Wie kann ich den Galopp verbessern?
Nachdem wir unsere Stute aus der Reitschule herausgekauft hatten, waren uns direkt viele Dinge negativ aufgefallen, darunter auch der extrem schlechte Galopp.
Der Linksgalopp war trabig und Rechtsgalopp hatte sie komplett verlernt.
Dank meiner Trainerin, konnte ich ihr beides wieder zeigen und beibringen, leider ist das gleichzeitige Nachgeben noch immer ein Problem. Im Schritt, Trab, Zurück und Seitwärts stellt das kein Problem mehr da, im Galopp jedoch, nimmt sie weder treiben noch den "spielenden" Zügel richtig an.
Da ich meine Trainerin sehr selten sehe, da es bei mir in der Nähe eigentlich niemanden gibt, der mich unterrichten kann, wollte ich euch mal nach euren Tipps fragen.
Hättet ihr irgendwelche vorbereitenden Übungen oder Ähnliches?
Wir würdet ihr daran arbeiten?
Ich hätte warscheinlich erstmal wieder vom Boden aus per Doppellonge versucht, das Nachgeben zu erarbeiten, dennoch wollte ich wissen, was ihr für eine gute Lösung haltet.
Danke schonmal im Vorraus an alle Antworten.
4 Antworten
Pferde "verlernen" keine Gangarten. Was vermutlich viel eher der Fall ist, dass das Pferd Verspannungen durch unpassendes Reiten/unpassendes Equipment hat/hatte, dass es gar nicht galoppieren konnte.
Je nach Pferd braucht der Galopp teilweise mehrere Jahre, bis er "gut" ist.
Dass es nur diese eine Trainerin gibt, würde mich wundern - jemand vor Ort wäre für dich halt unerlässlich.
Ich persönlich würde den Galopp noch ne ganze Ecke weiter nach hinten schieben und weiter an der Basis arbeiten. Dazu gehört auch, zu verinnerlichen, dass ein "spielender Zügel" nicht zielführend ist. Basis, Basis, Basis. Der Schritt verbessert den Galopp langfristig - nicht der Galopp selbst.
Maximal kurzes, versammeltes Angaloppieren, 1 Sprung, wieder Schritt. Die meisten wollen zig Runden durchgaloppieren, obwohl das Pferd das gar nicht halten kann.
Zusätzlich hätte ich Physio/Osteo zeitnah vor Ort, denn da wird irgendwas noch nicht wirklich passen. Ob ich dieses Pferd überhaupt schon geritten hätte, wenn es unterm Sattel scheinbar ja so sehr zwackte - vermutlich nicht.
Um mehr zu sagen, müsste man das Pferd vor Ort sehen und fühlen. Ich vermute, es fehlt massig an Losgelassenheit.
Es braucht Monate, bis sogar Jahre, bis man wieder eine Akzeptanz der Hilfen erreicht hat. Und genauso lange, um die nötige Kraft aufzubauen - wenn Schritt und Trab EHRLICH losgelassen sind, würde ich hierbei nun an die Kraft gehen und mir über Seitengänge die Hinterhand mobiler machen. Über Monate hinweg, mit kontinuierlichem und durchdachtem Training.
Gangbildanalyse, dementsprechend das Training aufbauen.
Man muss schauen, was an dem Bild nicht passt. Dazu gehört auch das Pferd, als auch Dich vom "Profi" abklären zu lassen. Mal Dein Pferd vorreiten und einmal auf einen hochwertigen Schulpferd vorreiten, Dein Pferd auch mal von 2 oder 3 fähigen Bereitern unterm Sattel vorreiten zu lassen.
Das Körper körperlich auf den Stand bringen, dass es vernünftig galoppieren kann. Sucht euch einen Trainer der auch Erfahrung mit Reha hat
Aktuell gar nicht galoppieren und es im Schritt und Trab schulen, den Rumpf anheben und das Gleichgewicht verbessern
steif wie ein brett, die gute.
dagegen hilft biegen im stand und im schritt und geraderichten.
vom boden und vom sattel aus.
nur beim biegen im stand darf der zügel zur hilfe genommen werden. einfacher ist es aber mit einer futterbelohnung
alles andere über den sitz, die gerte als hilfe an der hinterhand zur unterstützung des schenkels beim reiten. mit der doppellonge wirst du wohl nichts erreichen, als das pferd immer mehr über den zügel und über den schmerz im maul oder auf dem kiefer/zungenbein zu arbeiten. da sehe ich mehr spielraum über kappzaum und zwei lange bodenarbeitsgerten.
die schrittphase soll 80% der arbeit ausmachen.
das pferd wird dir gerade am anfang oft trab anbieten, weil das nicht so anstrengend ist und es seinem kruden gleichgewicht durch tempo davonlaufen kann.
es wird immer viel zuviel getrabt und galoppiert. ohne rücksicht darauf, ob das pferd das überhaupt bewältigen kann.
ein viertaktender galopp ist - ausser als bewusst gerittener jagdgalopp - ist immer ein alarmzeichen.
das alles liegt nicht daran, dass die stute ein schulpferd war. es liegt daran, dass sie körperlich so beeinträchtigt ist, dass sie ohne massive förderung ganz generell kaum einen reiter tragen kann.
was es dazu braucht ist in erster linie geduld und konsequenz - ein halbes jahr oder länger fast ausschliesslich schritt ist den meisten einfach zu langweilig.
also
a) geduld
b) geduld
c) geduld
Mich würde das Pferd interessieren in der Arbeit unter
Eigentümer, Jungbereiter, Altmeister
an der Longe.
Allgemeinen Zustand, Muskel, Senen, Gelenke.
Recht hast Du, Schritt wird viel zu oft unterschätzt.
Geduld und das Richtige richtig zur richtigen Zeit tun und besonders das falsche nicht zu tun.
Da hast du natürlich recht, ein Pferd verlernt Gangarten nicht, da habe ich mich wohl nicht so gut ausgedrückt, ich meinte eigendlich, dass sie die Hilfen nicht annahm, da sie wegen unpassendem Equipment sofort von Schmerzen ausging. Die Losgelassenheit ist im Schritt und Trab allerdings gut vorhanden, was ja auch der Grund ist, warum ich so ratlos bin.
Dennoch werde ich es dann nochmal mit den Grundlagen weiterversuchen.
Danke für deine schnelle Antwort