Welchen Sinn hat es, das Ahrtal wieder aufzubauen - wenn jederzeit dort die nächste Flut kommen kann?

7 Antworten

Unsere Stadt ist 2003 und 2013 komplett abgesoffen, trotzdem baut man es wieder auf, eben weil es die Heimat ist.

Zusätzlich investiert man in einen Flutschutz, um präventiv gegen solche Dinge vorzugehen.

Es macht absolut keinen Sinn, weil es schon früher schlimme Überschwemmungen gegeben hat. Jetzt mit dem Klimawandel und einer immer größeren Gefahr einer Überflutung und einer weiteren Einengung des Flusses durch Baumaßnahmen, macht es überhaupt keinen Sinn, die Häuser am Ufer wieder aufzubauen. Es macht noch nicht einmal Sinn, die weiter entfernteren Häuser wieder aufzubauen, denn die nächste Flut kommt bestimmt. Es ist nur eine Frage der Zeit.

Es wäre sinnvoll viele Häuser, Straßen und Parkplätze weg zu reißen und dem Fluss mehr Platz zu geben. Aber wer gibt einem Fluss schon teures Bauland?


PESHEVA 
Beitragsersteller
 14.07.2022, 19:39

Kann die nächste Flut noch schlimmer ausgehen als die vor einem Jahr. Nützt es auch nicht, irgendwelche Politiker oder der Regierung Schuld daran zu geben. Denn wer könnte Schuld daran haben, an Naturkatastrophen aufgrund des Klimawandels- wenn nicht jeder?

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Fuchssprung  14.07.2022, 19:45
@PESHEVA

Die nächste große Flut WIRD schlimmer ausgehen. Jedes Grad mehr auf der globalen Skala bedeutet 7% mehr Wasser in der Atmosphäre. Das kommt aber nicht als warmer Sommerregen herunter, sondern als Sturzflut.

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 14.07.2022, 20:26
@Fuchssprung

Lange Trockenzeit und viel Sonnenschein mit annähernd 40 Grad steht uns bevor. Wehe aber, es kommt danach zu Dauerregen. Kann kein ausgedörrter, steinharter Boden das aufnehmen

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Fuchssprung  15.07.2022, 07:16
@PESHEVA

Genau so ist es! Dazu kommt die Versiegelung unserer Landschaft. Es wird ja nichts zurück gebaut, sondern immer mehr versiegelt. Jeder einzelne Quadratmeter zählt.

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An den besonders gefährdeten Stellen dürfen keine Häuser mehr errichtet werden. Ansonsten wird in den Hochwasserschutz investiert. Auch baulich kann man an den Gebäuden so einiges machen, dass man wenigstens nicht in den Fluten ertrinkt - die Japaner machen es auch so in Tsunami-Gebieten.

Ein Restrisiko bleibt allerdings. Ich wohne auch in Flussnähe und ungefähr alle 200 Jahre muss ich mit nassen Füßen rechnen. Das letzte Mal war das 1883 der Fall, vielleicht erlebe ich es, vielleicht nicht.


PESHEVA 
Beitragsersteller
 14.07.2022, 19:43

Ich wohne nur in der Nähe eines Baches. Musste aber schon mehrmals miterleben, wie er zu einem reißenden Fluss wurde. Ging es gerade noch gut. Und dieser Ort stand schon einmal bis zum ersten Stock an der Hauptstraße unter Wasser

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 14.07.2022, 19:47
@PESHEVA

Romantisch und idyllisch ist es an einem Fluss zu leben, doch sehr gefährlich auch.

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Frag doch einfach die Leute dort. Die haben Haus und Hof verloren. Das ist schon geil, wenn jemand vorbeikommt und das wieder in Ordnung bringt.

Was auch mega geil ist, dort oben hinzufahren und den Schlag-Meisel in die Hand zu nehmen und Häuser entkernen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

sirigel  19.07.2022, 23:26

Das ist doch schön für dich. Dann mach das bitte. Oder war das eine Art von....

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 14.07.2022, 20:19

Sie haben Haus und Hof verloren, ja das ist sehr schlimm. Aber am Leben geblieben oder gerade so. Nicht Grund genug, solche Ortschaften und Gebiete für immer zu verlassen?

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AdolfM  14.07.2022, 20:24
@PESHEVA

Nö, ich hab die wahrscheinlich wunderbarste Frau dort kennen gelernt. Die liebt ihre Heimat. Die haben auch sehr geilen Wein dort.
Heldentum macht anscheinend echt mega sexy. Ich hab noch nie eine Frau so schön im Gesicht Freude strahlen sehen. Dabei war das nicht mal meine Absicht, aber genau deshalb war das auch mega authentisch.

Andere Kollegen, die dort helfen waren haben eigentlich eher so das Gegenteil gemacht und wollen dort jetzt wohnhaft werden.

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Es ist nicht so, das alle 2 Wochen eine Flut kommt. Es ist mehr eine Ausnahmesituation. Außerdem wird noch in den Hochwasserschutz investiert. Also Flussbegradigung rückgängig gemacht, Überflutungsflächen wieder angelegt, Abläufe reaktiviert etc.

Übrigens ist die Khmer deswegen untergegangen. Deswegen sollten wird daraus lernen und nicht die Fehler wiederholen.


CatsEyes  19.10.2022, 12:18

<<< Es ist nicht so, das alle 2 Wochen eine Flut kommt. Es ist mehr eine Ausnahmesituation. >>> Noch...

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PESHEVA 
Beitragsersteller
 14.07.2022, 19:23

Es geht hier bestimmt auch um die Heimat und um die Liebe zu seinem Wohnort. Nur wenn jemand gerade noch mit dem Leben im Ahrtal davongekommen ist, der müsste sich eigentlich sagen: Heimat hin, Heimat her, Geburtsort hin, Geburtsort her. Besser und sicherer sich eine neue Heimat suchen anstatt bei der nächsten Flut womöglich zu ersaufen.

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SirAndiusNr2  14.07.2022, 19:27
@PESHEVA

Es gibt da auch Milliarde schwere Infrastruktur. Die einfach aufzugeben und Rück zu bauen ist Irrsinn. Glaubst du Wasser, Abwasser, Strom, Fernwärmeleitung und Straßen wachsen einfach nach? Der Rückbau kostet ebenfalls viel.

Dagegen sind Maßnahmen für 10 Millionen ein Klacks. Eine gut geplante Überflutungsfläche und Ablauf kann völlig ausreichen.

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