Wie funktionieren Scheibenbremsen?
Ich verstehe das Prinzip von Scheibenbremsen beim Auto nicht ganz. Von meinem Fahrrad mit Schiebenbremsen kenne ich es so, dass man genau sieht, wenn die Bremsklötze sich bewegen und dass diese auch einen sichtbaren Abstand zur Scheibe haben. Beim Auto liegen die Klötze im Grunde immer (zumindest sieht es so aus) an der Scheibe an. Was mich aber viel mehr wundert ist, dass diese ja mit der Zeit durch Rost, Dreck etc. durchaus fest in ihrer Halterung sitzen und man diese, wenn man die Bremsen tauscht, regelrecht mit Gewalt rauskriegen muss. AUch beim Einbau der neuen Klötze sitzen diese ja schon recht spack da drin und lassen sich kaum bewegen. Ja, sie gleiten auch auf Grund des Schmiermittels natürlich hin und her aber schon spack...
Also, wie funktioniert das? Wieviel Abstand haben die Bremsklötze zur Scheibe und wie bewegen sich diese noch von ihr weg, wenn sie schon alt sind und quasi festgebacken? Oder verstehe ich da etwas grundsätzlich falsch?
4 Antworten
Scheibenbremsen funktionieren aufgrund eines einfachen physikalischen Prinzips: Reibung. Wenn du die Bremse betätigst, drückst du Bremsbeläge gegen eine rotierende Bremsscheibe. Die Reibung zwischen den Belägen und der Scheibe erzeugt eine Kraft, die das Fahrzeug verlangsamt oder stoppt.
Der Abstand zwischen den Bremsbelägen und der Bremsscheibe ist normalerweise sehr gering, meistens nur weniger als einen Millimeter. Das liegt daran, dass ein kleiner Abstand eine schnellere Reaktion der Bremse ermöglicht, wenn du das Bremspedal betätigst.
Rost kann sich dadurch natürlich auch dazwischen entwickeln und es kommt zu einem "Steckenbleiben" der Bremse, die man mit etwas Kraft frei bekommen muss.
Stimmt. Schlecht formuliert. Könnte man ja auch als 10 Millimeter interpretieren.
Die ausführliche Antwort wird 3 DIN 4 Seiten lang.
Grundsätzlich ist die Funktionsweise der Schiebenbremse, der Trommelbremse oder der Backenbremse (am Fahrrad) gleich.
Den Anstand den du meinst gibt es an der schiebenbremse auch - nur eben viel kleiner. Gäbe es diesen Abstand nicht, würde die Bremse beim fahren heiß werden. (Reibung). Deswegen muss dort ein Abstand sein.
Da beim Auto natürlich viel mehr Masse verzögert werden muss als beim Fahrrad muss viel mehr Energie umgewandelt werden. deshalb entsteht beim Auto viel mehr Abrieb an den Bremsen als beim Fahrrad.
Dieser vermehrte Abrieb lagert sich in Form von Bremsstaub an Felgen und auch an der Bremse ab und kann dazu führen dass die Bremsklötze "festbacken" daher ist eine regelmäßige Überwachung empfohlen. Mit Luft den Staub ausblasen o.ä.
Öle in jeglicher Form sind an Bremsanlagen völlig tabu und haben dort nichts verloren.
Das Öle tabu sind ist mir klar, aber man schmiert ja die Auflagen der Bremsklötze mir Keramikpaste o. ä. ein.
Wie funktionieren Scheibenbremsen?
Egal wo die Scheibenbremse verbaut ist, sie funktioniert immer gleich. Das sogenannte "Lüftspiel" sorgt dafür, dass der Belag nicht reibt, wenn der Kolben keinen Druck aufbaut. Es beträgt beim Kfz ungefähr 0,5-1 mm. Wenn die Beläge im Sitz vollkommen festsitzen, können sie dauerhaft reiben. Dies erkennt man zum Beispiel an einseitig stärker verschlissenen Bremsbelägen.
Beim Auto liegen die Klötze im Grunde immer (zumindest sieht es so aus) an der Scheibe an.
Wie du schon schreibst, es sieht nur so aus.
Die Aussage, dass der Abstand zwischen Belägen und Scheiben einige Millimeter betragen würde, solltest Du überdenken, denn tatsächlich beträgt das Lüftspiel üblicherweise 0,5 bis 1 mm.