Wie baue ich Vertrauen zu meinem Pferd auf?
Hey, ich habe jetzt schon seit zwei Jahren eine hübsche braune Großpony Stute, allerdings war sie immer eher ein beisteller für mein zweites Pferd. Leider musste dieses aufgrund einer starken Rückenverletzung eingeschläfert werden.
Da ich immer mit meinem einen Pferd gearbeitet hat, hat eine Freundin von mir immer gleichzeitig mein Großpony beschäftigt.
Nun hatte ich allerdings vor wieder selber mehr mit ihr zu machen, aber sie ist extrem ängstlich und hat auch angst vor Gerte und Peitsche, dass hatte sie aber schon bevor sie zu uns kam.
Nun hab ich aber selber relativ wenig Erfahrung im Bereich Bodenarbeit und vertrauensaufbau und wollte mal fragen ob ihr tipps habt, wie wir Vertrauen aufbauen können und sie vielleicht auch weniger ängstlich wird.
7 Antworten
schliess dich doch mit deiner freundin kurz und lass ihr von ihr zeigen, was sie mit dem tier macht und wie sie es macht.
beide zusammen müsst ihr an der peitschenphobie arbeiten.
pferde, die tatsächlich ANGST vor peitschen haben, haben in der regel auch angst vor abmistewerkzeug und der person, die abmistet.
häufig genug erlebt, dass gerade neue ponys einen halben herzinfarkt bekommen, wenn man mit schubkarre, schaufel und rechen reinkommt erfahrungsgemäss haben alle diese pferde polnische, tschechische und ungarische sprachkenntnisse.
also achte mal drauf, wie sich das pony beim abmisten verhält.
besorg dir ausserdem eine gut 2m lange dünne bambusstange. an deren eines ende knotest du ein stückchen farblich auffälligen stoff (bunt oder weiss) und klebst es fest.
mit diesem fähnchen arbeitest du, anstatt mit der peitsche. natürlich muss das pony sich dran gewöhnen.
du benötigst dafür ausserdem ein passendes knotenhalfter und ein mindestens 4m (besser sind 6m) langes leichtes bodenarbeitsseil.
Du fragst, wie du Vertrauen ZUM Pferd aufbaust, aber im Text hör es sich eher an, als möchtest du das Vertrauen des Pferdes zu DIR gewinnen.
Also verstehe ich das jetzt richtig: du hast keine Angst vor dem Pferd, sondern möchtest, dass es im Umgang mit dir weniger ängstlich ist?
Da braucht man keine speziellen Bodenarbeitsübungen oder sonst was, sondern einfach Kontinuität im normalen Umgang. Einfach beim Putzen und Führen, bei den alltäglichen Sachen, Ruhe und Sicherheit ausstrahlen und stets vorhersehbar agieren.
Mittlerweile ist es auch so schlimm, das sie beim reiten schon bei einem schliefen ast im gelände zur seite springt oder einfach ziellos mitten in den Wald abbiegt. Das ist jetzt schon so schlimm, dass ich sagen kann ich vertraue ihr beim reiten kaum noch...
Geduld ist hier sehr wichtig. Von heute auf Morgen entsteht kein Vertrauen. Du kannst davon ausgehen, dass es ein bis zwei Jahre dauert, bis ihr beide vollständig zusammengewachsen seid. Bis dahin arbeite einfach an deiner Körpersprache. Überholt sie dich beim Führen, korrigierst du sie, indem du sie zurückschickst. Bleibst du stehen und sie geht weiter, bleibst du wieder stehen. Das machst du solange, bis sie auf Anhieb auch stehen bleibt und nicht erst 5 Meter weiter. Dann wird gelobt und die Übung beendet.
Generelles Training immer mit positiven Erlebnissen beenden. Hat das Pferd richtig reagiert, loben, Übung beenden. Hat es falsch reagiert, wiederholen, bis die gewünschte Reaktion kommt, dann loben und Lektion beenden.
Tänzelt sie am Putzplatz hin und her? Übe still stehen mit ihr. Wenn sie gerne Leckerlis mag, ist sie hervorragend für Clickertraining geeignet. Jedes Mal, wenn sie den Kopf absenkt, wird geclickert und ein Leckerli gegeben, denn: Ein Pferd fühlt sich sicher, sobald der Kopf unten ist, sonst würde es nicht fressen oder trinken. Also sagst du dem Pferd in diesem Moment: Es ist genau richtig, dass du dich entspannst. Ich bin keine Gefahr für dich, bei mir bist du sicher. Irgendwann steht es still und du brauchst die Übung nur dann zu wiederholen, wenn es sich wieder aufregt. Wichtig hierbei: Immer nur dann ein Leckerli geben, wenn geclickert wurde, sonst ziehst du dir einen Bettler heran.
Allerdings sollte auch das Clickertraining nicht ohne fachkundige Person gemacht werden. Diese zeigt dir, wie es geht und du führst es dann fort.
Du hast Probleme an der Aufstiegshilfe, weil das Pferd partout nicht "einparken" will? Auch hier hilft Clickertraining. Erst einmal vom Boden die Kruppe des Pferdes zu dir holen. Clickern, wenn es reagiert hat, Keks geben, Übung wiederholen bis es ohne zu zögern reagiert.
Mittlerweile ist es auch so schlimm, das sie beim reiten schon bei einem schliefen ast im gelände zur seite springt oder einfach ziellos mitten in den Wald abbiegt. Das ist jetzt schon so schlimm, dass ich sagen kann ich vertraue ihr beim reiten kaum noch...
Da hilft tatsächlich nur "drüber reiten". Anti-Schreck-Training bietet sich ebenfalls an. Aber auch das geht nicht ohne Trainer oder Kurs und beides kostet Geld ;)
Was soll man da sagen… 😳
Man möchte dir ja nicht zu nahe treten; und man kennt dich ja nicht persönlich l Aber da kommt einem zuerst mal der Gedanke, dass deine ganze Art, Deine Ausstrahlung, dem Pferd suspekt ist. Vielleicht bewegst du dich auch zu hektisch, oder machst unbewusst sonst irgendwas, was das Pferd beunruhigt.
Wenn es am Geld fehlt, ist es schwierig, denn guter Rat ist in doppelter Hinsicht teuer.
Das nächste, was mir außer einem Trainer in den Sinn kommt, wäre ein Kurs in Wohlfühlemassage. Ich habe es mal erlebt, dass ein Pferd, dem man immer nur mit viel Mühe überhaupt ein Halfter anlegen konnte, weil es sich nicht berühren lassen wollte, nach dem Kurs da stand wie hypnotisiert und sich sogar ohne weiteres satteln ließ.
Und, noch schlimmer: oft werden solche Verhaltensweisen durch körperliche Beschwerden ausgelöst. Als erstes denke ich da an Magenschleimhautentzündung oder gar Magengeschwür, denn dann mögen Pferde keinerlei Berührung mehr. Oder, weil es vor allem der Kopf ist, Zahnweh. Oder ein Problem mit den Eierstöcken; da werden die nämlich äußert unwillig.
Es tut mir leid, nun ist dein anderes Pferd gestorben, und dieses hier wirst du vielleicht besser freiwillig abgeben müssen. Denn ohne das Geld für notwendige Maßnahmen isr es undenkbar, die Situation zu retten. Du hast ja zu Recht Angst, denn das Pferd „schreit um Hilfe“, und versucht sich durch das unerwünschte Verhalten Gehör zu verschaffen.
Das ist wirklich sehr traurig, und ich sage das nicht leichtfertig - denn ich bin selber da durch: ich habe mein Pferd abgegeben, als ich merkte, dass das Geld nicht mal für einen Sattel , geschweige denn für den Tierarzt reichte. Ich war damals übrigens 15/16 und habe das Pferd auch komplett allein finanziert. Ich kann es dir also sehr gut nachempfinden…😢
Mittlerweile ist es auch so schlimm, das sie beim reiten schon bei einem schliefen ast im gelände zur seite springt oder einfach ziellos mitten in den Wald abbiegt.
Spätestens an dem Punkt sucht man sich Hilfe vor Ort. Ist die Trainerin nunmal wegen Elternzeit nicht verfügbar, kann man sie ja dennoch fragen, ob sie jemanden kennt, der dir helfen würde.
Mit Tipps aus dem Internet ist dein Problem unmöglich lösbar.
Nimm dir einen Trainer zur Hand und übe mit ihm. Das fängt schon beim Longieren an. Mit Körpersprache und Stimme findest du zum Pferd und es zu dir. Da braucht es meist keine Peitsche.
Auch Zirzenzik bringt euch näher zusammen.
Lass dir von einem Trainer regelmäßig zeigen, wie es geht, dann finden das Pferd und du schon zusammen.
Darüber hinaus hilft es auch schon enorm, wenn du einfach da bist. Putzen, füttern, von A nach B führen und dabei stets fair gegenüber dem Tier sein, ihm aber auch klar die Grenzen aufzeigen, wenn es zu weit geht. So wie es eine Leitstute auch macht, wenn sich einer in der Herde daneben benimmt.
Danke für deine Antwort, die idee mit dem Trainer hatte ich auch schon, allerdings kostet das auch etwas und ich muss mir das Pferd selber finanzieren. Zu dem gehe ich noch zur Schule und kann nur in den Ferien jobben, da reicht das geld für futter und wenn sie mal was kaputt macht, aber das wars denn auch...
Warum hast du ein Pferd, wenn du dir so etwas nicht leisten kannst? Ein Trainer sollte zu jeder Zeit finanziell drin sein, auch für Reitstunden. Wenn man sich das nicht leisten kann, sollte man sich kein Pferd halten.
Ich habe eine gute bekannte die ausgebildete Trainerin ist, normalerweise hat sie mir in solchen sachen immer geholfen, allerdings ist sie zurzeit in Elternzeit und kann nicht mehr vorbeikommen...
Dann wirst du wohl das Geld in die Hand nehmen müssen, wenn du etwas erreichen willst. Ein Pferd kostet Geld in jeder Hinsicht. Einfach drauf setzen und los reiten ist nicht ;)
Das ist mir klar und im notfall müsste ich mir dann einen neuen Trainer suchen, aber ich habe gehofft, dass ich hier antworten und Tipps bekomme, wie es auch ohne viel Geld ausgeben klappt vertauen zu einem pferd aufzubauen. Aber anscheinend scheinst du ja der meinung zu sein das es nicht möglich ist.
Wenn du weißt, was du tust, geht das auch ohne Trainer. Erfahrungsgemäß haben nur die meisten Leute zu wenig Ahnung, weil sie sich noch nicht ausreichend damit beschäftigt haben. Das ist auch gar nicht böse gemeint, sondern eine Tatsache. Aus deiner Frage und deinen Antworten geht hervor, dass dir das nötige Wissen fehlt. Und deshalb empfehle ich dir einen Trainer, der dich dabei unterstützt. Es kann sehr viel schiefgehen, wenn man es auf eigenen Faust versucht und nicht weiß, was man tut.
Natürlich nicht. Steht ja auch nichts davon da. Aber das Verhalten des Pferdes deutet darauf hin. Allein, weil es „ungezogen“ ist, wird es nicht empfindlich gegenüber Berührungen. Auch zu zunehmende Schreckhaftigkeit ist oft der Tatsache geschuldet, dass das Fluchttier infolge von Unpässlichkeiten noch mehr als normal auf der Hut ist.
Zu oft wie viel zu lange an solchen Symptomen gearbeitet, bevor jemand sich auf die Suche nach den Ursachen macht. Denn längst nicht immer macht der, der mit dem Tier umgeht „alles falsch“ - außer, dass er dem Pferd nicht „zuhört“…
Stimmt schon. Sollte auf jeden Fall auch einen gesundheitlichen Rundumcheck erhalten. Aber, das kann auch ein guter Trainer feststellen. Wenn der merkt, dass Vertrauensübungen bedingt bis gar nicht funktionieren, dann kann auch er sagen, dass da mal TA, Osteo und Co. drauf schauen sollen.
Mittlerweile ist es auch so schlimm, das sie beim reiten schon bei einem schliefen ast im gelände zur seite springt oder einfach ziellos mitten in den Wald abbiegt.
Das ist kein Notfall?
Wir sehen dich doch hier nicht vor Ort. Wir können deine Körpersprache, Körperhaltung nicht sehen, den Energiefluss nicht sehen, nichts.
SO wahnsinnig viel kostet ein Trainer jetzt auch nicht. Auch, wenn es jetzt plump klingt: Vorher waren 2 Pferde drin. Jetzt fällt eins weg. Ergo ist das Geld, was vorher in das andere Pferd gesteckt wurde, jetzt "über".
Das Problem ist nicht dass das perd schmerzen hat, wir hatten gerade erst den TA da und er hatte einen Rundumcheck gemacht und nichts auffälliges gefunden. Das problem bei dem pferd ist es wurde bevor ich es gekauft hatte 7 Jahre kaum bis garnicht geritten und stand hauptsächlich nur im stall. Als sie denn zu uns gekommen ist haben wir mit leichter Bewegung (longieren) angefangen und uns dann bis zum reiten gesteigert und seit knapp einem Jahr ist sie auch wieder super fit.
Hat sich ein Osteopath das Tier angeschaut? Nur, weil der Tierarzt nichts gefunden hat, heißt das nicht, dass alles in Ordnung ist.
Du scheust doch schon die Kosten für einen Trainer. Ja, da bezweifle ich, dass das Pferd keine Schmerzen hat - weil dann häufig Physio, Osteo oder sonstwer nicht kommt, wenns nötig ist. Sattler sind auch etwas, was gerne vergessen wird.
Tut mir leid, dass dein Pferd eingeschläfert werden musste...
Ich kann dir in Bezug auf Bodenarbeit - und "Joining" - ein gutes Buch empfehlen:
- "Pferdeflüstern kann man lernen" von Heinz Welz (bitte vom Titel nicht beirren lassen...;)
Er arbeitet mit Pferden - und auch mit deren Menschen (die haben es oftmals nötiger als die Pferde) :
Ein absolut einfühlsamer Pferde- und Menschenversteher ! ;)
Ruhe, Geduld, Konsequenz, Empathie - und nicht zuletzt die richtige Körpersprache - sind die Schlüssel zu jedem Pferd...
Durch Berechenbarkeit, Konsequenz und sicheren Umgang.
Wie baue ich vertrauen zu meinem Pferd auf? (Pferde, Vertrauen) - gutefrage
Damit das Pferd Vertrauen in dich bekommt, macht man halt nicht mal eben Übung XY, sondern es lernt, durch dein berechenbares Handeln dich zu lesen und dir zu vertrauen.
Tägliches Putzen und ein bis zweimal die woche spazieren gehen machen wir. Außerdem bringe ich sie jeden tag zur Wiese hin und zurück, dabei müssen wir auch durchs halbe dorf laufen, aber ich merke, dass sie mir nicht vertraut und mir gegenüber nach all der zeit (ich kannte sie schon jahre bevor ich sie gekauft habe) immer noch sehr skeptisch ist. Sie lässt sich auch sehr ungern anfassen ( Kopf ist sehr schlimm) und kuscheln ist überhaupt nichts für sie, obwohl ich sagen muss, dass es nachdem mein anderes pferd verstorben ist, schon besser geworden ist. Aber jetzt habe ich das Gefühl, dass sie sich immer weiter von mir entfernt...