich straflos töten, Du gehörst ja niemanden. Fahrendes Volk war frei - und rechtlos. Söldner waren frei wenn sie ihren Vertrag erfüllt hatten und/oder nicht mehr gebraucht wurden. Standen sie im Kontrakt waren sie dem gebunden und nicht frei.
Absolut, Zumindest extrem überzeichnet.
Der Antwortgeber übersieht, dass niemand im Mittelalter frei war, auch der Adel nicht. Alle waren gegenseitig verpflichtet und gebunden durch Rechte und Pflichten.
Freiheit war in erster Linie ein Privileg der Freien, das heißt derjenigen, die nicht Leibeigene waren. Freie hatten bestimmte Rechte, wie beispielsweise das Recht, Eigentum zu besitzen, zu heiraten und am öffentlichen Leben teilzuhaben. Freie waren im Allgemeinen vor willkürlichen Eingriffen in ihre Rechte geschützt und konnten vor Gericht ziehen. Sie war auch mit wirtschaftlicher Selbstständigkeit verbunden, Land besitzen und bewirtschaften, Handel treiben und Handwerk ausüben. Politische Freiheit war im heutigen Sinne kaum vorhanden, die meisten Menschen hatten nur begrenzte Möglichkeiten, an politischen Entscheidungen teilzuhaben, die politische Macht lag in den Händen des Adels und der Kirche.
LG aus Tel Aviv
Das sind falsche Behauptungen, vor denen man den Fragesteller nur warnen kann. Typische Klischees vom "finsteren Mittelalter".