kann sich asexuelität mit der zeit entwickeln?
ich hatte eine lange zeit in mein leben wo mein libido sehr stark war. was an sich okay ist, solange man es in der ehe auslebt (meine überzeugung)
aber hatte halt mit dieser versuchung zu kämpfen, weil ich nicht verheiratet bin und gleichzeitig religiös und ich gegen diesen trieb dann ankämpfen musste. was echt sehr anstrengend war.
hab oft bittgebete gemacht, dass gott es mir nehmen soll. und wünschte asexuell zu sein. Ich beneidete die menschen die keine sklaven dieses triebs sind, weil sie schlicht kein bedürfnis danach verspüren.
jetzt seit paar monaten hab ich gar keine intresse mehr daran. nein es ekelt mich sogar an. wurde etwa mein bittgebet erhört? bin ich endlich asexuell? und bleibt das auch so ein lebenlang?
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6 Antworten
ganz genau ist noch nicht bekannt, was die Ursachen/Auslöser sind - da jedoch der Begriff Asexualität noch nicht so lange im Gespräch ist (wurde aber schon einmal in einem Buch ungefähr Anfang 19.. behandelt), gibt es noch keine zuverlässigen Werte - früher verbarg man das einfach hinter allen möglichen künstlichen Fassaden, denn die Gesellschaft stellte einen (aus Unkenntnis) sehr schnell in die Ecke von Homosexualität, was damals strafbar war
da es aber selbst bei Zwillingen (1-eiig) unterschiedliche sexuelle Ausrichtungen geben kann (siehe die Brüder Kray - einer war vermutlich bi-sexuell- natürlich waren beide auch kriminell mit schweren mentalen Problemen), lässt einen daran zweifeln, dass Asexualität rein angeboren ist - vielleicht handelt es sich um eine genetische Prädisposition, die sich durch weitere Umstände weiter entwickelt zur Asexualität = dem Fehlen von sexueller Anziehung und Desinteresse (was dann unveränderlich so bestehen bleibt) , jedoch mit verschiedenen Schattierungen: so gehen auch Asexuelle Beziehungen ein, aber nicht alle
wir werden wohl noch ein paar Jährchen warten müssen, bis mehr darüber bekannt ist
Möglich ist es durchaus, dass Gott dein Gebet erhört hat.
Sollte das Verlangen wieder kommen, dann kämpfe nicht zu sehr dagegen, sondern versuche einfach möglichst wenig den Trieben nachzugehen.
Wenn Du eine Ehe anstrebst, dann bitte Gott Dir zu helfen, eine Partnerin zu finden, wo Du deine Sexualität ausleben kannst.
Das Sexualempfinden - auch die sexuelle Orientierung - kann sich im Laufe des Lebens in der Tat verändern. Denn Sexualität kann fließend sein. Irgendwie nachhelfen lässt sich da aber nicht.
Meine folgenden Zeilen werden Dir jetzt aber wahrscheinlich nicht zusagen, denn bei mir kommen Deine Worte eher so an, als redest Du Dir den Ekel vor sexuellen Aktivitäten nur ein, um Deinem Gott zu gefallen. Das darfst Du auch gerne tun, glücklich wirst Du mit der Unterdrückung Deines Sexualempfindens jedoch nicht; aus eigener Erfahrung kann ich Dir das versichern. Als selber tatsächlich Asexueller habe ich nämlich umgekehrt lange Zeit Menschen wie Dich beneidet. Ich wäre damals froh gewesen, wenn ich ganz standardgemäß (hetero-)sexuell wäre. Das hätte mir jede Menge Leidensdruck erspart. Mich hat es eine Menge Zeit und Nerven gekostet zu lernen, mich so zu akzeptieren wie ich nun mal bin. Dies rate ich dennoch Dir ebenso; auch wenn es schwer fällt und den Weltanschauungen, die Du vertrittst, entgegen zu stehen scheint.
und wenn du dein herz für die wahrheit öffnest und danach suchst wird er dich aus seiner gnade rechtleiten.
mögest du die wahrheit erkennen, bevor es zu spät ist. bedenke hier geht es um die ewigkeit.
Nette Aussagen von Dir, die Du dann aber schon genauso beherzigen solltest. Nimm daher das Leben an, welches Gott Dir zugedacht hat und versuche nicht, Gott und vor allem Dich selber zu belügen. Versuche nicht, Deine Empfindungen Deinen Weltanschauungen anzupassen. Sondern passe Deine Weltanschauungen Deinen Empfindungen an. Andernfalls wirst Du ohne Übertreibung zugrunde gehen; so wäre es mir selber fast ergangen.
Liebe Grüße.
Sexualität ist kompliziert. Wenn du wirklich längerfristig kein Interesse an Sex hast, dann kann man durchaus davon sprechen, dass du für den Moment quasi Asexuell bist. Da dies bei dir aber nicht immer so war, kann man natürlich nicht voraussagen, ob es sich nicht noch einmal ändern kann. Bei den meisten asexuellen scheint es ja eher angeboren oder sehr früh entwickelt zu sein, dort ändert sich dann in der Regel auch nichts mehr daran.
Ich halte es für wahrscheinlich, dass du deine Libido unterdrückt hast, aufgrund deiner religiösen Überzeugung. Insofern steckt sie noch in dir und kann natürlich auch zurück kehren. Aber das ist nur Freudsche Spekulation.
Asexualität bedeutet, dass man keine sexuelle Anziehung zu anderen spürt
Es ist eine sexuelle Orientierung, die man sich nicht aussuchen oder wechseln kann und hat auch nichts mit der Libido zu tun
Aber der Menschen verändert sich im Laufe des Lebens und Schwankungen in der Libido oder Krankheiten können sich darauf auswirken, wie wir Sexualität erleben und Menschen können sich aus verschiedenen Gründen mit dem Label identifizieren