Welches Reitniveau hab ich mit meinen Erfahrungen?
Hallöchen! Natürlich habe ich die Suchfunktion benutzt, aber die Auflistung der Leistungsklassen kenne ich und hat mir meine Frage auch nicht beantwortet.
Bis vor ein paar Jahren war ich noch auf dem Reiternadelniveau, aber ob das jetzt mit mehr Erfahrung auch noch so ist, kann ich nicht ganz sagen. Die Grundausbildung habe ich natürlich. Das war kein einfaches rumgehoppel am Pferd. Es waren 30 Longestunden, danach unzählige Bahnstunden, eine solide Grundausbildung. Das alles vor 9 Jahren. Dann kam immer wieder neues dazu. Vielleicht könnt ihr besser einschätzen, ob es immer noch Reiternadel- oder schon das Lizenzniveau ist?
Hier eine kleine Auflistung: Pferd in Anlehnung bringen, vermehrt untertreten lassen, über den Rücken reiten, solide Gewichtshilfen, Traversalen (waren witziger Weise in meiner Grundausbildung als Anfänger damals dabei), Hinterhandwendungen, allerlei Standard-Bahnfiguren, Rückwärstrichten, mein Sitz ist Zügelunabhängig, hab sehr ruhige Hände, Reiten nur per Gewichtshilfen ist mir möglich.
Kann sein, dass ich jetzt etwas vergessen habe. Das meiste davon sind eh Grundlagen. Aber bezüglich der Traversalen denke ich, schwanke ich zwischen dem Reiternadel- und Lizenzniveau, da es ja eigentlich eine M-Lektion ist. Das verwirrt mich ein wenig. Damit meine ich übrigens die Reiterlichen Seiten am Pferd. Natürlich hab ich auch "Erste Hilfe", Longieren, Bodenarbeit, Anschirren eines Zweispänners etc. gelernt.
Was denkt ihr? Ist das schon Lizenzniveau? Und eine kleine Warnung muss ich euch auch aussprechen: wenn ihr denkt, ich würde damit angeben wollen, liegt ihr falsch. Dieses Thema macht mich bloß neugierig und würde mir bei meiner Einschätzung helfen.
5 Antworten
Dafür müsste man Dich eigentlich reiten sehen, allein von Deinen Schilderungen her sollte das ein solides A-Niveau sein.
Danke für deine Antwort! Kurz, bündig und ohne indirekte Angriffe. ;)
Ich kenne "Reiternadel" und "Lizenzniveau" nicht. Das scheinen österreichische oder schweizer Begriffe zu sein.
Aber egal.
Ohne dich reiten zu sehen, kann man das nicht sagen. Rainer KLimke sagte mal: "es kommt nicht darauf an, dass ein Pferd eine Lektion gehen kann, es kommt darauf an, wie es sie geht." Das gilt für die Reiter natürlich genauso. Es kommt nicht darauf an, dass du eine Traversale reiten kannst, es kommt darauf an, wie du sie reitest.
Wenn bei dir alles korrekt ist, was du aufzählst, dann dürftest du bei L liegen. Aber ob du die Lektionen korrekt reitest, kann halt nur jemand sagen, der dich reiten sieht.
Ich kenne eine Frau, die von sich behauptet, dass sie L/M reiten kann. Sie startet auch in L-Dressuren. Wird aber nie plaziert. Sie bekommt fast immer eine WErtnote unter 5. Meine RL hat sie mal reiten gesehen und gemurmelt: "Das schiere Grauen. Das Pferd ist nur mit der Hand geritten."
Von daher ist die Frage nicht zu beantworten. Aber wenn du es wissen willst, dann bitte doch mal einen RL dich eine A oder sogar L Aufgabe reiten zu lassen. Und dir dann ein Feedback zu geben. Dann weißt du es.
Es sind in der Tat österreichische Begriffe. Bei uns ist das so aufgebaut.
1. Kleines Hufeisen, 2. großes Hufeisen (für Kinder, muss man aber nicht haben um den Reiterpass machen zu können), 3. Reiterpass, 4. Reiternadel / Dressur-Reiternadel, 5. Lizenz / Dressur-Lizenz
Erst ab der Lizenz dürfen wir Österreicher Turniere Reiten. Das ist mitunter auch der Grund, warum ich keine Turniere reiten kann und auch nicht will. Lizenzfreie gibt es ab dem Reiterpass.
Eine Reitlehrerin habe ich aktuell gar nicht, da ich mich in einer Reitpause befinde.
Davon ausgehend, dass das von Dir erwähnte " Lizensniveau" in etwa unserem großen Reitabzeichen entspricht, reitst du vermutlich dressurmäßig auf diesem Niveau - wenn man mal davon ausgeht, dass das was du da schreibst, eine realistische Selbsteinschätzung ist. Wobei diese oft ziemlich daneben liegt...
Kürzlich lernete ich zum Beispiel eine Reiterin kennen, die meinte, auf L- Niveau zu reiten, weil sie im Trab Seitengänge ritt. Allerdings war das, was sie unter vorwärts abwärts verstand, nichts anderes als LDR, und das arme Pferd hatte keinerlei Rückenmuskulatur.
Meiner Meinung nach hatte das nichts mit L - Dressurreiten zu tun, sondern war einfach nur Tierquälerei.
Wie das nun bei Dir in der Realität aussieht, können wir nicht beurteilen - da müßtest Du schon ein Video einstellen.
Auf welchem Niveau Du tatsächlich landest, das entscheidet schlussendlich das, was du auf Turnieren tatsächlich an Erfolgen schaffst zu erreiten. Und da musst Du ganz unten anfangen und Dich mittels entsprechender Abzeichen und dann entsprechender Noten und Platzierungen Leistungsklassentechnisch immer wieder hochstufen lassen.
Das wäre ja jetzt wie lesen im Kaffeesatz, wenn wir sagen würden, Du bist E-, A- oder L-Niveau. Lektionen sagen nichts über das tatsächliche Niveau des Reiters aus. Wenn es danach geht, beherrschen mein Wallach und ich sogar einige S-Lektionen, doch auf S-Niveau reite ich definitiv nicht.
Solltest Du Dich auf ein Reitbeteiligungsgesuch melden, kannst Du ja genau so darstellen, was Du beherrschst, wie in dem obigen Text. Das mit dem A,L,M finde ich, kann man erst behaupten, wenn man entsprechende Abzeichen abgelegt erfolgreich hat, bzw. Leistungen auf Turnieren in den entsprechenden Klassen erbracht hat.
Wie schon geschreiben: ich bin an Turnieren nicht interessiert. Die Frage kam aus reiner neugier.
Manches klappt besser, manches schlechter. Mit den ganzen stumpfen Schulpferden die ich schon kennengelernt habe, sind Traversalen kaum möglich. Aber mit der Traberstute von damals bin ich problemlos traviersiert, sie ist da sehr durchlässig gewesen. Allerdings ist sie auch kein Schulpferd und auf dem Hof reite ich gar nicht mehr.
Sorry, aber dass es mit einem Pferd geklappt hat, heißt definitiv nicht, dass man es generell beherrscht. Womöglich hattest Du einfach bei diesem Pferd Glück.
Als ich meinen mittlerweile verstorbenen Wallach vor vielen Jahren bekam, war er noch so gut wie roh, unterm Reiter nicht wirklich ausbalanciert, konnte aber astreine Traversalen. Mein jetziges Pferd beherrscht absolut taktreine Serienwechsel, das wäre S-Niveau, tut sich aber mit den Seitengängen schwer - unsere aktuelle Baustelle - E-Niveau. Das heißt alles nichts.
Und ich bleibe dabei: Du kannst erzählen, was Du alles beherrschst und es dann bei entsprechenden Pferden unter Beweis stellen. Doch den tatsächlich Nachweis, ob Du einem bestimmten Niveau entsprichst, den musst Du dann mit den entsprechenden Abzeichen belegen oder Leistungen auf Turnieren. Dieses Klassifizieren bringt am Ende aber auch nichts, vor allem, wenn man keine Turniere gehen möchte.
Es zählt, was derjenige tatsächlich auf dem Pferd vollbringt. Und mitunter ist mir ein Reiter, der eine solide Basis beherrscht und ein Pferd pro-Pferd reitet und gut gymnastiziert lieber, als einer, der nur Lektionen schrubbt. Mach Dir keinen Kopf über irgendwelche Buchstaben von E bis S, wenn Du doch keine Turniere gehen willst, sondern bemühe Dich einfach um korrektes Reiten und freue Dich, wenn Du so gut bist, dass andere, die Dich erleben, das auch erkennen.
Jetzt wo du das gymnastizieren erwähnst, ja das hatte ich doch tatsächlich vergessen.
Eine Pferdebesitzerin hat mir damals abgesagt, weil ich als Reitbeteiligung nur das Komplettpaket (Reiten, Gymnastizieren, Pflegen, Ausrüstungspflege, Abwechslung fürs Pferd etc.) biete und nix einfach stur daher reite. Wenn man mir sagt "hier, beweg mein Pferd und beschäftige es", dann mach ich das auch energisch, halt eben nach meiner Erfahrung. Nur wenige Schulpferde lassen sich V-A und über den Rücken rund reiten.
Am heftigsten war's mal, als ich in einer neuen Reitschule war und die RL doch tatsächlich sagte, ich solle das Pferd in Ruhe (und einfach so dahin trotten) lassen. Da bin ich es gerade mitten in der Stunde (Arbeitsphase) geritten. Sie wollte also, dass ich das Pferd lieber weiter kaputt reite, das ist positiv hinsichtlich dessen wenn man die Verspannungen und Steifigkeit eines eh schon halb kaputten Schulpferdes weiter vermehren will. Gibt's ja nicht! Danach bin ich da nie wieder geritten.
Auch da muss man wieder sagen: was soll man dazu sagen, ohne Dich gesehen zu haben? Diese Reitlehrerin sah möglicherweise in dem, was Du gemavht hast, kein effektives Gymnystizieren, sondern ein kontraproduktives Gewurtschtel, welches dieses Pferd eher störte? Versteh mich nicht falsch, aber ohne etwas zu sehen, kann man da echt nichts zu sagen.
@peppi44 - zumindest verfügst Du über sehr viel Selbstbewusstsein und bist selber enorm davon überzeugt, was Du tust.
Als Pferdebesitzer, auf der Suche nach einer neuen RB kämen Aussagen dieser Art nicht besonders sympathisch und beruhigend bei mir an. Denn mein Pferd ist mein Pferd und da bestimme immer noch ich, was und wie es getan wird. Setzt sich derjenige, dem ich mein Pferde anvertrauen möchte, darüber hinweg, aus Ignoranz, Selbstüberschätzung oder Größenwahn, katapultiert er sich selber ins Aus. Manchmal tut ein wenig mehr Demut gut und ermöglicht Horizonterweiterungen und tatsächliche Weiterentwicklungen.
Wer hat dich danach gefragt, was mit deinem Pferd gemacht wird? Niemand. Das beantwortet meine Frage nicht.
Es geht auch nicht um Reitbeteiligungen oder dein Pferd. Das sollte dir eigentlich klar sein.
Du musst sowieso mit E Dressur anfangen. Und dann sieht man es ja an den Erfolgen. Ich kannte mehrere, die in der Halle mit Wechsel und Traversalen geprotzt haben, aber in der A Dressur nicht über einen 5 er Bereich hinaus kamen. Am besten lässt du das also einen Richter entscheiden
einem Fachmann vorzureiten auf 2 unterschiedlichen, ihm bekannten Pferden wäre der sicherste Test....