Welche Pflichten hat der Vermieter bezüglich Sicherheit des verbauten Garagentors?
Wir wohnen seit über 10 Jahren in einem 70er-Jahre-Haus mit 3 Wohnungen. Die Miete ist zugegebenermaßen niedrig, weshalb wir einige Mängel (rostige Wasserleitungen etc) in Kauf nehmen. Bedenken haben wir allerdings bei der Garage. Sie ist mit einem alten Verfahren per Zugfedern ausgestattet. Die Spitze der Feder ist in den Betonboden eingearbeitet. Vor ein paar Jahren ist die Feder bereits ohne Fremdeinwirkung rausgesprungen, wurde dann erneuert und heute hat sie erneut nachgegeben. Sobald das passiert, donnern 100kg+ Metall ungebremst nach unten. Läuft da mal gerade eines unserer Kinder drunter, wird es ohne Zweifel erschlagen. Steht unser Auto darunter, wird die Karosserie komplett beschädigt sein.
Die Vermieterin hat letztes Mal eben nur die Feder ausgetauscht und die alte, verbeulte Metallverbindung wieder eingesetzt. Offensichtlich ist dieses System nicht betriebssicher, dennoch besteht sie darauf, einfach wieder nur die Feder zu tauschen.
Welche Rechte haben wir hier? Müssen wir ein System akzeptieren, selbst wenn es gefährlich ist? Wir wissen nicht, ob letztes Mal ein Garagenbauer die Feder eingesetzt hat, oder ob sie das selbst war. Wäre es ein Fachbetrieb, muss der nicht irgendwie für die Betriebssicherheit geradestehen?
5 Antworten
Mir ist -nicht witzigerweise- vor 3 Wochen etwas ähnliches passiert.
Auch meine angemietete Garage, die nicht mit dem Haus verbunden ist und vermutlich ein Fertig-Betomodell ist, stammt aus den frühen 70ern. Ich wollte in die Garage einfahren und öffnete die Türe, die ebenfalls auf beiden Seiten Rückholfedern hat, die mit geflochtenen Stahlseilen befestigt sind. Es gab einen lauten Knall, eine Stahlfedern ist gerissen, der eine Teil flog durch die Garage und bohrte ein Kinderfaust großes Loch in die hintere Beton-Garagenwand, der andere Teil knallte von innen gegen das Holztor. Es hörte sich an wie ein Schuß. Nun müsste die zweite, genauso betagte Rückholfeder das ganze Tor tragen. Ich parke seither nicht mehr drin.
Mein Vermieter ist offenbar bemüht einen Handwerker zu finden und bekommt keinen her.
Ich verstehe nur zu gut, was du befürchtest. Wäre das in meine Richtung gegangen.... ich bin nicht aus Beton.....
Wir wissen nicht, ob letztes Mal ein Garagenbauer die Feder eingesetzt hat, oder ob sie das selbst war.
Wir haben selbst so eine Garage. Für das Einsetzen einer solchen Feder ist kein Fachhandwerker erforderlich. Das kann jeder.
Und nein, ein Fachbetrieb wird nicht für die Betriebssicherheit einer solchen Anlage gerade stehen, wenn diese schon so alt ist. Die Federn unterliegen da einem gewissen Verschleiß.
Tatsächlich müsste von einem Sachverständigen geprüft werden, ob hier eine Betriebssicherheit gewährt ist, allerdings wird dieser Sachverständiger den Vermieter nicht zwingen können, ein neues Tor einzusetzen. Im Zweifel wird der Vermieter dann die Nutzung der Garage untersagen müssen.
Deswegen schrieb ich ja, dass die Sicherheit ein Sachverständiger prüfen muss. Die Einschätzung kann man dem Vermieter dann unter die Nase halten und schauen, was passiert.
Am Ende wirst Du einen Vermieter nie zu irgend etwas zwingen können, wenn er nicht will/kann. Das mietrechtliche Mittel ist da ggfs. Mietminderung (die sehe ich hier aber nicht wirklich) oder Kündigung.
Verstehe. Das heißt, einen Sachverständiger würde ich auf eigene Kosten beauftragen und wenn die Vermieterin trotzdem sagt, dass es ihr egal ist, überweisen wir die 60 Eur für die Garage monatlich einfach nicht mehr, weil sie nachweislich nicht sicher nutzbar ist. Das hilft dann echt keinem weiter, sau doof :-/
Ja, die Situation ist doof. Ich würde da vielleicht vorab in Ruhe mit dem Vermieter sprechen.
Mit unserer Vermieterin kann man nicht in Ruhe sprechen. Nach ihrer eigenen Aussage verlangt sie weniger Miete als üblich, damit man sie in Ruhe lässt. Das ganz Haus ist sanierungsbedürftig und mir ist klar, dass wir eigentlich ausziehen sollten, aber man findet hier halt nichts Bezahlbares. Aber, gut, das ist mein eigenes Problem. Weil sie zu geizig ist, ein Rückstauventil in den Abfluss vom Waschkeller einzubauen, steht uns bei jedem Starkregen die Scheiße drin. Oh man, wir müssen echt mal raus hier :D
Die Funktionalität muss gegeben sein, sonst nichts.
Es besteht kein Anspruch auf Erneuerung des Garagentors.
Ist eine Garage funktionstüchtig, die alle 4 Jahre ohne Vorwarnung nach unten kracht?
Gemietet wie gesehen.
Der VM ist nur verpflichtet das instandzuhalten. Er muss kein neues bessseres Tor einbauen.
Es wäre total ok für mich, wenn sie das bestehende System einfach nur reparieren lässt, solange es dann sicher ist. Ich kann beim Einzug ja nicht feststellen, ob der Betonboden mit der Zeit rissig wird und der Feder keinen Halt mehr gibt. Mir geht es nicht um mehr Luxus, sondern darum, dass die Sicherheit nicht MEHR gewährleistet ist. Deshalb wundere ich mich echt, dass wir hier keine Alternative haben, außer auszuziehen.
Federn bei einem Schwingtor ist nichts ungewöhnliches. Abgesehen davon sind es 2 Federn. Bricht eine davon, rauscht das Tor keinesfalls ungebremst nach unten und könnte einen Menschen erschlagen. Deine Angst ist unbegründet.
Für den Austausch der Federn braucht es keinen Fachbetrieb. Die kann jeder wechseln, ohne dass die Gefahr besteht, die Feder falsch einzubauen.
Abhilfe für dich wäre ein elektrischer Garagentorantrieb, da kann das Tor nicht herunter kommen.
Ich habe das Tor aufgemacht, bin ins Auto, bin rückwärts rausgefahren. Ich stelle das Auto ab, steige aus, das Tor beginnt zu knarzen und dann schmettert es mit einem lauten Knall nach unten. Ich (m37) kann es mit voller Kraft gerade so wieder nach ganz oben schieben. Meine Frau kann es nicht. Und das, obwohl die linke Feder noch intakt ist. Wie kann das dann sein?
Es sind zwei Garagen, unser Nachbar hat tatsächlich auf eigene Kosten einen elektrischen Antrieb eingebaut.
Sie kann also einfach weiterhin alle paar Jahre eine neue Feder einsetzen und wir pokern dann, ob gerade ein Kind drunter läuft, das erschlagen werden kann, oder nicht. Mit der Alternative, wir können ja ausziehen, oder Auto und Fahrräder draußen auf der Straße abstellen/anketten?