Wie entbehrlich ist das "Q"?
Das "Q" in unserem Alphabet halte ich für entbehrlich.
Statt Quiz könnte man auch Kwiz schreiben. Oder statt Quelle könnte man Kwelle schreiben.
Was meint Ihr?
4 Antworten
Das Qu soll sich wohl auch vom Kw abgeleitet haben. eben über Kv.
Interessant bei den Beispielen ist zum Beispiel Quelle, das kommt wohl so um 1100 herum von quella, aber eben aus einer romanischen Sprache, wurde vermutlich also eher aus dem damaligen mit hereingebracht.
Sprache kann man sicher effektiver machen, sowas wie y und ü könnte man gut zusammenfassen, v könnte man häufiger mal weglassen, doppel-s komplett durch ß ersetzen oder ß komplett durch ss und sss, je nachdem, aber alles eben nicht ohne die Kosten der Vielfalt, viele betroffene Wörter würden sich neu und ungewohnt anhören, wenn nicht sogar nach langer Zeit noch schlecht und unaussprechlich. Abgesehen davon ließt es sich manchmal auch einfach komisch, mit dem Buchstabenfolgen hat man sofort Laute im Kopf, wenn man jetzt aber Kwelle ließt bin ich mir nicht sicher, ob das Kw nicht auch sehr gequetscht oder gedrückt wäre.
Nicht einfach umzusetzen, vor allem da Quelle in der Phonetischen Schrift ˈkvɛlə gesprochen wird, also würde Kv besser passen.
Abgesehen davon, ob sich das ändern ließe, lässt sich so eine Änderung nicht umsetzen, zeig den Leuten, die Mandarin sprechen doch mal, dass wir uns mit nur 26 Buchstaben im Englischen und 30 im Deutschen (äöüß). Die werden sich da auch nicht anpassen.
Das ist zwar richtig beobachtet, aber nichts Besonderes: Auch das V ist unnötig (man könnte es je nach Wort durch F oder W ersetzen), und vom Y oder Z will ich gar nicht erst reden.
Unser Alphabet ist alt und schleppt daher viele Jahrhunderte an Geschichte mit sich herum. Es ist aus dem Lateinischen übernommen, und da gab es den Buchstaben V, der je nach Zusammenhang für [u]/[uː] oder [w] stehen konnte, z.B. svb [sʊb] ‘unter’ zwischen Konsonanten oder sive [ˈsiːwe] ‘oder’; erst im Mittelalter erfand man mit W und U zwei Varianten das V für spezielle Anwendungen. Dabei gab es jedoch ein Problem, denn es gab im Lateinischen den Kontrast zwischen Worten wie [kʊɪ̯] (mit einem ui-Diphthong) und [kʷiː] (mit einer Verschmelzung zwischen [k] und [w]). Man braucht also für solche Fälle (die nur nach einem [k] vorkommen können) eine alternative Möglichkeit, den [w]-Laut zu schreiben.
Die Lösung dazu war der Buchstabe Q, man schrieb nämlich cvi [kui] ‘wem' und qvi [kʷiː] ‘der, welcher’. Die Römer hatten ihr Alphabet ja von den Etruskern übernommen, die drei verschiedene [k]-artige Laute in ihrer Sprache hatten und dazu die drei Buchstaben C,K,Q verwendeten, und im Lateinischen schrieb man dann C für das gewöhnliche [k], das K wurde gar nicht verwendet, und das Q brauchte man nur für den speziellen Fall von [kʷ]: Für einen Römer bedeutete Q also „Sprich ein [k], das mit dem folgenden [w] verschmilzt“, und deshalb mußte auf das Q auch immer ein U folgen, das für das [w] stand.
Diese spezielle Buchstabenkombination QU eignete sich nun aber ganz ausgezeichnet für deutsche Wörter wie Qual (← althochdeutsch quāla) oder bequem (← biquāmi, übrigens verwandt mit kommen, das mit damals auch mit [kʷ] sprach: queman); im Mittelalter konnten ja nur gebildete Leute schreiben, und die konnten auch alle Latein und fanden diese Schreibweise ganz natürlich und selbstverständlich, nach dem Motto „Es ist niemals ein Fehler, wenn man es so macht wie im Lateinischen“.
Es heisst Qu!
Und damit Kuwiz und Quwelle
Die Q-Wende ist äußerst wichtig, sie ist manchmal
Teil eines MOB-Manövers. Aber man könnte sie auch anders nennen.
Die Franzosen haben ganz viele Wörter mit Q. Möchtest du die französische Sprache auch vergewaltigen?
Eine Q-Wende gibt es beim Segeln übrigens.