Was sind eure schlimmsten Erfahrungen mit Krankenhäusern?

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Skurril… wenn man als Betreuer des eigenen Vaters eine Patientenverfügung umsetzen muss und lebensverlängernde Maßnahmen untersagt.

Nicht lustig, wenn man selbst eine andere Entscheidung getroffen hätte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Manchmal gibt's in Krankenhäusern so ein paar komische Geschichten. Du kennst das vielleicht: Akten werden verwechselt, und plötzlich hat jemand die falsche Diagnose. Oder die Kommunikation zwischen den Abteilungen ist 'n bisschen durcheinander, und wichtige Infos gehen verloren. Und dann diese Technik, manchmal spinnt sie einfach. Elektronische Akten fallen aus, und keiner weiß so richtig, was los ist.

Dann haben wir noch die Sache mit den endlosen Wartezeiten. Die Notaufnahmen sind oft proppenvoll, und es dauert 'ne Ewigkeit, bis man dran kommt. Richtig nervig, vor allem, wenn's einem schon nicht so gut geht.

Aber klar, das sind zum Glück Ausnahmen. Die meisten Krankenhäuser geben sich echt Mühe und bieten gute Versorgung. Trotzdem, wenn mal was schiefgeht, ist's wichtig, das mit dem Personal zu klären, damit man 'ne vernünftige Lösung findet.

Ich habe vieles in Krankenhäusern erlebt.

Das ist zwar alles zum Glück schon Jahre her, aber da waren Dinger dabei, das hätte ich selbst nicht geglaubt, wenn ich nicht dabei gewesen wäre. Ich kann mich noch speziell an ein Krankenhaus erinnern, wo die Pflegekraft morgens die randvolle Bettpfanne von meinem Zimmernachbar ausgeleert hat und mir dann, ohne die Handschuhe zu wechseln oder diese auch nur zu desinfizieren, eiskalt das Essen serviert hat. Das Ganze war ironischerweise damals zu einer Zeit, wo im TV groß über Krankenhauskeime berichtet wurde. Das Essen habe ich dann natürlich abgelehnt und habe dann einfach die Klinik verlassen und mir etwas zu essen geholt. Eine andere Situation in derselben Klinik war, dass der Zimmernachbar so unsagbar laut geschnarcht hat, dass man nachts kein Auge schließen konnte, die zweite Nacht in Folge. Gehörstöpsel waren angeblich keine vorhanden, aber die hätten eh nichts gebracht. Auf Nachfrage sagte man mir dann in einem sehr unfreundlichen und genervten Ton: Ich könne ja einfach auf dem Flur schlafen, das wäre aber auch sinnlos gewesen, da man das Schnarchen noch am Schwesternzimmer gehört hat. Am nächsten Morgen hatte ich dann genug von dem Verein und habe mich gegen ärztlichen Rat selbst entlassen, mit den Worten: Ich will gesund und nicht noch kränker werden, als ich es schon bin.

Skurrile Geschichten kann ich zwar nicht beisteuern, aber leider einige sehr nachdenklich stimmende Vorkommnisse, die sich alle auf ein einziges Haus beziehen und sicher nicht repräsentativ sind, aber vielleicht eine Erwähnung wert sind.

Ich habe den Tod eines Jugendfreundes, bei dem ich bis zum letzten Atemzug am Bett gesessen bin, miterlebt. Das Thema war tragisch: Man hat ihn falsch behandelt. Sein Einlieferungsgrund hätte nicht zum Tod führen müssen - es gab nachweislich schwere Behandlungsfehler. Das Thema beschäftigte Gerichte.

Ich habe schon unmittelbar nach seinem Tod durch diese Sache gemerkt, dass es auch in Deutschland durchaus Menschen gibt, die scheinbar "drittklassig" sind. Ich bin bis heute nicht nur wegen der erwiesenen Fehler, sondern auch aufgrund einer anderen Sache der Meinung, dass man ihn bewusst sterben bzw. regelrecht verrecken ließ oder seinen Tod von ärztlicher Seite zumindest billigend in Kauf nahm. Hintergrund: Er wurde in einem kleinen Landkrankenhaus behandelt, dessen Ruf es ist, dass dort Patienten die Mitglied eines obskuren Vereins sind, besonders "liebevoll umsorgt" werden - und wer da nicht drin ist oder gesellschaftlich keine Rolle spielt, der wird entsprechend vernachlässigt. Ich weiß aus erster Hand, dass zumindest damals durchaus Listen kursierten von wegen, wer da Mitglied ist und wer nicht, den Rest kann man sich dabei denken. Das ist aber leider auf seine Weise absolut typisch für den Moloch in meiner Heimat, die ich vor Jahren verlassen habe.

Mein Freund als einer, der gesellschaftlich unbedeutend war und sogar auf der Bank mal den Kontozugang verweigert bekam weil man ihn nicht kannte, erfüllte Punkt für Punkt alle Voraussetzungen dafür, dass man ihn da regelrecht verrecken ließ - "ist doch nur der Herr XYZ, den kennt sowieso niemand, der ist nicht wichtig und Verwandte hat er auch nicht". Ich glaube bis heute, dass da was dran ist und man ihm geholfen hätte, wäre er in diesem Verein gewesen, eventuell in der CDU und möglicherweise im Roten Kreuz oder bei den Kolpingbrüdern oder sonst wo Mitglied.

Meine frühere Freundin wurde im selben Haus auch mal sehr schlecht behandelt - und auch sie war niemand, der "wichtig" gewesen wäre; sie war "nur" irgendeine dusselige Siebzehnjährige, die sich den Fuß gebrochen hat beim Gardetanzen ... auch das war ein elendiger Hickhack und einfach nur grässlich. Wäre sie aus einer "besseren Familie" gekommen und wäre ihr Vater z.B. Ratschreiber statt einfacher Bauer gewesen und Mitglied dieses Vereins, wäre das besser gelaufen. Es hat alles zusammengepasst.

In Momenten wie diesen habe ich schlagartig gelernt, wie wenig die Gesundheit eines Menschen oder gar ein Menschenleben unter Umständen wert sein kann, wenn es nicht optimal läuft. Vermutlich hat sich mein Gerechtigkeitssinn dadurch noch stärker ausgeprägt. 

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich war Krankenschwester…von Beschimpfungen, Beleidigungen, körperlicher Gewalt und sexuellen Übergriffen durch Patienten, habe ich (und die meisten meiner Kollegen) leider alles schon erlebt. Das interessiert nur niemanden.

Aber ich war auch schon Patientin und Besuch. Da ich aber weiß, wie die Pflege kämpft und ackert, ist vieles, was andere nicht verstehen können, für mich, als Patientin, nichts, was ich kritisieren würde (außer Todesengel & Co.).

Nur einmal wurde ich sauer; da war mein Großvater im Krankenhaus. Er hatte sich aufgrund einer Nebenwirkung einer Schlaftablette nachts etwas wahnhaft verhalten und sich den Dauerkatheter gezogen (*autsch*). Die Tabletten wirken bei nicht wenigen auf die Weise, habe ich auch schon erlebt. Am Morgen war aber dann alles wieder vorbei.

Aber als ich am Tag nach dieser furchtbaren Nacht zu Besuch war und irgendwann ein Pfleger ins Zimmer kam, hat dieser meinen Großvater behandelt wie einen dummen, irren 3jährigen. Das hat mich ziemlich sauer gemacht, denn mein Großvater war nichts von alledem. Mir ist dann doch rausgerutscht, dass ich mich das nicht trauen würde, so mit einem 85jährigen Patienten zu reden, egal ob dement, wahnhaft usw. und habe anklingen lassen, dass ich selbst in der Pflege bin. Schlagartig war die Kommunikation wieder respektvoll.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ex-Krankenpflegerin, Bereich Geriatrie