Welches neue Schulfach wäre praktisch?

8 Antworten

Ich wäre für ein neues Extra-Fach namens "Allgemeinbildung" und für einen fundierten Informatik-Unterricht, der auf alle wichtigen Officeprogramme abzielt. Denn die braucht man mittlerweile in jedem Beruf. Mit Gedichtinterpretationen, Kenntnissen über anspruchsvolle geometrische Berechnungen oder komplizierten biologischen Prozessen kannst du später wenig anfangen, aber Officeprogramme, rechtliche Themen und Ähnliches braucht man und da kann sich auch die Schule nicht drauf verlassen, "dass man das mit den Jahren irgendwie so lernt".

Ich habe volles Verständnis dafür, dass die Schule nicht alles lehren kann, aber man sollte den Stoff mal auf Zukunftsfähigkeit überprüfen. Vieles wird noch im weitesten Sinne wie vor 20-30 Jahren gelehrt, aber die Uhren blieben halt nicht stehen.

Ebenso kommt meiner Meinung nach das Thema "Berufsorientierung" oft viel zu kurz. Viele wissen nicht, was sie werden können oder sollen, kennen ihre Möglichkeiten nicht, sind nur unzureichend über Ausbildungsberufe aufgeklärt und sind völlig planlos zum Ende ihrer Schulzeit - viele holen nur deshalb das Abitur nach, weil sie nicht wissen, was man sonst machen soll. Schon zu meiner Zeit war die "Berufsorientierung", 2005 in der Realschule als BORS thematisiert, trotz eines engagierten Lehrers ein Fall zum in der Pfeife rauchen. Und das, was sich Berufsberatung nennt ist zumindest im Falle der Arbeitsagentur ein schlechter "Beamtenwitz" im wahrsten Sinne des Wortes und hilft auch nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich finde, es fehlen zwei Fächer:
- Medienkompetenz (Datenschutz, Cybermobbing, Fake-News, KI und Social Media), denn in Informatik geht man darauf gar nicht ein
- Sporttheorie (richtiges Aufwärmen, Fußball-Taktik, Vermeidung von Verletzungen etc.) hatten wir überhaupt nicht

Ergänzen sollte man:
- mehr zur Ökologie in Biologie (dafür etwas weniger medizinische Themen)
- Kaufmännisches Wissen in Mathematik (z.B. Börse; Preiskalkulation von Produkten), Zehntklässler brauchen in Mathe dafür keine e-Funktion zu lernen.

Die entscheidende Zusatzfrage ist hier immer "Welches Fach sollte stattdessen gestrichen werden?"

Denn es können natürlich nicht einfach stumpf mehr Unterrichtsstunden erteilt werden. Es muss dafür immer was anderes wegfallen. Wer einfach neue Fächer fordert, ohne zu sagen, was er dafür opfern will, ist von vornherein unseriös und nicht selten politisch ganz anderweitig motiviert.

Und natürlich ist der Fächerkanon bereits heute so breit gespreizt, dass es viel mehr Sinn ergeben würde, Fächer wie Reli und die toten Sprachen ersatzlos zu streichen und dafür bereits vorhandene Fächer intensiver zu unterrichten, will sagen denen die frei werdende Zeit zuzuschlagen.

Auf verkopfte Nischendisziplinen skann man sich später immer noch spezialisieren, aber Dinge wie der Fremdspracherwerb funktionieren nun mal besonders gut in jungen Jahren.

Medien und Kommunikation.

Ein Themengebiet, das Deutschunterricht (Kommunikation), Sozialkunde, Informatik und auch Ethik bzw. Normen und Werte miteinander verbindet.

Das muss nicht zwingend ein eigenes Fach sein. Es kann auch in die genannten bestehenden Fächer integriert sein. Wichtig ist aber, strukturierte Inhalte umfassend ganzheitlich zu vermitteln. Es wäre schade, wenn in diesem oder jenem Fach ohne Abstimmung ein bischen an der Thematik rumgepütschert wird, ohne das die Schüler wirklich solide Medinenkompetenz erlangen.

Da auch Spaß von jedem Schüler anders gewertet wird, ist es kaum zu beantworten.

Aber es sollte unbedingt der Umgang mit (sozialen) Medien viel intensiver gelehrt werden.