Was sind Argumente für und gegen vegane Ernährung?

6 Antworten

Nachteile veganer Ernährung
  • Gefahr der Mangelernährung: Bestimmte Nährstoffe nimmt der Mensch durch tierische Lebensmittel auf. Deshalb ist es wichtig, diese Nährstoffe anders zu sich zu nehmen, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
  • Intensive Auseinandersetzung: Diese ist Voraussetzung für eine ausgewogene Ernährung mit pflanzlichen Lebensmitteln. Vegane Ernährung erfordert ein gewisses Know-how für die richtige Umsetzung.
  • Nicht für jeden geeignet: Bitte beachten Sie, dass diese Art von Ernährung nicht für jeden gut geeignet ist. Vor allem bei Säuglingen und Schwangeren besteht die Gefahr von Mangelernährung.
  • Nicht immer günstig: Finanziell betrachtet schont ein veganer Lebensstil nicht immer den Geldbeutel. Spezielle vegane Lebensmittel sind zum Teil immer noch teuer. 
  • Auswärtig Essen ist schwierig: Auswärtig essen gehen ist für Veganer meist schwierig. Nicht alle Restaurants bieten vegane Speisen an. Hier lohnt sich ein Blick vorab in die Speisekarte. Auch eine Essenseinladung von Freunden ist oft mit Hürden verbunden. 

https://www.allianz.de/gesundheit/private-krankenversicherung/vegane-ernaehrung/

Pro: Die vegane Ernährung unterstützt den Tierschutz und schont auch das Klima.

https://www.aok.de/pk/magazin/ernaehrung/ernaehrungsformen/vegane-ernaehrung-vorteile-und-nachteile/#:~:text=Laut%20der%20DGE%20hat%20die,vor%20allem%20für%20Vitamin%20B12.

Laut der DGE hat die vegane Ernährung keine gesundheitlichen Vorteile gegenüber einer vegetarischen Ernährung.

Wer weniger rotes und verarbeitetes Fleisch isst, hat ein geringeres Risiko an Krebs zu erkranken oder einer Herzkreislauferkrankung. Hinzu kommt, dass die meisten pflanzlichen Fette mehr gesunde ungesättigte Fettsäuren enthalten als ungesunde gesättigte Fettsäuren. Bei tierischen Fetten ist es genau anders herum.

https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/das-passiert-wenn-die-menschheit-auf-fleisch-verzichtet/

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich kann kochen und ernähre mich gesund. 🥗🍖

Honeysuckle18  30.09.2022, 10:04

Ist dir bewusst, wer so im Vorstand der DGE sitzt - und welche Interessen dort vertreten werden ?

Du denkst, alle sind dort neutral ? ;)

Pro: Tierleid wird weniger, es ist gesünder, Umweltschutz, günstiger (insofern man keine Ersatzprodukte konsumiert)

Con: Geschmack von Fleisch und Milchprodukten fehlt, Komplikationen wenn man auswärts isst, Leute mit Soja Intoleranz etc haben es wirklich schwer


Honeysuckle18  30.09.2022, 09:53

Sojakonsum macht wirklich nur einen Bruchteil aus in der Palette der pflanzlichen Ernährung...

Und was den "Geschmack" angeht :

Fleisch und Co. ohne Gewürze und andere Methoden wäre - für den Großteil der Menschen - auch nicht der "Burner"...;)

avocadorable666  30.09.2022, 10:10
@Honeysuckle18

Da hast du komplett Recht, bin selber vegan, aber trotzdem hat mir das Fleisch anfangs ziemlich gefehlt. Habe es deshalb als Argument aufgelistet. Bei genauerem hinsehen mit gesundem Menschenverstand müsste sowieso jeder merken, dass es keine validen (moralisch vertretbare) Argumente gegen Veganismus gibt...

Pro:

Weniger Tierleid und weniger klimaschädliche Prozesse.

Kontra:

Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Vielleicht der Geschmack 🤷‍♀️ Die Mangel kann man ja ausgleichen. Finde nicht, dass Veganer krank aussehen…Dafür sehen viele Fleischesser krank aus. Ich lebe trotzdem nicht vegan, was eher daran liegt, dass Ernährung bei mir generell viel zu kurz kommt. Es muss schnell gehen, nicht zu teuer und schmecken. Weil wenns nicht schmeckt esse ich zu wenig. Bin nicht so der “Esser” würde meine Mama sagen 😂. Und nein, ich bin nicht magersüchtig!
Und ich habe keinen Bock mir jede Verpackung von vorne bis hinten durchzulesen. Außerdem bin ich single und bei den kleinen Mengen, die ich esse, schmeiße ich viel zu viel weg.

Pro :

  • Menschen- und Tierrechte,
  • Gesundheit - wenn man es richtig macht,
  • Gerechtigkeit - auf vielen Ebenen,
  • Umwelt- und Klimaschutz - und
  • Nachhaltigkeit

Contra :

  • Karnismus,
  • Bequemlichkeit,
  • jede Menge - meist unhaltbarer - Vorurteile, irgendwo aufgeschnappt,
  • Gewohnheit,
  • Gedankenlosigkeit,
  • die Sorge, nicht genügend Nährstoffe etc. zu erhalten, wenn man sich rein pflanzlich ernährt,
  • Indoktrinierung - teils von Kleinauf,
  • Tradition - in Familie, Kirche und dem sonstigen Umfeld,
  • Antiveganismus - teilweise bedingt durch den Profit vom Leid = Tierausbeutungsindustrie,
  • Lobbyismus

Ich weiss, das klingt nun alles polarisierend - ich gehe hier in jedem Fall davon aus, dass es für die Mehrheit der Omnis und Veganer so gilt !

Angesichts der Tatsache, dass immer noch - annähernd - 98 % des Fleisches und anderer Tierprodukte aus quälerischer Massentierhaltung stammen, sind es demnach nicht SO viele, die sich SO verhalten :

  • "Hey Veganer, ich esse auch nur ganz wenig Fleisch (vom Metzger meines Vertrauens)!"
  • "Hey Veganer, ich esse nur Biofleisch!" Beide Youtube-Videos stammen von "Der Artgenosse"

Und NEIN, ich bin nicht militant-missionarisch unterwegs - nur ehrlich ! ;)


wickedsick05  01.10.2022, 13:04

Tu nicht immer so !

Hier wissen Viele, dass du selbst am Leid der sog. "Qualtiere" verdienst - und das nicht schlecht ! :(

Bodhgaya  01.10.2022, 21:19
@wickedsick05

Hast du auch einen Beweis für diese Unterstellung ihr gegenüber? Warum sollte sie seit Jahren hier pro vegan argumentieren, wenn sie an Tierprodukten verdient.

Was sind Argumente für und gegen vegane Ernährung?

Da die vegane Ernährung eine Teilmenge der omnivoren Ernährung ist, gibt es keine Argumente für eine rein veganer Ernährung. Denn alle Vorteile der veganen Ernährung bietet die omnivore Ernährung auch.

Aber die omnivoere Ernährung hat gegenüber der veganen Ernährung den Vorteil, dass sie über Nahrungsmittel verfügt, welche die Nachteile der veganen Ernährung vermeiden kann.

Eine vegane Ernährung ist eine dogmatische Ernährung. Und alles was einem Dogma folgt, kann nicht sinnvoll sein. Betrachten wir unsere Ernährung unter den vier Gesichtspunkten

  1. Gesundheit
  2. Klima- und Umweltschutz
  3. Tierschutz
  4. Ethik und Moral

gelangen wir schnell zu der Erkenntnis, dass eine omnivore Ernährung einfacher gesund sowie einfacher umwelt- und klimaschonend aufgebaut werden kann als eine vegane Ernährung. Denn wie bereits oben erwähnt, ist die vegane Ernährung nur eine Teilmenge der ominivoren Ernährung.

Gesundheit

Damit verfügt die omnivore Ernährung über alle Lebensmittel der veganen Ernährung und zusätzlich noch über Lebensmittel, die mit denjenigen Nährstoffen versorgen, die vegan entweder gar nicht bzw. nur sehr eingeschränkt aufgenommen werden können.

Umwelt- und Klimaschutz

Zudem verfügt die omnivore Ernährung nicht nur über alle Lebensmittel der veganen Ernährung sondern zusätzlich noch über diejenigen Lebensmittel, die nicht unter Einsatz umwelt- und klimaschädlicher Transportmittel importiert werden müssen. Damit kann die omnivore Ernährung umweltfreundlicher gestaltet werden.

Tierschutz

Auch kann eine omnivore Ernährung tierschondender eingesetzt werden als eine vegane Ernährung. Wer mit dem Mähdrescher über ein Haferfeld fährt und bei der Haferernte hunderte von Tieren tötet damit wir "vegane" Hafermilch trinken können, vernichtet mehr Leben als jemand, der eine Kuh melkt, die ihr Leben lang auf einer Wiese weidet damit wir Kuhmilch trinken können.

Ethik und Moral

Ist vegane Ernährung wirklich moralischer? Es ist nicht verständlich, warum es ethisch korrekt sein soll, Tier für die Gewinnung pflanzlicher Nahrung zu töten, es ethisch aber nicht korrekt sein soll, Tier für die Gewinnung tierischer Nahrung zu töten.

Fazit

Die omnivore Ernährung ermöglicht all das, was die vegane Ernährung auch ermöglicht. Zusätzlich aber bietet die omnivore Ernährung die Möglichkeit, die Nachteil der veganen Ernährung auszugleichen.

Alex


Bodhgaya  01.10.2022, 12:45
Es ist nicht verständlich, warum es ethisch korrekt sein soll, Tier für die Gewinnung pflanzlicher Nahrung zu töten, es ethisch aber nicht korrekt sein soll, Tier für die Gewinnung tierischer Nahrung zu töten.

Das ist eine Sache von den Verhältnissen. Tiere zu essen erfordert deutlich mehr Tote, wie Pflanzen direkt zu essen. Mal abgesehen davon, dass auch Menschen aufgrund von "westlichem" Fleischkonsum Hunger. Man kann auch direktes töten nicht mit indirektem Töten vergleichen.

Wer mit dem Mähdrescher über ein Haferfeld fährt und bei der Haferernte hunderte von Tieren tötet damit wir "vegane" Hafermilch trinken können, vernichtet mehr Leben als jemand, der eine Kuh melkt, die ihr Leben lang auf einer Wiese weidet damit wir Kuhmilch trinken können.

Die Welt besitzt nicht genug Fläche um alle Menschen mit Weidetieren zu ernähren.

Damit verfügt die omnivore Ernährung über alle Lebensmittel der veganen Ernährung und zusätzlich noch über Lebensmittel, die mit denjenigen Nährstoffen versorgen, die vegan entweder gar nicht bzw. nur sehr eingeschränkt aufgenommen werden können

Mischköstler leiden deutlich häufiger an einem Überschuss von Nährstoffen. Abgesehen davon finden sich alle Nährstoffe aus Tieren auch in der Natur. Kein Tier hat ein Monopol auf einen bestimmten Nährstoff.

Eine vegane Ernährung ist eine dogmatische Ernährung. 

Was auch nicht stimmt. Ich esse z.b Tierprodukte, wenn ich sie vor dem Essen wegschmeiße. Ich hatte also nicht dogmatisch, sondern pragmatisch.

EinAlexander  01.10.2022, 13:03
@Bodhgaya
Tiere zu essen erfordert deutlich mehr Tote, wie Pflanzen direkt zu essen. 

Das beantwortet nicht die Frage, warum es ethisch korrekt sein soll, Tiere für die Gewinnung pflanzlicher Nahrung zu töten, es ethisch aber nicht korrekt sein soll, Tiere für die Gewinnung tierischer Nahrung zu töten.

Die Welt besitzt nicht genug Fläche um alle Menschen mit Weidetieren zu ernähren.

Ändert nichts daran, dass jemand der mit dem Mähdrescher über ein Haferfeld fährt und bei der Haferernte hunderte von Tieren tötet, damit wir "vegane" Hafermilch trinken können, mehr Leben vernichtet als jemand, der eine Kuh melkt, die ihr Leben lang auf einer Wiese weidet, damit wir Kuhmilch trinken können.

Abgesehen davon finden sich alle Nährstoffe aus Tieren auch in der Natur.

Ändert nichts daran, dass die omnivore Ernährung über alle Lebensmittel der veganen Ernährung verfügt und zusätzlich noch über Lebensmittel, die mit denjenigen Nährstoffen versorgen, die vegan entweder gar nicht bzw. nur sehr eingeschränkt aufgenommen werden können.

Ich hatte also nicht dogmatisch, sondern pragmatisch.

Also ernährst du dich nicht vegan sondern flexitarisch. Spricht nichts dagegen.

Bodhgaya  01.10.2022, 14:05
@EinAlexander
Das beantwortet nicht die Frage, warum es ethisch korrekt sein soll, Tiere für die Gewinnung pflanzlicher Nahrung zu töten, es ethisch aber nicht korrekt sein soll, Tiere für die Gewinnung tierischer Nahrung zu töten.

Es gibt einen Unterschied zwischen direktem & indirektem töten. Wenn wir ein Handy kaufen (mit Ausnahme von Fairphones) sterben dafür Menschen in afrikanischen Minen. Aber es gibt einen Unterschied zwischen sich ein Handy kaufen & nach Afrika zu fliegen und Leute zu erschießen.

Ändert nichts daran, dass jemand der mit dem Mähdrescher über ein Haferfeld fährt und bei der Haferernte hunderte von Tieren tötet, damit wir "vegane" Hafermilch trinken können, mehr Leben vernichtet als jemand, der eine Kuh melkt, die ihr Leben lang auf einer Wiese weidet, damit wir Kuhmilch trinken können.

Das stimmt auch nicht. Denn auch weidetiere stehen in der Regel im Winter im Stall & werden dort mit Getreide von Feldern gefüttert.

Abgesehen davon werden für beide Flächen oft Wälder abgeholzt. In Deutschland sind 90% aller weideflächen ehemalige Biotope, also fruchtbare Moore & Wälder gewesen. Würde diese Fläche wieder frei werden, könnte man das Gebiet aufforsten.

Und dann musst du bedenken, dass eine Kuh, die länger lebt, auch mehr Methan ausstößt. Das sorgt für die Klimaerwärmung & tötet auch. Jemand hat das mal verglichen: eine Weide Kur schadet dem Klima so sehr wie 120 km gefahrene Autobahn, während eine Kuh aus der intensivtierhaltung etwa 80 km entspricht.

Ändert nichts daran, dass die omnivore Ernährung über alle Lebensmittel der veganen Ernährung verfügt und zusätzlich noch über Lebensmittel, die mit denjenigen Nährstoffen versorgen, die vegan entweder gar nicht bzw. nur sehr eingeschränkt aufgenommen werden können.

Es sterben heute mehr Leute an einem Nährstoffüberschuss, wie an einem Nährstoffmangel. Gerade Mischköstler nehmen viel zu viel Protein zu sich, was den Körper übersäuert & die Niere zerstört.

Also ernährst du dich nicht vegan sondern flexitarisch. Spricht nichts dagegen.

Beim Veganismus geht es nicht um dogmen, sondern höchstens um Prinzipien. Jemanden der sagt, dass er sein Fleisch nur von der weidehaltung kauft, würdest du ja auch nicht als Dogmatiker bezeichnen? Nur bei Veganern setzt man andere Maßstäbe an.

EinAlexander  01.10.2022, 14:31
@Bodhgaya
Es gibt einen Unterschied zwischen direktem & indirektem töten

Äh nein. Nicht für das getötete Tier.

im Stall & werden dort mit Getreide von Feldern gefüttert.

Ändert nichts daran, dass jemand der mit dem Mähdrescher über ein Haferfeld fährt und bei der Haferernte hunderte von Tieren tötet, damit wir "vegane" Hafermilch trinken können, mehr Leben vernichtet als jemand, der eine Kuh melkt, die ihr Leben lang auf einer Wiese weidet, damit wir Kuhmilch trinken können.

könnte man das Gebiet aufforsten.

und würde damit ein unvorstellbares Artensterben unter all jenen Pflanzen und Tieren anrichten, die auf den Lebensraum Wiese angewiesen sind.

Es sterben heute mehr Leute an einem Nährstoffüberschuss, wie an einem Nährstoffmangel

Ändert nichts daran, dass die omnivore Ernährung über alle Lebensmittel der veganen Ernährung verfügt und zusätzlich noch über Lebensmittel, die mit denjenigen Nährstoffen versorgen, die vegan entweder gar nicht bzw. nur sehr eingeschränkt aufgenommen werden können.

Bodhgaya  01.10.2022, 14:45
@EinAlexander
Äh nein. Nicht für das getötete Tier.

Aber für uns.

die ihr Leben lang auf einer Wiese weidet

Damit könnten wir kaum einen bruchteil unserer Menschheit ernähren.

Und wie gesagt, du übersiehst das mit dem Methan & der Klimaerwärmung.

und würde damit ein unvorstellbares Artensterben unter all jenen Pflanzen und Tieren anrichten, die auf den Lebensraum Wiese angewiesen sind.

Wälder binden mehr CO2, wie Wiesen. Also werden am Ende mehr Tiere gerettet. Ein Wald wächst auch nicht von heute auf morgen, weshalb gar keine Tiere sterben würden. Und überlege dir mal, wie viele Tiere dann in dem Wald leben würden.

Ändert nichts daran, dass die omnivore Ernährung über alle Lebensmittel der veganen Ernährung verfügt und zusätzlich noch über Lebensmittel, die mit denjenigen Nährstoffen versorgen, die vegan entweder gar nicht bzw. nur sehr eingeschränkt aufgenommen werden können.

Das passt aber nicht zu deiner grundannahme. Du hast geschrieben, dass eine omnivore Ernährung die Nachteile einer veganen Ernährung wieder ausgleicht. Die Tatsache, dass mehr Menschen an Überschuss wie ein Mangel sterben, widerlegt deine Grundannahme. Ein Fakt der sich übrigens auch auf die Tatsache bezieht, dass wir nicht die ganze Welt mit Weidefleisch ernähren können.

EinAlexander  01.10.2022, 14:51
@Bodhgaya
Aber für uns.

Ah, ich dachte es ginge hier ums Tierwohl nicht um unser Wohl. Hab mich da wohl getäuscht.

Damit könnten wir kaum einen bruchteil unserer Menschheit ernähren.

Doch. Welthungerhilfe existiert nicht deswegen weil es zu wenig Weideflächen gibt sondern weil Nahrung ungleich verteilt wird.

Avocado aus Mexiko zu importieren oder Quinoa aus Bolivien zu verwenden - wie es in fast allen Veganer Kochbüchern empfohlen wird - löst dieses Problem nicht.

Du hast geschrieben, dass eine omnivore Ernährung die Nachteile einer veganen Ernährung wieder ausgleicht

Nein. Ich habe geschrieben, dass die omnivore Ernährung über alle Lebensmittel der veganen Ernährung verfügt und zusätzlich noch über Lebensmittel, die mit denjenigen Nährstoffen versorgen, die vegan entweder gar nicht bzw. nur sehr eingeschränkt aufgenommen werden können.

Bodhgaya  01.10.2022, 15:08
@EinAlexander
Ah, ich dachte es ginge hier ums Tierwohl nicht um unser Wohl. Hab mich da wohl getäuscht.

Teilweise hast du das tatsächlich. Beim Veganismus geht es nicht nur um die Tiere, sondern auch um die Menschen & um die Umwelt. Liest man auch in der offiziellen Definition:

Veganismus ist eine Philosophie & Lebensweise, die – so weit wie möglich und praktisch durchführbar – alle Formen der Ausbeutung & Grausamkeiten an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden sucht & darüber hinaus die Entwicklung tierfreier Alternativen zum Vorteil von Tieren, Menschen & Umwelt fördert. In der Ernährung bedeutet dies den Verzicht auf alle ganz oder zu Teilen vom Tier gewonnenen Produkte.

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Nein. Ich habe geschrieben, dass die omnivore Ernährung über alle Lebensmittel der veganen Ernährung verfügt und zusätzlich noch über Lebensmittel, die mit denjenigen Nährstoffen versorgen, die vegan entweder gar nicht bzw. nur sehr eingeschränkt aufgenommen werden können.

Doch hast du, wenn man in dein Fazit schaut. Da steht nämlich:

Die omnivore Ernährung ermöglicht all das, was die vegane Ernährung auch ermöglicht. Zusätzlich aber bietet die omnivore Ernährung die Möglichkeit, die Nachteil der veganen Ernährung auszugleichen.

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Doch. Welthungerhilfe existiert nicht deswegen weil es zu wenig Weideflächen gibt sondern weil Nahrung ungleich verteilt wird.

Wenn alle Menschen Weidefleisch essen würden, bräuchten wir mehr Fläche & dann würde sie nicht mehr reichen. Egal wie gerecht wir verteilen.

Avocado aus Mexiko zu importieren oder Quinoa aus Bolivien zu verwenden - wie es in fast allen Veganer Kochbüchern empfohlen wird - löst dieses Problem nicht.

Immer noch besser, wie Tierprodukte zu konsumieren.

EinAlexander  01.10.2022, 15:11
@Bodhgaya
Veganismus ist eine Philosophie & Lebensweise, die – so weit wie möglich und praktisch durchführbar – alle Formen der Ausbeutung & Grausamkeiten an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden sucht

was nicht erklärt, warum es ethisch korrekt sein soll, Tier für die Gewinnung pflanzlicher Nahrung zu töten, es ethisch aber nicht korrekt sein soll, Tier für die Gewinnung tierischer Nahrung zu töten.

Bodhgaya  01.10.2022, 15:13
@EinAlexander

Doch, weil es einen Unterschied zwischen vorsätzlichen töten gibt & indirektem töten. Ein Beispiel dazu habe ich dir auch genannt.

Und achte mal auf den Text:

Veganismus ist eine Philosophie & Lebensweise, die – so weit wie möglich und praktisch durchführbar – alle Formen der Ausbeutung & Grausamkeiten an Tieren für Essen, Kleidung oder andere Zwecke zu vermeiden sucht
EinAlexander  01.10.2022, 15:20
@Bodhgaya
Doch, weil es einen Unterschied zwischen vorsätzlichen töten gibt & indirektem töten.

nicht für das getötete Tier.

wickedsick05  01.10.2022, 23:06
@Bodhgaya
Es gibt einen Unterschied zwischen direktem & indirektem töten.

sobald das wissen vorhanden ist, dass dafür jemand stirbt ist es direktes töten da es wissentlich und damit willentlich geschieht. Wenn ich ne mücke mit ner Atombombe töte und dabei alles im Umkreis töte kann ich nicht sagen "sind ja nur indirekt getötet worden" solange mir bewusst ist dass etwas zum tot von Tieren führt macht es kein Unterschied für eine antispeziesistische ethik. Da es damit direktes töten wird weil das wissen vorhanden ist und man es trotzdem in Kauf nimmt.

Wenn man das wild oder Weidetier direkt tötet mit dem Wissen dass weniger Tiere dafür beim Pflanzenanbau getötet werden weil man weniger anpflanzen muss ist es ethisch der beste Weg weil es antispeziesistisch ist. Jedes Tier gleich zu stellen ist ethisch. Dazu werden Weidetiere nachgezüchtet und Tiere in freier Natur nicht damit ist die oberste Direktive jeglicher vernünftiger antispeziesistischer Ethik der Artenschutz.

Nach diesem Prinzip arbeitet jegliche Menschenrechtsorganisation denn diese sagt nicht "oh, jährlich 11000 tote Menschen durch pestizde? Naja die wurden ja nur indirekt getötet daher ist es vertretbar"

Deutschland ist mit einem Volumen im Wert von 4,3 Milliarden US-Dollar zweitwichtigster Pestizid-Exporteur nach China.
385 Millionen Menschen – die Hälfte der in der Landwirtschaft beschäftigten Weltbevölkerung – leiden jährlich an akuten Pestizidvergiftungen, vor allem in den Ländern des Südens. 11.000 Menschen sterben daran jedes Jahr.

https://www.freitag.de/autoren/der-freitag/cem-oezdemirs-plan-fuer-ein-exportverbot-von-pestiziden-enttaeuscht

Bodhgaya  01.10.2022, 23:51
@wickedsick05
sobald das wissen vorhanden ist, dass dafür jemand stirbt ist es direktes töten da es wissentlich und damit willentlich geschieht.

Sich ein Smartphone zu kaufen ist also direktes töten. Da sterben auch Menschen in afrikanischen Minen dafür. Ich selber besitze ein Fairphone, aber würde niemanden als Mörder bezeichnen, der sich kein Fairphone kauft. Schon auch absurd dieser Gedanke. Aber nach dieser Logik müsstest du jemanden mit Smartphone einen Mörder nennen.

Abgesehen davon ist töten durch Landwirtschaftliche Fahrzeuge weitestgehend alternativlos. Die einzige Alternative bieten im Moment horizontale Gewächshäuser, wo aber auch kein Getreide angebaut werden kann. Und ich habe es dir schon etliche Male gesagt, dass es auf der Welt bzw. in Deutschland nicht genug Fläche gibt, um alle mit Weidefleisch zu ernähren. Ich bin übrigens auch nicht der einzige, der dir das wieder & wieder sagt. Siehe hier:

Heute hält man viel mehr Tiere, sperrt diese Tiere ein und gibt ihnen alles Futter in den Trog. Nur dadurch können wir überhaupt so viele Tiere züchten, nutzen und schlachten; denn so groß, dass alle Tiere frei herumlaufen könnten, ist Deutschland nicht.
Quelle: Sezgin, Hilal: Wieso? Weshalb? Vegan!; Frankfurt am Main 2016, S. 217.

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Nach diesem Prinzip arbeitet jegliche Menschenrechtsorganisation denn diese sagt nicht "oh, jährlich 11000 tote Menschen durch pestizde? Naja die wurden ja nur indirekt getötet daher ist es vertretbar"

Hätten wir weniger Tiere, dann hätten wir mehr landwirtschaftliche Fläche & dann wären auch weniger Pestizide nötig. Ich zitiere:

Der ökologische Anbau braucht etwas mehr Fläche, weil dabei nicht zu viel gedüngt wird und Insekten nicht mit Gift bekämpft werden. Aber auch diese sanftere, umweltverträglichere Landwirtschaft würde für ganz Deutschland funktionieren, wenn der Fleischkonsum verringert würde.
Quelle: Sezgin, Hilal: Wieso? Weshalb? Vegan!; Frankfurt am Main 2016, S. 222.
wickedsick05  02.10.2022, 00:19
@Bodhgaya

Ja, sich Pestizidverseuchte Pflanzen zu kaufen ist nicht besser. Tier ist Tier.

Abgesehen davon ist töten durch Landwirtschaftliche Fahrzeuge weitestgehend alternativlos.

Ist es nicht. Es greift nur zu sehr in die Komfortzone des Veganers ein. Ich beziehe den Großteil der Pflanzen aus solawi. Es ist möglich nur eben aufwändiger als in den Supermarkt zu gehen. Veganer rennen ja nur der Masse hinterher und gehen den Weg des geringsten Widerstands.

in Deutschland nicht genug Fläche gibt, um alle mit Weidefleisch zu ernähren

Doch gibt es. Es geht nur nicht alle Menschen mit veganen Pflanzen zu ernähren. Gibt in Deutschland nur 5 vegane Landwirte weil der Ertrag um bis zu 80% geringer ist als mit Erdöl Dünger.

Hätten wir weniger Tiere, dann hätten wir mehr landwirtschaftliche Fläche & dann wären auch weniger Pestizide nötig. Ich zitiere:

Wären wir alle veganer würden wir mehr Ackerland benötigen als bei einer gut geplanten Mischkost. Der Flächenfraß durch Ackerbau wäre größer und der schaden an Tier und Umwelt ebenso.

Der Grund dafür liegt in der Qualität der benötigten Fläche. Getreide, Kartoffeln und Gemüse können nur auf besonders hochwertigen Böden angebaut werden, deren Fläche begrenzt ist. Wiederkäuer, wie Rinder, Kühe und Schafe, lassen sich dagegen auch auf Weiden halten, die nicht als Ackerland nutzbar sind. So benötigen Mischköstler zwar absolut gesehen mehr Fläche, aber ihr Bedarf an hochwertigem Ackerland ist geringer als bei Vegetariern.
https://www.oekonews.at/?mdoc_id=1025823
Bodhgaya  02.10.2022, 11:51
@wickedsick05
Veganer rennen ja nur der Masse hinterher und gehen den Weg des geringsten Widerstands.

Das Gegenteil ist der Fall. In Deutschland leben 1-2% vegan (angaben sind sehr widersprüchlich) & 8-10% vegetarisch. Also von einem hinterherrennen der Masse kann da nicht die Regel. Das Gegenteil ist der Fall. Ich habe auch insgesamt den Eindruck, dass Veganer selbst bestimmter sind & auch anderweitig mehr ihr eigenes Ding machen. Vor allem verallgemeinerst du wahnsinnig & erklärst jeden Veganer zum Sektenanhänger.

Es greift nur zu sehr in die Komfortzone des Veganers ein. Ich beziehe den Großteil der Pflanzen aus solawi.

Und wieder sind es die Veganer... Wie viele Mischköstler kaufen denn bei solawi?

Doch gibt es. Es geht nur nicht alle Menschen mit veganen Pflanzen zu ernähren. Gibt in Deutschland nur 5 vegane Landwirte weil der Ertrag um bis zu 80% geringer ist als mit Erdöl Dünger.

Dafür gibt es außer dieser komischen Bachelorarbeit, die seit Jahren deine einzige Quelle ist, keine Beweise. Ich habe die Information aus dem Buch einer renommierten Journalistin (unter anderem). Ich meine auch, dass die Bachelorarbeit nicht die Verwendung von Pflanzenasche mit einkalkuliert hat.

Abgesehen davon übersiehst du, dass Dung zwar ein kurzes Vergnügen ist, aber auf Dauer den Boden zerstört. Das Nitrat, die Salpetersäure & das Ammoniak zerstören auf Dauer den Boden. In Seen kommt es zu Eutrophierung & das Methan der Kühe bringt den Treibhauseffekt voran. Auch dieser Landwirt sagt, dass pflanzlicher Dünger auf Dauer dem Boden gut tut: https://www.youtube.com/watch?v=0iCc4BU8zYI&t=48s

So benötigen Mischköstler zwar absolut gesehen mehr Fläche, aber ihr Bedarf an hochwertigem Ackerland ist geringer als bei Vegetariern.

Es ist von Vegetariern & nicht Veganern die rede...

Das man ehemalige Flächen für Nutztiere aufforsten könnte wird auch hier nicht berücksichtigt.