Welche Gründe hatte Russland für die Krim-Annexion?

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Erstmal wird der Begriff von der russischen Seite "Annexion" als falsch bezeichnet. Man verwendet dort eher den Begriff Sezession.

Die Gründe wären:

  • Geostrategische Ziele ( Zugang zum Meer ) bzw. die Schwarzmeerflotte bei Sewastopol
  • Schutz der Krim Bevölkerung vor der faschistischen Regierung damals in der Ukraine
  • Vom Regierungschef der Krim ( Sergei Walerjewitsch Aksjonow) offizielle Anfrage an Russland, ob sie zur Hilfe kommen können, als die Krise ausgebrochen ist
  • Von den USA angezetteltem Putsch in der Ukraine
  • Schutz vor weiterem Amerikanischem Einfluss ( die Amerikaner hätten einen Plan gehabt, auf der Krim Halbinsel ihre Basis zu stationieren, da die Regierung durch den Putsch pro-Westlich geworden ist )
  • Grenzen aufzeigen, dass Russland sich nicht alles gefallen lässt
  • Geschichtliche Gerechtigkeit wiederherstellen, nachdem die Krim einfach verschenkt wurde, ohne die Krim Bewohner zu fragen, obwohl dort die Mehrheit der Bevölkerung russischsprachig ist.

Vogtland740  21.01.2021, 11:57

Die Verschenkung der Krim von Chruschtschow war ja auch glattweg völkerrechtswidrig, denn es war ein Akt zwischen 2 Staaten. Das ging an der Weltöffentlichkeit ignorierend vorbei.

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Das hatte geostrategische Gründe. Zum anderen gehörte die Krim früher schon zum Zarenreich.

karapus001hat das eigentlich ganz gut erklärt.

Kleine Ergänzung!

Die Krim gehörte eigentlich nie zur Ukraine, denn

Nach Wiki: Nachdem Nikita Chruschtschow sowjetischer Parteichef geworden war, wurde die Krim 1954 an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angegliedert. Anlass war das 300-jährige Jubiläum des Vertrags von Perejaslaw von 1654, in dessen Rahmen sich der von Polen bedrängte ukrainische Kosakenstaat dem Schutz des russischen Zaren unterstellt hatte. Nach offizieller russischer Sichtweise (auch der des ehemaligen ukrainischen Ministerpräsidenten Asarow) brach Nikita S. Chruschtschow damit staatsrechtlich gesehen die Verfassung der Russischen Föderation (RSFSR), die die territoriale Integrität des Vaterlandes zu wahren verpflichtete. Eigentlich hätten der Oberste Sowjet in Moskau und der in Kiew zustimmen müssen. Es gab aber nur eine Abstimmung deren Präsidien, und auch die waren unterbesetzt, also formal nicht legitimiert. Der 1. Sekretär der KPdSU auf der Krim, Pawel Titow, protestierte und wurde dann durch Dmytro Polianski ersetzt.

Die Russen können also nichts weggenommen haben!

Vergleiche die NATO-Grenzen von 1989 mit jenen Deiner angeblichen Annexion.

Tatsächlich war es ein Volksentscheid.


SpitfireMKIIFan  30.05.2018, 03:23

Nein, es war eine Annexion. Ein echter Volksentscheid findet nicht unter Besatzung statt, würde unabhängige Wahlbeobachter zulassen und vor allem würd eniemals zur Frage stehen, ob das betreffende Gebiet sich einem anderen Staat anschließen möchte.

Völkerrechtlich korrekt wäre nur die Wahl zwischen einem Verbleib in der Ukraine oder der Gründung eines eigenen Staates (und dann erst der Anschluss an Russland).

So war das eine völkerrechtswidrige Annexion.

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teafferman  30.05.2018, 03:45
@SpitfireMKIIFan

Das sieht die Bevölkerung aber mehrheitlich bis heute anders. Und so weit mir bekannt gab es Wahlbeobachter. Deren Ergebnis passte aber USA nicht und deren Schleimkriechern.

Nach Deiner Darstellung wären also alle deutschen Wahlen bis zur Rechtsgültigkeit des 2+4-Vertrages auch ungültig gewesen. Und wie oft haben wir hier unabhängige Wahlbeobachter gehabt?

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Militär-strategische.