Wie hätte sich die ehemalige DDR – wenn sie nach 1990 weiter bestanden hätte - wirtschaftlich weiter entwickelt? So gut wie Polen, Tschechien oder Slowenien?
Eurer Einschätzung nach
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10 Antworten
Die DDR war vor 1990 schon vor den 3 Ländern. Ich sehe keinen Grund warum sich das unter gleichen Bedingungen hätte ändern sollen.
Auch heute noch sind die NBL meiner Einschätzung nach vor den 3 Ländern. Ich kenne Ecken in Polen da möchte ich nicht tot über den Gartenzaun hängen und dazu muss ich nicht mal weit rein fahren. Heerscharen von Polen kommen jedes Wochenende über die Autobahn hier um in Deutschland zu arbeiten.
Du meinst ohne den Ballast der Kommunisten, mit einer demokratischen Regierung? Da hätte sich die DDR besser entwickelt, als alle drei Länder. Es wären bei weitem nicht so viele Betriebe kaputtgegangen, wie von der Treuhand platt gemacht wurden. Da ging es ja auch häufig darum, einen lästigen Konkurrenten auszuschalten. Selbst wenn nur Teile von Betrieben erhalten geblieben wären, so wäre das noch immer besser, als die gesamte Belegschaft zum Arbeitsamt zu schicken.
Ich bin mir vollkommen sicher, dass die DDR sich besser entwickelt hätte, als alle drei von dir genannten Länder. Zum Glück braucht sich aber darüber niemand Gedanken machen. Es ist gut wie es ist.
...und vor allem ohne die sozialistische Planwirtschaft, wo viele Geschäfte nur offen hatten, weil man kein Schloss für die Tür hatte.
Ich sage es mal so: Die DDR hätte sich, was der Milliardenkredit 1983 zeigte (da war die DDR schon faktisch am Staatsbankrott angekommen) als souveräner Staat weder finanziell noch politisch auf Dauer behaupten können und hätte sich öffnen müssen - sei es für ein Handelsabkommen mit westlichen Staaten (BRD) oder sonstige Dinge. Es fehlte vor allem an konkurrenzfähiger Industrie; Tschechien und Polen waren etwa auf dem Sektor der Automobilwerke (FSO in Polen; Skoda und Tatra in der CSFR) sowie auf anderen Gebieten deutlich weiter, Slowenien als kleines und heute noch im Vergleich rückständiges Land klammern wir aus.
Die DDR wäre in den 90ern etwa auf dem Stand gewesen, wie ein Deutschland nach dem Morgenthau-Plan gewesen wäre - das hat sich ja auch darin gezeigt, dass die wesentlichen Teile der DDR-Industrie bis auf ganz wenige Spezialfirmen und Experten wie Carl Zeiss, Jenoptik oder Multicar nicht wettbewerbsfähig waren und abgewickelt wurden. In der DDR selbst hätte das ohne fremde Hilfe sicherlich weiter funktioniert, das Land wäre aber abgehängt gewesen und rückständig, kaum zu Exportgeschäften in der Lage auch international. Man hätte Abkommen schließen müssen, um die Industrie zu sanieren und auch den Sozialismus gründlich reformieren müssen, weil die Planwirtschaft nicht mehr zeitgemäß war - und das hätten Leute wie Hans Modrow wahrscheinlich auch gemacht, weil sie ehrlicherweise wussten, dass es hätte sein müssen.
Eine demokratische DDR mit modifiziertem System oder auch freier Marktwirtschaft hätte sich ggf. behaupten können, zur Vereinigung wäre es auf Dauer wohl auch gekommen - weil man sich eines Tages ohne Grund und ganz von allein die Frage gestellt hätte, warum ein Volk zwei politisch ähnlich strukturierte Länder und zwei teure Verwaltungen braucht. Allerdings hätte eine demokratische DDR ohne Grenzanlagen wahrscheinlich auch dazu geführt, dass die Leute ebenso ins gelobte Land nach dem Motto Go West" ausgereist wären - mit den bekannten Folgen wie Landflucht und Ausbluten der Peripherie.
Fakt ist aber ---> die DDR hätte mit ".dd" sogar schon eine Internet-Domain für sich gehabt und es war für 1995 die Markteinführung des Trabant X-03 geplant, der faktisch ein VW Polo III war und im Zuge der politischen Ereignisse ab 1993 als zweiter Seat Ibiza vermarktet wurde - mit Erfolg bis in die 2000er hinein.
Die ehem. DDR war schon seit Jahren quasi bankrott. Ohne die Hilfe der BRD wäre die DDR wirtschaftlich weiter am Stock gegangen. Geändert hätte sich da nichts, weil mit dem Kommunistenpack die Planwirtschaft weiter betrieben worden wäre .
Man hätte sich öffnen müssen. Die Industrie aufbauen um wettbewerbsfähig zu werden. Das hätte aber dann dazu geführt, dass das Regime wohl nicht mehr lange zu halten gewesen wäre. Es fehlte für einen solchen Aufbau auch das Geld.
Viele westdeutsche Firmen. haben in der DDR produzieren lassen, während die Russen die DDR nur ausgenommen haben.Man musste für Russland produzieren was sich finanziell nicht lohnte.
In die DDR hätte sehr viel Geld investiert werden müssen, daran aber hatten die Russen kein Interesse.. Erst Gorbatschow hat erkannt, dass die DDR nicht wirklich von Vorteil für die UdSSR ist. Deshalb wurde auch der Weg zur Wiedervereinigung von Gorbatschow geebnet.
Mit Putin wäre das nicht möglich gewesen.
Polen hat sich wirtschaftlich so gut entwickelt, weil Milliarden von Euros aus der Brüsseler Kasse nach Polen flossen. Auch Tschechien hat davon profitiert.
Leider fliessen die Gelder aus der Brüsseler Kasse nicht immer in die passenden Kanäle. Das sieht man am Beispiel Rumänien Da haben sich einige Regierungsmitglieder satt an den Geldern aus Brüssel bereichert. In Rumänien herrschen fast immer noch Zustände wie zu Ceaucescus Zeiten.. Korruption, Bestechlichkeit sind an der Tagesordnung. Es mangelt an Vielem. Die Löhne sind sehr niedrig, wie auch die Renten. Tausende Rumänien sind Jahr für Jahr als Erntehelfer in anderen Staaten tätig und werden dort oft ausgenutzt.
Zumindest wenn die weiter an der Planwirtschaft festgehalten hätten.
Hätten Sie sich wie Polen etc. Der Marktwirtschaft geöffnet wäre das wohl schwieriger zu beurteilen gewesen. Wäre wohl auch abhängig davon wie viele in der DDR geblieben oder nach Westdeutschland ausgewandert wären