Werden Kinder durch Hörbücher vom eigenen Lesen abgehalten und dadurch schlechter in Rechtschreibung?

5 Antworten

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Durch Hörbücher wird man sicher nicht schlechter in der Rechtschreibung. Man verbessert sich nur nicht.

Demgegenüber bin ich davon überzeugt, dass Kinder, die viel lesen, von vornherein im Vorteil sind. Einem Kind, das viel liest, wird es kaum passieren, dass es "den/denn, wen/wenn, seid/seit, das/dass" verwechselt. Es sieht diese Wörter so oft in Texten und zwar in völlig unterschiedlichen Kontexten, dass es diese dementsprechend automatisch korrekt¹ schreibt. Es wird auch nicht "unzwar, das Gesetzt, Pupertät, entgültig" o.ä. schreiben. Diese und andere Begriffe kommen zwar nicht gleichermaßen häufig vor, aber auch sie prägen sich ein, und wenn man bewusst liest, dann versteht man auch, dass "endgültig" etwas mit "Ende" zu tun hat und nicht mit "Enten" oder "weg/frei von, auseinander". Außerdem erweitert jedes Kind seinen Wortschatz durch das Lesen ganz von selbst. Es wird dadurch selbst auch gewandter im Ausdruck, kann bessere Aufsätze, Briefe etc. schreiben. Man hört ihm interessierter zu, weil es interessanter sprechen kann.

Wenn es sich natürlich um Hefte auf dem Krach-Bumm-Zisch-Rassel-Niveau handelt oder um Bildergeschichten nur mit Mini-Dialogen, aber ohne jeden beschreibenden Text, dann ist kaum davon auszugehen, dass sich diese Art von "Lektüre" befruchtend auf Rechtschreibung und Wortschatzerweiterung auswirkt.

Ja, es kann sein, dass manche Kinder durch die Bequemlichkeit der Hörbücher vom eigenen Lesen abgehalten werden. Das ist sehr schade. Denn es geht ein Teil der Fantasie flöten. Bei einem Film wird meiner Fantasie fast kein Raum gegeben, mir wird alles serviert, ich muss es nur schlucken. Bei einem Hörbuch darf ich mir zumindest die Bilder selbst vorstellen, aber durch den Erzähler wird die Stimmung vorgegeben, und die Stimmen der Handlungspersonen beeinflussen mich auch, was die Vorstellung der Charaktere betrifft.

¹ Bei tatsächlichen Legasthenikern mag das anders sein. Nur wird heute ja - so scheint es mir jedenfalls - jedem, der nicht richtig schreiben kann, attestiert, dass er Legastheniker sei.


spanferkel14  20.09.2023, 13:31

🌿🌷Vielen Dank für deinen Stern. 🌺🍃

Nein.

Eher wird das Interesse und die Neugier an und auf Geschichten entwickelt.

Nur wenn die Hörbücher Ersatz für das eigene Lesen sind.

Wenn das Kind auch ohne Hörbuch sowieso nicht lesen würde oder mit Hörbuch trotzdem liest, dann nicht.

Es kommt darauf an, ob das klassische Buch durch das Hörbuch ergänzt wird oder ersetzt. Hörbücher kann man auch genießen, wenn man gerade etwas anderes tut. wer sie aber aus Bequemlichkeit ausschließlich hört, dem geht der Bezug zur geschriebenen Sprache verloren.

Für Kinder ist richtiges Lesen unerlässlich. Aber was heute die Hörbücher für Kinder sind, das waren früher die Audiokassetten.


Steffile  19.09.2023, 14:20

Ich hatte noch Maerchenschallplatten LOL

Vielleicht verbessern sie nicht die Rechtschreibung, wie es Lesen natuerlicherweise tut. Aber die Fantasie wird angeregt, Konzentration wird geuebt, der Wortschatz wird erweitert, und ein Sinn fuer Sprache kommt auf jeden Fall rueber.