Wie soll Gott entstanden sein?
In Debatten mit religiösen Menschen kommt ja öfters, sowas wie "Was war denn vor dem Urknall?" Oder "Wie ist denn der Urknall entstanden?" Deren Antwort ist da dann, Gott doch was war vor Gott und wie ist Gott entstanden? Der kann ja nach deren Logik nicht einfach so entstanden sein?
23 Antworten
Hallo Reinkarnation,
diese Frage ist durchaus berechtigt, da ja alle uns bekannten stofflichen Dinge eine Entstehungsursache haben. Die Bibel gibt die Antwort, wenn sie folgendes über Gott sagt: "Ehe die Berge geboren wurden, ehe du die Erde und das fruchtbare Land hervorgebracht hast, ja von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott" (Psalm 90:2).
Viele halten diese Aussage für unvernünftig und unglaubhaft. Es stimmt, unser Verstand kann einfach nicht erfassen, wie es möglich sein soll, dass Gott schon immer dagewesen ist. Doch wäre es richtig, Dinge abzulehnen, nur weil wir sie mit unserem begrenzten Verstand nicht erfassen können?
Es gibt schließlich vieles andere in unserer Welt, das wir auch nicht völlig begreifen können, von dessen Existenz wir dennoch überzeugt sind. Denke nur einmal an die Zeit. Wer kann sich vorstellen, dass es Zeit schon immer gegeben hat und auch in der Zukunft kein Ende hat? Dennoch lehnen wir den Zeitbegriff nicht deswegen ab, weil wir nicht alle damit verbundenen Gesichtspunkte völlig verstehen können.
Ebenfalls nicht begreifbar für uns ist die Größe des Universums. Astronomen finden keinen Anfang und kein Ende und je weiter sie in den Weltraum vordringen, desto mehr entdecken sie. Viele sind daher von der Endlosigkeit des Universums überzeugt, obwohl die menschliche Vorstellungskraft nicht ausreicht, das auch nur annähernd zu begreifen!
Selbst auf unserer Erde gibt es Dinge, die uns trotz vielen Forschens noch immer Rätsel aufgeben. Wir verstehen z.B. noch nicht einmal, was das Leben eigentlich ist oder alle Aspekte der Funktionsweise des menschlichen Gehirns, um nur zwei Beispiele zu nennen. Dennoch sind wir bereit, entsprechende Tatsachen anzuerkennen.
Der Forschergeist des Menschen scheint zwar keine Grenzen zu kennen, doch wäre es ein fataler Fehler, den menschlichen Verstand als das Maß aller Dinge anzusehen! Würde es uns nicht besser zu Gesicht stehen, hier etwas mehr Bescheidenheit an den Tag zu legen und anzuerkennen, dass der menschliche Geist auch Grenzen unterworfen ist?
Wir werden zwar immer Neues entdecken und erforschen, doch wage ich zu bezweifeln, dass wir dabei irgendwann an ein Ende stoßen. Und ich möchte behaupten, dass es auch in der Zukunft Bereiche geben wird, in die wir nicht oder nicht weit genug vordringen können!
Fazit: Wenn wir also schon in unserer materiellen Welt auf vieles stoßen, das das menschliche Begriffsvermögen übersteigt, können wir dann erwarten, die Wesenheit eines Gottes, der diese komplexe Welt ins Dasein gebracht hat, in allen Aspekten zu begreifen?
LG Philipp
"Religiöse" Menschen haben da einen einfachen Trick: sie schalten den rationalen Verstand, mit dem sie jegliche Wissenschaft kritisch hinterfragen, bei allem, was mit der "Götter"-figur ihrer Wahl (und nur mit dieser!) zu tun hat, einfach aus.
Beim Urknall sagen sie: "Das ist doch unlogisch! Was war denn davor? Woher kam der Knall? Was hat ihn ausgelöst und woher wissen wir das alles?"...
Bei ihrem persönlichen Lieblings-"gott" (und nur bei diesem!) heißt es dann ganz einfach, der sei "schon immer" da gewesen, existiere "außerhalb von Raum und Zeit", er sei mit dem menschlichen Verstand "nicht zu begreifen" usw.
Sprich: die Vorstellung einer einfachen Ur-materie, die sich ausgedehnt und dadurch die Grundlage für das Universum und komplexes Leben erschaffen hat, ist unlogisch. Die Vorstellung eines "Über-Wesens", das "schon immer" da war und niedere Lebensformen aus dem Nichts herbeigehext hat, ist logisch.
Solche abstrusen Gedankengänge kann man wohl nur nachvollziehen, wenn man tief in der Finsternis des "Gottes"-wahns versunken ist.
Dass der Urknall aus dem Nichts kam...
...wird lediglich von "Gläubigen" als Strohmann-Argument missbraucht, um die Urknall-Theorie auf eine Stufe mit ihrer "Götter"-story zu stellen.
Die Wissenschaft geht heute davon aus, dass es niemals ein "Nichts" gegeben hat.
wie ist Gott entstanden?
Durch Gärung. Leben entsteht aus dem "Nichts" durch Gärung.
Nimm eine Schale mit Wasser,lege etwas Stroh oder Heu ins Wasser. Nach einiger Zeit bilden sich kleine Bläschen am Stroh - Ein Lebenszeichen.
Nicht Gott erschuf den Menschen nach seinem Ebenbild,sondern der Mensch machte sich einen Gott nach seinem Ebenbilde und behauptet für sich selbst,dass er nach dem Bilde eines solchen Gottes erschaffen wurde.
Das ist der Grund warum Gott immer dem aktuellen Zeitgeist entspricht.
Gott ist der Urgrund von Raum und Zeit. Er existiert als höhere Dimension, in der Raum und Zeit mit enthalten sind, vergleichbar mit dem Raum, der die niederen Dimensionen von Punkten, Linien und Flächen mit umfasst. Also umfasst Gott auch den Raum, die Zeit und das Leben.
Er ist vor Urzeiten aus Ur-Anfängen entstanden. Vergleichbar, wie sich eine Pflanze aus einem Samenkorn entwickelt, oder ein Mensch aus einer befruchteten Eizelle. Gott bestand ursprünglich nur aus reinem Bewusstsein des möglichen Seins. Daraus entstand in einer unvorstellbar langen Zeit die heutige Welt. Sie ist letztendlich mit Gott identisch.
Die Entwicklung verläuft zyklisch, so wie Tag und Nacht, Jahreszeiten, Leben und Tod. Der Urknall stellt nur den Beginn eines neuen Zyklus, eines neuen Weltzeitalters dar. Vor ihm gab es schon unzählige Weltzeitalter, die mit einem Big Crash zuende gingen. Danach gab es nur den weiterbestehenden göttlichen Geist, der alle Informationen vorherigen Geschehens enthält, bis sich nach einem neuen Urknall das Universum wieder zum Leben, zur Natur, entfaltete.
Gott ist nichts gleichbleibendes, sondern er erweitert sich selbst als Universum, so wie lebendige Wesen sich entwickeln, indem sie neues entdecken, erproben, vervollkomnen und sich auf diese Weise selber verwirklichen.
(Meine Auffassung beruht auf der Philosophie des Pantheismus und der Prozesstheologie.)
Gott war nicht, er ist. Gott ist der Anfang und das Ende, für ihn existiert keine Zeit, er selbst hat die Zeit erschaffen. Gott gab es immer und es wird ihn auch immer geben.
für ihn existiert keine Zeit, er selbst hat die Zeit erschaffen.
Ist das jetzt einfach Schlampigkeit im Denken oder was? Fällt Dir der Widerspruch in Deiner Aussage nicht auf?
Du sagst, er habe die Zeit erschaffen. Also gab es einen Zustand, bevor es die Zeit gab? Und einen Zustand, nachdem es die Zeit gab.
Aber genau das ist die Definition von Zeit: Abläufe. Zustand vorher, Zustand nachher.
Wenn es also einen Zustand mit Zeit gibt, wo stecken wir dann den Zustand ohne Zeit hin? Unter die Einführung der Zeit? Oder darüber? Oder links daneben? Oder iegt er vor der Einführung der Zeit?
Und somit haben wir ein wunderbares Paradoxon, dass aufzulösen Dir nun auferlegt ist.
Mach keine Wissenschaft daraus, er hat die Zeit für UNS erschaffen, er selbst muss sich natürlich nicht daran halten. Für ihn sind 1000 Jahre wie ein Tag ein Tag wie 1000 Jahre sagt die Bibel.
Ich finde beides relativ schwer nachvollziehbar. Dass der Urknall aus dem Nichts kam oder dass Gott schon immer da war. Beides ist unvorstellbar. Man kann nicht sagen, dass eine ist unlogischer als das andere. Was ist den das Nichts? Auch das können wir uns nicht vorstellen.
Sich das Nichts vorzustellen ist genauso unmöglich, wie sich Gott vorzustellen.
Beim Nichts sagt es sich halt nur leichter. "Was ist hinter dem Universum?" - "Ja, nix". Aber was ist denn das Nichts?
Andere sagen: Das Universum ist unendlich. Es ist ewig, es hat kein Ende. Man kann nicht an den Rand des Universums gelangen. Zu sagen, das Universum ist unendlich ist also rational und zu sagen, dass Gott ewig ist, ist irrational?
Wie wärs denn, wenn wir das Universum einfach mal mit Gott gleichsetzen? Das Universum kam aus dem Nichts und ist unendlich. Gott kam aus dem Nichts und ist unendlich. Macht doch eigentlich keinen großen rationalen Unterschied, oder?
Oder wie Harald Lesch sagte: "Die Physik befasst sich nur mit dem empirisch fassbaren. Die Ewigkeit, die Unendlichkeit, das Nichts, Gott sind empirisch nicht fassbar, also nicht Gegenstand der Physik. Wir können physikalisch nicht sagen, was vor dem Urknall war, weil das nicht Aufgabe der Physik ist. Aber es muss ja irgendwas gewesen sein."