Warum ist die ARD zu einem Propagandasender verkommen?

3 Antworten

Ist sie nicht ... sie war immer schon einer, seit ihrer Gründung!

Man darf nicht vergessen, dass die ARD ursprünglich als staatseigener Rundfunk geplant war. Man hat sich dann doch dagegen entschieden, um sich von der DDR abzuheben.

Aber dennoch: Die ARD und ihre Landesanstalten ist immer schon der Haus- und Hofsender der Bundesrepublik Deutschland gewesen - und damit ihr ureigenes Sprachrohr.

Sie ist - genau wie jedes andere Medium auch - ein Massenmedium. Und Massenmedien bestimmen nun mal, was die Menschen denken (sollen und tuen).

Immer noch ist die Tagesschau (neben dem "Tatort") ein Dreh- und Angelpunkt der bundesdeutschen Gesellschaft und DER zentrale Informationsgeber für den größten Teil der Bevölkerung. Das sehen wir hier bei GF auch immer wieder, wenn Links zur Tagesschau gesetzt werden. Selbst wenn man die Tagesschau nicht sieht - die Tagesschau-App ist wohl immer noch Dreh- und Angelpunkt von allem. Zudem wird sie imme rnoch als das seriöseste Medium in der BRD wahrgenommen.

Wären Tagesschau und Co. nicht gewesen - niemand hätte jemals etwas vom Corona-Wahnsinn gemerkt!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!

Ich beschäftige mich nicht mit Parteien und hab im Grunde nur privat Dinge gehört über Personen die ich halt kenne

Und das war am Ende alles sehr unterschiedlich und deswegen für mich irrelevant

So sehe ich es und es hat sich nicht geändert durch was auch immer

Ich weiß schon, was du meinst. Neu ist das Thema jedoch nicht: Das Fernsehen bzw. der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist schon seit jeher objektiv stark politikunterlaufen. Die Kontrollgremien (Rundfunkrat der ARD und ZDF-Fernsehrat) bestehen in der Hauptsache aus Vertretern von Vorfeldorganisationen der CDU wie kath. Kirche, Landfrauen, Gemeindetag, Städtetag, Europa-Union, Vertriebenenverbänden, so was in der Art. Einen Großteil der Sitze besetzen die Ministerpräsidenten der Länder mit ihren eigens ausgewählten Leuten, die ihnen bestimmt nicht das sagen, was sie nicht hören wollen bzw. CDU-nah sind (schaut man sich die Länderregierungen an) und entsprechend auf das Programm Einfluss nehmen. Das wissen viele nicht, es erklärt aber Teile der Programmgestaltung und politische Untertöne auch in Serien wie dem "Tatort" durchaus.

Das Thema war schon immer bedenklich und hatte schon in den 80ern das Zeug zum Zankapfel ("Kohlfunk" war ein Schlagwort), ist aber meiner Ansicht nach mit der Kanzlerschaft Angela Merkels (Stichwort Mainstreammedien) spätestens um 2015-2018 sukzessive in die Schiene "CDU und Merkel gut, alles andere böse und schlecht" (man muss da aber zwischen den Zeilen lesen können) abgedriftet und geht in die Richtung von Adenauers Vision eines Deutschlandfernsehens, das für die Regierung sprechen sollte. Nachdem das Unterfangen vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert war, wurde daraus 1963 das ZDF - mit dem ich persönlich inhaltlich besser klarkomme als mit der ARD, ihren Polittalks und ihrer Tagesschau.

Die privaten Sender sind weit weniger politikunterlaufen, zumal es dort keine Kontrollgremien gibt und keinen Proporz bzw. keinen Erziehungsauftrag - man will die Leute dort unterhalten und "entertainen", nicht aber belehren und ihnen auch nicht sagen, wen sie doch bitte wählen sollen und wen nicht. Es gab hier in der Vergangenheit zwar auch Auswüchse hier und da, ich erinnere an Leo Kirch und Helmut Kohl (Kirch war bei Sat.1 beteiligt), aber direkte Einflussnahme auf das Programm von Sat.1 gab es hier meines Wissens nach nicht, das war mehr eine private Freundschaft, die zu gewissen Gefälligkeiten führte.

Abrundend noch ein Video, in dem Wolf von Lojewski, den ich noch heute sehr schätze, sehr klare Worte findet und ausdrückt, woran es klemmt.

https://www.youtube.com/watch?v=1LNmkl5FBAc

Woher ich das weiß:Berufserfahrung