Wie fühlt es sich an sein eigenes Geschlecht nicht hinterfragen zu müssen und/oder dessen zugehörig zu fühlen? (Männlich/Weiblich)?

11 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Es ist wie wenn du einen blinden fragst wie es sich anfühlt, blind zu sein.

Oder einen homosexuellen Menschen zu fragen wie es ist, homosexuell zu sein.

Wir sind es einfach. Das ist kein „Gefühl“ - es ist einfach so. Ich möchte das mal von den Ärzten zitieren:

Da gibt’s nichts zu bedauern und nichts zu staunen, Das ist genau so normal wie Kaugummi kauen

Wie soll man einen Ist-Zustand beschreiben? Wie fühlt es sich an, 2 Beine und 2 Arme zu haben? Wie fühlt es sich an, ein Mensch zu sein?

Keine Ahnung. Es ist halt so. Es steckt in einem drin. Ich habe mich ja nicht aktiv entschieden mich jetzt mit dem einen oder dem anderen zu identifizieren. Es hat mich nie gestört, dass ich nun mal ein heterosexueller Mann bin. Ich habe diesen Identitätskonflikt nie erleben müssen. Daher spielt für mich die Identität auch keine Rolle.

Du machst einen Denkfehler.
Auch als cis Mensch sollte man sich hinterfragen.
Gut die meisten cis Menschen machen das nicht, sie nehmen einfach hin. "Ich bin so wie ich, und man hat mir gesagt ich bin männlich (oder weiblich), das wird schon stimmen"

Ich weiß nicht wie es ist non binär zu sein. Ich für meinen Teil empfinde es oft als belastend zu wissen das ich männlich bin. Somit einer Gruppe Menschen zugeordnet werde die jenseits von gut und böse sind.

Von Experte Geraldianer bestätigt

Eigentlich fühlt es sich gar nicht an. Es ist ja etwas völlig normales für mich und ich habe ja noch nie daran gezweifelt, also ist es eine völlig neutrale Emotion.

Wenn ich aber überlege, was es bedeuten würde, bin ich heilfroh, dass ich einfach nur männlich bin und mit der ganzen Problematik selber nichts zu tun habe, sondern es nur bei anderen mitbekomme.

Mich würde es belasten, wenn ich mich auf so komplizierte Weise mit mir und meiner Umwelt auseinandersetzen müsste.

Das ist nicht abwertend gemeint.


TUrabbIT  14.11.2024, 22:32

Kann man nicht besser beschreiben denke ich.

glücklich, denn ich bin empathisch genug, um zu ahnen, wie schwierig es ist. Es ist vieles halt mit Leichtigkeit, was das Thema angeht.

Aber ich wollte früher auch lieber Junge sein, Bäume klettern, Knie aufschrammen, Hosen anziehen......Aber irgendwie habe ich nie weiter drüber nachgedacht, da ich immer Kinder selber bekommen wollte auch. Auch heute noch gilt: Kleider und Stöckelschuhe: NoGo mit Ausnahme Hochzeit, und Ball (uff, einmal bisher...)

Vermutlich stecken in vielen Menschen ein wenig das andere Geschlecht, mal mehr mal weniger. Ich glaube, die, die am wenigsten tolerant sind die, die am meisten Probleme haben damit, zuzugeben, dass auch in ihnen manchmal ein andres Geschlecht steckt....wer weiss.


Mayahuel  15.10.2024, 15:22
Bäume klettern, Knie aufschrammen, Hosen anziehen.

Das ist nur Gender Expression.

Dafür muss man nicht trans sein.

Kugelflitz  15.10.2024, 12:17
Aber ich wollte früher auch lieber Junge sein, Bäume klettern, Knie aufschrammen, Hosen anziehen

Das hat nichts mit dem Gefühl zu tun, das andere Geschlecht sein zu wollen.

Elizabeth2  05.11.2024, 21:08
@Kugelflitz

Schön, dass nur du weisst, wie lange ich mir wie intensiv was gewünscht habe. Ich weiss auch nicht, was an dem Satz "ich wollte lieber Junge sein" falsch zu verstehen ist.

Lies meinen ganzen Kontext durch, es gibt nicht nur Mädchen, Jungen und divers, und Menschen, die sehr intensiv das andere geschlecht sein wollen.

Sondern - oh Wunder - etliche, die ein wenig dazwischen liegen. Zu denen zähle durchaus ich.

Kugelflitz  05.11.2024, 23:05
@Elizabeth2

Ich habe meinen Kommentar schon in Bezug auf deine komplette Antwort verfasst.

Nachdem ich nie wirklich drüber nachgedacht habe weil das zu meiner Zeit nie Thema war, fühlt es sich normal an. Ich hab das nie hinterfragt. Mach ich auch jetzt nicht. Wozu. Und auch wenn ich wollte wüsste ich gar nicht wie es sich anfühlt ein Mann zu sein - also !?!?!?!??!!?!?? Die Realität ist: ich bin eine Frau. Ich kann mich verkleiden aber das ändert nichts daran. Ich kann andere bitten mich als jemand anderes zu sehen aber auch das ändert nichts an der Realität.

Und ich denke jemand der "wirklich" im falschen Körper sitzt spürt das ganz heftig und kann gar nicht anders. Transidentitäten sind sicher nicht eingebildet. Aber ich denke, dass viele Unsicherheiten in der Pubertät damit verwechseln. Aber Unsicherheiten in dem Alter sind völlig normal. Sich auszuprobieren ebenfalls. Und von Kindern will ich gar nicht sprechen - die haben von dem ganzen Thema überhaupt noch kein Bild. Verwirrt sie maximal. Wer wirklich transident ist spürt das. Vor 20 Jahren schon hat eine Freundin von mir das "erkannt". Aber sie meinte damals schon - als noch keiner drüber gesprochen hat - dass ihr eigener Körper ihr fremd vorkommt. Und das über mehrere Jahre. Sie war sich lang nicht sicher was es ist. Das war keine "heute schau ich in den Spiegel und bin ein Fuchs" story.

Und ich meine ich fühle mich nicht immer "gleich". Man fühle ich mich weiblich und mal nicht. Aber nur weil ich mich heute nicht weiblich fühle bin ich noch lange kein Mann. Manchmal ist einfach mehr weibliche Energie vorhanden und weniger männliche - Hormone halt. Jeder hat weibliche und männliche. Das ändert nach wie vor nicht meine Realität.