Wie geht Ihr damit um, wenn Euer Kind sich in der Pubertät distanziert, zurückzieht, von allem genervt ist und patzig antwortet?

12 Antworten

Von Experte Rosenmary bestätigt

Oh... meine Tochter steckt mittendrin..... die Unordnung sehe ich eher gelassen.... Tür zu und gut..... wenn die Wäsche nicht im Bad ist dann kann ich sie nicht waschen... Geschirr muss sie dann abwaschen wenn die Spülmaschine voll ist und ihres noch im Zimmer steht.... (wobei ich meinem Sohn auch schonmal Pappteller hingestellt habe, fand er nur eine kurze Zeit lustig)...

Schwerer ist es mit der Lustlosigkeit umzugehen.... aber dann erinnere ich mich zurück und stelle manchmal fest, das ich genauso war.... okay.... dann hat sie eben keine Lust...

Patzige Antworten kenne ich nur zu gut.... das kann ich mittlerweile gut ignorieren..

Das Duschproblem haben wir Gott sei Dank hinter uns....

Ich verstehe nur nicht, wie Kinder so unterschiedlich sein können :-) Mein Sohn ist da (bis auf Ausnahmen) einfach so durch... aber in meiner kleinen Zicke scheine ich (manchmal) meinen Meister gefunden zu haben :-)


Rosenmary 
Beitragsersteller
 09.12.2020, 15:59

Ich glaube auch, man bekommt alles zurück, was man selbst fabriziert hat. Aktuell ist Hygiene das Thema. Er schwitzt schon und riecht das selbst nicht. Das gibt dann Iltis-Alarm. Oder er versucht statt sich zu waschen sich mit Deo einzudieseln.

Und wo einge Socken geblieben sind, weiß ich bis heute nicht.

Ich habe in dieser Hinsicht genau 1 Regel: Die Hygiene muss stimmen. Daraus ergibt sich: Essensreste werden zeitnah weggeräumt und geduscht wird MINDESTENS alle 2 Tage. Da lasse ich auch nicht mit mir diskutieren. Alles andere wird ignoriert oder wenn nötig ganz ruhig auf Umgangsformen hingewiesen.


Olivensalat214  09.12.2020, 19:21

Was passiert wenn man z.B. nach 2 Tagen immernoch nicht geduscht hat?

nanninna  09.12.2020, 19:42
@Olivensalat214

Bei meiner Tochter ist Duschen zum Glück kein Thema, die ist sehr gepflegt. Mein Sohn macht recht viel Sport und ist für die 20km Fahrt auf mich angewiesen. Wer danach nicht duscht, wird nicht gefahren. Wirkt immer. Wer Essensreste im Zimmer lagert, darf niemanden heimbringen, denn das ist für Gäste unzumutbar.

Polarbaum  10.12.2020, 08:55

Schule ist bei euch also kein Thema? Sind die beiden da selbstständig?

nanninna  10.12.2020, 10:41
@Polarbaum

Im grossen Ganzen schon. Die Grosse organisiert sich zu 98% selbst. Ich musste einfach lernen zu akzeptieren, dass sie ihren eigenen Zeitplan hat und Hausaufgaben grundsätzlich erst nach dem Abendessen macht. Beim Kleinen muss ich da schon mehr dahinter sein, er arbeitet nach dem Motto 'Quantität vor Qualität' aber noch akzeptiert er meine Ansagen. Er wird aber nächste Woche erst 12 und ist noch nicht so wirklich in der Pubertät. Was bei uns mit der Grossen mehr Thema ist, ist die Schmutzwäsche und der zickige Umgangston, sowie das 'Bedienenlassen'. Aber ich habe echt Glück, sie ist ziemlich einsichtig und hat noch ein Gewissen.

nanninna  10.12.2020, 11:42
@nanninna

Dazu muss ich aber sagen, dass meine Tochter allgemein sehr introvertiert, ruhig und fokussiert ist. Zur Zeit wird sie auf ADS abgeklärt. Ich wünschte mir sie würde etwas mehr pubertieren und aus sich herauskommen. Sie steht sich oft selbst im Weg und stellt sich in Gefühlsdingen meist hintenan.

Warum lässt Du Dein Kind nicht einfach, sondern versuchst ebenso wie Deine Eltern früher Macht auszuüben um das Kind in die von Dir gewünschte Richtung zu bewegen?

Dein Kind ist aber ein eigener freier Mensch und selbst wenn Dir die Lebensweise nicht gefällt, so ist das immerhin noch weit von einem asozialen oder gar kriminellem Lebensstil entfernt.

Dass es sich zurückzieht und sich an gwisse Regeln nicht hält usw. hat selbstverständlich zuallererst mit Dir selbst zu tun, und vermutlich vielen unsinnigen Regeln und Einstellungen, die es nicht nachvollziehen kann oder möchte - wahrscheinlich überwiegend sogar berechtigt.


Polarbaum  10.12.2020, 09:00

Puh, da ist aber viel reininterpretiert. Hier hat einfach ein Elternteil nach Methoden und Erfahrungen anderer Eltern gefragt, wie man geschickt mit der Pubertät des Kindes umgeht. Wir alle wissen aus unserer eigenen Pubertät, dass wir auch die allerliebsten Eltern mal angefaucht haben :-) Meine Mutter hat mich z.B. immer ernst genommen, mir alle Freiheit gelassen und mich liebevoll unterstützt - aber da mein Gehirn mit 14 im Umbau war, fand ich sie trotzdem manchmal peinlich und nervig, habe dann auch entsprechend reagiert. Das ist ganz natürlich und heißt nicht, dass die Eltern furchtbar wären oder unsinnige Regeln aufstellen - oder ihr Kind gar für asozial oder kriminell halten. ;-) Natürlich gibt es solche Rabeneltern auch, aber das habe ich in der Fragestellung dieses Elternteils nun mitnichten herauslesen können.

Rosenmary 
Beitragsersteller
 09.12.2020, 15:47

Wer sagt denn bitte, dass ich Macht ausübe? Wo steht das? Würde ich sonst die Fragestellung so formulieren, wie ich sie formuliert habe? Muss man sich als Mutter den ganzen Tag anfauchen lassen? Ich glaube, Du hast die Frage nicht verstanden. Ich liebe mein Kind sehr und drangsaliere ihn nicht. Woher weisst Du, welche "unsinnigen" Regeln ich aufstelle? Ist es zu viel verlangt, den dreckigen Schlüpfer in einen Wäschekorb zu legen? Statt ihn da fallenzulassen, wo man ihn ausgezogen hat?

gluchjeiser  09.12.2020, 15:58
@Rosenmary

Sie widersprechen sich selbst - wenn es für sie alles kein Problem wäre und keine Konflikte gäbe, dann würden Sie die Frage gar nicht stellen.

Also haben Sie einen Konflikt, z.B. das "anfauchen lassen".

Was denken Sie denn wo das herkommt, was die Ursachen sind?

Es ist leider ein grundlegender Charakterzug fast aller Eltern zu meinen, dass sie gute Eltern seien, obwohl die Problematiken und Konflikte mit den Kindern das genaue Gegenteil zeigen.

Das größte Problem daran ist nur, dass es immer noch vollkommen üblich ist, den eigenen Anteil daran gar nicht sehen zu wollen oder können - denn diese Konflikte liegen fast ausschließlich nur an den Eltern und nicht an den Kindern.

Da der Autoritätsgedanke aber allen Gesellschaften gemein ist, wird diese Problematik selten sichtbar. Wenn alle sich ähnlich "schlecht" verhalten, merkt es keiner. Eltern wundern sich nur, wenn ihre Kinder später Drogen nehmen, kriminell werden, depressiv, schlechte Schulleistungen bringen usw. Dabei sind fast ausnahmslos die Eltern der Grund dafür.

Rosenmary 
Beitragsersteller
 09.12.2020, 16:01
@gluchjeiser

Du brauchst mir nichts "nachweisen", Du kennst mich und mein Kind nicht. Offensichtlich sind in Deinen Augen ausschließlich die Eltern Schuld. Mit dieser Haltung kann man keine Probleme lösen. Schönen Tag noch.

gluchjeiser  09.12.2020, 16:04
@Rosenmary

Sie werden diese auch nicht wirklich lösen - nur unterdrücken.

Es rächt sich dann manchmal im Alter, wenn der Kontakt zu den Kindern immer weniger wird, da diese sich zurückziehen. Wenn Kinder nicht offen über ihre Probleme sprechen oder später als Erwachsene ganz andere Entscheidungen treffen als man erwartet hätte.

Das geht den meisten Eltern mehr oder weniger auf die eine oder andere Weise so - zu Recht.

Rosenmary 
Beitragsersteller
 09.12.2020, 16:20
@gluchjeiser

Mein Sohn redet durchaus über seine Sorgen mit mir. Er möchte sogar am Wochende bei mir im Zimmer übernachten und lange reden. Deine Antwort zeugt von einem gestörten Verhältnis zu den Eltern. Schade für Dich, hat aber mit mir und meiner Frage nichts zu tun. Von weiteren Mutmaßungen bitte ich abzusehen.

gluchjeiser  09.12.2020, 16:32
@Rosenmary

Ich merke schon, Sie betrachten meine Antworten auch als grundloses "anfauchen" und reagieren durchweg ablehnend und in letzter Konsequenz mit dem Versuch von Unterdrückung.

Sie hätten aber auch konstruktiv oder interessiert reagieren können.

Damit ist alles gesagt.

LinnyPenelope  10.12.2020, 08:59
@gluchjeiser

Totaler Schwachsinn. Pupertät hat meistens nichts mit den Eltern zutun sondern mit der Entwicklung des Kindes, die Umstellung der hormone usw. Ein teenie braucht klare Regeln und Konsequenzen aber auch Freiheiten und einen respektvollen und verständnisvoll Umgang. Was soll den aus der Jugend werden wenn sie alles dürfen. Wenn den Eltern alles egal ist fühlt sich das Kind doch auch nicht wohl dann fühlt es sich vernachlässigt. Pupertierende wollen ihre Eltern unbewusst herausfordern.

gluchjeiser  10.12.2020, 12:10
@LinnyPenelope
Pupertierende wollen ihre Eltern unbewusst herausfordern.

Halte ich für ein Gerücht. Es geht meiner Meinung nach nicht darum diese herauszufordern, sondern deren Lebensweise, Einstellungen und Vorbild berechtigterweise in Frage zu stellen. Nur dass es Teenager eben noch nicht so gut verstehen und verbalisieren können. Wenn sie dann aber älter werden, dann können sie das teilweise - sofern sie gelernt haben, Autoritäten zu widersprechen und eine gewisse (auch emotionale) Unabhängigkeit zu ihren Eltern herzustellen. Das schaffen aber nicht so viele, dann wird der Rückzug und Distanz ggfs. größer - wenn es größere Konflikte mit den Eltern in der Kindheit gab.

Aber man kann das unterschiedlich betrachten - es ist meine Erfahrung und Sichtweise.

LinnyPenelope  10.12.2020, 12:14
@gluchjeiser

Ja und ich habe meine Erfahrung geschrieben und ich bin noch nicht so lange aus der pupertät raus.

Naja, patzige Antworten... ignorieren, oder manchmal auch sagen, dass eine Grenze erreicht ist...

Unordnung, meine Tochter wurde ordentlicher in der Pubertät, weil wir ihr Zimmer entrümmpelt haben... Ihr Zimmer ist fast das ordentichste, ob wohl ich früher echt wahnsinnig geworden bin mit den Socken und Pullovern in jeder Ecke des Zimmers...

Lustlosigkeit... kommt darauf an... manchmal einfach akzeptieren...aber manchmal auch Regeln setzen z.bsp. während Ferien gab es einfach die Regeln ein mal am Tag rauszugehen, mit uns oder alleine oder mit Freunden ist egal, aber einmal am Tag raus. Aber auch nicht alleine lassen mit ihrer Lustlosigkeit. Mein Mann kann gut mit ihr lernen... auch wenn sie keine sehr große Lust hat... aber es geht. Meine Tochter und ich würden zusammen explodieren...

Ich glaube einfach, wichtig ist Respekt vor dem Kind und vor dessen Bedürfnissen, aber auch klare Regeln und Grenzen. Manchmal fällt es auch den Eltern das Akzeptieren innerhalb der Grenzen schwer, aber da muss man als Eltern manchmal durch. Sie sind keine Kleinkinder mehr.

In der Regel lernt das Kind von seinen Eltern. Ich glaub viel mehr ist es erziehungssache. Dem Kind sollte beigebracht werden, wie wichtig Pflege in unserer Gesellschaft ist.


Rosenmary 
Beitragsersteller
 18.12.2020, 21:58

Das passiert ja, ist dem Kind aber herzlich egal.

Separota  18.12.2020, 22:01
@Rosenmary

Was das Kind will und was für ihm gut ist - das sind zwei unterschiedliche Dinge. Man muss auch das Kind dazu zwingen, nur so bringt er zu etwas. Wenn man jetzt nix macht, und nur zusieht, wird sich das negativ auf seine Entwicklung auswirken.