Wie viel Geld für Versicherungen ausgeben?
Hallo,
Ich bin jetzt 21 Jahre alt und bereits seit 2 Jahren ausgelernt und Berufstätig.
Ich komme langsam ins Überlegen ob mitlerweile nicht Versicherungen wie Arbeitsunfähigkeitsversicherung, Zahnzusatzversicherung etc. und Sachen wie ein Bausparvertrag, Riester Rente usw. sinnvoll wären?
Habt ihr euch in diesem Alter schon um solche Sachen gekümmert?
Welche Versicherungen oder "Geld anlagen" würdet ihr mir Empfehlen und was kann ich mir Sparen?
Danke für die Tips!
6 Antworten
In der Reihenfolge:
Privathaftpflicht
Berufsunfähigkeit - Du bist in einem optimalen Alter dafür!
Dann Geldanlage, Riester ist häufig zu teuer.
Bausparen ist aktuell uninteressant, die Summen zu klein, um wirklich zu bauen und die Gebühren einfach zu hoch.
Zahnzusatzversicherung ist IMO überflüssig. Man zahlt vielleicht irgendwann ein bisschen "am Stück" aber die Versicherungen kosten immer mehr als das - leg also lieber das Geld mit an.
Finanztest berät Dich wahrscheinlich besser als die Versicherungsvertreter, es sei denn, Du zahlst die selber und die haften anschließend für ihre Beratung.
Makler bezahlt man am Ende immer selber. Entweder direkt mit einer Rechnung oder indirekt mit Provisionen.
Ja, das stimmt natürlich. Honorarberatung ist aber eher unüblich und der Makler ist nicht teurer als der Vertreter nur weil der Makler haftet. In deiner Antwort machte es den Anschein, ein Berater würde nur haften, wenn man diesen zusätzlich bezahlt.
Ich und viele Freunde, Bekannte und in der Familie haben dadurch ein Vermögen verloren, dass wir denen geglaubt haben, die uns Versicherungen verkauft haben.
Deswegen bin ich da sehr skeptisch und ein klein wenig gucken im Internet hilft mir heute, viel Geld zu behalten, das ich gar nicht mehr für die ausgebe, die am Ende nur mein Geld wollten.
Solche Geschichten lese ich im Internet oft und sie sind mir - ehrlich gesagt - unbegreiflich. Trotzdem möchte ich behaupten, dass es einem als Laie nicht wirklich möglich ist, den ganzen Versicherungsbereich mit all seinen Sparten und Produkten zu überblicken (außer man hat viel Zeit und Muße).
Also - auch wenn es schwer fällt - sollte man sich vllt informieren, wie man an einen guten und seriösen Versicherungsmenschen gerät. Auch hier gibt es Zertifizierungen, auf die man achten kann. Und ich würde hier auch - wie schon gesagt - immer zum Makler raten, da dieser eben haftet und im Kundeninteresse handelt.
Wenn du von einem Vermögen redest, ging es wahrscheinlich um Lebens-/Rentenversicherungen und andere Kapitalanlagen?
Was man wirklich im Leben benötigt:
- Privathaftpflicht
- Berufsunfähigkeit
- Wenn Kinder oder gemeinsame Immobilie: Risiko-Lebensversicherung auf das Leben des jeweils anderen Partners
- Hausratversicherung
Rücklagenbildung:
- Monatliches Sparen auf die Anlageform der persönlichen Wahl
- Rentenversicherung mit Arbeitgeberbeteiligung
Was man nicht wirklich braucht:
- Unfallversicherung, weil die Berufsunfähigkeit das schon alles mit abdeckt und darüber hinaus auch ohne Unfall als Ursache zahlt
- Bausparen, weil die Verträge erst mal Geld kosten, die Summen meist nur für einen kleinen Umbau oder eine Renovierung reichen und die Zinsen kaum jemals die Abschlussgebühren reinholen
- kapitalbildende Lebensversicherung, weil hier Anlage und Versicherung gemischt werden und häufig enorme Provisionen fließen
- Schlechte Riester-Verträge und ich kenne eigentlich keine guten
- Kranknenzusatzversicherung mit Chefarzt, Einzelzimmer und so (wenn wirklich mal was kommt, zahlt man das so - selber erlebt und bisher auch mit "Schadensfällen" weniger bezahlt), Zahnzusatzversicherung, Brillenversicherung, Handyversicherung, Fahrraddiebstahl, Insassen-Unfallversicherung,
Meine Lieblingsreihenfolge ist:
Private Haftpflichtversicherung
Rechtsschutzversicherung (sofern man angestellt ist und/oder Autofahrer/Motorradfahrer)
Berufsunfähigkeitsversicherung (aber bitte eine ohne abstrakte Verweisung)
Alle Kleinversicherungen wie Zähne, Hausrat, Krankenhaustagegeld -> Nee.
Bei Versicherungen sollte man aus meiner Sicht die haben bei denen der Schaden so hoch sein kann, dass man ruiniert ist.
Eine Privathaftpflicht schützt Dich vor unberechtigten Forderungen und so ein Schaden und die Kosten zur Abwehr durch einen Anwalt können durchaus 7 stellig sein (jetzt nicht unbedingt die Anwaltskosten).
Ein Autounfall mit Personenschaden landet ganz schnell vor dem Staatsanwalt und falsches Verhalten gegenüber Arbeitgebern kann einen die Karriere kosten - also beides richtig Geld.
Und natürlich sind die meisten Leute auf ihren Kopf oder Hände angewiesen damit sie Geld verdienen können. Und sowas deckt halt nur die BU Versicherung ab.
Ob die Zähne wirklich mal 2000 Euro kosten oder nicht spielt für Pleite oder nicht keine Rolle. Ob ich mal 2 Jahre auf gebrauchten Möbeln wohnen muss weil mein Haushalt abgebrannt ist ist auch unbequem aber kein Beinbruch. Ob ich im Krankenhaus mehr oder weniger bequem liege ist für den Zeitraum vielleicht hilfreich aber eben auch nur bequem oder nicht. Na und die vielen kleinen Versicherungen die man uns andrehen will sind erst recht nicht das Geld wert. Die Smartphoneversicherung, die Garantieverlängerung usw. Man muss schon wirklich ein Pechvogel sein um dadurch in ein Problem zu kommen.
Was vielleicht noch sinnvoll ist (und nicht viel kostet) ist, wenn man öfter verreist, eine Auslandskrankenversicherung. Also ich denke wenn es wirklich schlimm kommt will ich schon nach Hause geflogen werden und nicht in einem Krankenhaus in Afrika, Asien, Griechenland, Türkei usw. liegen und mich in fremder Sprache mit einem Arzt und den Schwestern über meine Beschwerden unterhalten. Das könnte schief gehen und auch richtig finanziell zuschlagen.
Finde ich gut. Die BU sollte aber an zweiter Stelle stehen und eine Auslandsreisekrankencersicherung sollte man immer bei Auslandsreisen abgeschlossen haben. Kostet im Jahr vllt 20 €.
Mein Sohn hat das alles schon, außer die BU, mit 16 gehabt.
Die Zahnzusatz kostet nur 3 Euro, da er früh anfing. Die ersetzt 90% der Kosten u einmal im Jahr 80 Euro für eine PZR.
Riestern, da zahlt er einmal im Jahr ein, eine kleine summe u hat schon riesig was angespart.
Eine BU find ich auch wichtig, die sind aber sehr teuer.
Über einige der von dir angesprochenen Dinge ist es durchaus wichtig sich in deiner Situation Gedanken zu machen.
Am besten du fragst im Familien-/Bekanntenkreis mal nach einem guten Versicherungsvertreter, der dich beraten kann.
Oder noch besser: Nach einem guten Makler, der Marktübersicht hat und nicht nur eine einzige Gesellschaft vertreiben kann.
Das ABSOLUT wichtigste: private Haftpflichtversicherung, ich kapier nicht, warum dies keine Pflichtversicherung, wie z.B. Krankenkasse, ist. Wenn du die nicht hast, kannst du dich schnell in den Ruin treiben und evtl. die betreffende Person (evtl. ganze Familie) auch.
Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit würde ich auch machen.
Wenn du mal ne Familie hast auch eine Risikolebensversicherung.
Einen Makler zahlt man nicht selber und die haften trotzdem für ihre Beratung.