Wie hoch war in den letzten Monaten die Inflationsrate für Menschen mit geringem Einkommen?
Da in Deutschland die Preise für Nahrungsmittel, Energie und Wohnen in den letzten Monaten besonders stark gestiegen sind, sind die Geringverdiener und Menschen mit geringem Einkommen besonders von der Inflation betroffen. Gibt es Statistiken die den "Einkaufkorb" und dessen Preissteigerung insbesondere für Menschen mit geringem Einkommen berücksichtigen?
Falls ja, wie hoch war die Inflation für die untersten Einkommensgruppen?
4 Antworten
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Es gibt keine langfristigen Statistiken für verschiedene "Einkaufskörbe" für verschiedene Einkommensverhältnisse und und Haushaltsgrößen. Daher sind die genannten Zahlen eher Schätzungen. Bedenke, dass auch bei gleicher Haushaltsgröße und ähnlichem Einkommen, das Konsumverhalten deutlich unterschiedlich sein kann. Es sind also immer nur statistische Mittelwerte, denen ein einzelner Betroffener durchaus durch bewusstes Kaufverhalten zum Teil ausweichen kann.
Wenn man annimmt, dass die unterste Einkommensgruppe besonders viel für Lebensmittel und Energie ausgibt, dann lag die Inflation da wohl tatsächlich besonders hoch.
Eine gute Nachricht muss man aber auch sehen: Die ersten Lebensmittel werden schon wieder billiger und man erwartet ein breites Nachgeben der Lebensmittelpreise. Das wird sich sicher nicht ganz auf das frühere Niveau begeben, aber immerhin wieder etwas sinken.
Bei Lebensmitteln lag die Inflation zeitweise über 20%. Traditionell trifft Inflation die unteren Einkommensgruppen besonders hart. Spanien und Portugal haben die Mehrwersteuer auf Nahrungsmittel ausgesetzt.
Nun...da wir immer noch die selben Abschlagszahlungen für Strom und Gas bezahlen müssen wie in der letzten Jahresendabrechnung beziffert wurde, stieg da erst mal nix an.
Die Miete ist ebenso gleich geblieben, es wurde nur ein "Warmmietenanteil in Bezug zur Heizkostenabrechnung" auf Vorschlag um +50€ angepaßt um hohe Nachzahlungen am Ende zu vermeiden.
Unser Nahrungsmittelkorb hat sich kaum verändert. Deshalb verbrauchen wir monatlich jetzt aufgrund der 20%igen Teuerung anstatt ca. 480€ nun ca. 575€.
Diese ca. 145€ direkte monatliche Mehrkosten (für 2 Personen) kompensieren wir indem wir andere Ausgaben entsprechend senken, d.h. für Kleidung, Kultur/Kunst (Theater+Museen), Gastro-Besuche, etc.! Wir klagen aber nicht.
Wir gehören sicherlich zu den unteren Einkommensgruppen.
Ist Das jetzt aber "viel" was wir wegen der Inflation nun mehr zu zahlen haben??
Da haben wir ebenso keinen statistischen Vergleich! Wie schätzt Du es ein?🤔
Nein, es gibt auch nur einen Einkaufskorb. Die Inflation trifft alle Verdienstgruppen gleich stark.
Und wer lebt wie ein Geringverdiener, wenn er über ein entsprechendes Einkommen verfügt? Wer viel verdient, gibt auch mehr Geld aus und ist daher genauso hart getroffen.
Nicht unbedingt. Wer gut verdient, hält sein Geld in Krisenzeiten (Inflation) auch gerne mal zusammen.
Die Aussage würde stimmen, wenn man noch dazuschreibt, dass auch alle gleich verdienen und einen gleichen Lebensstil führen, also gleiche Ausgaben haben. Das ist allerdings nicht der Fall. Insofern habe diejenigen, die mehr Geld verdienen, im Verhältnis zu den gleich hohen Ausgaben mehr Geld übrig. Insofern trifft es bessere Verdienstgruppen weniger hart, weil sie noch Reserven haben könnten (je nach Lebensstil).