Wie steht ihr zu Abtreibungsgegnern, die ...?

9 Antworten

beschimpfen und bedrohen ...

wer sich derart daneben benimmt, findet bei mir sowieso kein Gehör

es handelt sich um Nötigung und Belästigung - das nimmt einer solchen Versammlung die Legitimation für ihr Demonstrationsrecht

Ich bin gegen die Abtreibung.

Jedoch ebenso gegen Verhaltensweisen, wie Du sie in der Frage beschrieben hast.

Der Zeitgeist bringt es mit sich, dass man heute als Abtreibungsgegner, wenn man einfach offen seine Meinung sagt, angegriffen wird. Abtreibungsgegner müssen heute mehr Widerstand fürchten, als solche, die sich für Abtreibung aussprechen.

Gegen Abtreibung im Allgemeinen zu protestieren, ist m.E. hehr, solange es eben nicht ausartet. Frauen zu beschimpfen und Ärzte zu bedrohen, stellt freilich einen zu verurteilenden Exzess dar, den auch das noble Anliegen nicht rechtfertigt. Also: Bitte gesittet demonstrieren!


Apokalypse2020 
Beitragsersteller
 12.06.2024, 23:13

Ja, aber wieso demonstriert man überhaupt dagegen?

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Apokalypse2020 
Beitragsersteller
 12.06.2024, 23:17
@AlfredMeister

Aber wozu? Es gibt viel zu viele Menschen und warum interessiert sich überhaupt jemand für den Uterus einer fremden Frau und meint über ihr Leben bestimmen zu können? Ich mein, ich demonstrier ja auch nicht dagegen, wenn sich jemand selbst verletzt, raucht oder Drogen nimmt. Und hier geht es um lebendige, geborene Menschen und nicht um Zellhaufen.

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AlfredMeister  13.06.2024, 21:21
@Apokalypse2020

Die körperliche Entscheidungsfreiheit eines Menschens hört dort auf, wo sie Leib und Leben anderer gefährdet, was ich bei Abtreibungsvorhaben als gegeben ansehe. Es besteht ein klarer Unterschied zwischen autoaggressivem Verhalten und "Aggression" gegen anderes Leben; insofern hinkt der Rauchen- bzw. Drogenvergleich, denn damit schadet man, anders als bei der Abtreibung, primär sich selbst.

Was die despektierliche und dennoch oft bemühte Zellhaufenmetapher betrifft: Du bist auch ein Zellhaufen, genau wie der Fötus. Von der Befruchtung an entwickelt sich die Zygote unaufhörlich, quasi teleologisch, hin zum Menschensein. Dass er noch nicht autonom leben kann, ist irrelevant, denn sicher wirst du mir zustimmen, dass man auch bswp. Erwachsene, die wegen schwerer Erkrankung dazu nicht fähig sind, nicht ihr Existenzrecht absprechen sollte.

Danke!

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AlfredMeister  13.06.2024, 21:24
@VomEndeher

Leben ist nicht bloß hedonistisch zu bewerten, zumal dem Kind aus (wenn auch begründeter) Furcht, es werde Schmerzen erleben, das Leben vorzuenthalten, mehr als nur zynisch ist. Ginge es dem Menschen bloß darum, nur Leid zu vermeiden, so begingen wir schlichtweg alle Suizid. Dass sich eine solch widernatürliche Maxime niemals durchsetzen kann, liegt auf der Hand.

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Apokalypse2020 
Beitragsersteller
 13.06.2024, 23:53
@AlfredMeister

Nein, da stimme ich nicht in dieser Form zu und sehe das aus einem anderen Blickwinkel. Ich bin für Sterbehilfe. Und erkrankten Erwachsenen wird diese meist verwehrt. Sie werden dazu gezwungen zu leiden oder frühzeitig Suizid zu begehen. Aber, wenn du heute festschreibst, dass du im Falle einer Demenz oder z.B. einer anderen Behinderung bestimmten Grades sterben willst, dann muss das auch noch gelten, wenn du selbst es nicht mehr artikulieren kannst. Und genau das wird den Betroffenen nicht zugestanden.

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VomEndeher  14.06.2024, 15:27
@AlfredMeister

Weil der Mensch, einmal auf der Welt, eine instinktive Todesangst hat u. zudem kein Mittel weiß, sich schmerzfrei zu erlösen (außer mittels für die wenigsten zugänglichem Natriumpentobarbital), bringt er sich nicht um. Dem Ungeborenen dies zu ersparen ist verantwortungsbewusst, es zu zeugen zutiefst egoistisch.

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apt2nowhere  16.06.2024, 11:53
@Apokalypse2020

andere Religion/Weltanschauung - demonstrieren ist OK, solange es nicht derart aus dem Ruder gerät - ich kann ja auch gegen den Pabst demonstrieren, wenn mir danach ist

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apt2nowhere  16.06.2024, 13:19
@AlfredMeister

Frauen sind keine Brutapparate, über die andere entscheiden dürfen - du auch nicht - es ist die Entscheidung der Frauen und geht niemand etwas an

Danke !

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AlfredMeister  16.06.2024, 21:24
@apt2nowhere

Das ist abstrus. Bei einem Mordfall sagt man über das Opfer auch nicht, sein Schicksal ginge lediglich den Mörder etwas an. Zudem reduziere ich Frauen auch nicht bloß auf den Aspekt des Kinderkriegens; das Strohmannargument entbehrt jedweder Grundlage, ist aber freilich nette vorwurfsvolle Propaganda, mit denen man Gegner bedenken kann, um sich in seiner vorgeblichen moralischen Superiorität zu sonnen. Man kann Frauen respektieren und wertschätzen und sich gleichzeitig gegen die Vernichtigung unschuldiger Leben aussprechen.

Wer sexuell aktiv ist, nimmt eine Verantwortung auf sich, nämlich potenziell die Verantwortung, ein neues Leben auf die Welt zu bringen. Ist dieses einmal gezeugt, sollte es, so wie ein jeder Mensch, über das Recht auf Leben verfügen. Pardon, so unangenehm es auch für eine hadernde Frau sein mag, bleibt es unmoralisch, das eigene Wohlbefinden über ein ganzes anderes Leben zu stellen. Der Wert eines Menschen weist kein Äquivalent auf, demnach ist die Auslöschung dieses menschlichen Lebens unverzeihlich.

Danke.

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Sind für mich genauso verachtenswert wie Islamisten.

Religiöse Extremisten gehören nicht in unsere Gesellschaft.

Religion ist durch das GG geschützt, aber nicht Extremismus, oder der Versuch, anderen eine Lebensweise aufzuzwingen.


Bodesurry  13.06.2024, 07:10

...es sind nicht nur "religiöse Extremisten" die auf diese Art gegen Abtreibung demonstrieren.

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apt2nowhere  16.06.2024, 13:24

sie sollten sich mal selbst sehen und daran denken, dass Gott sie in solchen Momenten auch sieht und nicht nur ihr Handeln, sondern auch ihre Gedanken - vielleicht hilft das ein wenig - einen Versuch wäre es wert

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Grauenvoll. Sich moralisch über andere Frauen zu stellen und sie in einer persönlichen Krise auch noch an den Pranger zu stellen.

Ich wünsche keiner Frau eine Abtreibung und kenne auch keine, die das leichtfertig getan hätte.

Es muss aber nicht zu einem traumatischen Erlebnis führen. Die Demonstranten wollen das aber.

Gegen Ärzte und Kliniken zu demonstrieren ist auch respektlos, es gäbe genügend Möglichkeiten, mir Sinn und Zweck zu demonstrieren. Kinder brauchen tatsächlich Unterstützung. Da gibt es genug zu tun für diese Fanatiker.