Wie verhindere ich, daß mein Hund die Übung selbständig abbricht?

4 Antworten

Dann lobe sie doch nicht während der Übung, sondern trainiere in kleinen Schritten und beende die Einheiten mit einem Click oder einem Auflösekommando (bei uns "OK").

Beim Sitzenbleiben würde ich das so machen.

Du weißt ja, wie lange Dein Hund sitzen bleibt. BEVOR er von sich aus das Kommando auflöst, tutst Du es. Dann gibt es Lob, Futter, Spiel oder was auch immer.

Dann machst Du eine Ortsveränderung und machst die Übung nochmal.

Nach und nach kannst Du dann auch einbauen, Dich mal zu entfernen. Erst einen Schritt, dann zurück zum Hund, dann loben. Steht er von alleine auf, bringst Du ihn auf seinen alten Platz zurück, läßt ihn da wieder sitzen oder liegen und gehst einen Trainingsschritt zurück (bleibst also entweder daneben stehen, machst den Abstand nicht so groß oder wartest nicht so lange).

Stück für Stück kannst Du die Schwierigkeiten erhöhen, also Dich weiter entfernen oder länger warten, bis Du zum Hund zurück gehst. Gehe dabei nicht zu schnell vorwärts, sondern steigere die Schwierigkeiten langsam und gehen zwischendurch auch immer mal wieder einen Trainingsschritt zurück.

Wichtig - Kommandos immer erst auflösen und loben, wenn Du wieder am Hund bist.

Rufe den Hund niemals aus solchen Positionen, wo er da bleiben und warten soll, ab, sondern gehe hin und löse das Kommando beim Hund auf. Dann lernt er gar nicht erst die Option, daß er auch von sich aus aufstehen könnte.

Wenn Du ihn nämlich abrufst, kann er das falsch verknüpfen. Stell Dir vor, Dein Hund liegt im Platz - Du gehst weg, er bleibt liegen. Du wartest eine halbe Minute, er liegt immernoch. Ist doch toll! Dann rust Du ihn, er kommt zu Dir, und Du freust Dich und lobst ihn, weil er so toll liegengeblieben ist. Aus Hundesicht wird er aber dafür gelobt, daß er aufgestanden und zu Dir gekommen ist. Damit machst Du ihm und Dir nur unnötig das Leben schwer. Daher beim Übungsaufbau und ihm Training den Hund immer abholen...

Solltest Du für die Begleithundeprüfung üben, dann trainiere das Rankommen und Vorsitzen separat. Nicht in Kombination mit Abliegen oder Sitzen. Ruf ihn einfach beim Spaziergang mal rein oder trainiere das Vorsitzen, in dem Du rückwärts läufst und Dich vom Hund "schieben" läßt.


Tierstreichler 
Beitragsersteller
 18.01.2016, 14:15

Loben und Auflösen verfolgen ja zwei verschiedene Ziele: das Lob soll das bestätigen, was der Hund gerade tut (damit er es hoffentlich beim nächsten Mal, wenn das Kommando kommt, wieder tut, weil er durch das Lob weiß, was die richtige Reaktion darauf ist) - und das Auflösen soll schlicht die Übung beenden so daß der Hund weiß, jetzt kann ich frei entscheiden, was ich als nächstes tue.

Ich möchte gerne beide Mittel zur Verfügung haben und nicht nur eines. Aber ich stimme dir zu (hatte ich weiter unten auch schon mal geschrieben), daß ich für die nächste Zeit erst mal nicht mehr loben, sondern nur das Auflösen üben werde, bis die Aktion "abbrechen" nicht mehr mit dem Lobwort PRIMA, sondern dem Auflösungswort FERTIG verknüpft wird. Und danach, wenn das Auflösen sicher sitzt, das Lob in der Übung wieder einzuführen.

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Berni74  18.01.2016, 15:05
@Tierstreichler

Wenn Du das Lob dann irgendwann wieder einführst, kannst Du es ja anders betonen oder aussprechen (andere Stimmlage o. ä.) als vorher, dann fällt er nicht so schnell ins alte Muster zurück.

Viel Erfolg :-)

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Ich lass meine im Platz liegen, gehe zu ihr hin, lobe und sag es nochmal - erst wenn sie dann liegen geblieben ist, sage ich komm oder auf.

Vielleicht probierst du das mal.

Ich habe das gleiche Problem wie du aber für das Fuß gehen - sie bleibt im Fuß und wenn ich lobe läuft sie weiter, als wäre es das Aufhebungssignal für im Fuß bleiben.


Naninja  17.01.2016, 21:47

Probier doch mal, mit einer Kombination aus verbalem Lob und Futter zu arbeiten.
Verbales Lob, wenn Dein Hund im Fuß läuft. Löst er das Kommando dann auf, zurück ins Fuß rufen. Dann (anfangs) das Futter zeigen, verbal loben, aber das Futter erst geben, wenn der Hund dann auch weiter im Fuß bleibt. Klappt das zuverlässig, zeigst Du das Futter nicht mehr, sondern belohnst damit nur noch, wenn der Hund nach dem verbalen Lob im Fuß bleibt. Sobald das zuverlässig klappt, kannst Du die Futterbelohnung abbauen.

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Berni74  17.01.2016, 21:54
@Naninja

Wenn Du das Futter aber gibst, wenn der Hund noch im Fuß ist, kann es sein, das er das Futter als Auflösung sieht.

Ich würde in Deinem Fall während der Übung gar nicht loben, wenn er die Übung super ausführt, das Auflösekommando geben (Click oderbei uns "OK" und dann füttern.

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friesennarr  17.01.2016, 21:54
@Naninja

Mach ich gerade funkt trotzdem nicht. Allerdings puppertiert meine gerade sehr. Vorher hat das besser funktioniert. Danke.

Sowie ich sage "fein" ist sie am vor laufen auch wenn ich ein Leckerlie in der Hand habe.

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friesennarr  17.01.2016, 21:56
@Berni74

Genau das Problem hab ich - egal welches Lob ob Stimme oder Lecker oder Streichler - "ah fertig - bin dann mal weg." Wenn ich wieder sag Fuß ist sie aber auch wieder da. Sie bleibt nur nicht, ohne das ich es sag.

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Tierstreichler 
Beitragsersteller
 17.01.2016, 23:24
@friesennarr

Genau das ist auch mein Problem, aber Berni74 hat mich auf eine Idee gebracht... das Auflösezeichen zuerst üben und dabei NICHT loben - und wenn das Auflösen sitzt, dann erst wieder IN der Übung loben und belohnen...

Wenn der Hund meiner Logik folgt (das ist ein großes "wenn", hehe), dann sollte er beim Lob "denken": also das war jetzt aber nicht das Auflösekommando, also ist die Übung auch noch nicht zuende - aber das Leckerli nehm ich trotzdem...

Das werd ich so mal ausprobieren. Kann aber ein paar Tage dauern, bis ich darüber Rückmeldung machen kann, das muß ich ja erst mal einüben und bei den Terrierdickköpfen kann das etwas dauern.

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Berni74  18.01.2016, 09:54
@friesennarr

Warum sagst Du denn das "fein"? Um sie zu bestätigen in dem, was sie tut? Wenn sie das tut, dann mußt Du sie doch gar nicht bestätigen.

Ich würde die Übungseinheiten oft und kurz machen und dann wirklich mit dem Auflösekommando beenden. Dann kurzes Spiel oder Füttern oder Loben, dann eine neue kurze Übung anfangen.

Stück für Stück kannst Du dann die Länge der Übungseinheiten steigern.

Beipsiel "Fuß".

Hund sitzt links neben Dir und schaut Dich an. Du gibst das Kommando, läufst los, Hund kommt exakt auf richtiger Höhe und in richtiger Position mit, ohne sich von Dir abzuwenden. Zwei Schritte - Auflösen - Freuen.

Dann sind es mal 5 Schritte, dann 7, dann wieder 2. Und immer danach die Auflösung

Irgendwann geht er 10 Schritte mit, dann baust Du mal die Wendung ein. Wendung klappt, sofort auflösen und freuen. Wendung klappt nicht, machste noch eine, und wenn die dann klappt löst Du auf.

Das Ganze solltest Du immer etwas variieren. Mal gleich nach 1 oder 2 Schritten auflösen, mal nach einer Geraden, mal nach einer oder mehrere Wendungen, dann wieder sofort nach dem angehen.

So, daß der Hund nie weiß, wann jetzt die Auflösung und das Futter kommt. Und dazwischen lobst Du einfach gar nicht - das kann Dein Hund ab. ;-)

Und nochwas zum Leckerli...

Ich habe das nie in der Hand. Es bleibt solange in der Tasche, bis ich das Auflösekommando gegeben habe. Dadurch schaut mein Hund nicht auf die Hand, sondern er schaut mich an. Das Auflösekommando kommt auch immer nur in dem Moment, wo sich unsere Blicke wirklich treffen.

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friesennarr  18.01.2016, 14:58
@Berni74

Genau so hab ich das gemacht und genauso hat es funktioniert. Nur seit 4 Wochen eben nicht mehr so gut. Da ist sie abgelenkt, könnte ja ein Rüde kommen (wenn du weist was ich meine). Danke

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Für Deinen Hund ist offensichtlich "prima" das Auflösekommando und nicht "fertig".

Wenn mein Hund auf Lob die Übung beendet und freudig zum Leckerchen greifen mag, wird dieses sofort wieder weggezogen und die Übungsbezeichnung erneut (z.B. Sitz) erneut wiederholt. Wenn das dann wieder passiert ggfs. auch ein strengeres Sitz, damit er merkt, dass ich trotz Ausführung nicht zufrieden war und er zum Nachdenken angeregt wird. Ich WILL ihn loben für die Ausführung und erst auf das Auflösungszeichen das Leckerchen geben.

So viel Geduld muss der Hund aufbringen ! Notfalls gibt es halt eine Endlosschleife oder bei zu viel Frust eine Beendigung der Übung ohne Leckerchen. Klingt gemein, aber ich habe eine Terrier. Da muss das auch mal sein.


Tierstreichler 
Beitragsersteller
 17.01.2016, 23:18

Ja, meiner ist auch Terrier... *seufz*

Die Endlosschleife kenne ich auch, meistens bin ich diejenige, die dann frustriert abbricht (nicht schlau, ich weiß)...

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Es kommt auf die Übung an.
Wie lobst Du? Verbal oder mit zusätzlich Futter? Erster Gedanke: mit dem Clicker arbeiten, um Ruhe reinzubringen und punktuell zu belohnen. Nächster Gedanke: Kennt Dein Hund das Kommando „Bleib“ per Handzeichen? Das wäre die zweite Möglichkeit, um gegenzusteuern, wenn Dein Hund die Übung selbstständig auflösen will. Dritter Gedanke: das Lob hinauszögern bzw. per Clicker eine Brücke bauen: Click für die Bestätigung der eigentlichen Aufgabe und Lob oder Futter zeitverzögert geben, wenn Dein Hund gewartet hat.


Tierstreichler 
Beitragsersteller
 17.01.2016, 23:17

Ich lobe mit "prima!" - ich mag Clicker nicht. Auch mit einem Lobwort kann man punktuell loben, finde ich. Und er reagiert ja freudig auf das Lob, aber er denkt dann halt, damit habe er seine Schuldigkeit getan und hätte dann "frei". Gelegentlich gibts zum Lob auch Leckerli (wenn ich welche habe), aber nicht als Regel.

Und ich will auch nicht mit "Bleib" anfangen, weil ich halt den Anspruch habe, daß der Hund das Kommando an sich so lange ausführen soll, bis es von mir aufgelöst wird - ohne daß ich das nochmal extra mit einem eigenen Kommando verdeutlichen muß.

Lob hinauszögern funktioniert insofern, als es dann eben länger dauert, bis er beendet, nämlich dann, wenn das Lob dann halt doch irgendwann kommt.

Er ist ein Terrier, das erklärt vieles...

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Naninja  17.01.2016, 23:25
@Tierstreichler

Das Problem liegt im Aufbau und nicht in der Rasse (ich habe selbst Terrier).

Dein Anspruch in allen Ehren, aber der Hund kapiert ja scheinbar nicht, dass er warten soll. Was spricht dagegen, ihm Hilfestellung über ein "Bleib" zu geben?

Darüber, dass man auch mit verbalem Lob arbeiten kann, sind wir uns einig. Darum ging es mir bei meinem Vorschlag (Clicker) auch gar nicht. Du musst zwei Dinge unter einen Hut bringen: das Lob für die erfolgreiche Übung, das Du innerhalb von drei Sekunden geben musst, und das Lob für das Bleiben, das folgt. Wenn Dein Hund das verbale Lob mit dem Abbruch verbindet, wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als eine neue Belohnung aufzubauen und das Lob, bei dem Dein Hund abbricht, später zu setzen. Also keine Frage der eingesetzten Mittel, sondern des Timings.

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Tierstreichler 
Beitragsersteller
 18.01.2016, 14:08
@Naninja

Das Problem liegt im Aufbau und nicht in der Rasse

Ich hab auch nicht behauptet, daß es an der Rasse liegt, daß die Übung nicht klappt, sondern auf den Dickkopf der Terrier angespielt. Humor ist, wenn man trotzdem lacht...

Dein Anspruch in allen Ehren, aber der Hund kapiert ja scheinbar nicht, dass er warten soll. Was spricht dagegen, ihm Hilfestellung über ein "Bleib" zu geben?

Das ist - entschuldige bitte - eine echt bequeme Aussage. Wenn ich einen Hund hätte, der andere anpöbelt, würde ich mir auch mehr erwarten als "dein Hund kapierts ja scheinbar nicht", wenn ich um Rat frage. Ich halte ihn nicht für zu blöd, ein Kommando so lange auszuführen, bis ich es auflöse. Es war ganz offensichtlich mein Fehler beim Aufbau, soweit war ich auch schon von selber, sonst hätte ich hier nicht gefragt.

Prima! dauert auch nicht länger als ein Klicken, so lange ist das Wort ja nicht (eine Silbe), ich wage mal zu behaupten, daß ich es innerhalb von drei Sekunden über die Lippe bringe. Ja, der Hund versteht das Lob als Abbruchsignal - auch das war mir schon klar, als ich die Frage hier einstellte. Aber danke für deine Mühe.

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Naninja  18.01.2016, 15:39
@Tierstreichler

Das ist - entschuldige bitte - eine echt bequeme Aussage.

Es geht nicht um klug oder blöd, bequem oder unbequem, sondern um die Korrektur des fehlerhaften Aufbaus über eine Hilfestellung. Dein Hund kommt nicht von selbst darauf, was Du willst. Er kann keine Gedanken lesen. Insofern ist die Hilfestellung nur eines: konstruktiv und zielführend.

Prima! dauert auch nicht länger als ein Klicken,

Es geht nicht um die Dauer, sondern um den Aufbau eines neuen Lobes, dass der Hund nicht mit dem Abbruch der Übung gleichsetzt. Wenn Dir das klar ist, verstehe ich Deine Kritik nicht.

Wie auch immer: viel Erfolg, Du scheinst ja einen Plan zu haben. ;-)

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