Welche Dämmung für Zimmerwände (Innendämmung) zwischen warmen u kalten Zimmern? Thermotapete? Styro?

13 Antworten

Also bei einigen Vorrednern wird Styropor (Eigentlich müßte man Polystyrol sagen - Styropor ist NUR ein Produkt der BASF) grundsätzlich schlecht gemacht. Das ist natürlich Quatsch. Ich baue Häuser aus Polystyrolsteinen seit 1984 und in keinem Haus davon ist Schimmel. Soviel dazu.

Wärmedämmung ist an sich eine gute Sache, auch aus Polystyrol. Nicht nur Lehm wie vor Jahrhunderten ist die Lösung - besonders dann nicht, wenn man effektiv dämmen möchte. Allerdings ist eine Innendämmung - auch wenn sie diffusionsoffen sein sollte - immer schlecht. Allerdings wird eine Dämmung je diffusionsoffener sie ist auch in ihrem U-Wert immer schlechter. Leuchtet eigentlich ein ohne das man in Physik gut aufgepasst haben muss. Also, unabhängig vom Dämmstoff wandert bei einer Innendämmung der Taupunkt mehr zur Innenseite der Wand. Die in der Wand entstehende Feuchtigkeit kann schlechter verdunsten als bei einer ungedämmten Wand bei der die Feuchtigkeit mehr an der Aussenseite entsteht. Also - wenn du dir was Gutes tun willst, dann dämmst du die Wand von aussen und wenn du dir nix Schlechtes tun willst, dann läßt du das mit der Innendämmung.


LonoMisa  16.11.2011, 10:57

Die in der Wand entstehende Feuchtigkeit kann schlechter verdunsten als bei einer ungedämmten Wand

Und durch die Außendämmung verdunstet überhaupt nichts, weil sie die Wand total versiegelt, und sie kann auch nie Wärme speichern. Es ist so als hättest Du einen feuchten Pullover an, der wärmt auch nicht..

Falls du zumindest eine Adresse haben willst, wo die Wände in jeder Etage innen schimmeln, kann ich Dir geben.

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pharao1961  16.11.2011, 11:06
@LonoMisa

Schwachsinn was du da schreibst. Ohne Innendämmung speichert die Wand die Wärme. Die Aussendämmung verhindert, dass Energie nach aussen dringt und der Taupunkt wird sehr weit nach aussen verlagert. Je mehr Isolierung man auf die Aussenwand aufbringt, desto mehr bekommt man ein Problem mit Feuchtigkeit - Unabhängig von der Art der Dämmung. Bei stärkerer Dämmung (Passivhäuser) baut man eh eine Lüftungsanlage ein und das Problem der Feuchtigkeit ist gelöst. Das ist hier aber wohl nicht beabsichtigt und auch nicht angeraten.

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LonoMisa  16.11.2011, 20:16
@pharao1961

Ohne Innendämmung speichert die Wand die Wärme.

Na das ist erst mal Schwachsinn! Du denkst wahrscheinlich nur an Dein Styro. Wenn die Wand die Wärme speichern würde, warum sollte sie denn von außen noch gedämmt werden?

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pharao1961  17.11.2011, 08:23
@LonoMisa

Es hat nix mit Polystyrol zu tun. Man kann die Aussenwand auch mit anderen Produkten dämmen (Steinwolle o.ä.). Die Wand - unterstellt es ist eine Wand mit einem entsprechend hohen Flächengewicht speichert naturgemäß - solange sie nicht von INNEN gedammt ist - Wärme. Wenn man nun die Wand von aussen dämmt, entweicht diese Wärme (je nach Isolierstärke) weniger durch die Aussenwand. Schau mal bei U-Wert.net nach. Egal welches Wandmaterial und egal welche Stärke, es ist nur von Vorteil - nicht nur für den Wärmeschutz - sondern auch für die Tauwasserbildung, wenn eine Wand von aussen gedämmt ist. Die Dämmung sollte nur nicht überhand nehmen, da ansonsten starkes Lüften notwendig wird, bei dem die Wärme unsinnigerweise wieder durch die Fenster verschwindet und eine Lüftungsanlage erforderlich macht, die kostenintensiv sein kann.

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Linitherm PAL GK. Kostet paar Euro mehr. Hast jedoch ne saubere Lösung. Feuchteeintrag in der Fläche gleich null. Flankendiffusion gering, da ja im Haus keine minus 5°C sind Flankenausbildung mit PU Schaum. Habe selbst gute Erfahrung damit bei Außenwanddämmung von Innen. Bei Außenwänden zusätzliche RAL Abdichtung im Flankenbereich erforderlich. Bedenke eins, dein Treppenhaus wird noch kälter / unangenehmer.

Früher heizten die Leute nicht in jedem Zimmer sondern nur an Sonntagen in der "guten Stube"-ja es war so. Sonst wurde das Zimmer nicht genutzt und blieb kalt, es wurde aber gelüftet. Im Schlafzimmer waren meist keine Öfen und sogar die Fenster im Winter etwas offen. Infplge der Luftfeuchte und der kühlen Wände war da Schimmelgefahr. Wenn du einen Raum hast als Lager in der Wohnung musst du drauf achten dass die Luftfeuchte gering bleibt (60%), sonst musst du mit Schimmel rechnen. Und öfter da mal lüften. Warum hat auch die Innendämmung ihre Berechtigung? Weil an denkmalgeschützten Fassaden kaum von außen gedämmt werden darf. Oder will man an ein Gründerzeithaus, Fachwerk oder eine Barockfassade von außen dämmen? Die Innendämmung mit ihrem Aufbau sollte aber von einem Bauphysiker berechnet und vorgegeben werden, die Konstruktion ist sehr sorgfältig auszuführen. (Taupunkt!). Lehmputz innen ist schon mal ein Tipp.


Energeizer  16.11.2011, 13:00

Zum Thema Aussendämmung versus Innendämmung:

Eine Aussendämmung bringt amx Heizkostenersparnisse in einstelligen %-Bereich, aber Kosten und Unterhaltskosten für die Fassade die sich nie rechnen.

Eine Innendämmung ist daher was ganz "Tolles": Wenn man es richtig macht, wohnt man wie in einer Thermoskanne. Luftdichjtz aybgeschlossen, sonst bringt es nur Probleme für's Haus. Vorhandene Kältebrücken werden durch die Dämmung verstärkt und der Kondensatanfall konzentriert sich auf die Schwachstellen. ..und der Schimmel breitet sich unsichtbar hinter der Dämmung aus.

Mann oder Frau sollte dann auch unbedingt die Dämmung bis unter die nächste Dämmebene im Fußboden runterziehen, und die Decke von der Unterseite wieder mit einbeziehen, falls dort geheizt wird. Fachwerk fault so oder so, ob innen oder außen gedämmt wird und die Häuser aus der Gründerezit haben nie Vorteile aus der Dämmung sondern NUR Nachteile.

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Seehausen  16.11.2011, 09:39

"Früher" hatte man Kasten- oder Verbundfenster und 50cm dicke Ziegelwände oder Lehmfachwerk; auf den Fensterbrettern hatte man "früher" Tauwasserableitungen in kleine Kästchen, die im Winter regelmäßig geleert wurden. Wenn das heute noch so gebaut würde wäre es nicht zu beanstanden. Bei den heutigen Bauweisen braucht man aber Wärmedämmung, und die darf nach bauphysikalischen Gesetzen nur außen angebracht werden.

Ärgerlich sind die falschen Versprechungen von Wundermittelherstellern, die nur schnelles Geld machen wollen!

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Der Aufbau muss diffusionsoffen sein. Styropor geht mal nicht. das führt zu Schimmelbildung. Spezielle Dämmplatten zur Innenraumisolierung sind dampfdiffusionsoffen. Es gibt spezielle Dämmtapete mit einem hohgen Graphitanteil. Die gibt es in jedem guten Baumarkt. Merkmal bei dem Zeug... die Tapete ist mit einem speziellen Styropor kaschiert, der deutlich grau aussieht.

Ansonsten gilt... Innenwandisolierung ist, wo immer es geht, zu vermeiden.

Von Styropor rate ich dir ab. Habe damit Zimmer innen gedämmt und Holztäfer davor befestigt. Inklusive einer Dampfbremse vor der Isolation. Soweit so gut. Hat funktioniert. Doch die Ameisen liebten die Dämplatten auch, und haben Gänge hineingefressen. Warum ich das weiss?

Stryropor, hat gut isoliert aber das Wohlfühlklima im Zimmer war dahin. Irgendwie strahlen diese Isolierplatten eine unangenhme Schwingung aus. Ich jedenfalls habe das alles wieder rausgenommen, und mit einem Biomaterial ersetzt. Es sind jetzt Holzfaser- Platten statt dem Styropor drin, und die Behaglichkeit ist jetzt sehr gut. Diese 2 cm haben schon viel gebracht.