Hundeerziehung ohne Leckerlies?

14 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe mal mit einer 14jährigen Husky-Berner-Mix-Hündin gearbeitet, die draußen auch absolut keine Leckerlis genommen hat, weil sie das nicht kannte. Bei ihr hab ich dann mit Wiener Würstchen (gibts bei Schecker auch ungewürzt für Hunde) und mit Käsestückchen gearbeitet.

Spielt Dein Kleiner denn gern - so Zerrspiele oder mit Bällen? Wenn ja, nimm doch das, um ihn zu motivieren.

Du schreibst, die Fellnase ist gerademal zwei Wochen bei Dir. Da ist die Bindung noch nicht so stark, daß er etwas machen würde, um Dir zu gefallen. Laß einfach mal noch bissl Zeit ins Land gehen. Bau eine Bindung zu ihm auf, füttere ihn aus der Hand, spiele mit ihm, zeig ihm, wie schön das Leben ist. Gemeinsame Erlebnisse steigern auch die Bindung.

Und hab keine Angst vor der Hundeschule! Auch, wenn Dein Hund nicht mit Schema F zu erziehen ist, werdet Ihr dort trotzdem viel für Euch mitnehmen können.


SvenjaF 
Beitragsersteller
 19.02.2016, 12:03

Danke für die Antwort. Ja für die Hundeschule sind wir schon angemeldet. 

Klar dauert das, aber Tipps kann man ja schon mal sammeln :D

Ja, ich kenne das Problem. Und es hat vermutlich leider nichts damit zu tun, dass Dein Hund kein Leckerchen mag.

Schau Dir mal in Ruhe diese Seite an: http://angsthund.de/content/deprivation/scholl/

Die Kombination aus "schlechten Verhältnissen" beim Vorbesitzer und "Ignoranz von Futter" bzw. verminderte Reaktion auf Lob und Spiel hat mich aufhorchen lassen. All das spricht für mich für ein mögliches Deprivationssymptom und damit für eine Kombination aus Angst, Überforderung und Reizüberflutung.

Problematisch ist, dass Du dem Hund mit wenig Erfahrung u.U. gar nicht ansiehst, dass er sich in sich selbst zurückzieht, weil er Angst hat und total überfordert ist.

Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, wirst Du weder durch eigenes Training, noch durch eine Hundeschule etwas ausrichten können. Ich würde Dir empfehlen, Dich nach einem Tierarzt mit dem Fachbereich Verhaltenstherapie umzusehen und den Hund einschätzen zu lassen. U.U. kann dem Hund neben dem Training auch mit medikamentöser Unterstützung geholfen werden, die nur ein Tierarzt bieten kann.

Bis dahin würde ich mit dem Hund nicht trainieren, ihm eine feste Struktur bieten (ritualisierter Tagesablauf, der immer gleich ist) und ihn nicht überfordern (ruhige Strecken laufen, nicht bedrängen etc.)

Ich drücke Euch die Daumen!


SvenjaF 
Beitragsersteller
 20.02.2016, 14:08

Danke, ich hab mir das mal durchgelesen und denke nicht, dass es auf meinen Zwerg zutrifft. Er ist recht offen für neues. Bellt zwar im ersten Moment mal, aber innerhalb kürzester Zeit akzeptiert er es und wird sogar neugierig. Ich geh extra Strecken, wo wir auch auf andere Hunde treffen und zwar ist er noch sehr vorsichtig, aber wenn ein Hund ihn ignoriert, ist er auch mal neugierig. 

Hab eh schon einen Termin beim TA und werde das dann auf jeden Fall noch mal abklären. 

Ich kann dir nur von Herzen diese Seite hier empfehlen: http://www.pfotenlesen.de/de/ Hier findest du auf jede deiner Fragen eine Antwort. Diese Seite hat die Basis meines Grundwissens der Hundeerziehung gelegt.

Man kann Hunde auch mit Ihrem Lieblingsspielzeug, Spielereien (z. B. Suchspiele) oder Streicheleinheiten belohnen. Es gibt immer Wege :)


SvenjaF 
Beitragsersteller
 19.02.2016, 12:14

Danke, da lese ich mich später mal ein :)

Dann ist dein erster Job bei dem kleinen Hündchen eine Beziehung aufzubauen. lern den Kleinen erst mal kennen und werde wichtig für ihn. Dann finde langsam raus was ihn vielleicht doch reizt. Vielleicht ist es Käse, vielleicht kleine Stücke Wurst, Hundeleberwurst, vielleicht auch Gemüsestückchen. Das wirkt so, als ob das Hündchen eher zurückschreckt wenn viel Aktion um ihn herum entsteht und das macht Angst. Deshalb ist es so wichtig erst mal ruhig mit ihm anzufangen. Lass ihm Zeit Kontakt zu dir aufzunehmen und mit dir in Beziehung zu gehen. Biete dich an, aber dränge dich nicht auf. Erziehung zu irgendwelchen Aufgaben ist gerade gar nicht das Wichtigste, sondern die Grundlage die du dafür brauchst und das ist Vertrauen.


SvenjaF 
Beitragsersteller
 19.02.2016, 12:09

Glaub mir, er hängt schon sehr stark an mir. Das ging echt ziemlich schnell  - er hat seiner alten Familie auch null nachgetrauert o.O 

Er mag Sojajoghurt. Warum auch immer. 

Aber ich versuche auch mit spielen etc. Vertrauen aufzubauen. Aber er geht jetzt schon kaum noch weg von mir. 

Sanja2  19.02.2016, 18:13
@SvenjaF

das liegt nicht an einer engen Beziehung die ihr habt, das liegt an der Angst des Kleinen alleine zu sein. Der Hund hat dann eine Beziehung zu dir, wenn er dir vertraut, dass du immer wieder kommst wenn du mal weg gehst. Das bedeutet er bleibt auch mal liegen wenn du dich weg bewegst.

Hast du es mal mit Fleisch probiert?
Viele geben ihren Hunden Barf. Darüber könntest du dich informieren, vielleicht mag dein Hund es ja.
Eine bekannte hat einen ähnlich wählerischen Hund und kocht ihm Goulash-Brocken (ohne Gewürze), das sie als Leckerlie nutzt.


Chewbaccat  19.02.2016, 17:03

Wenn es auch so klappt, ist das natürlich schön. :)

SvenjaF 
Beitragsersteller
 19.02.2016, 12:05

Barfen möchte ich lieber nicht. Da geht zu oft was falsch. Aber mit dem Futter wird es Tag für Tag besser.