Welche Nahrungsmittel gab es in der DDR sehr häufig?

7 Antworten

Es gab in der DDR alles, wenn auch nicht im Überfluss wie jetzt. Südfrüchte waren Mangelware, da die DDR zu den Ländern, wo für das Ernten von Südfrüchten Hungerlöhne gezahlt wurden, damit sie u.a. in der BRD billig verkauft werden konnten, keine Handelsbeziehungen unterhielt. Ein Thema, zu dem man außerhalb dieser Fragestellung mehr sagen könnte...

Es gab Spezialverkaufsstellen, die sich DELIKATA nannten, wo man auch Waren bekommen hat, nach denen man in normalen Geschäften schon mal suchen musste. Sie waren dann etwas teurer, aber sie wurden gekauft, und zwar nicht nur von denen, die viel Geld hatten, sondern von allen, nicht immer, aber immer öfter...


cherskiy  04.12.2013, 02:11

damit sie u.a. in der BRD billig verkauft werden konnten

Das klingt eher nach Legendenbildung, hatte das nicht ganz banale Gründe, z.B dass die DDR-Mark eine Binnenwärung und damit nicht frei konvertierbar war wie Dollar, DM, Schweizer Franken und es daher nur Tauschgeschäfte (Barter) gab, auf die sich nur wenige Staaten bzw. Firmen einließen? Meine Eltern haben 1988 im Urlaub auf Gran Canaria im Restaurant Seezunge bestellt, die so ähnlich wie in der Sowjetunion zubereitet wurde (in Eisblockform), später stellte sich heraus, dass es sich dabei um Ostseefisch aus der DDR handelte, der gegen Bananen und Tomaten aus Spanien eingetauscht wurde. In der DDR wurden ja auch billig Waren für Pharmakonzerne, IKEA Nivea usw. produziert, Pharmaerzeugnisse an Menschen ohne deren Wissen getestet und man kaufte Präzisionsgeräte in der Schweiz (in der BRD herrschte im Vergleih zur Schweiz "entwickelter Sozialismus").

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LSSBB  04.12.2013, 11:26
@cherskiy

Das klingt eher nach Legendenbildung, >

Nee, das ist keine Legende!

Natürlich war die DDR-Mark keine frei konvertierbare Währung (der Rubel im Übrigen auch nicht, bestenfalls die Traumwährung „Gold-Rubel“). Auch heute sind die Währungen nur nach festgelegten Traum-Wechselkursen „frei“ konvertierbar!

Was aber in der DDR „frei konvertierbar“ war, das waren viele ihrer Waren! Nach denen haben sich neben den Firmen, die Du nennst, auch viele andere, wie z. B. Neckermann, die Finger geleckt! Das betraf neben Lebensmitteln auch Produkte der optischen Industrie, der Möbelindustrie, der Textilindustrie u. v. a. m. Auch Privatpersonen hatten den Kofferraum nach dem Verwandtenbesuch im Osten i. d. R. voll an staatlich subventionierten Waren (und meckerten dann über den sog. „Zwangsumtausch“!).

„Pharmaerzeugnisse an Menschen ohne deren Wissen getestet“>

Das ist kein Alleinstellungsmerkmal für die ehemalige DDR, wenn man einigermaßen aktuellen Infos, z. B. über Tests an US-Soldaten, Glauben schenken darf! In der ehemaligen SU wurden A-Bomben- u. a. Tests durchgeführt (z. B. Süd-Ural), von denen die Bevölkerung nichts wusste, aber mit deren Folgen sie zurecht kommen musste (u. a. missgebildete Frühgeburten) und keinesfalls eine Klage führen durfte (war ja alles „zum Wohle des Menschen“ und „gegen den bösen Kapitalismus“!).


Übrigens sehr interessant, wie man als Bürger der ehemaligen UdSSR 1988 auf Gran Canaria Urlaub machen konnte, ohne offiziell "frei konvertierbare" Währung in der Tasche zu haben ☺ !

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Huckebein  04.12.2013, 11:29
@cherskiy

Was du schreibst ist sicher richtig, ändert aber nichts an dem, was ich geschrieben habe, und das hat mit Legende nichts zu tun. Dass ich weitere Erläuterungen dazu nicht gemacht habe, ist der Fragestellung geschuldet.

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cherskiy  04.12.2013, 12:16
@LSSBB

der Rubel im Übrigen auch nicht

Keine Währung der RWG-Staaten war ja frei konvertierbar;

Was ich mit Legendenbildung sagen wollte: es gab bei uns Fälle, wo ein hohes Tier, das sich einen hinter die Binde gegossen hat, mit 150 kmh in trunkenem Zustand gegen einen Baum gerast ist und dabei umkam; an diesen Stellen hat man Gedenktafeln aufgestellt, auf denen stand : "ist beim Ausführen seiner Dienspflicht tragisch ums Leben gekommen", es war aber ganz banal "betrunken an's Steuer gesetzt". Oder nehmen wir di Tatsache, dass die ersten "legalen" Auswanderer großenteils Leute waren, die was im Land zu sagen hatten; oder diejenigen, die heute am lautesten schreien, dass man als Staatsdiener keine Konten im Ausland haben und seine Kinder ins Ausland zum Studieren schicken soll, - diese Leute waren und sind die ersten, die eben genau das machen, was sie verbieten (wollen), wenn das auch nicht alle sind, so sind es doch sehr viele... Natürlch werden überall auf der Welt amoralische Dinge unternommen, was ja auch jeder klar denkende Menshc nicht bestreiten will; es ist gut, dass es Leute gibt, die aufklären und versuchen etwas zu ändern.

wie man als Bürger der ehemaligen UdSSR 1988 auf Gran Canaria Urlaub machen konnte

Seit 1986 war es in der UdSSR erlaubt, Fremdwährungen, wie z.B. Dollar oder DM zu tauschen und zu besitzen. Auch Privatunternehmen waren, wenn ich mich nicht irre, seit 1986 im Zuge von Glasnost und Perestoika erlaubt. 1988 wurde dann der Handel vollkomen legalisiert. Als wir Anfang der 80er in Georgien Urlaub machten, also noch vor Gorbi, waren wir verwundert über die vielen amerikanischen Straßenkreuzer und diverse andere Statusinsignien westlicher Konsumhoheit, die man dort auf Schritt und Tritt antraf.

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Huckebein  04.12.2013, 12:27
@cherskiy

Noch etwas zu den Gründen für Südfrüchtemangel in der DDR, was wieder näher an der Frage ist::)

Es gelang der Kammer für Außenhandel zwar, sich in westlichen Ländern zu etablieren, z.B. in den NATO-Staaten Dänemark, Norwegen, Griechenland, Türkei, Italien, Spanien, Belgien, Holland, Frankreich und Großbritannien, aber nicht in solchen nicht der Nato angehörenden Ländern, die in riesigen Mengen und zu sittenwidrigen Dumpingpreisen, nicht zu vergessen durch Kinderarbeit, Südfrüchte produzierten und produzieren, was u.a. die Hallstein-Doktrin verhinderte (Abbrechen aller Beziehungen zu den Ländern, die Beziehungen zur DDR unterhielten).

Die DDR hätte die Spottpreise, die von der BRD für diese Waren gezahlt wurden, nicht unterbieten können und auch aufgrund ihres nichtkapitalistischen Wirtschaftssystems auch nicht unterbieten wollen.

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cherskiy  04.12.2013, 12:42
@Huckebein

was u.a. die Hallstein-Doktrin verhinderte

Aber die gab es doch nur bis 1969, oder?. Willy Brandt schaffte sie ja ab, da sie selbst die Außen- und Handelspolitik der BRD einschränkte. Die Hallstein- Doktrin hätte ja auch die Produktionsaufträge von IKEA, Neckermann & Co. nicht erlaubt...

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Huckebein  04.12.2013, 13:27
@cherskiy

@cherskiy,

was u.a. die Hallstein-Doktrin verhinderte

"unter anderem" (u.a.) impliziert, dass es neben der H.D. und danach noch andere Gründe gab, wie beschrieben.:)

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cherskiy  04.12.2013, 13:36
@Huckebein

Das würde jetzt den Rahmen sprengen, die anderen Gründe zu nennen, aber wäre trotzdem interessant zu wissen :)

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LSSBB  04.12.2013, 14:01
@cherskiy

cherskiy, pass mal auf und nimm es endlich ernst (ohne gleich die GF-Löschmaschine in Gang zu setzen!):

wir sind irgendwie "Klassen-" und "Waffenbrüder" (gewesen)! Es ist verdammt bedrückend für jemanden, der echt wirklich bis zum traurigen Schluss an die "deutsch-sowjetische Freundschaft" geglaubt hat, hier von Dir solchen Quark zu lesen und verstehen zu müssen, dass es Euch Russen (mehrheitlich) um die WESTdeutsch-sowjetische Freundschaft ging, nicht um die DDR-deutsch-sowjetische Freundschaft!

Mach, wie Du es willst - kannst auch wieder löschen lassen, aber überzeugend sind Deine "Wahrheiten" nicht! Jedenfalls nicht für mich und viele Millionen ähnlich Denkender!

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Huckebein  04.12.2013, 14:17
@cherskiy

@cherskiy,

die anderen Gründe kennst du selbst, wenn du willst, traue ich dir jedenfalls zu, trotzdem noch einmal (s. obigen Kommentar):

Die DDR hätte die Spottpreise, die von der BRD für diese Waren gezahlt wurden, nicht unterbieten können und auch aufgrund ihres nichtkapitalistischen Wirtschaftssystems auch nicht unterbieten wollen.

Allein darin ist alles begründet, und Spitzfindigkeiten lenken nur ab von der Frage mit ihrer Hauptproblematik: Es gab den Kapitalismus und den "Nichtkapitalismus" (ich bin mal vorsichtig), und im "Sozialismus" wurden nun mal nicht die Instrumente der kapitalistischen Marktwirtschaft, auch feie genannt (oder schlicht und einfach "Ausbeutung"), angewendet, was ihren Prinzipien entsprach.

Und noch etwas zum Schluss: Es ist ein wenig befremdlich, dich als Nicht-DDR-Bürger und "Nur-zu-einem-geringen-Teil-Kenner" des DDR-Alltags hier als Beantworter von Fragen nach DDR-Nahrungsmitteln zu finden, zumal in EUREN abgeschirmten Einheiten auf DDR-Boden die Versorgung mit Lebensmitteln zum Teil besser war als in den DDR-Läden. Da kam nämlich alles das hin, was zur Rundumversorgung der DDR-Bevölkerung nicht reichte. So haben ich und meine Kollegen, die arbeitsmäßig begründeten Kontakte mit dem sowjetischen Auftraggeber genutzt, um Weihnachten u.a. mit Bananen und Apfelsinen versorgt zu sein.

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cherskiy  04.12.2013, 15:11
@LSSBB

Ich lösche keine Kommentare, ich habe im Gegensatz zu eigen hier keine Probleme mit anderen Meinungen! Nimm dich bitte zurück mit deinen ständigen Unterstellungen!

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LSSBB  04.12.2013, 15:25
@cherskiy

Ich lösche keine Kommentare, ich habe im Gegensatz zu eigen hier keine Probleme mit anderen Meinungen! Nimm dich bitte zurück mit deinen ständigen Unterstellungen!>

Du löschst nicht (wie solltest Du auch können?), aber auf Deine Veranlassung hin (Beispiel gefällig? - nullo Problemo!)

Meine "ständigen Unterstellungen"?? Nimm Du Dich bitte zurück bei Deinen hirnrissigen Aussagen, v. a. zur DDR, in der Du und Deine Anverwandten offensichtlich sehr gut gelebt haben!!

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cherskiy  04.12.2013, 15:32
@LSSBB

aber auf Deine Veranlassung hin

Keine Unterstellungen, bitte, Du weißt ganz genau, was gemeint ist! Der Rest Deines Sermons ist an Primitivität nicht zu übrbieten! Ende der Diskussion!

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cherskiy  04.12.2013, 16:00
@Huckebein

als Beantworter von Fragen nach DDR-Nahrungsmitteln zu finden

Die Frage war so belustigend, dass ich mir einen Kommentar nicht verkneifen konnte. In Berlin bekommt man übrigens sehr viel vom Alltag und von dem, was die Leute damals aßen mit. Es gibt jede Menge Ostalgieparties, Restaurants von Damals, Konnopke's Imbiss in Prenzl'berg z.B. kocht immer noch nach alten Rezepten aus den 70ern usw.

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LSSBB  04.12.2013, 18:15
@cherskiy

Cherskiy - die Logik wäre im der deutschen Sprache: "nicht zu UNTERbieten"! Aber ich verstehe: wenn die Argumente fehlen, dann ist des anderen Argumentation eben "Sermon"!

Einverstanden - Ende der Diskussion (ein solches war übrigens bisher immer nur für Dich ein Problem!).

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LSSBB  04.12.2013, 18:18
@cherskiy

jede Menge Ostalgieparties, Restaurants von Damals, Konnopke's Imbiss in Prenzl'berg >

Wenn das Dein Verständnis von dem sein soll, was "die Leute damals aßen", dann fängst Du an, mir nun richtig leid zu tun!

Berlin war auch zu DDR-Zeiten nie das, was charakteristisch war für letztere!

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LSSBB  04.12.2013, 18:21
@cherskiy

Keine Währung der RWG-Staaten war ja frei konvertierbar;>

Richtig! Eben weil sie am "Holz"-Rubel hingen!

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cherskiy  04.12.2013, 19:07
@LSSBB

Dein Verständnis von dem sein soll

Habe ich niemals behauptet. Du kannst Dich auch an Allem hochziehen.

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cherskiy  04.12.2013, 19:57
@LSSBB

Ich bin heute über Tablet online, da gibt es diesen dämlichen T9 Modus, der ständig für Fehler sorgt, es heißt ja auch nicht "im der deutschen Sprache", wie Du oben schreibst. Nichtsdestotrotz kam heute von Dir (leider) nur heiße Luft.

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Claud18  07.12.2013, 13:53
@LSSBB

"Auch Privatpersonen hatten den Kofferraum nach dem Verwandtenbesuch im Osten i.d.R. voll an staatlich subventionierten Waren"

Die meisten subventionierten Waren durften nicht ausgeführt werden und wurden den Westlern bei Kontrollen an der Grenze sofort wieder abgenommen, so Bettwäsche, Schuhe, optische Geräte usw. (soweit ich weiß, konnten sie diese Waren jedoch an ihre Ostverwandtschaft schicken). Was viele kauften, weil es nicht verboten war, waren Bücher, Noten und Klassikschallplatten.

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In der DDR gab es alle Grundnahrungsmittel Brot, Brötchen, Fleisch und Wurst und auch Gemüse. Es gab nicht die Vielfalt an der Fleischtheke wie jetzt, vorrangig war Schweinefleisch im Angebot und Rindfleisch und dann gab es größtenteils jahreszeitliche Gemüse, also in den Wintermonaten, Wurzelgemüse, verschiedene Kohlsorten und Gemüsekonserven. An Obst waren es dann größtenteils Äpfel, die waren ja lagerfähig, der "Gelbe Köstliche" war immer im Angebot. Brot und Kuchen waren immer da, auch Kaffee und Tee konnte man immer bekommen.


butterfass1004  31.12.2013, 02:16

Kaffee "Rondo" nicht immer und wenn dann war er schnell vergriffen. Ich kann mich an eine gut befühlte Fleisch- und Wursttheke erinnern und an eine Schlange nach 1 kg Erdbeeren, Kirschen oder Pfirsichen, 2 - 3 Std. in der Sonne zu schwitzen.

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Alle Grundnahrungsmittel waren spottbillig, da sie fast alle subventioniert wurden, ebenfalls Obst und Gemüse der Saison. Heute würde man diese unter "Bio" für das -zigfache von dem, was sie in der DDR kosteten, anbieten und als besonders exquisiten Snack in der Fitnessbar servieren.


Claud18  07.12.2013, 14:01

Da habe ich meine Zweifel, ob das alle "Bio" war, was wir in der DDR an Obst und Gemüse bekamen (wenn überhaupt - es gab ja schon den Witz, dass im neuen Kaufhaus neben Delikat und Exquisit ein Museum für Obst und Gemüse eingerichtet würde). Auch Kleingärtner, die Obst und Gemüse abliefern sollten, haben gespritzt. Das hat damals nur am Rande interessiert.

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Alle Grundnahrungsmittel (Ausnahme: ein paar Monate Anfang der Achtziger, in denen Zucker, Eier, Mehl und Butter knapp wurden und die Leute zu hamstern begannen - aber das hielt zu Glück nicht lange an), Äpfel, die meisten Sorten Wurst, Schweinefleisch (für Fleisch musste man sich allerdings beim Fleischer anstellen, oft sehr lange, bei Wurst weniger), tiefgefrorene Hühner.

Auch Brot war immer vorhanden, dafür sorgten schon die Bäcker.

Auch Weißkohl, Rotkohl und (spottbillig) Kohlrüben bekam man immer.

Und in den letzten Jahren Kuba-Orangen. Diese eigneten sich allerdings nur zum Auspressen.

Vielleicht diese typischen Marken, wie Spreewald Gurken. Aber genügend zu essen hatten sie eigentlich immer (außer vielleicht einzelne Familien). Nur Produkte aus dem Westen gab es eben nicht. (Amerika: Bananen)

PS: Ich komme weder aus der DDR, noch habe ich überhaupt zu dieser Zeit gelebt. Dürft mich also ruhig und ohne zu zögern verbessern.


PeVau  03.12.2013, 21:59

Das hast du schon ganz gut beschrieben, nur kannst du davon ausgehen, dass, die Nachkriegszeit einmal ausgenommen, niemand, auch nicht einzelne Familien, hungern mussten.

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