Wie merkt man, ob man graysexuell ist?
Was sind die Voraussetzungen?
Hallo,
vielen Dank für den ⭐. Es freut mich sehr, dass Dir meine Antwort geholfen hat.
Ich wünsche Dir noch eine gute Nacht und ein schönes Wochenende! 🙏
Liebe Grüße,
Matsi. 😎
Gern geschehen. Dir auch noch ein schönes WE
3 Antworten
Hallo,
die Worterklärung beschreibt Grey- oder Grausexualität als ein im Vergleich zum Standard geringer ausgeprägtes Verspüren von sexueller Anziehung gegenüber anderen Menschen. Wie häufig bzw. selten/schwach dieses geringer ausgeprägte Verspüren tatsächlich ist, kann jedoch nicht klar definiert werden, sondern ist eine Frage der persönlichen Auslegung. Darüber, wie häufig/stark sich sexuelle Anziehung üblicherweise ausdrückt und ab wann man von Grausexualität sprechen kann, variieren die Meinungen sehr stark.
Aus diesem Grund lehne ich es auch ab, Asexualität als "Spektrum" und Grausexualität als eine "(Unter-)Form der Asexualität" darzustellen. Grausexualität wäre der weitaus geeignetere Begriff für diesen Graubereich zwischen Asexualität und ("Allo-")Sexualität, während Asexualität wirklich nur für Menschen komplett ohne das Empfinden von sexueller Anziehung und/oder mit völliger Abwesenheit des Bedürfnisses/Wunsches nach sexuellen Aktivitäten jedweder Form stehen sollte.
Unter Grausexualität fallen bezüglich der sexuellen Anziehung meines Erachtens Empfindungsweisen wie etwa
- "nur unter bestimmten Bedingungen"
- "nur manchmal"
- "nur wenig"
- "nur bei Bestehen einer tiefen, emotionalen Bindung" ( = demisexuell)
- "nur gegenüber Fremden" ( = fraysexuell)
- "ohne das Verlangen nach Sex mit anderen Leuten" ( = litho-/orchidsexuell)
- etc.
Das alles ist objektiv betrachtet bei weitem noch keine Asexualität. Diese hört spätestens da auf, wo sexuelle Anziehung anfängt. Ein "asexuelles Spektrum" gibt es nicht.
NACHTRAG:
[...] denn von Menschen, die unter keinen Umständen je freiwillig Sex haben würden, bis zu Leuten, die keine sexuelle Anziehung verspüren, es aber z.B. ihrem Partner zuliebe trotzdem regelmäßig tun gibt es eben auch bei Asexualiät eine Menge verschiedener Möglichkeiten - eben ein Spektrum.
Das Problem hierbei ist allerdings, dass Asexualität im Prinzip wie eine sexuelle Orientierung "funktioniert"; wenn sie eigentlich auch die Abwesenheit einer solchen beschreibt. Bei einer (abwesenden) sexuellen Orientierung kommt es auf Gefühle und Empfindungen an und keineswegs auf Dinge, die man letztendlich tut oder nicht tut. Ob ich einem Partner zuliebe Sex oder gar keinen Sex habe, spielt hinsichtlich der Asexualität an sich überhaupt keine Rolle. Auch irgendwelche Handlungen, die die eine asexuelle Person aus welchen Gründen auch immer vollzieht, die andere jedoch bleiben lässt, machen die Asexualität nicht zu einem "Spektrum". Ein "asexuelles Spektrum" gibt es darum weiterhin nicht.
Um dies anhand eines Vergleiches verständlicher zu machen: Man spricht im Bezug auf Homosexualität ja auch nicht direkt von einem "homosexuellen Spektrum", nur weil die einen Homosexuellen sich niemals auf eine Person des anderen binären Geschlechts einlassen würden, andere Homosexuelle beispielsweise ihrer Religion zuliebe oder aus gesellschaftlich-ideologischen Zwängen heraus hingegen völlig heterosexuell leben. Warum soll es nach diesem Prinzip dann bei Asexualität ein "Spektrum" geben?
Liebe Grüße,
Matsi.
Wieso gibt es dann nicht zB auch ein homosexuelles Spektrum (jedenfalls redet davon keiner)? Die Lebensrealitäten von Schwulen und Lesben untereinander können sich schließlich auch sehr stark unterscheiden. siehe Nachtrag des Antworters.
Keine Ahnung, warum die Leute in deiner Umgebung da nicht drüber reden - ist in meiner Umgebung jedenfalls anders.
Ne ist klar.
Wie auch immer, Quatsch ist es trotzdem. Es gibt kein spektrums-homosexuell. Homosexuell ist homosexuell, egal wie oder ob überhaupt man sie auslebt, das tut nix zur Sache. Es geht rein darum, zu wem man sexuell hingezogen fühlt oder wie sich Sexualität überhaupt anfühlt. Was man am Ende tut oder lässt ist egal. Das gleiche gilt für Asexualität.
Hmmm.. von einem homosexuellen Spectrum hab ich auch noch nie was gehoert.
Greysexualität bedeutet, dass man nur sehr selten oder sehr schwach sexuelle Anziehung empfindet. Wenn es dir also nur selten passiert, dass du eine Person tatsächlich wirklich sexuell anziehend findest oder deine Anziehung meistens nicht besonders stark ist, ist das ein Anzeichen dafür, dass du greysexuell bist.
Nein, Greysexualität hat nichts mit Homosexualität zu tun. Es ist eine sexuelle Orientierung auf dem asexuellen Spektrum.
Kommt stark auf die Situation und der dazugehörigen Person an ob man jetzt sexuelles Interesse hat oder nicht
Ich gebe dir in vielen Punkten Recht, würde aber dennoch sagen, dass es durchaus ein asexuelles Spektrum gibt - denn von Menschen, die unter keinen Umständen je freiwillig Sex haben würden, bis zu Leuten, die keine sexuelle Anziehung verspüren, es aber z.B. ihrem Partner zuliebe trotzdem regelmäßig tun gibt es eben auch bei Asexualiät eine Menge verschiedener Möglichkeiten - eben ein Spektrum.