Was will uns Jesus mit diesem Gleichnis sagen Matthäuse 18 8-9?

8 Antworten

Jesus gebrauchte hier eine Hyperbel. Er wollte dadurch ausdrücken, dass man bereit sein sollte, sich von allem zu trennen, was einen zu Untreue und Sünde verführen könnte, auch wenn es einem so viel bedeutet wie die Hand, der Fuß oder das Auge (Mat 18:9). Natürlich ermutigte er niemand zur Selbstverstümmelung, und er deutete auch nicht an, man sei in irgendeiner Form dem Willen seiner Körperteile unterworfen. Vielmehr ging es ihm darum, dass man lieber einen Körperteil abtöten bzw. wie amputiert betrachten sollte, statt damit eine Sünde zu begehen. (Vgl. Kol 3:5.) Man darf sich durch nichts davon abhalten lassen, ewiges Leben zu bekommen.

Mir scheint, das ist anders gemeint. Wir sollen uns radikal von allem trennen, was uns zur Sünde führt, auf den Weg der Sünde. Alles in meinem eigenen Leben, das zur Sünde führt, muß weg. Auch wenn die Trennung schmerzhaft ist.

Natürlich ist das ein Gleichnis, und nicht wörtlich zu nehmen. Ich denke, Jesus will hier sagen, wir sollen uns auch vom liebsten trennen, wenn es zur Sünde führt. Er will mit diesem sehr drastischen Bild zeigen, wie schlimm die Sünde ist. Wie notwendig die Trennung davon.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Praktizierender Katholik. Lese viel zu Glaubensfragen.
Was will uns Jesus mit diesem Gleichnis sagen

So dringlich wie Jesus das Reich Gottes herbeikommen sah und zur dringenden Umkehr aufgerufen hat, tendiere ich eher dazu das nicht als Gleichnis zu sehen, sondern dass er das ganz genau so wörtlich gemeint hat.

Das sollten wir "symbolisch" verstehen,

um in das "Reich Gottes" (Mt.7,14; Offb.20,12-15)

zu kommen.

Woher ich das weiß:Recherche

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu:

  • "Im Folgenden lenkte Jesus das Gespräch auf die, die zum Abfall verführen. Ganz offensichtlich gab es in Jesu Zeit solche Menschen, doch sie waren dem Gericht Gottes (Weh, zweimal: Mt 18,7; ewiges Feuer, V. 8; das höllische Feuer, V. 9) verfallen, weil sie sich nicht um die Ursache ihrer Sünde kümmerten. Jesus predigte keine Selbstverstümmelung, wenn er vom Abhauen der Hand oder des Fußes oder vom Ausreißen des Auges sprach (vgl. Mt 5,29-30). Das hätte nicht die eigentliche Quelle des Übels, die ja im Innern des Menschen liegt, beseitigt (vgl. Mt 15,18-19). Nach den Worten Jesu muss alles entfernt werden, was zum Abfall verführt. Dazu sind häufig radikale Veränderungen nötig. Die Jünger wurden nicht umsonst daran erinnert, welchen Wert der Herr diesen Kleinen (mikrOn toutOn; vgl. Mt 18,6.14) beimaß. Kinder sind Gott wichtig. Es ist möglich, dass Gott die Sorge für die kleinen Kinder einer besonderen Gruppe von Engeln (ihren Engeln) anvertraut hat, die in ständigem Kontakt mit dem himmlischen Vater stehen (vgl. Ps 91,11; Apg 12,15)."