Wie mit den Finanzen in einer Beziehung umgehen?
Mein Freund (25) und ich (25) leben seit einem Jahr zusammen und teilen die Miete und Betriebskosten 50/50, weil beide ähnlich viel verdienen und noch studieren. Doch nun haben wir das Studium beendet, er wird bald deutlich mehr verdienen als ich (er ist Unternehmensberater, ich Krankenpflegerin) wir ziehen um und überlegen gerade, wie wir die Finanzen in Zukunft planen wollen. Deshalb frage ich euch, nach euren Ideen und Erfahrungen.
Wir wollen in den nächsten Jahren heiraten, planen Kinder und wollen auch eine Eigentumswohnung oder ein Haus kaufen. Da seine Eltern selbst sehr vermögend sind, haben sie angeboten, uns bzw. ihm mit 200 bis 300k auszuhelfen.
Wir haben immer besprochen, dass wir alle Kosten unserem Einkommen nach aufteilen. Wie ist dass dann aber mit der Wohnung, wenn seine Eltern mehr zahlen. Wie kann ich mich Schützen, dass ich im Falle einer Scheidung nicht leer ausgehe?Wie ist es, wenn ich für unsere Kinder zuhause bleibe (war wir beide wollen), dann verliere ich ja mein gesamtes Einkommen und kann mir in den Jahren nichts ansparen oder in die Rente einzahlen, wie er es kann. Alles zusammenlegen, oder getrenntes Vermögen? Wir haben so viele Fragen.
Ich wäre sehr dankbar, wenn ihr mir Ideen geben könntet oder eure Erfahrungen teilt.
8 Antworten
Wenn ihr verheiratet seid, seid ihr eh (wenn ihr nicht ausdrücklich das Gegenteil beschlossen habt) eh in einer Zugewinngemeinschaft, d.h. im Fall der Trennung würde jeder das kriegen, was er eingebracht hat und die Hälfte vom Zugewinn.
Egal auf welchen Namen die Konten laufen und wer im Grundbuch steht.
Ich bin der Meinung sobald man über eine Ehe nachdenkt und Kinder plant sowie zusammen eine Wohnung kaufen möchte, gehört alles in einen Topf geschmissen.
Für mich ist das irgendwie selbstverständlich.
Den Gedankengang was "was ist wenn wir uns mal trennen" hatte ich ehrlich gesagt noch in keiner meiner Beziehungen - weswegen ich sogar 2x "auf die Schnauze gefallen bin - aber an meiner Haltung werde ich trotzdem nichts ändern.
Alles Gute für euch zwei
Dass der Vater bedenken hat - ok. Aber dass dein zukünftiger Ehemann bedenken hat, finde ich schade
Beim Gesetzlichen Zugewinnausgleich werden Schenkungen an den Sohn nicht berücksichtigt.
Naja die Wohnung / das Haus würde dann zum Beispiel zu 3/4 ihm und zu 1/4 dir gehören. Was halt eben nur im Falle einer Trennung oder ähnlichen relevant wäre.
Und die Nebenkosten und Alltagskosten 50/50 so fern es möglich ist.
50/50 werden wir vermutlich nie wieder machen, weil er deutlich mehr verdient. Eher anteilig an das Einkommen. Aber danke für deinen Tipp.
Ich würde an eurer stelle einfach ein gemeinsames konto anlegen...
Was an der rechtlichen Situation nichts ändert - sie könnte lediglich das Konto leeren, aber das bedeutet nicht, dass ihr damit dann auch alles gehört.
Möglich wäre ein Ehevertrag.
Ja, wir überlegen auch, welche Art Ehevertrag wir machen sollen. Am einfachsten wäre es ja mit einer Zugewinngemeinschaft oder einer Gütergemeinschaft, aber mein Freund hat da so seine Bedenken. Wir kennen uns aber auch noch zu wenig aus, um dass genau sagen zu können.
Also grundsätzlich würde ich empfehlen:
Jeder hat ein eigenes Konto und dann habt ihr noch ein gemeinsames Konto. Mit dem gemeinsamen Konto werden Miete, Strom, Internet etc. bezahlt. Gehalt kommt jeweils auf euer eigenes Konto. Das benötigte Geld wird dann anteilig zum Verdienst (wenn er doppelt so viel verdient, zahlt er auch doppelt so viel Miete wie du) auf das gemeinsame Konto überwiesen.
Am besten zahlt ihr auch noch einen Teil eures Gehalts auf ein gemeinsames Sparkonto und jeweils ein eigenes Sparkonto ein bzw. Investiert dieses Geld in Aktien, ETFs oder was immer ihr wollt. Dieses Geld könnt ihr dann für Urlaube, eure Kinder, das Haus, die Hochzeit oder sonstige größere Kosten verwenden.
Wenn du Hausfrau werden möchtest, dann gibt es auch da Möglichkeiten für eine finanzielle Absicherung. Am sinnvollsten ist es einen Ehevertrag abzuschließen. Ein Partnerschaftsvertrag (also das gleiche aber eben ohne Hochzeit) ist auch möglich.
Dort kannst du dir dann Lohnausgleichszahlungen, finanzielle Unterstützung bis zum Wiedereinstieg, einen Betreuungsbonus oder auch Rentenbonus garantieren lassen.
Danke! Ich weiß nicht, es klingt zwar logisch, auch weil ich später ja auch weniger arbeite und unsere Kinder betreue. Aber mein Freund hat so seine Bedenken, auch sein Vater hat ihm davon abgeraten, wirklich alles in einen Topf zu werfen. Er fände es nicht fair, wenn ich, im Falle einer Trennung, die Hälfte des Geldes bekommen würde, was seine Eltern ihm geschenkt haben. Aber mit guten Argumenten kann man schon arbeiten.