Wie war das Leben in der DDR bezüglich Stasi?
Wie ist das, wenn man nie weiß, ob man überwacht wird oder nicht. Ich meine teilweise haben die ja alles verwanzt und auf Schreibmaschine getippt. Wann man Sex hatte, wann man auf dem Klo war, usw. Konnte man überhaupt enge Freundschaften und Beziehungen knüpfen oder hatte man bei jedem Menschen Misstrauen ?
8 Antworten
Da wurde man als Kind bereist in der Familie drauf hingewiesen, dass man aufpassen soll, was man sagt.
Später habe ich auch mitbekommen, dass in Runden erzählt wurde, wen man für stasiverdächtig hält.
Aber sicher konnte man sich nie sein.
Nach der Wende kam raus, welche Lehrer das an meinen Schulen betraf. Der Direktor war es, das konnte man ahnen. Aber die Lehrerin hatte immer schicke Westklamotten an und war außerhalb ihres Unterrichtes unpolitisch. Und an der Berufsschule war es ein junger Lehrer, der immer auf Kumpel und jugendlich machte.
Selbst im Freundeskreis, ja sogar in der eigenen Familie wusste man nie genau, wer echt ist und wer nicht.
Das war natürlich selbst in der DDR extrem. Aber selbst das hat es gegeben.
Die Stasi gab es , das kann niemand abstreiten, aber das Übertreiben deren Eingriff in das normale Leben der DDR Bürger, wird sehr stark thematisiert und somit auch überspitzt von Betroffenen hier geschildert.
Die Stasi überwachte alles und jeden; der Bürger war der Feind des Staates.
Die DDR Diktatur war ein menschenverachtender Überwachungsstaat.
Die Stasileute haben ganze Familien und Karrieren zerstört.
Über meinen Vater wurde auch eine Akte angelegt. Da war nach der Wende nur noch die Mappe mit dem Autokennzeichen als Aufschrift da. Man sah aber, dass die Akte jede Menge Inhalt gehabt haben muss. Der war aber geschreddert.
Wir hatten einen IM in der Familie, der hat sich nach der Wende am Obstbaum aufgehängt, eine Frau und zwei Kinder hinterlassen. Was ich somit deiner Meinung nach überspitzt geschildert habe, du DDR-Schönfärber!
auch überspitzt von Betroffenen hier geschildert.
Was hat das mit "überspitzt" zu tun, wenn die einfach ihre persönlichen Erfahrungen im Nachhinein schildern?!
Solchen Zeitzeugen würde ich eher Glauben schenken als jemanden, der zwar in der DDR lebte und bestätigte, dass es die Stasi einerseits gab, er andererseits aber selber niemals näher mit dieser konfrontiert gewesen ist.
Ich würde auch behaupten, dass die Leute, welche mit diesem Staatsdienst direkt konfrontiert waren, die Sache nachträglich deutlich konkreter und realistischer beurteilen können als irgendwelche Landsleute, die sich schön System-konform verhalten haben und deshalb auch nichts zu befürchten hatten!
Solche Sätze geschrieben aus der alten Zeit, sind Fehl am Platz.
Es sollten ja nur die richtige DDR Bürger sein, die versuchten die Mauer zu überwinden und dann in Bautzen zum Einsitzen verdammt gewesen sind. Aber diec16 Millionen Anderen die zur Arbeit gingen, um ihre Familien über die Runde zu bringen, werden hier als Staatskonform bezeichnet, zum Fremdschämen und dieses Thema an sich ohnehin.
Es sollten ja nur die richtige DDR Bürger sein, die versuchten die Mauer zu überwinden und dann in Bautzen zum Einsitzen verdammt gewesen sind.
Offiziell war Karl-Eduard von Schnitzler Journalist.
Inoffiziell trug der Chefkommentator des DDR-Fernsehens den Namen «Sudel-Ede».
Ein junger Mann, der nach einem missglückten Fluchtversuch vor laufender Kamera verblutete, war für ihn nichts weiter als ein «angeschossener Krimineller».https://www.nzz.ch/feuilleton/menschenfeinde-ueberall-oder-die-rueckkehr-des-sudel-ede-ld.1647676
Wir werden uns nie näher kommen, wenn diese Sendung mit Sudel Ede und Löwenthal, der Maßstab sein sollen?
Ich habe bereits einige Zeit in ein-zwei ausländischen autoritären Regimen verbracht. Wenn man sich nicht in die Politik einmischt, kann man recht normal leben. Ich habe mir immer gedacht, dass die Leute ruhig wissen können, was ich denke, weil das kaum interessante Erkenntnisse für sie bringen dürfte und wenn sie mir beim Sex zuschauen, können sie vielleicht noch was lernen ;-). Es gibt aber natürlich diejenigen, die politisch interessiert sind und Dinge in ihrer Heimat verändern wollen, und die leiden dann wahrscheinlich schon sehr.
Diese starke Überwachung fand nur bei Leuten statt, die gegen den Staat waren und das auch deutlich gezeigt haben.
Als angepasster Normalbürger der genau wusste, was er in der Öffentlichkeit sagen durfte und was nicht, merkte man kaum was von der Stasi.
Einmal war ein Stasi- Mitarbeiter bei mir in der Wohnung. Der wollte wissen, ob ich mitbekommen habe, dass meine Nachbarn Vorbereitungen getroffen haben um in den Westen zu fliehen .
Ganz ehrlich gesagt wollte doch jeder in den Westen. Mehr Auswahl im Supermarkt, mehr TV Sender, usw ...
bei uns ist mal Fernwärme für eine Woche ausgefallen...was ab dann funzte, war dass wir nun ZDF empfangen konnten.
Sachen gibts :p
Wäre für mich zu krank. Es kann sein du lernst eine Frau kennen und die ist die Liebe deines Lebens und nach Jahren kommt raus sie war eine bezahlte überwacherin ... Der Mensch ist und bleibt krank