Welche Formen von Gewalt unter Kindern habt ihr erlebt?
Unter Kindern bis 14 Jahre ohne Beteiligung von Erwachsenen.
Die ihr selbst als Kind von Kindern erfahren habt oder die anderen Kindern in eurem Umfeld (Schule, Freizeit, Nachbarschaft etc.) geschehen ist.
Oder mit der ihr als Eltern eigener Kinder, Lehrer, Erzieher etc. hinterher konfrontiert wurdet.
Körperlich und psychisch: Z. B. Mobbing, Prügeleien, Körperverletzung, Bestrafungen, Erniedrigungen, Intrigen, Hinterhalte, Rache, Sadismus oder ggf. noch Schlimmeres.
Dass Kinder zueinander grausam sein können, ist bekannt. Öffentliche Aufmerksamkeit aber erfahren erst Fälle, die es, wie kürzlich geschehen, in die Nachrichten schaffen.
Ihr könnt auch einzelne Fallbeispiele erzählen, die ihr erlebt habt (natürlich anonymisiert).
11 Antworten
Ich bin Erzieherin in einer Kiez Kita. Sprich, soziales Randgebiet, mit Schwerpunkt schwer erziehbar.
Bei uns ist täglich Mord und Todschlag, wo soll ich da anfangen? Da sind einmal die teilbehinderten Kinder. Sie können zwar bedingt sprechen und mitteilen wenn sie was wollen oder nicht wollen, sozial emotional ist da aber nichts vorhanden und so sehen sich viele dieser Kinder oft mit dem was sie tun im Recht.
Dann gibts da die Neider, welche gerne zum Diebstahl neigen. Oder zum Wegnehmen. Wenn klein Erna dem Willi die Schippe über den Kopf zieht und die Kids sind zwischen 2 und 3 Jahren, dann ist das noch niedlich, wenn sie zwischen 4 und 6 sind, dann ist es ernst gemeint.
Am Schlimmsten sind die Systemsprenger. Das schlimmste was mir da mal passiert ist war ein völlig zerstörter Gruppenraum mit einem Gesamtschaden um die 6500 Euro. Da war alles kaputt, inklusive Fensterscheiben. Der gerufene Rettungsdienst brauchte in Vollmontur noch gut 10 Minuten um das Kind einzufangen und ruhig zu stellen.
Auch die Eltern nehmen sich da nichts. Ich bin da 20 Jahre in dem Job und habe 3 Kinder sterben sehen. Nein ich war nicht dabei, aber es passierte mit Kindern. Eins verhungerte, eins hatte einen Anfall und die Mutter hat es nicht mitbekommen weil sie voll Drogen war und eins das hat die Mutter aus Überforderung absichtlich getötet.
Leider muss ich zugeben, das es bei mir im Job auch Erzieherinnen gibt die mit den Umständen nicht klar kommen, in den Burnout rutschen und dann rutscht die Hand aus. Auch das gab es schon. Wir haben bei uns die größte Fluktuation von Kolleginnen in unserem Landkreis. Ich arbeite 20 Jahre da und habe hunderte von Erzieher/innen kommen und gehen sehen. In Rente gegangen sind 6 in dieser Zeit. Die haben von Anfang an ausgeharrt. Auch ich gehöre mit 20 Betriebsjahren mit fast 45 Jahren zu den wenigen, die zum Alten Eisen gehören. Es gibt nur noch 5 die länger da sind als ich und einer davon ist der Hausmeister. Aber wir, die zum alten Eisen gehören sind auch eher speziell unterwegs. Wir haben keine eigenen Kinder, haben ein gutes psychisches Gerüst und schulen uns in Themen weiter, wo andere nicht reingehen. Ich glaube, so einen Job kann man auch nur machen wenn man selber weder Kind noch Kegel hat, weil man nach dem Job runter kommen muss. Wenn ich daheim selber noch Kinder hätte oder anderweitige Probleme, um die ich mich kümmern müsste, dann könnte ich den Job nicht machen, weil keine Zeit zum runter kommen gegeben wäre.
Und noch etwas ist sicher. Und das ist etwas, das man nur in Einrichtungen wie unserer so krass sehen kann. Es sind in den vergangenen Jahren mehr auffällige Kinder zu uns gekommen. Als ich angefangen habe, da hatten wir 120 Kinder. Darunter waren mehr schwerbehinderte. Das hat im Lauf der Jahre abgenommen und wurde durch schwer Erziehbare ersetzt, welche in umgebenden Kitas keinen Platz mehr bekommen hat oder rausgeschmissen wurde. Mittlerweile haben wir 400 Kinder und um die 300 Kinder haben Auffälligkeiten in Sozialverhalten und Aggression. Ich habe noch 20 Dienstjahre. Ich würde sagen, wir treffen uns hier in 10 Jahren noch mal. Dann wirds noch schlimmer aussehen. Es fehlt eigentlich nur noch, das die ersten der älteren Kids mit Waffen auftauchen. In unserem Hortbereich war das schon der Fall.
Sehr viel Schlimmeres, als das, was du beschrieben hast.
Ernährungsverweigerung der Mutter seit Geburt. Regelmässige Nahrungsaufnahme Verbot über sehr sehr viele Jahre.
Als Dreijährige 'Spiele' der Mutter auf kochendheisse Herdplatten greifen.
Körperausscheidungen in Nahrung des Kindes gegeben- regelmässig. Weigerung des Kindes die betreffende Nahrung zu essen- wegsperren, weitere 'Züchtigungsmassnahmen', Nahrungsverbot,
Bedrohen mit scharfen (echten) Waffen- 'Genuss/ Freude' - Wunsch abdrücken zu wollen (Familienmitglied). Beschüsse mit modifizierten Luftdruckgewehren Metall- Diablo Munition
Keller Raum einsperren (120cm x 220cm tatsächliche Freifläche 40cm x 165cm) regelmässig über Tage ohne Strom, Nahrung usw. Strafe über viele Jahre
Schwerste körperliche Misshandlung durch Familienmitglied ab Alter 9- ab 11 fortbewegungsunfähig über Tage- misshandelt. Dauer über sehr viele Jahre-. auch nach Volljähigkeit
Krankenhausreif geprügelt Mitschüler
Erhebliche 'Aufälligkeiten' bei Lehrern, aufgrund nicht erfüllens Forderungen.
Andere körperliche Züchtigungen. Keine Fürsorge. Nie Liebe, Zuneigung oä
Redeverbot für Andere (vollständige Ignoranz gegenüber des Kindes im Gesamten) keine Nahrung, Redeverbot, Wahrnehmungsverbot, weitere Bestrafungen nach Misshandeln durch Familienmitgliedern. (Keller weggesperrt, Zimmer- verlassen Verbot, Nahrungsentzug). Krankheiten Brüche oder andere Verletzungen = Bestrafung/ Ächtung, starke Vernachlässigung des Kindes
Kontakt zu Gleichaltrigen(ausserschulisch) Verbot
strenge Kontrollen gesamter Lebens/ Alltagsbereich
keine Kindgerechte Bekleidung-verkrüppelte Zehen- auslachen durch Familienmitgliedern. Verletzungen/ Krankheiten ähnliches Verhalten
Freundschaften Verbot.
Gestattete Flüssigkeiten Schwarzer Kaffee oder Wasserhahn. (ausschliesslich viele viele Jahre)
Nicht existente schulische Unterstützung (Pflicht Gegenstände Beschaffung durch Eltern verweigert)- Bestrafung der Schulen.
Kind= Schande der Familie
Unerwünscht, Tot wissen wollen- teils versucht durch Familie.
Keine eigene Geburtstagsfeiern, Torten oä.
kein Bett zum Schlafen....
usw usw - es könnte ein Buch füllen
Ich habe jahrelang sowohl verbale als auch eine körperliche Tortur als Kind erfahren.
Wir hatten in der Grundschule einen Jungen, der oft richtige Aggressionsprobleme hatte und mitten im Unterricht zweimal hintereinander auf einen anderen Jungen in der Klasse losging und ihn volle Kanne und voller Wut auf den Rücken und ins Gesicht haute mehrere Male, so dass der Junge danach nach Luft ringte.
Ein anderer Schüler in meiner Realschule, war in meiner Klasse und ging immer wieder auf Schüler los und versuchte diese zu erwürgen. Anfangs wurde er der Schule verwiesen. Und als es nicht aufhörte, musste er die Schule wechseln und kam auf eine Schule, auf der Schüler mit besonderem Verhalten hinkamen. Er durfte das Schulgelände von uns auch nicht mehr betreten.
Und ich selbst wurde auch immer wieder gemobbt und man hat z. B. auf mich eingetreten, nachdem mich eine Schülerin in ein Gebüsch geschubst hat.
Alles was du aufgezählt hast plus schwere sexuelle Misshandlung. Sexuelle Misshandlung nicht an mir selbst.