Proteste vor Abtreibungs-Beratungsstellen?
Was haltet ihr von Gehsteig-Protesten von meist "christlichen" Menschen, die vor Abtreibungsberatungsstellen Frauen von Abtreibungen abhalten wollen und laut für sie beten?
Das Ergebnis basiert auf 134 Abstimmungen
Könnte ein Sex-Verbot für Unverheiratete nicht das Schwangeren-Problem einfach lösen oder zumindest vereinfachen ?
Das Problem wäre gelöst, aber 100 andere Probleme entstehen. Das wäre ein maximalster Eingriff in die persönliche Freiheit.
Ein Sex-Verbot ist also schlimmer als ein Mord ?
Da es kein eigenständig lebensfähiges Wesen ist, was abgetrieben wird, ist es natürlich kein Mord. Für mich zählt die Frau da mehr.
Es ist entstehendes Leben, das eigentlich von der Mutter geschützt werden sollte. I.d.R. würde keine Mutter ihr Kind töten.
Wie gesagt, es ist kein Kind. Und für mich sind die Rechte dieser Frauen, die niemals zum Spaß abtreiben, wichtiger. Auch du wirst das nicht ändern können.
Doch, es ist sehr wohl ein Kind. Das menschliche Leben beginnt mit der Verschmelzung von Ei und Samenzelle. Ab diesem Zeitpunkt handelt es sich um einen vollwertigen Menschen.
Das ist deine Meinung, jedoch keine Tatsache.
26 Antworten
Leider ist die Protestkultur hierzulande doch ziemlich ausgeartet. Es geht nicht mehr um Meinungsäusserung sondern auch um Belästigung und Behinderung derjenigen, die zwar gesetzeskonform, aber nicht im Rahmen der eigenen Vorstellungen handeln.
Ich sehe hier nicht nur "radikale" Abtreibungsgegner, wie sie der Bayerische Rundfunk auch ohne Gewaltanwendung ihrerseits bezeichnet, sondern auch um Klimakleber und ähnliche lästige "Aktivisten". Anscheinend haben bestimmte Zwecke eine heilendere Wirkung auf die Mittel als andere.
Aber hier sollte die Diskussion ansetzen, um den Protestausdruck allgemeiner zivilisierter und erträglicher zu machen. Möglicherweise kann man dann auch eher mit Argumenten durchdringen.
Ganz klar sind Demonstrationen die einzige öffentliche Ausdrucksform, welche der normale Bürger in der Bundesrepublik Deutschland besitzt.
Soweit alles in Ordnung.
Die Belästigung anderer menschen jedoch ist NICHT in Ordnung. Das sagt sogar das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland im Artikel 5, Absatz 2, Satz 1 ganz klar aus:
(2) Diese Rechte finden ihre Schranken in den Vorschriften der allgemeinen Gesetze, den gesetzlichen Bestimmungen zum Schutze der Jugend und in dem Recht der persönlichen Ehre.
Und sobald ich jemand mit allen Mitteln versuche, dazu zu überreden, eine andere Meinung anzunehmen (die Meinung der Demonstranten) endet der Spass.
Man kann andere Menschen informieren - aber weder belästigen, bedrängen, noch sonst irgendwie zu etwas treiben, was diese nicht wollen - nur weil "man" dieses oder jenes für richtig oder falsch hält.
Und sobald ich jemand mit allen Mitteln versuche, dazu zu überreden, eine andere Meinung anzunehmen (die Meinung der Demonstranten) endet der Spass.
Niemand ist gezwungen sich überreden zu lassen oder jemandem zuzuhören.
Ich als Atheist frage mich aber schon, ob diese Pharisäer auch bereit wären, die Resultate "erfolgreicher" Aktionen zu adoptieren, also z.B. während Vergewaltigungen gezeugte Kinder oder Kinder, deren Mütter die Schwangerschaft nicht überlebt haben. Aber da fände ihre "christliche Nächstenliebe" wohl ein schnelles Ende...
Ganz ehrlich: Für mich ist so etwas einfach nur scheinheilig. Bigotterie in Reinkultur! Mir ist noch keine Frau begegnet, die sich aus Jux und Tollerei für eine Abtreibung entschieden hat und ich würde mir auch nicht anmaßen wollen, Frauen, die sich zu einer Abtreibung durchringen, zu verurteilen - am allerwenigsten dann, wenn ich die Hintergründe nicht kenne!
Ich glaube, solche "christlichen" Leute haben einen Teil von Matthäus 7:1-20 nicht ganz verstanden...
Denke darüber, was auch immer Du willst! Ich stehe nach wie vor voll und ganz zu meiner Argumentation.
Völlig meiner Meinung, Rumkrakelen aber wenns um Hilfe und Verantwortung geht sind alle verschwunden.
Ja es gibt meinungsfreiheit aber belästigen und ggf sogar traumatisieren von dritten in der Form geht meiner Meinung nach zu weit.
Die Können gerne ihre Meinung bei ner öffentlichen Demo irgendwo in der Stadt bekannt geben wie jeder andere zu quasi jedem anderen Thema auch.
Aber geziehlt Menschen zu belästigen die eine bestimmte Dienstleistung in Anspruch nehmen wollen ist mMn eine andere Hausnummer und das hat mit einer vernünftigen Demo nichts mehr zu tun.
Man stelle sich das nur mal zum vergleich in anderen Kontexten vor. Demonstrationen vor Kirchen und jeder der rein geht wird mit "du unterstützt Kinderschänder, Schähm dich, schähm dich..." angebrüllt? Genau der selbe mist.
Oder belästigung von Kindern vor Schulen weil einem irgendwas am Lehrplan nicht gefällt? Demo vor Arztpraxen und jeder der rein geht wird belästigt weil der Arzt Impft? Demo vor Supermärkten mit belästigung der Kunden weil Fleisch verkauft wird.
Merkt man schnell wie absurd das ist und wie weit das an dem Ziel auf Probleme aufmerksam zu machen und Leute für die eigene Sache zu gewinnen vorbei schießt.
In Deutschland herrscht nunmal Versammlungsfreiheit und Meinungsfreiheit. Solange es keine tatsächliche Blockade der Räumlichkeiten ist, es zu keinerlei Berührungen oder Beleidigungen kommt, finde ich es okay.
Ad hominem ist immer mies. Zunächst einmal ist derjenige für das Wohlergehen des Nachwuchses verantwortlich, der diesen gezeugt hat. Pharisäerhaft ist eher andere dafür verantwortlich zu machen.
Auch kein Bankräuber macht begeht seine Tat aus "Jux und Tollerei". Ziemlich schwaches Argument.