Wie findet ihr das Verhalten dieses Bettlers?
Ich ging vorhin von der Tiefgarage zum Supermarkt. Dort hockt immer ein Bettler (so ein Mann mit ausländischem Aussehen, Mitte 20 Jahre alt). Meine Frau hat ihm schon ein paarmal in meinem Beisein eine Münze gegeben.
Heute hatte ich echt Stress und es hat mich ein wenig genervt, dass er den Leuten dort "auflauert", wo jeder gezwungenermaßen vorbei gehen muss, denn ich habe keine Lust, ihm jedes Mal etwas zu geben. Also ignorierte ich sein "Hallo!"
Daraufhin schrie er mir ein lautes "DANKE!!!" nach, es klang sehr vorwurfsvoll.
Klar habe ich Mitleid, wenn 100 Leute an ihm vorbei laufen und niemand etwas gibt. Aber muss ich mir echt Vorwürfe machen lassen von ihm, nur weil ich nicht 3 mal pro Woche einen Euro gebe?
Insgesamt hat er von mir und meiner Frau sicher schon 10 Euro bekommen im Laufe der letzten Monate.
8 Antworten
Boah ey ... 10 EUR innerhalb von ein paar Monaten? Und dadurch seid ihr nicht verarmt???
[SARKASMUSOFF]
Sei mir bitte nicht böse. Du kennst diesen Menschen nur vom sehen her. Du weisst nicht, wie es ihm geht udn ergeht und weisst nicht, wie seine Lebensumstände sind. Du weisst auch nicht, was er durchgemacht hat in seinem Leben und warum er betteln muss. Und genau deswegen solltest Du Dir bitte kein Urteil über diesen Menschen erlauben, sondern es eben einfach akzeptieren, dass dort ein Mensch sitzt, welcher aus der Not heraus Menschen um Geld anbetteln muss.
Ich bin mir weiterhin sicher, dass er DIR/EUCH nicht auflauert. Er sitzt vermutlich einfach dort, wo die größte Chance besteht, etwas Geld zu bekommen.
Und was sein Verhalten Dir gegenüber angeht: Wenn Du ihn beim Vorbeigehen ignorierst - warum ignorierst Du nicht auch einfach das, was er Dir hinterher schreit?
Wenn Du hier nachfrägst, bedeutet dass nämlich ncihts anderes, als dass Du ein schlechtes Gewissen hast. Das hat er Dir quasi erfolgreich eingimpft mit seinem Geschrei.
Ja - das ist nicht schön von ihm. Denn schliesslich können die Menschen, welche an ihm vorrüber gehen, auch nichts für seine Lage. Aber wie soll er es konkret verstehen, wenn Du / Deine Frau ihm hin und wieder Geld gebt - und eben hin und wieder nicht?
Vermenge nicht Deine (zeitweiligen) Probleme mit den Problemen des Bettlers! Der hat es vermutlich nicht leichter als Du. Siehe lieber, wie viel besser es Dir geht, das sollte Deinen Stress etwas nerven. Du kannst den Bettler samt seiner Probleme einfach ignorieren, er die seinen ganz sicher nicht.
Solange er nicht handgreiflich wird - einfach ignorieren und/oder ab und an was geben, was immer er wie auch immer sagt wie Danke in den verschiedenen Variationen.
Sein Verhalten ist nicht o.k., wer bettelt sollte das freundlich und zurück haltend tun und nicht aggressiv oder vorwurfsvoll.
Du bist nicht verpflichtet ihm etwas zu geben. Ich finde seine Art unverschämt.
Ich würde mir die Frage stellen, ob er Dich überhaupt wiedererkennt.
Ich werde auch ständig angeschnorrt - auch wenn vor mir 5 Leute nicht angesprochen werden.
Aber egal ob ich etwas gebe, oder nicht: Das nächste Mal beim selben Typ immer das gleiche.
Genau wie bei Dir. Dieses vorwurfsvolle, laute "Danke", oder "Schönen Tag noch".
Hey, ich bin am 28. vieleicht auch fast pleite und froh mir im Supermarkt noch was kaufen zu können.
Die scheinen zu erwarten, dass sie leistungslos Geld bekommen - meist für Drogenkonsum.
Der hat vermutlich am Ende des Monats mehr Geld in der Tasche als ich - wenn auch keinen Dispo.
Mir geht es zunehmend auf die Nerven.
Das nächste Mal sag ich er bekommt 20€ wenn er meine Dachterrasse vom Laub befreit und nach dem Winter auf Vordermann bringt. Dann schauen wir mal.
Ansonsten gibt es in diesem Land auch Bürgergeld - und damit müssen Millionen auskommen.
Geht auch ohne Drogen so halbwegs. Jedenfalls betteln DIE nicht.
Außerdem habe ich schon viele Jobs gemacht.
Du weißt überhaupt nichts über mein Leben.
Und wieso sollte mich meine Lebenserfahrung dazu verpflichten aggressive Bettelei gut zu finden.
Ich sehe nicht ein anderen Leuten ihren Drogenkonsum zu finanzieren.
Hast Du damit ein Problem? Gehst Du selbst betteln?
Hey hey, warum so aggressiv... mir erscheint Deine Sichtweise nur etwas einseitig: Es sind doch nicht alle Bettler drogensüchtig... 😎
Also ignorierte ich sein "Hallo!"
Daraufhin schrie er mir ein lautes "DANKE!!!"
Möglicherweise galt das "Danke" aber auch der Tatsache, dass ein nettes "Hallo" zurück nichts gekostet hätte. Ziemlich unhöflich, einfach mit Tunnelblick vorbeizustiefeln.
Ich weiß ja nicht, ob Du auf dem Land lebst, aber ohne Tunnelblick müsste ich hier pro Stadtbummel 35 - 40 Bettler begrüßen.
In den benachbarten Niederlanden z.B. Maastricht, was genauso groß ist wie Aachen, gibt es das Problem nicht.
Bettler gibt es keine, weil Betteln dort eine Straftat ist und es gibt Polizei-Kamerüberwachung wie in London, komplette City total überwacht.
Ich komme tatsächlich aus einer ländlichen Gegend 😉 Ich wollte ja nur einen anderen Blickwinkel aufzeigen. Kriminelle Machenschaften / Druck ausüben / etc. wurde ja bereits genannt. Die Umstände habe ich dem Beitrag nicht entnehmen können. Hier bei uns gibt es tatsächlich so wenig "Bettler", dass man die wirklich Bedürftigen und die Organisierten recht schnell kennt und entsprechend reagieren kann.
Ich bin 46. Und in den 90ern, meiner Jugend gab es das in Aachen auch nur selten und ich habe immer gegeben. Dann meist auch gleich 5 oder 10 Mark.
Erst in meiner Zeit in Berlin Anfang 2000er habe ich mir das weitgehend abgewöhnt und Tunnelblick vorgetäuscht. Denn wenn ich mit der S-Bahn oder U-Bahn zur Arbeit fuhr und auf dem Hinweg 10 mal angeschnorrt werde und auf dem Rückweg nochmal überstieg das meine finanziellen Möglichkeiten, zudem hatte ich es eilig.
<<< Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter >>> Echt jetzt???