Welches Linux eignet sich wohl am besten?


09.01.2023, 20:49

Zum Nutzen ist eigentlich nur ein wenig Internet per Firefox angedacht, schauen was sich wie als guter Office-Ersatz anbietet und auch mit Linux an sich vertraut werden.

Eine reine Kiste um zu lernen was es abseits Windows noch gibt und fit zu werden wenn Leute nur Kisten brauchen zum Arbeiten aber eine Abkehr von den ganzen Zwängen wünschen die Microsoft immer mehr bringt.

7 Antworten

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Als erstes muss man Dir Anfänger sagen: DAS Linux gibt es nicht!

Es gibt so viele verschiedene Linux-Systeme, und obendrein einige Desktop-Umgebungen, dh Arbeitsoberflächen, die nicht nur grafisch anders aussehen, sondern auch noch andere Programme, Fenstermanager, Dateimanager, Programmmanager usw. mitbringen.

So unterscheiden sich die Linux-Distributionen doch schons sehr voneinander.

Selbst unter den eingefleischten Linuxianern gibt es für jeden viele Linux-Systeme die ein No-Go sind. Eben weil mit den einzelnen Linux-Systeme immer irgendwelche Merkmale und Aspekte verbunden sind, die für den einen ok, für den anderen völlig inakzeptabel sind.

Hier in Deinem Fall kommt eben noch dazu, dass Du eine CPU in Deinem Laptop hast, der keine 64-Bit Betriebssysteme verarbeiten kann. Es gibt zwar noch 32-Bit Linux-Systeme und die tuns auch erst mal zum Lernen, aber 32 Bit kann man eigentlich sogesehen schon als tot ansehen. Aber zum Lernen tuts das schon noch.

Trotzdem musst Du Dir bewusst sein, dass wenn Du Dich jetzt für eine bestimmte Distro entscheidest, dann wird so einiges auf einer anderen Distro wieder anders sein, dh die Einarbeitung in Linux geht nicht einfach mal so in ein paar Wochen und vor allem geht das nicht durch das Kennenlernen einer einzigen Linux-Distribution. Weil Du dann eben diese eine Distro kennst und weisst, wie es da läuft. Bei einer anderen ist dann wieder einiges anders.

Eigentlich wäre es klüger, Du würdest wenn Du sagst, dass Du einen Schwung alter Laptops hast, Dir einen raussuchen, der eine 64-Bit CPU hat, dann kannst du ein 64 Bit betriebssystem installieren und dann wäre für Dich zum Lernen Linux Mint das vielleicht beste System, rein vom Standpunkt des Lernens her. Da machst Du alles richtig, und hast beste Voraussetzungen um Dir mit einem System so viel an Grundlagen wie möglich anzueignen. Linux Mint gibt es in drei Versionen, dh mit drei verschiedenen Desktops/Betriebsoberflächen. Ich rate Dir zur Cinnamon-Variante.

Linux Mint basiert auf Ubuntu und Ubuntu basiert auf Debian. Somit ist der Unterbau von Linux quasi kann man sagen Debian und das ist eigentlich mit das Herzstück von Linux.

Wenn Du doch den von Dir genannten Laptop nehmen möchtest um zu lernen, würde ich Dir auch MX Linux raten in der 32 Bit Variante.

Du solltest hier für den Einstieg aber ein paar Sachen wissen.

Es gibt wie gesagt verschiedene Desktop-Arbeitsoberflächen auf Linux.

Die beliebtesten sind:

  • KDE
  • Cinnamon
  • xfce
  • Gnome
  • Mate

Dann muss man wissen, dass es diese Desktopumgebungen in der Vanillaform,. also in der Grundform gibt. So wie sie immer schon in der Orginalform waren und diese Orginalformen des jeweiligen Desktops werden in vielen verschiedenen Linux-Systemen 1:1 implementiert.

Jetzt gibt es aber viele Distros/linux Systeme, die einen der oben aufgeführten Desktops integrieren, aber in einer abgewandelten Form. Und MX linux hat in der 32 Bit nachher, wenn Du Dich dafür entscheidest, den xfce Destkop auch in einer abgewandelten Form, also nicht den Orginal xfce. Und das ist eben das was mir hier etwas aufstösst, Dir als Anfänger MX Linux zu empfehlen mit dem abgewandelten xfce-Desktop, der imho wirklich unattraktiv ist, nicht den besten Eindruck macht als Desktop an sich. Kurzum ich finde den grotten-unsympathisch und daher für einen Anfänger nicht wirklich empfehlenswert.

Du hast aber leider wenn Du 32 Bit Betriebssystem brauchst, nicht viel Auswahl.

openSUSE wäre noch eine Alternative, aber da gibts mit 32 Bit nur noch die Tumbleweed-Version und die bekommt irre viel Updates regelmässig und das viele Installieren von Updates bedeutet dann auf dem alten Laptop viel rumgerödel. openSUSE ist außerdem ein Sonderling, ein Einzelfall in der Linuxwelt, bei dem viele Dinge gesondert funktionieren und du so manches was Du da lernst, auf keinem anderen Linux-System wirst brauchen. Es ist aber an sich ein gutes und ordentliches Linux-System.

Ich würde dir aber raten, installier ein 64 Bit System auf einem Rechner, auf dem das geht und such Dir ein Linux-System das einen der oben aufgeführten Desktops in der Orginal/Vanillaform verwendet. Weil diese Desktops seitje her die am meist verwendeten waren und sozusagen mit zur Basis gehören, was Linux ausmacht. Mit 32 Bit Systemen wirst das aber nicht so zu machen sein, 32 Bit Systeme haben Nachteile und stellen heute Kompromisse dar, weil sie eigentlich ausgestorben sind. Sie werden meistens nur noch vereinzelt verwendet für bestimmte Anwendungszwecke oder wirklich nur für sehr alte Rechner.


Kenshin663 
Beitragsersteller
 09.01.2023, 22:43

Sehr ausführliche Erklärung, gleich mal Danke für. Das es nicht DAS Linux gibt sondern die Fragmentierung riesig ist, das war mir schon bekannt (bin zwar dumm aber nicht doof 🤪). Und das es mit der alten Kiste nicht ganz leicht wird, da kein 64bit, habe ich schon vor Augen gehabt.

Aber für einen Desktop ist kein Platz, meine beiden "Produktiv"geräte will ich in der Hinsicht nicht anrühren (auch wenn Backups und so vorhanden sind). Und das ist noch eines der besten Geräte, ein besseres muss ich erst hinbiegen, da ist die Tastatur im Eimer. Das Gerät kann dann auch eine 64bit Umgebung verkraften.

Wenn der Kasten bei Updates (wie das vor der SSD-Zeit war) eine Weile braucht ist mir das auch egal. Irgend was anderes gibt es immer zu schaffen. Mir ist wichtig endlich überhaupt mal einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Wie schon geschrieben, auch in Firmen die bisher mit klassischen Desktops gearbeitet haben scheint ein Umschwenken angedacht zu sein. Und für Verwandete und Bekannte kümmere ich mich auch um deren PC's. Und da M$ ja nicht gerade Anwenderfreundlicher wird will ich mal soweit fit werden das ich Linux als Alternative vorschlagen kann.

Weil hier beschränkt sich das ganzen dann auch auf kleine Officegeschichten (Brief tippen, E-Mail), bisschen Internetten und YT. Kleinkrieg für den Alltagsanwender halt. ;)

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forenaccount  09.01.2023, 22:31

kann vielleicht einer mal schreiben, ob die 32 BIt Version von Tumbleweed auch viele Updates bekommt, oder ob das nur bei der 64 Bit Version von Tumbleweed ist ? Ich nutze seit Jahren openSUSE Tumbleed in der 64 Bit Version und weiss daher nur, wie es da ist.

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forenaccount  09.01.2023, 22:44
@forenaccount

ich hab eben mal noch geschaut, ob die Mutter-Distribution DEBIAN noch eine 32 Bit Version zur Verfügung stellt und es ist der Fall.

Ich würde Dir zu der raten. Sehr viele Linux-Systeme basieren auf der Mutterdistribution DEBIAN und wenn Du dann gleich das Orginal nimmst, machst Du garantiert nichts falsch.

Wie Du das System installierst, (ist bei Debian ein bischen komplizierter) kannst Du aus Youtube-Tutorials entnehmen. Leider muss man bei Debian hinterher bestimmte Komponenten u.U. manuel nachträglich installieren, was bei vielen anderen Linux-Systemen out of the box mit enthalten ist, aber das kann man alles lernen, ist auch als Anfänger zu machen. Hier zB ein Video zum Installieren und Einrichten von Debian:

Debian 11 Installieren & Einrichten - Crashkurs für Einsteiger

https://www.youtube.com/watch?v=22hMhVnuylo

Hier könntest Du Debian herunterladen: (32-Bit-PC Netinst-ISO)

https://www.debian.org/distrib/

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Es gibt ein paar Linux Distributionen, die sich für ältere, schwächere Geräte eignen, da das Betriebssystem selbst nicht viel Arbeitsspeicher braucht, und auch in 32Bit verfügbar sind.

  • AntiX (256MB RAM)
  • Puppy Linux (256MB RAM)
  • Q4OS - Trinity Desktop (256MB RAM)
  • MX Linux - Xfce oder Fluxbox (1GB RAM)
  • Linux Mint LMDE 5 - Cinnamon Edition (2GB RAM)

Die RAM Angaben beziehen sich auf die Mindestvoraussetzungen.

Alle Distributionen kann man als Live-System ausprobieren, die Kompatibilität, den Funktionsumfang und die Programmauswahl prüfen. Das ist immer empfehlenswert, bevor man diese installiert.

Die Installation auf der Festplatte ist, je nach Distribution, etwas kniffliger. Aber es gibt dazu genug Anleitungen auf YT, auch auf Deutsch.

Wichtig ist auch sich zu informieren, wie man in den jeweiligen Distributionen, Programme nachträglich installieren kann. Das ist nicht immer so einfach und anfängertauglich. Auch dazu gibt es Anleitungen auf YT.

Bei Distributionen, die Flatpacks (mit Apps auf dem Smartphone vergleichbar) unterstützen, gibt es eine Art App-Store, sodass man schon vorher sehen kann, welche Programme es überhaupt gibt:

https://flathub.org/home

Die meisten, der oben genannten, Distributionen sehen zwar etwas altbacken aus, aber man sollte sich nicht davon täuschen lassen. Oft kann man noch einige optische Anpassungen vornehmen.

Infos & Download:

Weitere Infos findet man auf Wikipedia und YT.

Persönliche Empfehlung:

Für alle kompatiblen Geräte würde ich ansonsten immer Linux Mint (Cinnamon, Mate oder Xfce in 64Bit) empfehlen. Es ist am einfachsten für Anfänger zu handhaben, wenn man Windows oder Android gewohnt ist und bringt alles mit, was man braucht, um sofort loslegen zu können.


Kenshin663 
Beitragsersteller
 08.02.2023, 22:53

Danke für die Infos. Leider lässt sich nur ein Stern vergeben, sonst hättest du auch einen abbekommen ;)

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Das ist ne Kiste, die nur mit 32 Bit Betriebssystemen läuft. Da ist die Auswahl an einigermaßen aktuellen Linux-Distributionen auch äußerst überschaubar.

Versuche mal MX Linux. Das ist zwar softwareseitig sehr alt, da auf Debian stable basiert, bietet aber noch 32bit Version an uns ziemlich wenig RAM bedarf.


Kenshin663 
Beitragsersteller
 09.01.2023, 21:08

Dann sind's ja mal 2. Von Mint habe ich schon gehört, das wird wohl öfters empfohlen. Wie gut das mit dem Gerät klar kommt lässt sich ja nicht sagen.

Aber im Vergleich zu Windows ist "sehr alt" bei Linux doch eher taufrisch? ^^

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julihan41  09.01.2023, 21:47
@Kenshin663

Je nachdem. Die Technik und Sicherheit ist frischer, aber Anwendersoftware ist teilweise über 2 Jahre alt. Kann man mit Flatpaks ausgleichen, aber das nimmt wieder mehr Ressourcen weg.

Außerdem finde ich das Design einfach uralt.

Linux Mint als 64bit Distribution wird wohl kaum auf dee 32bit CPU laufen. Ansonsten wäre das eine gute Wahl.

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Kenshin663 
Beitragsersteller
 09.01.2023, 21:58
@julihan41

Solange sich was findet (was es so brauchbares für Einsteiger gibt wurde ja genannt) mit dem ich micht rantasten kann ist das ja nicht so wild. Irgendwo muss man ja ansetzen. Und wenn der 1. Schritt geschafft ist, dann ist derweil sicher schon ein anderes, neueres Gerät freigeworden.

1996 mit dem ersten PC den ich hatte wusste keiner was mit anzufangen. Zumindest technisch nicht. Starten, einen Brief schreiben und ausdrucken ging schon. Aber dann in das OS (W95 mit DOSe) und die Hardware musste ich mich aus selber einarbeiten. Aber das ging irgendwie einfacher als hier mit Linux.

Aber in meiner letzten Firma waren schon Überlegungen nur noch Thin Clients mit Linux einzusetzen die nur als Terminal zum Server mit Windows dienen. Und Überlegungen in die Richtung hab' ich jetzt schon von einigen Firmen mitbekommen.

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julihan41  09.01.2023, 22:11
@Kenshin663

Ich arbeite seit Jahren beruflich nur noch mit Linux und Open Source Software als Lehrer. Also nicht Programmierer oder Admin oder sonst was. Sondern Arbeitsblätter, Hefteinträge, Grafiken, Erklärvideos,... Funktioniert einwandfrei und ich glaube, das würde alles unter Windows so garnicht gehen. In jedem Fall nicht so gut und flüssig.

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Das Ding ist 32-Bit, d.h. du brauchst Debian.

Dann musst du dir eigentlich nur noch überlegen, welche Desktop-Umgebung du willst.

In den Raum werfen würde ich:

  • KDE: Modern, anpassbar, hübsch. Windows 11 hat sich da ein bisschen dran orientiert, also sollte einigermaßen vertraut aussehen. Braucht ca. 500MB RAM, hat aber auch viele Effekte, die evtl. CPU-Leistung brauchen. Die lassen sich aber auch abstellen.
  • Xfce: Von der Bedienung ein bisschen wie Win 7, also alles etwas älter, und weniger modern. Ist aber auch anpassbar, braucht auch ca. 500MB RAM. Manche sagen, dass es generell leichter für die CPU wäre, aber ich bin da nicht so 100% von überzeugt.
  • Lxde: Ziemlich alt, und es fehlen viele Features. Vergleichbar mit XP. Braucht praktisch keine Leistung und keinen RAM, also würde vermutlich auch auf deinem Toaster laufen, wenn du einen Bildschirm anschließt.

Generell denke ich, dass der RAM kein Problem darstellt, wenn du nur wenige Tabs gleichzeitig öffnen willst. Aber du kannst auch einfach mal alle drei installieren, und dann schauen, was dir am besten gefällt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Informatik

Kenshin663 
Beitragsersteller
 10.01.2023, 13:42
würde vermutlich auch auf deinem Toaster laufen, wenn du einen Bildschirm anschließt.

So alt wie meiner ist könnte der sogar einen verstecken Ausgang für haben :P

wenige Tabs gleichzeitig

Da bin ich auch so sparsam. Warum manche Leute mehrere hundert Tabs brauchen geht eh nicht in meine Birne. Bei mir sind es vielleicht mal 4, in extremen Fällen 6.

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