Was sind Dinge, die ihr über Schwangerschaft / Geburt nicht wusstet bzw. was kaum einer weiss?
Ich frag mich das gerade, weil ich in letzter Zeit immer wieder über verschiedenste Dinge stolpere im Bezug zu dem Thema, die ich nich überhaupt nicht wusste.
Z.B. Dass sich in krassen Fällen die Gebärmutter nach außen stülpen kann oder dass so etwas wie Stilldemenz existiert.
Was sind die kuriosesten Dinge, die die meisten über Schwangerschaft und Geburt nicht wissen bzw. dir ihr vorher nicht wusstet?
LG
16 Antworten
Was heißt kurios, aber: wie es wirklich ist, das weiß man vorher nicht.
Ich wusste zum Beispiel nicht, dass sich gleich zu Beginn der Schwangerschaft die Mutterbänder dehnen und dass das wirklich schlimme Bauchschmerzen sind. Ich wusste nicht, dass man schon Rückenschmerzen haben kann, wenn man den Bauch noch gar nicht sieht. Ich wusste nicht, wie anstrengend es sein kann, die ganze Zeit Hunger und Appetit zu haben, aber sobald man was zu essen bekommt, nur noch kotzen zu wollen. Ich wusste nicht, wie sehr einen ein paar kleine Blutflecken in der Unterhose zu Beginn der Schwangerschaft aus dem Gleichgewicht bringen können. Ich wusste nicht, wie bewegend es ist, den Herzschlag seines eigenen Babys im Ultraschall zu sehen. Ich wusste nicht, wie weh es wirklich tut, wenn das Baby gegen die Leber oder andere Organe tritt. Ich wusste nicht, dass einen die Schwangerschaftshormone so dermaßen aus dem Gleichgewicht bringen können, dass man zu heulen anfängt, weil Eiskunstlauf im Fernsehen läuft oder weil die Milch alle ist.
Ich wusste nicht, wie krass schmerzhaft ein Kaiserschnitt ist. Ich wusste nicht, dass man stillen erst lernen muss und das ganze keineswegs einfach intuitiv funktioniert. Ich wusste nicht, dass es Nachwehen gibt, die zusätzlich zur Kaiserschnittnarbe Höllenschmerzen verursachen. Ich wusste nicht, wie schlimm es wirklich ist, nach einer Geburt aufs Klo zu gehen. Ich wusste nicht, wie leer man sich fühlen kann nach einer Geburt. Ich hatte zwar von Baby-Blues gehört, aber als psychisch stabiler Mensch war ich nicht darauf vorbereitet, wie es ist, wenn die Hormonumstellung nach der Geburt voll zuschlägt. Ich wusste nicht wirklich, was es für eine krasse Verantwortung ist, für ein Neugeborenes zu sorgen. Ich wusste nicht, wie sehr man als Eltern, aber vor allem als Mutter, von Anfang an von der Umgebung beurteilt wird: in der Schwangerschaft, ob man auch wirklich glücklich aussieht wie die Bilderbuchschwangeren von Instagram, wie groß oder klein der Bauch ist und auch danach die Figur, ob man stillt, wie lange man stillt, ob man sein Kind in die Kita gibt und wann und wie lange - all das wird gnadenlos von Außenstehenden kommentiert und beurteilt.
All das und noch vieles mehr wusste ich nicht. Aber hätte man es mir vorher gesagt, hätte es mir zumindest bei den meisten Dingen doch nur begrenzt geholfen.
Das eine bestimmte kombination der Blutgruppenzugehörigkeit von Mann und Frau dazu führt das kein Kind gezeugt werden kann. Es hat etwas mit der Form der Blutplättchen zu tun die bei den Blutgruppen unterschiedlich sind. Es gibt Medikamente dafür um dieses zu umgehen.
Ja, genau das meinte ich. Bin nicht vom Fach. Rhesusfaktorinkompatibilität. Danke für die Richtigstellung. 🙂
Das hat doch aber gar nichts mit Zeugungsunfähigkeit zu tun.
Das ist ziemlich interessant, davon hab ich noch nie gehört 🤔😁 Gut das zu wissen 👍🏻
bei mir war 0 positiv, und darum brauchte das Blut des Vaters nicht festgestellt werden. Andere Blutgruppen und Rhesusfaktoren harmonieren nicht und könnten Krankheiten beim Kind verursachen. Da kann man rechtzeitig (wenn festgestellt) entgegenwirken.
- Das die Gefühlslage der Schwangeren den Fötus so beeinflusst, das es lebenslang spürbar für den späteren Menschen bleibt.
So haben ungewollte Kinder, selbst wenn sie gleich nach der Geburt in eine liebevolle Pflegefamilie kommen, lebenslang einen niedrigeren Oxytocinspiegel (Ein Bindungshormon, auch Kuschelhormon genannt).
- Das Geburten Jahrhundertelang Todesursache Nummer eins bei Frauen war. Frauen begannen oft gleich nach der Hochzeit, den Stoff für ihr Leichentuch/Gewand zu weben, damit sie rechtzeitig fertig waren, falls sie bei er Geburt des ersten Kindes sterben würden. Deswegen waren Männer auch teilweise 4-5x verheiratet, weil die Frauen immer wieder bei Geburten gestorben sind....
- Das eine Schwangerschaft Diabetes auslösen kann, die evtl. nach der Schwangerschaft bestehen bleibt
- Das ein Dammriss soweit gehen kann, das er zu Stuhlinkontinenz führt
- Das die Gefahr bei einer Geburt zu sterben 10x höher ist, als bei einer Abtreibung
- Das 8 % aller Mütter unter Wochenbettdepressionen leiden
- Das einige Menschen ihren toten Zwilling, mehr oder weniger ausgebildet, irgendwo in sich tragen (Fetus in Fetu)
Ergänzung: Ist mir gerade eingefallen:
Das es Frauen gibt, die nach der Geburt ihre eigene Plazenta essen oder als Shake trinken, weil sie meinen das wäre gesund
Ärzte raten eher davon ab, während ich mich frage, wie man das schafft, also sie nicht wieder auszureiern...
dass man Wehenschmerzen mit richtiger Technik wegatmen kann
Ich wußte früher nicht, daß Spastiker als Embryonen gesund waren und erst durch den Sauerstoffmangel während des Geburtsvorgangs spatisch werden. Es wurde früher so getan, als wäre das genetisch oder Schicksal. Dabei war es ärztliches Versagen, Drittes Reich ohne jüdische Ärzte; in USA gabs das nicht.
Ich erwarte jetzt den üblichen Shitstorm, wenn ich an die Grundfesten der Naziideologie gehe.
Ja, es stimmt, dass eine Schädigung unter Geburt, bzw. ein Sauerstoffmangel, eine spastische Lähmung hervorrufen kann. Aber es gibt andere Ursachen, die weit häufiger sind: zB Hirninfarkt, Unfälle mit Schädel-Hirn-Trauma oder Rückenmarksverletzungen, sowie Erkrankungen wie Spastische Spinalparalyse, Multiple Sklerose oder Amyotrophe Lateralsklerose (bei ca. 20 % der Betroffenen).
Genetische Faktoren spielen tatsächlich bei den drei letztgenannten Erkrankungen eine Rolle, wobei die genaue Ätiologie von MS und ALS noch unklar ist.
Welche „bestimmte kombination der Blutgruppenzugehörigkeit“ sollte das sein?
Du meinst sicherlich eine Rhesus-Inkompatibilität. Das ist eine Blutgruppeninkompatibilität des Rhesusfaktors zwischen Mutter und Kind und führt zur Hämolyse kindlicher Erythrozyten. In schweren Fällen entwickelt sich ein Hydrops congenitus universalis.