Wie steht ihr zum Internet?

8 Antworten

Von Experte Udavu bestätigt

"Teufelsnetz", wie man teilweise auf Mittelaltermärkten zu sagen pflegt. Hexerei, wenn man versuchen würde, es jemanden vor 300 Jahren zu erklären 😉.

Ich vertrete den Ansatz, dass Technologie (in der Regel) weder gut noch böse ist... Es kommt darauf an, was Menschen daraus machen. (An der Stelle muss man auch aufpassen, ob und wie stark man reguliert, ohne positive Seiten zu stark einzuschränken.)

@ KeratX

Ich bin mit Internet und so weiter groß geworden. Das gab es bei mir ab der Berufsschule und anderen Weiterbildungen. Und auch durch meine eigene Familie bin ich mit Internet groß geworden.

Was ich aber beobachte: in den Anfangsjahren gab es noch nicht die Geschwindigkeit wie heute, es gab noch nicht dermaßen gute Suchmaschinen. Auch die Alternativ-Angebote zu Google sind noch lange nicht auf der Qualität von Google.

Was dann diese Totalüberwachung durch NSA und Co angeht, wurde das alles erst mit Edward Snowden und Chealsy Manning aufgedeckt. Vorher wurden die Nutzer wirklich naiv gehalten um besser kontrollierbar zu sein und besser von der Politik steuerbar zu sein.

Außerdem: in den letzten Jahren haben Cybermobbing und extremistische sowie terroristische Inhalte im Internet massiv zugenommen. Dagegen muss echt mehr getan werden. Aber das geht auch ohne Totalüberwachung, ohne Staatstrojaner und ohne Vorratsdatenspeicherung. Quickfreeze ist da ein besseres Verfahren. Nochdazu kann jeder am Handy selber Screenshots von verdächtigen Chatläufen erstellen und der Polizei geben oder schicken. Das ist nicht schwer.

Bin in Zeiten groß geworden, als es noch keine Webbrowser gab und das Internet außerhalb von Universitäten der breiten Bevölkerung gänzlich unbekannt war.

Das hat auch funktioniert und es gab eben nicht-IP-basierte Netzwerke, ja sogar soziale Netzwerke und eine quicklebendige BBS-Szene. Aber die Welt ist mit Internet kleiner geworden, der Austausch leichter, der Zugang zu Informationen besser.

Ein paar Merkwürdigkeiten in der Architektur des Internets schleppt es als Erbe mit sich, aber die Alternative hätte sonst aus kommerziellen, proprietären Lösungen bestanden. Da schätze ich, dass es davon frei ist und keiner das Internet besitzt.

Auch ich bin seit den Anfängen dabei.

  1. Im Bereich der Wissenschaft und Informationsverbreitung ist es sicher ein Segen.
  2. Das Internet hat die Welt kleiner gemacht und den Austausch zwischen Menschen aller Nationen größer.
  3. Die Kommunikation und auch Medien/socialmedias sind bezgl. der Geschwindigkeit so schnell gewachsen, dass die Entwicklung des Menschen im Umgang damit deutlich zurückblieb. Das zeigt sich gerade auch im Bezug auf fakenews und Hassmails.
  4. In der Wirtschaft hat es im Warenhandel etliche Welten geöffnet aber im Banking-Bereich gerade an den Börsen den Menschen und einen "normalen Umgang" durch Algorithmen ersetzt.
  5. Das reale Leben wird durch Tempo und Datenmenge negativ beeinflusst.

Das Internet hat also viel Potential, aber auch seine Schattenseiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

es ist -wie so viele andere Dinge auch- Segen und Fluch zugleich

die einen gebrauchen es, die anderen missbrauchen es - wie dies im sonstigen Leben genauso ist

ist man zu dieser Erkenntnis gelangt, kommt man meistens gut damit zurecht