Wie lässt es sich mit der Pflicht zur Ausgewogenheit erklären, dass ARD und ZDF seit der Bundestagswahl keine Politiker der AfD mehr in ihre Talkshows einladen?
Im Rundfunkstaatsvertrag steht:
"Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.“
Woher weißt Du, dass sie nicht eingeladen wurden oder einfach die Einladung nicht angenommen haben?
Aus der Erklärung der Redaktionen der Talkshows.
Du hast alle Redaktionen der ca. 100 Talkshows angeschrieben?
Die Wochenzeitung Junge Freiheit hat ARD und ZDF angeschrieben. Und ARD und ZDF haben keine 100 Talkshows.
7 Antworten
Dafür waren Crupalla, Höcke und Weidel alle im Sommerinterview.
Weiter hängt das auch an den Themen und die jeweiligen Talk-Show-Redaktionen sind in ihren Entscheidungen frei und nicht bevormundbar, wenn sie einladen.
Doch. Aber die muss nicht in jedem einzelnen Sendeformat hergestellt werden, sondern allgemein in der Darstellung. Und wie gesagt tritt die AfD dafür z.B. auch in Sommerinterviews auf oder in zahlreichen weiteren Interviewformaten oder mit Statements in d Nachrichtensendungen.
Naja die fünf großen Polit-Talks bei ARD und ZDF prägen die "Allgemeine Darstellung" der Öffis schon sehr stark, was Politik angeht. Und wenn in einem Zeitraum, in dem hunderte Vertreter der Altparteien in diese Sendungen eingeladen wurden, kein einziger Politiker der AfD eingeladen wird, dann haben wir es schon mit einer extremen Schieflage zu tun.
Da heißt es ständig, man müsste die AfD inhaltlich bzw argumentativ stellen und dann lässt man ihre Vertreter nicht gegen Vertreter der Altparteien diskutieren. Wenn die AfD inhaltlich so leicht zu stellen sein soll, dann sollte man doch Vertreter der AfD umso mehr in diese Talkshows einladen, denn die Vertreter der Altparteien sollten die AfD-Politiker mit Leichtigkeit argumentativ zerpflücken. Dies wird aber nicht getan. Warum?
Nein. Die Reichweite dieser Polittalks ist eher begrenzt. Ich z.B. tue mir das Geschwafel eher selten an. Sommerinterviews sind da um einiges exklusiver und auch von der individuellen Redezeit um Längen voluminöser, als Talkauftritte.
Aufgabe der Talkshows ist es auch nicht, irgendwen vorzuführen und eben auch nicht, irgendeinem Proporz gerecht zu werden. Wer da eingeladen wird hängt also von der Redaktion ab, dem Thema und der individuellen Kompetenz des Eingeladenen.
Die AfD bekommt auch ohne Talkformate in den Nachrichten angemessene Darstellungszeit.
Möchtest du belege für die Sommerinterviews der führenden Deutschenhasser der AfD?
Süßes Framing, zumal Deuschlandhass je gerade ein linkes Phänomen (natürlich nicht bei allen, aber sehr vielen) ist.
Die Sommerinterviews sind großes Kino, gerade das letzte mit Weidel zeigt schön die Voreingenommenheit. Beim Höcke hat sich der Kollege ja die Finger verbrannt.
Diese Sommerinterviews sind kein Gegenargument sondern eine seltene Ausnahme von der Regel.
Diese Sommerinterviews sind sehr wohl ein Gegenargument, weil sie beweisen, dass die Deutschenhasser der rechten Putinknechte eben doch im ÖR zu Worte kommen.
Und Deutschenhass ist nicht typisch für irgendeine Linke, sondern allenfalls Hass auf Deutschtümelei und bornierten deutschen Nationalismus! Und das vollkommen zurecht.
De AfD aber agiert als deutschenfeindliche, volksverräterische 5. Kolone der Kriegsverbrecherrussen bis hin zu Verstrickungen in staatsterroristische russische Aktivitäten...
Verbales Abrüstungsabkommen
Ohhaua, du bist ja ganz schön auf Krawall gebürstet und haust gern mit der Faust auf den virtuellen Stammtisch. Du darfst gern deiner Aggressivität freien Lauf lassen, nur macht das deinen Standpunkt nicht gerade glaubwürdiger.
Ich rate zu einem verbalen Abrüstungsabkommen.
Es liegt ja auch immer am Zuschauer ob er sich diese Unterhaltungssendungen reinzieht oder was Sinnvolles macht
Es hat sich gezeigt, dass die AfD-Politiker bei einem Gespräch nur pöbeln, weil sie sich immer wieder als Opfer sehen wollen. Das nervt. In der Berliner Runde sind sie dann ja dabei, und jeder merkt, dass sie nur Schwumpf reden.
Unliebsame Meinungen haben im ÖR Sendepause
Das lässt sich überhaupt nicht mit der Pflicht zur Ausgewogenheit erklären. Aber wer erwartet denn noch Ausgewogenheit des selbstgefälligen Staatsnahfunk mit dem Hang zur Selbstbedienung?
Nehmen wir doch das in Deutschland beliebte Format der politischen Talkshow. Hier waren im letzten Jahr, dem Wahljahr, besonders die Grünen überrepräsentiert. Einmal ganz davon abgesehen, dass die grünen Talkingpoints stets und ständig in den Medien wiedergekäut werden und abweichende Stimmen kaum zu Wort kommen, waren die Frage-und-Antwortspielchen mehr als wohlgesonnen.
Gemessen an den Anzahl der Sitze im Reichstag, habe die Grünen eine übergroße Repräsentanz in dem Talkshows genossen.
Vollkommen umgekehrt dazu das Verhältnis bei der AfD, die eigentlich nur als Nazistrohmann vorkommen darf, über deren Inhalte, Wahlprogramme am liebsten gar nicht gesprochen werden soll. Sie wurde von den Bundestagsparteien am seltensten eingeladen und meist saßen einem Vertreter der AfD mehrere Gegner gegenüber.
Dass Millionen Deutsche Wähler geflissentlich ignoriert, ihre Themen unter dem Tisch fallen und gern in eine braune Ecke geschoben werden ist dabei selbstverständlich.
Und man kann von den Talkshows selbstverständlich auf andere Sendungen schließen, wie die Tagesschau-Studie aus Hamburg ergab.
Immer mehr Menschen sehen ihre Blickwinkel, ihre Meinungen und Erfahrungen, ja ihre Sorgen und Lebenswirklichkeiten schon lange nicht mehr im ÖR.
Ist das so? Hast du eine komplette Liste mit allen Talkshows und Gästen vorliegen? Oder ist das mehr so eine "gefühlte" Wahrheit?
Im übrigen schon wieder lustig, dass AfD-Fans auf den Vertrag des ÖRR pochen - den sie mit als erstes stilllegen würden, wenn sie das sagen hätten.
Nein, ich habe keine Liste, aber die Junge Freiheit hat nachgezählt (Stand 7. August)
Politiker der CDU und CSU waren 122mal eingeladen. Ihre Kollegen von der SPD kamen auf 119 Auftritte, Grünen-Politiker auf 86, FDP-Politiker waren 72mal zu Gast, Politiker der Linken 26 mal. AfD null.
"Im übrigen schon wieder lustig, dass AfD-Fans auf den Vertrag des ÖRR pochen - den sie mit als erstes stilllegen würden, wenn sie das sagen hätten."
Daran ist nichts lustig. Wir wollen den ÖR abschaffen, weil er seine Pflichten aus dem Rundfunkstaatsvertrag nicht erfüllt. Wenn er diese erfüllen würde, würden wir ihn auch nicht abschaffen wollen.
über die öffentlich-rechtlichen meckern, aber selbst nur noch staatsgelenkte Sender haben wollen. Das ist lächerlich!
und hat selbst ein steuerfinanziertes Staatsfernsehen im Wahlprogramm. Solltest Du das nicht kennen?
Google ganz einfach mal. Ansonsten zeigt dein Kommentar hier einen ziemlich faschistoiden Ansatz.
Ja. Das ist wohl weitgehend so, was Talk-Shows angeht. https://www.merkur.de/politik/ukraine-krieg-100-tage-tv-fernsehen-ard-zdf-anne-will-hart-aber-fair-maischberger-markus-lanz-illner-gaeste-zr-91589656.html
Er hat damit schon recht, die aft wurde (Stand 7.8.2022) nicht zu einer einzigen Talkshow eingeladen.
Ist das so? Hast du eine Quelle vorliegen? Oder ist das mehr so eine "gefühlte" Wahrheit?
Die Frage ist, wenn sie eingeladen werden, ob sie kommen und bleiben.
Im Sommer-Interview war die AfD vertreten. Die Quoten bei der Ausstrahlung der Interviews sind mir nicht bekannt.
Politische Talkshows sind Unterhaltung mit eigenen Redaktionen, diese müssen sich nicht der Neutralität verpflichten. Die dürfen Meinungen haben und vertreten.
Nur bei der Wahlwerbung geht es streng nach Minuten.
"Weiter hängt das auch an den Themen und die jeweiligen Talk-Show-Redaktionen sind in ihren Entscheidungen frei"
Aha. Also ist die im Rundfunkstaatsvertrag festgelegte Pflicht zur Ausgewogenheit nichts wert, weil die Talkshow-Redaktionen sie nicht beachten müssen.