Welche minimale Temperatur ist im Schlafzimmer ok, um bei regelmäßiger (noch) keine Angst vor Schimmel haben zu müssen?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich habe mir gerade wieder eine Mietwohnung angesehen mit Schimmelproblem im Kinderzimmer.

  1. Standen gleich 2 Wäscheständer zum Trocknen in der Wohnung. Luftfeuchtigkeit im Wohnbereich (da standen die Ständer) extrem hoch, Temperatur 24°C. Heizkörper war recht warm (Stufe 3) und ein feuchtes Handtuch darüber gehängt zum Trocknen. Fenster geschlossen. Balkon überdacht wäre vorhanden gewesen und Wäschetrockenmöglichkeit im Dachgeschoss.
  2. Kinderzimmer nicht geheizt, ca. 18° weil Kinder "kühl schlafen sollen". Kinder gingen immer wieder in Kinderzimmer rein und raus, ließen Tür halb offen.
  3. Die Fassade des Hauses steht unter Denkmalschutz und kann nicht isoliert werden. Fenster sind Isolierglasfenster und sehr dicht.

Bei falscher Lüftung ist das die ideale Voraussetzung für Schimmel.

Dein Haus scheint isoliert zu sein, aber wenn z.B. im Fußboden- oder Deckenbereich eine Kältebrücke entsteht, dann schlägt sich dort Feuchtigkeit in Form von Kondensation über. Auch wenn ein Schrank zu dicht an der Außenwand steht kann das dort wegen unzureichender Belüftung entstehen.

Ich habe die Wände mit einer Wärmebildkamera aufgenommen und keine großen Kältebrücken gefunden. Es ist eindeutig in meinem Beispiel ein Lüftungsfehler. Wenn du korrekt lüftest, die feuchte Luft am Morgen gegen frische und trockene Luft ersetzt wird, dann geht das bei dir gut. Aber unterschätze nicht die Wassermenge, die jede Person in der Nacht ausatmet - ohne Lüftung kann es nicht funktionieren und mit vorhandenen Kältebrücken eher auch nicht. Die Raumtemperatur entscheidet nur, ob es früher oder später losgeht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Relevant ist die relative Luftfeuchtigkeit. Wenn warme luft mit zb 40% Luftfeuchtigkeit ankühlt, dann nimmt diese zu. Wenn sie sehr hoch ist um die 90% dann kanns passieren, dass diese kondensiert. Wenn du das Fenster im Schlafzimmer offen hast, wird es nie so hoch werden, da draußen die Luftfeuchtigkeit auch nicht so hoch ist. Du kannst einfach ein Hygrometer ausftellen und die Luftfeuchtigkeit beobachten.


Jobwechsel 
Fragesteller
 18.11.2023, 10:45

Welche Temperatur empfiehlst du?

0
Enzi1  18.11.2023, 10:47
@Jobwechsel

Welche für dich angenehm zum Schlafen ist, wahrscheinlich um die 17 grad. Gerade im Winter wird es sehr trocken in den innenräumen, da innen beheitzt wird und es draußen kalt ist.

0

Die Schimmelbildung wird deutlich begünstigt wenn die Raumtemperatur unter 16 Grad fällt, weil die Luft da weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann. Es kommt zu Kondensation an Möbel und Wänden, was dann zu Schimmel führt.

Genutzte Räume (bspw. Atmung duch Menschen, Küchen, Bäder) mit höherer Luftfeuchtigkeit sind daher noch gefährdeter als nicht genutzte Räume die allgemein eine niedriger Luftfeuchtigkeit haben.

Von daher sind die Temperaturen die du genannt hast noch vertretbar. Meine Wohnung fällt bspw. nicht unter 19 Grad, auch nicht im Winter. Kann also die Heizung bei mir komplett auslassen. Wenn du sicher gehen willst, drehst du (falls vorhanden) das Thermostat an der Heizung auf die 2. Dann hält die Heizung den Raum bei 16 Grad, oder bei 2 1/2 bspw. auf 18 Grad.

Google mal nach "Taupunkttabelle", da siehst du das. Es kommt immer auf 3 Werte an. Raumtemperatur, rel. Luftfeuchtigkeit und Oberflächentemperatur des jeweiligen Bauteiles.

Es schimmelt nicht wegen der Temperatur, sondern wegen der Feuchtigkeit.

Theoretisch kannst du auch - 5⁰ C haben, ohne daß es schimmelt.

Du musst nur verhindern, daß warme Luft hineinkommt.

Diese hat mehr Feuchtigkeit in sich. Beim abkühlen kann sie die nicht mehr halten und dann setzt sich diese an den Wänden ab. Das führt dann zu Schimmel.

Deine Urgoßeltern haben ihr Schlafzimmer überhaupt nicht geheizt. Da wurde im Winter eine Wärmflasche oder ein angewärmter Ziegelstein mit ins Bett genommen.

Geschimmelt hat es damals nicht.

Also immer schön lüften. Mit Außenluft. Und die Heizung abstellen nicht vergessen.


Jobwechsel 
Fragesteller
 18.11.2023, 10:13

Selbstverständlich hat Schimmel etwas mit Kondensation zu tun! Und die ist temperaturabhängig.

Was meine Urgroßeltern damals getan haben ist auch nicht so relevant, die haben auch nicht in einem 1A abgedichteten Haus/Wohnung gewohnt.

Du beachtest sehr viele Aspekte einfach nicht. Früher oder später trifft dich bestimmt der Schimmel.

2
DerJens292  18.11.2023, 10:20
@Jobwechsel

Warum schimmelt dann dein ungeheizter Abstellraum im Oberboden nicht?

Es darf keine angewärmte Luft in das ungeheizte Zimmer kommen.

Du darfst bei Minusgraden keinen Heizlüfter hineinstellen. Das erwärmt die Luft, und wenn es dann wieder abkühlt glitzern die Wände, weil die Feuchtigkeit, die sich dort absetzt, gefriert.

Warmluftzufuhr unterbinden! Die bringt Feuchtigkeit und letztendlich den Schimmel. Wenn du jeden Tag lüftest, Schimmelt es auch nicht.

Früher oder Später... Dann wäre er lange da. Derzeit Außentemperatur im Schlafzimmer.

1
Kelrycorfg  18.11.2023, 17:27
@DerJens292

Dein Beispiel hat nichts mit warmer oder kalter Luft zu tun, es geht einzig und alleine darum wieviel Luftfeuchtigkeit die Luft hat die in dem Raum sich befindet oder nachträglich zugeführt wird. Auch warme Luft kann staubtrocken sein.

Klar, warme Luft -->kann<-- mehr Feuchtigkeit speichern, daher ist die wahrscheinlichkeit groß, dass diese mit feuchter Atemluft oder aus anderen Quellen bereits belastet ist, aber das allgemein so zu formulieren, dass es nur mit der Temperatur zu tun hat ist nicht richtig.

Nur als Gedanke.

0