Wie hoch, ist das Risiko bei einem Motorradunfall zu sterben?

5 Antworten

ein freund hat mal versucht eine eigene statistik im raum nürnberg und umgebung zu erstellen, was für motorradunfälle da so am häufigsten aufgetreten sind.

es passieren ja nicht nur tödliche unfälle, sondern auch ein ganzer haufen völlig unnötige unfälle, die "nur" schwere verletzungen oder bleibende schäden verursachen.

viele viele unfälle hatten selbstverschulden der motorradfahrer als ursache. und nicht etwa die allseits beliebte "zu hohe geschwindigkeit", sondern schlichtes unwissen über die weise, wie man ein motorrad zu beherrschen hat.

das waren ca 5 von 6 unfällen.

beispiele (hitliste)

wir waren in der gruppe unterwegs, der langsame neuling als letzter ist nicht mitgekommen und hat dann auch diese kurve nicht gekriegt...

in rechtskurven überholt. (blindflug)

auf der landstraße mal eben 180 fahren (weils so gut geht)

bei gegenverkehr in der kurve schreck bekommen, sich keine schräglage zugetraut und vollgebremst geradeaus in den entgegenkommenden gefahren...

und dann gibts die dinger, gegen die man bei vorsichtiger fahrweise nichts machen kann.
querverkehr aus dem nichts (van aus der einfahrt kommend) entgegenkommendes auto zieht zum überholen raus und die straße ist zu
etc.

das war dann das letzte sechstel in seiner statistik

und auch wenn es sicherlich nur amateurhaft und nicht repräsentativ war (er ist motorradfahrer und kein wissenschaftler oder mathematiker) war der schluss, dass es schon ein komischer beigeschmack beim hobby ist, wenn man nur in 5 von 6 fällen einen unfall verhindern hätte können. klingt nach russisch roulette, oder?

die lehren die daraus gezogen wurden: wir sind zunehmend nur noch auf rennstrecken unterwegs. das ist auch gefährlich, aber wenigstens kommt einem keiner mehr entgegen. oder von der seite...

und mal ehrlich, es gibt dort mehr kurven pro stunde fahrzeit als in der sächsischen schweiz.

Das kannst du dir ungefähr ausrechnen.

Einmal hast du die Anzahl aller Unfälle mit Motorrädern. Dazu findet man folgendes:

2019 verunglückten 28.426 Motorradfahrer auf deutschen Straßen, wie aus den Zahlen des Statistischen Bundesamts (Desatis) hervorgeht.

Quelle: motorradonline.de

Nun brauchen wir noch die Anzahl der dabei tödlich verunglückten Fahrer:

Ums Leben kamen 542 Motorradfahrer [...]

Nun berechnest du den Anteil:



Das Risiko, bei einem Motorradunfall als Motorradfahrer zu sterben, ist also bei unter 2%. Das heißt wiederum: Bei fast jedem 50. Motorradunfall stirbt ein Motorradfahrer. Das finde ich ehrlich gesagt einen ziemlich niedrigen Wert.

Hinweis: Hierbei sind jetzt Soziusfahrer nicht korrekt mit eingerechnet. Das würde den Wert aber sowieso nicht besonders verändern, weswegen ich das hier auch weglasse.

Oder man rechnet es wie folgt, dazu werden in dem Artikel bereits Statistiken genannt:

Auch das Risiko, bei Unfällen im Straßenverkehr tödlich verletzt zu werden, liegt höher: Zwölf getötete Motorradfahrer sind es je 100.000 Krafträder mit amtlichem Kennzeichen. Bei Pkw-Insassen sind es drei Getötete je 100.000 zugelassenen Fahrzeugen.

In dem verlinkten Artikel steht übrigens auch folgendes:

Das Risiko als Motorradfahrer getötet zu werden, war im Jahr 2019 also mehr als viermal so hoch wie das Risiko für Autofahrer. [...] Bezogen auf den Bestand nahm das Risiko bei einem Verkehrsunfall zu sterben sogar ab.

Bstimmt gibt es irgendwo eine Statistik,vielleicht beim ADAC.ABer auch ohne kann ich Dir als ehemaliger Motoradfahrer sagen,das das Risiko X-mal höher ist als beim Auto,denn Du hast ja keine Gurte und keine Knautschzone.

Aber das setzt einen Unfall voraus,den mann bei vorsichtiger Fahrweise ja nicht zwangsläufig haben muß.

Viermal höher als beim Auto! Statistiken findest du auf den Seiten des Statistischen Bundesamtes oder des ADAC.