Wie war das Leben in der DDR bezüglich Stasi?

8 Antworten

Da wurde man als Kind bereist in der Familie drauf hingewiesen, dass man aufpassen soll, was man sagt.

Später habe ich auch mitbekommen, dass in Runden erzählt wurde, wen man für stasiverdächtig hält.

Aber sicher konnte man sich nie sein.

Nach der Wende kam raus, welche Lehrer das an meinen Schulen betraf. Der Direktor war es, das konnte man ahnen. Aber die Lehrerin hatte immer schicke Westklamotten an und war außerhalb ihres Unterrichtes unpolitisch. Und an der Berufsschule war es ein junger Lehrer, der immer auf Kumpel und jugendlich machte.

Von Experten kami1a, UserMod Light und Udavu bestätigt

Selbst im Freundeskreis, ja sogar in der eigenen Familie wusste man nie genau, wer echt ist und wer nicht.


cocjumper104 
Beitragsersteller
 18.12.2024, 18:20

Wäre für mich zu krank. Es kann sein du lernst eine Frau kennen und die ist die Liebe deines Lebens und nach Jahren kommt raus sie war eine bezahlte überwacherin ... Der Mensch ist und bleibt krank

Die Stasi gab es , das kann niemand abstreiten, aber das Übertreiben deren Eingriff in das normale Leben der DDR Bürger, wird sehr stark thematisiert und somit auch überspitzt von Betroffenen hier geschildert.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Udavu  18.12.2024, 19:33

Die Stasi überwachte alles und jeden; der Bürger war der Feind des Staates.

Die DDR Diktatur war ein menschenverachtender Überwachungsstaat.

Leben im Überwachungsstaat

Katinkacat  18.12.2024, 21:44
@Udavu

Die Stasileute haben ganze Familien und Karrieren zerstört.

Über meinen Vater wurde auch eine Akte angelegt. Da war nach der Wende nur noch die Mappe mit dem Autokennzeichen als Aufschrift da. Man sah aber, dass die Akte jede Menge Inhalt gehabt haben muss. Der war aber geschreddert.

zetra  19.12.2024, 14:27
@Udavu

Demnach hat sich etwas geändert, oder ist es nur moderner geworden?

Was sollte man darunter verstehen, sie sind unter Beobachtung und können eingestuft werden?

MrBlackAdder  18.12.2024, 20:34

Wir hatten einen IM in der Familie, der hat sich nach der Wende am Obstbaum aufgehängt, eine Frau und zwei Kinder hinterlassen. Was ich somit deiner Meinung nach überspitzt geschildert habe, du DDR-Schönfärber!

smartguy92  18.12.2024, 19:40

auch überspitzt von Betroffenen hier geschildert.

Was hat das mit "überspitzt" zu tun, wenn die einfach ihre persönlichen Erfahrungen im Nachhinein schildern?!

Solchen Zeitzeugen würde ich eher Glauben schenken als jemanden, der zwar in der DDR lebte und bestätigte, dass es die Stasi einerseits gab, er andererseits aber selber niemals näher mit dieser konfrontiert gewesen ist.

Ich würde auch behaupten, dass die Leute, welche mit diesem Staatsdienst direkt konfrontiert waren, die Sache nachträglich deutlich konkreter und realistischer beurteilen können als irgendwelche Landsleute, die sich schön System-konform verhalten haben und deshalb auch nichts zu befürchten hatten!

zetra  18.12.2024, 19:53
@smartguy92

Solche Sätze geschrieben aus der alten Zeit, sind Fehl am Platz.

Es sollten ja nur die richtige DDR Bürger sein, die versuchten die Mauer zu überwinden und dann in Bautzen zum Einsitzen verdammt gewesen sind. Aber diec16 Millionen Anderen die zur Arbeit gingen, um ihre Familien über die Runde zu bringen, werden hier als Staatskonform bezeichnet, zum Fremdschämen und dieses Thema an sich ohnehin.

Udavu  18.12.2024, 20:05
@zetra
Es sollten ja nur die richtige DDR Bürger sein, die versuchten die Mauer zu überwinden und dann in Bautzen zum Einsitzen verdammt gewesen sind.

Offiziell war Karl-Eduard von Schnitzler Journalist.

Inoffiziell trug der Chefkommentator des DDR-Fernsehens den Namen «Sudel-Ede».

 Ein junger Mann, der nach einem missglückten Fluchtversuch vor laufender Kamera verblutete, war für ihn nichts weiter als ein «angeschossener Krimineller».

https://www.nzz.ch/feuilleton/menschenfeinde-ueberall-oder-die-rueckkehr-des-sudel-ede-ld.1647676

JMJreboot  19.12.2024, 05:56
@zetra
Solche Sätze geschrieben aus der alten Zeit, sind Fehl am Platz.

Und ich dachte das wäre hier das Thema.

zetra  19.12.2024, 13:12
@JMJreboot

Wir werden uns nie näher kommen, wenn diese Sendung mit Sudel Ede und Löwenthal, der Maßstab sein sollen?

Ich habe bereits einige Zeit in ein-zwei ausländischen autoritären Regimen verbracht. Wenn man sich nicht in die Politik einmischt, kann man recht normal leben. Ich habe mir immer gedacht, dass die Leute ruhig wissen können, was ich denke, weil das kaum interessante Erkenntnisse für sie bringen dürfte und wenn sie mir beim Sex zuschauen, können sie vielleicht noch was lernen ;-). Es gibt aber natürlich diejenigen, die politisch interessiert sind und Dinge in ihrer Heimat verändern wollen, und die leiden dann wahrscheinlich schon sehr.

Diese starke Überwachung fand nur bei Leuten statt, die gegen den Staat waren und das auch deutlich gezeigt haben.

Als angepasster Normalbürger der genau wusste, was er in der Öffentlichkeit sagen durfte und was nicht, merkte man kaum was von der Stasi.

Einmal war ein Stasi- Mitarbeiter bei mir in der Wohnung. Der wollte wissen, ob ich mitbekommen habe, dass meine Nachbarn Vorbereitungen getroffen haben um in den Westen zu fliehen .

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Habe in der DDR gelebt, weiss eine ganze Menge darüber.

cocjumper104 
Beitragsersteller
 18.12.2024, 18:19

Ganz ehrlich gesagt wollte doch jeder in den Westen. Mehr Auswahl im Supermarkt, mehr TV Sender, usw ...

Ranzino  19.12.2024, 13:07
@cocjumper104

bei uns ist mal Fernwärme für eine Woche ausgefallen...was ab dann funzte, war dass wir nun ZDF empfangen konnten.

Sachen gibts :p