Gehört die Krim zur Ukraine oder zu Russland?

8 Antworten

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Also wie du dich entscheidest, du solltest in der Lage sein deinen Standpunkt zu belegen, zu verteidigen. Ich plädiere für die Farbe Russlands.

Da es um die Wirtschaft geht, ist schon aus dem Aspekt diese Farbe angebracht, da die gerammte Wirtschaftsleistung faktisch Russland zu gute kommt.

Wenn trotzdem nach der politischen Zugehörigkeit der Krim gefragt wird, kann man folgendes feststellen.

Russland hält die Krim seit dem Beitrittsvertrag vom 21. März für einen Teil seines Hoheitsgebiets. Die russische Regierung war auch die einzige weltweit, die die Sezessionsregion Republik Krim explizit als souveränen Staat anerkannt hat. Russland beruft sich dabei wie die Krim-Regierung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker und erkennt das Referendum über den Status der Krim deshalb als völkerrechtskonform an. Zudem weisen sie auf ein Rechtsgutachten zur Gültigkeit der Unabhängigkeitserklärung Kosovos des Internationalen Gerichtshofs vom 22. Juli 2010 hin, das bestätigen soll, dass die einseitige Unabhängigkeitserklärung von Teilen eines Staates keine Regeln des Völkerrechts verletze. Nach dem Beitritt der Republik Krim zu Russland wurde das Gebiet wieder in zwei Einheiten unterteilt; sowohl der Teil der ursprünglichen Autonomen Republik Krim, das nun nur noch Republik Krim genannt wird, als auch die Stadt Sewastopol erhielten jeweils den Status eines Föderationssubjekts. In der föderalen Gliederung Russlands wurde für die beiden neuen Gliedstaaten außerdem ein eigener Föderationskreis gegründet (siehe Krim (Föderationskreis)). Am 28. Juli 2016 wurde der Föderationskreis Krim aufgelöst, dabei gingen die Republik Krim und die Stadt Sewastopol in den Föderationskreis Südrussland auf.

Außerdem!

Nachdem Nikita Chruschtschow sowjetischer Parteichef geworden war, wurde die Krim 1954 an die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik angegliedert. Anlass war das 300-jährige Jubiläum des Vertrags von Perejaslaw von 1654, in dessen Rahmen sich der von Polen bedrängte ukrainische Kosakenstaat dem Schutz des russischen Zaren unterstellt hatte. Nach offizieller russischer Sichtweise (auch der des ehemaligen ukrainischen Ministerpräsidenten Asarow) brach Nikita S. Chruschtschow damit staatsrechtlich gesehen die Verfassung der Russischen Föderation (RSFSR), die die territoriale Integrität des Vaterlandes zu wahren verpflichtete. Eigentlich hätten der Oberste Sowjet in Moskau und der in Kiew zustimmen müssen. Es gab aber nur eine Abstimmung deren Präsidien, und auch die waren unterbesetzt, also formal nicht legitimiert. Der 1. Sekretär der KPdSU auf der Krim, Pawel Titow, protestierte und wurde dann durch Dmytro Polianski ersetzt…

Rechtlich wurde die Krim somit nie ukrainisch! Die Eingliederung in die Ukraine, war ein rein diktatorischer Akt in einer Diktatur!

Völkerrechtlich gehört die Krim zwar zur Ukraine, aber ihre Wirtschaftsleistung wird in Russland fraglos zur russischen gerechnet.

Ich würde daher beide Farben streifig kombinieren. :-)


fluestertleise  06.06.2018, 13:48

Warte mal, dass stimmt doch gar nicht? Wenn in einem Gebiet, die Bevölkerung für eine andere Nation ist, mehrheitlich, ist das dann nicht Völkerrechtswidrig, sondern müsste legitim sein.

So haben es die Polen versucht, mit den Schlesiergebieten und dann später nach der Vertreibung, mehrheitlich dann auch durchgezogen und seitdem ist das alles Polen.

Also muss es legitim sein, wenn die Bevölkerung eines Gebietes sich zu einem anderen Land bekennt, siehe Saarland.

Oder nicht? Und wenn nicht, wieso ist dann Schlesien, Pommern, Preußen, Saarland eine Ausnahme, und was ist mit der Slowakei? Oder Kosovo, Kroatien etc.? Alles dann doch Völkerrechtswidrig? Die Bevölkerungen wollten doch die Änderungen? Also Legitim oder nicht?

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atzef  06.06.2018, 14:24
@fluestertleise

Wie kommst du darauf, die Bevölkerung habe sich in einer freien Abstimmung nach einem freien und fairen Wahlkampf für irgendetwas entscheiden? Das Referendum fand unter den Bajonetten russischer Besatzungstruppen ein paar Tage nach derem Einmarsch und ohne entsprechenden Wahlkampf statt. Die eklatanten Abweichungen zu der Stimmabgabe selbst innerhalb russischer Regierungsstellen machen deutlich, dass das Ergebnis wenig mit dem konkreten Wahlverhalten zu tun hat.

Davon abgesehen kennt das Völkerrecht kein Recht einer nationalen Minderheit, sich durch eine Volksabstimmung jenseits der Landesverfassung zu separieren oder sich einem eigenen Staat anzuschließen. Alternativ kannst du ansonsten ja mal die entsprechende völkerrechtliche Grundlage zitieren.

Ansonsten könnten die Neuköllner Türken ja auch gleich morgen eine Volksabstimmung für die Abtrennung Neuköllns und den Anschluss an die Türkei abhalten. Doof, nä...? :-)

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fluestertleise  06.06.2018, 14:27
@atzef

"Wie kommst du darauf, die Bevölkerung habe sich in einer freien Abstimmung nach einem freien und fairen Wahlkampf für irgendetwas entscheiden? Das Referendum fand unter den Bajonetten russischer Besatzungstruppen ein paar Tage nach derem Einmarsch und ohne entsprechenden Wahlkampf statt. Die eklatanten Abweichungen zu der Stimmabgabe selbst innerhalb russischer Regierungsstellen machen deutlich, dass das Ergebnis wenig mit dem konkreten Wahlverhalten zu tun hat."

- Redest du von den Russischen Truppen, die "Einmarschiert" sind, die schon immer dort Stationiert waren?

"Ansonsten könnten die Neuköllner Türken ja auch gleich morgen eine Volksabstimmung für die Abtrennung Neuköllns und den Anschluss an die Türkei abhalten. Doof, nä...? :-)" - ja, das ist nicht verboten. Steht sogar im Grundgesetz, dass jeder unter gewissen Voraussetzungen, das recht hat sein Staat zu Gründen.

Nur dadurch das Neukölln zu Berlin gehört und nur ein Stadtteil ist, werden sie keine Mehrheit bekommen.

Krim ist ja eine ganze Region, die Völkerrechtswidrig an den Ukrainer vergeben wurde, und durch das Referendum, nun wieder Russisch ist.

Ich denke schon, dass es legitim ist. Wieso auch nicht? Zumal die in Neukölln nicht unbedingt Türken sind, da sind viele Arabs.

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atzef  06.06.2018, 14:30
@fluestertleise

Ja. u.a. von diesen truppen. Die waren da stationiert, hatten aber keine staatlichen Aufgaben und Funktionen in der Ukraine.

Dann zitiere mal das GG, zeig doch mal, wo steht, dass jeder das recht hat, in Deutschland seinen Staat zu gründen...:-)

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fluestertleise  06.06.2018, 14:51
@atzef

Aber, das Referendum, wurde doch von den legitimen Krim Parlament, dass die Ukrainische Verfassung eben nicht gebrochen hat durch gezogen und laut UN Carta ist dies auch absolut legitim?

Kannst du dir selber aus den GG zitieren, keine Lust jetzt nachzuschlagen.

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atzef  06.06.2018, 14:58
@fluestertleise

Doofe Behauptungen werden durch deine Faulheit nicht weniger doof. :-)

Nichts in der UN-Charta legitimiert die völkerrechtswidrige Abspaltung der Krim durch die Farce einer "Volksabstimmung" unter Besatzungsstatut.

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fluestertleise  06.06.2018, 15:11
@atzef

Sie ist nicht besetzt. Dort war schon immer die Russische Armee, aber das hat mit dem besetzen nichts zu tun.

Also behauptest du, es sei nicht legitim, ohne auch nur einen beweis vorzulegen.

Der Regierungschange der inszeniert wurde, war aber legitim, richtig?

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Niconasbeznas  06.06.2018, 18:35
@atzef

Bajonetten russischer Besatzungstruppen? Ja genauso wie Österreich zu Deutschland kam, mit Bajonetten deutscher Besatzungstruppen. Ganz bestimmt. Keiner bestreitet, dass die Krimbevölkerung mehrheitlich für Russland ist. Deshalb hat die Ukraine ja nie ein Referendum zugelassen.

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Im April 1783 wurde die Krim von Katharina II als zu Russland gehörend deklariert.

Demzufolge gehört die Krim zu Russland und nicht zur Ukraine.

Rechtlich gehört sie zur Ukraine.Sie wurde aber von Rußland annektiert, d.h. militärisch angeeignet.

Nimm die Farben von Russland. Das ist faktisch richtig und wird wohl auch so bleiben.


ItsMeAn 
Beitragsersteller
 06.06.2018, 11:58

danke

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