Wie wichtig ist die italienische Sprache in Österreich (als Fremdsprache)?
https://en.wikipedia.org/wiki/Languages_of_Austria
Auf der Wikipedia-Seite von Languages of Austria habe ich das gesehen, dass Italienisch die drittwichtigste Fremdsprache Österreichs ist und 9% der Bevölkerung hat Italienischkenntnisse. Das ist nicht so viel, aber Französisch (die zweitwichtigste Fremdsprache nach dem Englischen) wird nur vom 11% der Bevölkerung gesprochen.
Was bedeutet das eigentlich? Gibt es viele Schulen, wo Italienisch als Fremdsprache unterrichtet wird oder ist das nicht so verbreitet?
3 Antworten
Soweit ich das beurteilen konnte, als ich dort lebte, ist italienisch je nach Land (= Bundesland) unterschiedlich wichtig. In Kärnten, Tirol und Vorarlberg ist italienisch zweite Fremdsprache, direkt nach Englisch.
In der Steiermark, Burgenland und Wien wird es wieder eher Richtung Französisch oder etwas anderes gehen. Das hat einfach viel mit der Geographie zutun, in Vorarlberg und Tirol ist italienisch einfach tausend Mal alltagstauglicher als französisch.
Ich hatte in der Schule in den letzten vier Jahren Italienisch. Theoretisch hätte ich dabei etwas lernen können, aber ich bin mit der Sprache nie wirklich warmgeworden. Das lag vor allem daran, daß ich sauer war, Italienisch und nicht Französisch als neue Fremdsprache zu bekommen (in der Klasse gab es nicht genug Freiwillige zum Französischkurs, weil die Drückeberger glaubten, Italienisch wäre einfacher).
Es hat sich außerdem als taktisch unklug erwiesen, meiner Italienischlehrerin zu erklären, daß ich Italienisch für eine überflüssige Sprache hielt: Immerhin hatte ich bereits Latein gelernt, und wenn die Italiener nicht so dämlich gewesen wären und Latein aufgeben hätten, dann könnte ich mit Latein durchkommen.
Leider traf ich damit einen Nerv bei ihr, denn sie mochte wiederum kein Latein. Das merkte man leider auch an ihrer Didaktik, die auf Emotion und Intuition, aber nicht auf Analyse und Struktur, setzte. Damit war ich weitgehend abgehängt.
Heute denke ich mir, sie hätte mir eine historische Grammatik des Italienischen in die Hand drücken sollen, die die Enwicklung der italienischen Morphologie und Syntax aus dem Lateinischen beschreibt. Wahrscheinlich wäre ich davon begeistert gewesen, aber das war nun einmal nicht ihre Art. Deshalb verbrachte ich die nächsten vier Jahre im wesentlichen damit, mich zu fragen welche Art von Teufel die Italiener geritten haben mochte, die Eleganz und Klarheit der lateinischen Grammatik gegen dieses italienische Irrenhaus einzutauschen. Natürlich kam ich zu keinem vernünftigen Resultat.
Da ich zu faul war, Vokabeln zu lernen, machte ich es mir zur Angewohnheit, italienische Vokabeln aus dem Lateinischen herzuleiten. Das funktioniert sehr oft, ist aber nicht wirklich verläßlich (Lehrerin: „Deine Texte kann ich nur mit dem Stowasser auf den Knieen lesen“).
Ja, das war keine Liebesbeziehung.
Wer sagt, dass Französisch "die zweitwichtigste Fremdsprache nach Englisch" ist? Für wen und wo?
Österreich grenzt an Italien. Dass da mal jemand Italienisch lernt, ist doch logisch.
Italienisch ist einfach nicht sonderlich wichtig. Außerhalb von Italien möchte man nirgendwo hin, wo man italienische sprechen kann. Italien hat sich nämlich nicht besonders gut im Somalia und co gekümmert nach der Kolonisierung.
Italienisch ist schön, keine Frage. Aber Französisch kann man in der Berufswelt wesentlich eher gebrauchen.