Wenn ich AfD-Wähler wäre, aber gegen den Austritt von D aus der EU und für den EURO, wäre ich dann besser bei Wagenknecht aufgehoben?

5 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Dun gibst die Position der AfD nicht korrekt wieder. In deren Programm steht:

"Wir wollen in Freundschaft und guter Nachbarschaft zusammenleben. Wir lehnen die „Vereinigten Staaten von Europa“ ebenso ab wie eine EU als Bundesstaat, aus der kein Austritt mehr möglich ist. Unser Ziel ist ein souveränes Deutschland, das die Freiheit und Sicherheit seiner Bürger garantiert, ihren Wohlstand fördert und seinen Beitrag zu einem friedlichen und prosperierenden Europa leistet.

Die große Vielfalt nationaler und regionaler kultureller Traditionen macht das Besondere unseres Kontinents aus. Wir sind deshalb dagegen, die Europäische Union in einen zentralistischen Bundesstaat umzuwandeln. Sollten sich unsere grundlegenden Reformansätze im bestehenden System der EU nicht verwirklichen lassen, streben wir einen Austritt Deutschlands, bzw. eine demokratische Auflösung der Europäischen Union und die Neugründung einer Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft an."

Das ist eine vernünftige, keineswegs radikale Position. Radikal sind eher diejenigen, die entgegen dem Willen der europäischen Völker einen Brüsseler Superstaat erzwingen wollen.


Dafur 
Beitragsersteller
 06.06.2023, 12:29

was hat meine Frage da anderes gesagt?

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zalto  19.07.2023, 08:15
@Dafur

Du gehst davon aus, dass die AfD unbedingt aus dem Euro und der EU will. Für die AfD ist das aber gar nicht das primäre Ziel, sondern sie will eine stabile Währung, ohne für anderer Länder Schulden mithaften zu müssen, und ein souveränes Deutschland.

Würden sich alle an vereinbarte Regeln halten, dann ließe sich das mit Euro und EU problemlos in Einklang bringen. Das ist aber leider nicht der Fall. Somit müssen die Optionen Euro- und EU-Austritt auf dem Verhandlungstisch liegenbleiben. Das wäre der Not-Halt und Notausstieg, bevor uns Schlimmeres droht.

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Dafur 
Beitragsersteller
 20.07.2023, 13:07
@zalto

OK.

Ich habe mich falsch informiert gehabt ✔

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Nein, Wagenknecht ist links. Aber vielleicht bist du auch einfach in der AfD falsch. Wie sind denn ansonsten deine Positionen? Bist du sozialistisch bzw. hast du den Kommunismus oder wenigstens den demokratischen Sozialismus als Ziel? Wie ist deine Meinung in der Migrationspolitik? Bist du auch dort links eingestellt? Wie sieht es in Sachen Klimaschutz aus und in Sachen Sozialpolitik, Auflösen von Armut etc. aus?

Oder mal ganz von Vorne um rechts und links zu unterscheiden: Siehst du die Menschen als ungleich an und bist für eine Hierarchie (rechts), oder siehst du die Menschen als gleich an und bist gegen jegliche Hierarchie (links)?

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Anthropologie,Orientalistik & Bio-Studium, Flüchtlingshelfer

Dafur 
Beitragsersteller
 06.06.2023, 12:37

PS.: Ich BIN nicht in der AfD und habe sie nie gewählt.

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leChatNoir267  06.06.2023, 13:16
@Dafur

Dann verstehe ich den Sinn der Frage nicht.

Nehmen wir also an du (oder wer auch immer), stimmst bis auf diese zwei Punkte mit den Ansichten der AfD überein:

Dann ist die Antwort natürlich nein, da die AfD extrem neoliberal-kapitalistisch und rechts ist bzw. eine starke Hierarchie zwischen Menschen möchte und ihre Gleichheit nicht anerkennt, sondern sie unterschiedlich bewertet.

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Das ist schon kein Äpfel-Birnen-Vergleich mehr, dafür sind Äpfel und Birnen zu ähnlich.

Das einzige, was Wagenknecht und die AfD gemeinsam haben, ist ein Vertreten der Kritik der Bevölkerung am aktuellen politischen Kurs sowie ein klares Statement, wie sie es anders machen würden, teilweise mit Überschneidungen, teilweise auch komplett anders. Beides hört sich sehr durchdacht an.

Die AfD ist dabei aber eher kapitalistisch ausgelegt, stark an die soziale Marktwirtschaft von Adenauer angelehnt, aber noch mit deutlicherem Schlag Richtung Kapitalismus, also wirtschaftlich Mitte-Rechts.

Wagenknecht ist bekennende Kommunistin und wird sich auch eher mit Leuten aus dem wirtschaftlich links-außen Spektrum umgeben, also Kommunisten und evtl. Sozialisten (wobei die sich ja teilweise, obwohl sie das gleiche Konzept minimal anders verpackt verfolgen, nicht riechen können).

Letztlich muss man es so sagen: Die einzigen klar-denkenden Parteien wären die AfD und die noch nicht gegründete Wagenknecht-Partei, allerdings immer mit einer Wahl aus Pest und Cholera mit der Euro/EU-Kritik auf der einen Seite und kommunistischen Bestrebungen, die man nicht nur als Kapitalist, sondern generell als klar denkender Mensch definitiv nicht haben will.

Was allerdings die AfD und die Haltung zu EU/Euro angeht, muss man doch mal ins Wahlprogramm oder Reden von Chrupalla und Weidel gucken, wie man da steht. Der Dexit wäre die höchste Eskalationsstufe des "Notschlachtens" des außer Kontrolle geratenen Konstruktes. Was den Euro angeht, scheint man da relativ "trigger-happy" zu sein, was auch angesichts der chronischen Bedrohung der Stabilität durch nicht beeinflussbare EZB-Vorsitzende und durch Pleite-Mitglieder durchaus verständlich ist. Bei einer nationalen Währung ist halt jeder seines eigenen Glückes Schmied. Klar hätte unsere (H)Ampel-Regierung auch Potential, die DM komplett an die Wand zu fahren, aber eine Nachfolgeregierung könnte es auch wieder in Ordnung bringen. Beim Euro ist man nur Passagier auf einem permanenten Kurs "nach unten". Was die EU angeht, will man erst mal reparieren, bevor man den ultimativen Schritt geht - sprich zurück zu einer Freihandelsunion aber mit weniger bis keinem Einfluss mehr auf lokale Gesetzgebungen und ohne diesen Geber-/Nehmer-Irrsinn, dass ein paar Geberländer, primär Deutschland, andere Länder mit Geld versorgen, plus einem irrsinnig teuren Verwaltungsapparat. Also zurück zur Idee der Montanunion/EG, einer guten Idee, aus der das undemokratische Bürokratiemonster EU entwachsen ist. Würde eine solche Reform nicht klappen, dann Dexit. Auch ein nachvollziehbarer Kurs.

Die AfD will nicht allgemein den Austritt aus der EU oder dem Euro. Vielmehr fordert sie Reformen und mehr Autonomie der EU-Staaten, anstatt die Transfer -und Schuldenunion weiter voranzutreiben, oder einen EU-Finanzministerposten zu schaffen, der noch mehr als heute das Geld deutscher Steuerzahler an die maroden Schuldenstaaten in Südeuropa umverteilt.


Dafur 
Beitragsersteller
 06.06.2023, 13:04

Das wäre ja auch vernünftig.

Ob die Sara da mitmacht?

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davegarten  06.06.2023, 13:12
@Dafur

Könnte ich mir vorstellen, dass die da mitmacht, wenn auch aus teilweise anderen Beweggründen. Wagenknecht weiss natürlich auch, dass ihr die eigenen Wähler davonschwimmen, wenn die Schwächsten in der Gesellschaft noch mehr zur Kasse gebeten werden, z.B. zum Zwecke irgendwelcher Umverteilungen ins Ausland. Das hat man auch gesehen bei der ganzen Diskussion um die Energiepreise, dass die Linke die Grünen kritisiert hat als Partei vermögender Eliten, denen steigende Preise völlig egal sein können. Hinzu kommt, dass sowohl Weidel als auch Wagenknecht beide promovierte Ökonominnen sind, die wohl von der Ausbildung her mehr Sachverstand auf diesem Gebiet haben, als etwa Wirtschaftsminister Habeck.

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