Wie findet ihr dieses Urteil: " 'Sekretärin gesucht' sei diskriminierend: Mann erhält Schadenersatz nach Gerichtsurteil"?
"In dem Fall hatte sich der Mann auf eine Stellenanzeige auf dem Internetportal Ebay-Kleinanzeigen beworben. In der Anzeige war ausdrücklich eine "Sekretärin gesucht". Über die Chatfunktion bewarb sich der Mann auf die Stelle, ohne weitere Unterlagen einzureichen.
Das Unternehmen antwortete, dass "eine Dame als Sekretärin" gesucht sei und sagte dem Bewerber ab. Der abgelehnte Bewerber sah sich wegen seines Geschlechts diskriminiert und machte gegenüber dem Unternehmen eine Entschädigung von drei Bruttomonatsgehältern geltend.
Das Unternehmen argumentierte, dass die Bewerbung nur auf eine Entschädigung abgezielt habe, sie sei also rechtsmissbräuchlich gewesen. Das Landesarbeitsgericht aber gab dem Bewerber recht. Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz finde auch bei einer Kurzbewerbung über ein Internetportal Anwendung. Aus Sicht des Gerichts war also der Bewerberstatus gegeben, der erforderlich ist, um Entschädigung geltend zu machen.
die Klage in Höhe von 7.800 Euro nicht überzogen war. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig."
23 Stimmen
11 Antworten
Im Grunde genommen ist es zum Lachen, aber andererseits: Wäre eine Frau abgelehnt worden, weil zum Beispiel ein männlicher Sekretär gesucht worden wäre, wäre sie doch erst recht vorgegangen und alles hätte Beifall geklatscht.
Eigentlich ist eine Klage deswegen aus meiner Sicht bei beiden Geschlechtern wegen einer solchen Sache überzwergig (da sollte man als Erwachsener drüber stehen), aber andererseits konsequent und jemand hat sich diffamiert gefühlt, so dass er dagegen vor ging - und rechtlich hat er ja auch Bestätigung erhalten.
Andererseits war es auch mehr als dilettantisch von dem Unternehmen, die Absage so zu formulieren. Man muss doch keine Gründe angeben oder denkt sich halt irgendein windelweiches Argument aus, das weder nachprüfbar ist noch verletzend. Wer sich so laienhaft anstellt, der muss doch damit rechnen, dass irgendein "Paragraphenreiter" kommt und eine Gesetzeslücke ausnutzt.
XXX
Ansonsten ist die Nachricht an sich ein typisches Beispiel für eine völlig redundante Sache, die vom Schwachstrom-Journalismus der Gratis-Onlinedienste hemmungslos aufgebauscht worden ist und eigentlich nicht der Rede wert. Die würden wohl auch schreiben, dass Zitronenfalter doch Zitronen falten.
Zumindest konsequent. Andersrum ist es längst üblich das darauf geachtet wird. Noch besser wäre es aber wenn es selbstverständlich wäre, dass das Geschlecht keine Rolle spielt.
Das ist eben dumm... Menschen dürfen nicht wegen ihres Geschlechts abgelehnt werden, dass sollte man als AG wissen. Einfach nach den Bewerbungsunterlagen fragen und mit einer Standarantwort ablehnen.
Das er so viel Geld bekommt, obwohl er so oder so mit einer so mangelhaften Bewerbung nie eine Chance auf die Stelle gehabt hätte, finde ich schlecht. Klagefreudige, die nur auf Geld aus sind, sollte man nicht unterstützen und die Höhe des Geldes ist nicht gerechtfertigt.
Aber es ist richtig so etwas gerichtlich zu bestrafen, da es KEINEN Grund gibt, wieso nur eine Frau Sekretär*in sein darf. Außer es geht um Arbeit im Frauenhaus.
Dieses Urteil geht garnicht!!🤬 Es sollte einem Unternehmen selbst überlassen werden, wen es einstellt und wenn die für den Job nun mal eine Frau haben wollen (warum auch immer) dann haben wir Männer das zu akzeptieren, Punkt.
Der Punkt ist, dass gegen den Allgemeinen Gleichheitsgrundsatz offen verstoßen wurde.
Wen das Unternehmen am Ende nimmt, wird durch das Gesetz allerdings nicht beeinflusst.