Was hat Jesus damit gemeint?

7 Antworten

Es ist eine Metapher. In einer Welt, in der Ungerechtigkeit, Gewalt, Verblendung und Leid gang und gebe ist, kann Liebe, Empathie, Ehrlichkeit und Einsichtigkeit in das Wesen des Leidbringenden etwas Neues bewirken. Mit Vater meint Jesus einen andere Autorität, die sein Leben gestaltet, als die weltliche Ordnung der Härte. Eben Liebe, die anstatt Gewalt, Egoismus, Lüge und Rücksichtslosigkeit waltet.

Die "andere" Autorität oder Gesinnung ist jenseits der egoistischen Eigenschaften, die Leid in die Welt bringen. Du hast sicher schon die Metapher gehört, Gott ist Liebe. Umgedreht gilt das auch: Liebe ist das, was man als Leitmotiv lebt, sie ist quasi die "höchste" Autorität, Kompetenz, die ein Mensch trotz "niederer" Beweggründe in sich wirken lassen kann. Liebe kann vergeben, trägt das Leid nicht weiter (Leid = Auge um Auge ...) und ist des Menschen exaltierte Stellung in der Natur der Triebe und Egoismen würdiger, als alles "Böse", das vom Menschen ohne diese Liebe ausgeht! ;-)

Demnach bedeutet der Satz von Jesus so viel wie: Liebe ist auch für jeden, der sie lebt im weitesten Sinn eine Neuerung des selbstbezogenen Geistes, des Verstandes, der Gesinnung und der "Vater" alles Guten! ;-)

PS. Jesus war Mensch. Er lebte es als Mensch vor, nicht als Sohn Gottes. Der "Sohn" Gottes ist in gewisser Weise die Liebe in einem. Ergo ist jeder, der sich diese Autorität zum Leitmotiv des Lebens wählt, durch diese Liebe, die er genau so wie Jesus (aber auch viele andere) Vater, "Chef" nennt, ein "Ergebener" dieser Macht! Dabei gilt: Der Glaube, Liebe komme von Gott ist nicht wichtiger, als die unbedingte Anerkennung ihrer "strahlenden" Kraft. Wer Liebe anerkennt, muss nicht im Sinne einer Religion gläubig sein.

Wäre sie übermenschlich, wäre der Mensch weder durch Frömmigkeit noch durch sonstwas prädestiniert, sie in sich aufzunehmen und mit ihr in der Welt zu wirken. Und Jesus Botschaft, der Mensch solle Liebe zu seinem Leitmotiv erkoren, zum Scheitern verurteilt. ;-)


Abundumzu  28.07.2023, 14:27

Hallo Goldlaub

Dein philosophischer Beitrag beschäftigt sich zwar ausführlich, trotzdem aber nur mit einem imaginären Zitat, denn Jesus hat zu keiner Zeit und nirgendwo gesagt oder geschrieben  "Siehe Vater, ich mache alles neu". Nirgendwo!

Resümee: Die beste „Gute Frage“ macht keinen Sinn, wenn - pardon - die Antwort in die Irre führt. Gell!

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Goldlaub  28.07.2023, 15:03
@Abundumzu

Ja, da hast du recht. Es gibt nur folgenden überlieferten Satz. "Siehe, ich mache alles neu!" 1. Korinther 5,17 Das "Vater" fehlt. Und jetzt beschreibe mir detailliert, welcher Abschnitt meiner Darlegung trotzdem nicht stimmt! Denn ich bezog mich ausschließlich auf die Aussage" ... ich mache alles neu." Das hat Jesus wohl gesagt. Ist die dabei aufgefallen, dass der Vater dabei gar keine Rolle spielt? Schon, gell? ;-)

Was denkst du, was Jesus` Aussage bedeutet?

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Abundumzu  28.07.2023, 16:40
@Goldlaub

Danke Goldlaub, für deine schnelle Rückmeldung.

Wenn ich dir aus deinen Darlegungen alles „detailliert beschreiben“ wollte, was mit der Gesamtaussage der Heiligen Schrift nicht, oder nicht ganz konform ist, dann würde das hier bei GF den Rahmen sprengen. Ich beschränke mich daher zunächst einmal auf drei, dafür aber wesentliche, Punkte und bitte dich außerdem, dir auch meine Antwort auf dieser Seite aus der Nähe anzusehen.

 Punkt 1  „Es ist eine Metapher.“ Diese Zuordnung lenkt vom eigentlichen Sinn des Bibelbuches Offenbarung ab, denn es ist zwar teilweise „in Zeichen“ bzw. in symbolischer Sprache verfasst, aber der wesentliche Zweck besteht gemäß dem einleitenden Vers darin, dem Bibelleser aufzuzeigen.  „was in Kürze geschehen soll“ (Luther) und deshalb ist auch der hinterfragte Text eine Prophezeiung, zumal er erklärt, was der Verfasser in Zukunft zu tun beabsichtigt, nämlich alles neu zu machen.

Punkt 2 „Das hat Jesus wohl gesagt“, den Eindruck könnte man zwar haben, aber der schon erwähnte einleitende Vers klärt uns auf.  Er lautet nach der Gute Nachricht Bibel:  „In diesem Buch ist die Offenbarung aufgeschrieben, die Jesus Christus von Gott empfangen hat, damit er denen, die ihm dienen, zeigt, was sich in Kürze ereignen muss. Jesus Christus sandte seinen Engel zu seinem Diener [dem Apostel] Johannes und machte ihm dies alles bekannt.“ Ergo ist die Quelle der Vater Jesu bzw. der „allein wahre Gott“, wie Jesus seinen Vater in Johannes 17:3 nennt.

Punkt 3 Ist dir dabei aufgefallen, dass der Vater dabei gar keine Rolle spielt?

Das Gegenteil ist der Fall, und zwar logischer Weise. Behalte bitte im Sinn, dass der Vater  - wie im Vers 1 aufgezeigt - der Autor der Offenbarung und damit  der Sprecher in der Offenbarung ist. Es gibt zwar Ausnahmen, aber darauf macht der jeweilige Text dann auch aufmerksam. Außerdem muss man bitte berücksichtigen dass die Aussage „Siehe ich mache alles neu“, die man im Vers 5 des 21ten Kapitels findet eine bestätigende Wiederholung dessen ist, was im Vers 1 geschrieben steht: „Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde . . .“  Das sagt der Apostel, dem offenbar diese Information per Bild bzw. Vision übermittelt wurde und die kam (laut schon zitiertem einleitenden Vers) vom Vater, und sie konnte auch nur von ihm kommen, weil er es war, der „Himmel und Erde gemacht hat“ (1.Mose 1:1)  und jetzt in der Offenbarung Erneuerungen ankündigt. Und wie du meiner Antwort auf dieser Seite entnehmen kannst, übermittelte  er diesen seine Vorsatz an dieser Stelle nicht zum ersten, sondern schon zum 4ten Mal.

Bis dahin zunächst einmal dieser Abgleich einiger Passagen aus deinem Beitrag mit der Bibel.

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Goldlaub  28.07.2023, 20:30
@Abundumzu

Danke für deine Antwort.

Ich hab keine Probleme damit, dass man Bibelaussagen so versteht, wie du es darlegst. Aber:

  • Punkt 1 - Ist es von so großem Unterschied, ob man es als Metapher oder als symbolische Sprache, bzw. in Zeichen versteht? Was ist es für einen Unterschied, ob man etwas als "in Kürze" oder "irgendwann" oder in "weiter Zukunft" versteht? Alles im Konkunktiv! Man wartet immer noch, was vor 200 Jahren als von Luther so interpretiert wurde, dass es in Kürze geschehen solle.

Ich lege dafür weiter unten eine Definition vor*

  • Punkt 2 - Ist die aufgefallen, dass in einem Buch geschrieben steht, dass Gott etwas offenbart habe? Wer das behauptet, muss doch wiederum wissen, dass Gott dies offenbart hat, wenn er nicht einfach etwas Gerschriebenes für "Gottes Wort" hält. Ansonsten ist es eine Behauptung. Geschriebenes ist weder eines Menschen noch Gottes Wort. Auch hier ist es aber möglich daraus zu schließen, dass man in gewisser Weise selbst das, was Gottes Wort aussagen soll, "hört". Natürlich nicht als akustische Stimme (das wäre zu infantil, das zu glauben, obwohl es viele glauben) sondern durch eigene Intuition. Wer z.B. der Lebensprämisse ahängt, Gott ist Liebe, kann durchaus diese Prämisse so vertreten, das ist Gottes Stimme, die sie mir nahelegt. Das tut u.a. Jesus.
  • Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde." Dies ist jedem möglich, der sich aufgrund der Fantasie etwas vorstellen kann, oder nicht? Die Literatur ist voll mit utopischen Ideen. Gläubige gehen davon aus, dass es ein Blick in die Zukunft sei. Also eine Prophetischen Vollendung. So, wie "Gottes Plan" quasi beim "Richtfest" aussehen wird. OK. Viele Gläubige sehen sich auch mit dabei. Selbsterhöhung? Wo sagte Jesus, dass er zur Rechten Gottes sitzen würde?
  • Was ich darlege erfordert einen einigermaßen freien Geist, der nicht von religiösen Indoktrinationen schon "vorgefertigt" ist. Wie mein ich das? Hab ich oben schon erklärt. Jesus kann seine christlichen Werte nicht aus einem Buch, einer christlichen Religion bezogen haben! Klar, er bezog sein ungewöhnliches "Wesen" wohl von dem, was er Vater nennt. Aber warum sagt er Vater und nicht Gott? Schon gewagt, das zu fragen? Ich habe es "höhere Kompentenz" genannt, die der Mensch erlangen kann, wenn er das in sich verwiklicht, was auch Jesus ALS MENSCH tat. Er war Mensch. Mit seinem Vorbild hat er vorgemacht, dass das einem Menschen möglich ist! Nichts anderes! Was ist an dieser Erkenntnis abzulehnen, weil sie nicht so in der Bibel steht?
  • Es mag einen Apostel gegeben haben, dem eine Vision übermittelt wurde. Aber genau DAS mein ich! Auch der war Mensch, nur Mensch. Es ist einem Menschen möglich, Erkenntnisse zu erlangen (Erkenntnisse = Wissen, Intuition, Erleuchtung ...) Es gibt auch Koriphäen auf anderen Gebieten (Einstein, Pasteur, Sokrates, Keishnamurti, Ghandie, etc.,) die auch etwas "wissen" von dem andere MENSCHEN keine Kompetenz haben. Von welchem Buch haben die das abgelesen? Und doch ist es möglich, dass das Menschen verstehen, es auch "übermittelt" bekommen. Ja, das mag mit Glauben, Frömmigkeit, Gebeten Kontemplation, Selbstintrospektion und vor allem geistiger Selbstanstrengung möglich sein. Auch dabei kann das Leben von Jesus ein Beweis sein: Er lernte von Kind auf! Aber eben nicht durch die christliche Bildung! Auch nicht aufgrund anderer religiöser "Systeme" (Islam Hinduismus, Zeugen Jehavas, kABBALA :.. ) Die gab es nicht und er lernte trotzdem und mag Visionen gehabt haben. Verstehst du das?
  • Buddha lebte hunderte Jahre vor ihm. Seine hauptsächlichen Absichten waren, den Menschen frei von allem Leid zu machen. Das wollte Jesus auch. Aber so wie weder Buddha noch Jesus sowas wie Messias sind (ich weiß, das Behaupten Christen von Jesus, aber war er es, indem er seinen Job als Messias ausführte? Also mit "Handauflegen" - achtung Metapher?
  • Dazu die letzte Erklärung. Indem er nicht ewig auf Erden rund um Uhr Menschen im persönlichen Kontakt "heilte" - das ist ja auch im religiösen Sinn gar nicht die Intention von Gott - sondern das dem Menschen selbst auftrug, weil er es ihm zumutete (er war als Mensch erfolgreich damit, ergo erkannte er, dass es dem Menschen wie ihm zuzumuten ist. Er hatte keinen Messias, der das für ihn durch innige äußere Frömmigkeit und Bittgebete, durch Wünsche, gerettet zu werden oder durch Glauben an "übernatürliche Autoritäten" schon für einen gemacht werden. Er ist es auch nicht für andere in der Form, dass Er ihre Bitten Wirklichlkeit werden lässt. Er selbst verwies auf den Vater, den man mit Gott gleichsetzen kann, durchaus. Aber er hatte mit großer Anstrengung wichtige Schritte selbst getan. Nicht tun lassen. Die Intention, die Aufgabe des Menschen ist, sich zu einem "besseren" Menschgen zu entwickeln. Das muss er in gewisser Weise selbst tun. "Hilf dir selbst, hilft dir Gott". Nicht umgedreht.

*Der "jüngste Tag" ist per Definition keiner in der Zukunft. Es ist immer der gegenwärtige! Nur da kann Veränderung geschehen! Schon darüber sinniert? ;-)

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Abundumzu  28.07.2023, 23:07
@Goldlaub

Noch einmal Danke Goldlaub, für deine erneute Rückmeldung.

Solltest du irgendeines schönen Tages und eventuell sogar unter dem Eindruck der sich vor unseren Augen erfüllenden biblischen Prophezeiungen immer noch oder ggf. erneut „keine Probleme damit haben, dass man Bibelaussagen so versteht, wie du [ich] es darlegt habe . . .“,  OHNE dass du diese deine Aussage anschließend mit einem übergroßen ABER relativierst, dann, aber wirklich auch erst dann stehe ich ggf. wieder zur Verfügung, um dir beim Sichten deines 2ten und noch philosophischeren ergänzenden Beitrages zu helfen.

Habe bitte Verständnis dafür, dass ich dem Worte Gottes, und damit meine ich dieses ca. 1.500 Seiten lange und mit großem Abstand am weitesten verbreitete und mit über 3.000 Sprachen am häufigsten übersetzte Meisterwerk der Literatur, dass ich dieses Dokument allen, aber auch wirklich allen anderen Informationsquellen vorziehe und das nicht nur, weil es die Verkörperung der aufgezählten Superlative  darstellt, sondern weil es all diese Wunder in sich vereinigt, obwohl (!) kaum jemand es liest und noch viel weniger es verstehen. Und dennoch steigt seine Auflagenhöhe  - insbesondere auch als digitale Version - Tag für Tag, und wie es scheint ins uferlose. Schon allein deshalb also ist dieses Werk ein Phänomen.

Und wenn man dann noch den Inhalt kennt und sich die unzähligen erfüllten und in Erfüllung begriffenen Vorhersagen bewusst macht, dann ist es geradezu ein Muss, jedem zu helfen, der aufrichtig nach einem Verständnis dieser Botschaft, die von seinem Schöpfer stammt, sucht, doch bleibt dann keine Zeit und auch keine erkennbare Notwendigkeit mehr, stattdessen philosophisches Gedankengut hin und her zu bewegen.

Danke für dein Verständnis.

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Goldlaub  29.07.2023, 00:46
@Abundumzu

Ich verstehe dich. Mir geht es auch nicht um philosophisches Gedankengut. Aber auch nicht um religiöses. Beides sind eben nur Inhalt und Auswüchse unserer Gedanken.

Ja, das Werk der Bibel ist ein Phänomen. Ich sehe aber das Wirken (Wirklichkeit) von dem, was sie beschreibt, als das tatsächlich Wichtige. Wenn du eine Gebrauchsanweisung gelesen hast und du das, was sie beschreibt verwirkliht hast, ist diese Gebrauchsanleitung obsolet. Wenn du diese Gebrauchanweisung immer und immer wieder liest hat sie keinen Einfluss auf das, was getan werden muss. Oder nicht? Aber es hat weder in der Papierform noch digital auch nur einen Deut von dem, was es meint. Wenn es Gottes Wort gibt, dann bestand es vor der Bibel und besteht auch, wenn diese Aufzeichnungen keine Bedeutung mehr haben. So wie Liebe. Sie hat allein aufgrund der Beschreibung keinen Wert. Und wer Liebe "hat", mit ihr wirkt, braucht kein noch so weit verbreitetes "Wort der Liebe". Wer mit dem tatsächlich lebt, was nicht nur Jesus gemeint hat, lebt wie er! Wenn die Bibel das mit aussagt, dann ist meine Sichtweise nicht falsch. Er lebte ja auch nicht so wie er ist, weil er an das NT glaubte. Sein "Sein" als Vorbild bestand aus etwas anderem, als aus dem Glauben, das ja Gedankengut ist. Siehe oben, im Grunde deine eigene Erkenntnis. Ich habe nur ergänzt dass Glaube wie Philosophie auch aus Gedankengut besteht, oder nicht? Besteht wirkende Liebe aus Gedanken, dann bedeutet das ja, wenn man an Liebe denkt, liebt man schon. Oder wenn man an Jesus denkt oder glaubt, wenn man zig mal Wörter liest, die ihn beschreiben - ist das Wissen darüber schon ein Nachfolgen? ;-)

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Offenbarung 21 ...

  1. Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind …
  2. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel herabkommen; sie war bereit …
  3. Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: Seht, die Wohnung Gottes unter den Menschen! Er …
  4. Er wird alle Tränen von ihren Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine …

und auch Stellen in Jesaja sprechen von "neu machen"

Wenn Er wiederkommt (Offb.20,2-4).

Woher ich das weiß:Recherche

Abundumzu  28.07.2023, 14:36

Sorry lieber Community-Experte, aber in der von dir genannten Quelle steht nicht ein Wort über das, was Jesu gar nicht gesagt hat . . .

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Das dürfte so nicht in der Bibel stehen, oder?

In Offenbarung 21,4-5a spricht Gott über die neue Schöpfung, unseren ewigen Aufenthaltsort in Gottes Herrlichkeit, wie wunderbar Er sie gestalten wird. Das wird unvorstellbar schön werden und ich finde es toll, dass Gott verheißt, dass Er alles neu machen wird:

  • "Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen. Und der auf dem Thron saß, sprach: Siehe, ich mache alles neu!" 

Im Walvoord-Bibelkommentar steht dazu:

  • "Die letzte Offenbarung vom Himmel machte deutlich, dass Gott bei den Menschen wohnen wird, dass die Gläubigen sein Volk bilden werden und er ihr Gott sein wird. Die Christen werden sich für alle Ewigkeit einer neuen, engen Beziehung zu Gott erfreuen, wie sie in einer Welt, in der es noch Sünde und Tod gibt, unmöglich ist. In der neuen Welt wird es kein Leid mehr geben: Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen. Tod und Trauer, Schmerz und Weinen werden die Menschen nicht mehr beschweren, denn das Erste ist vergangen.  Manche Menschen haben sich gefragt, ob es im Himmel vielleicht eine Zeitlang Leid und Sorgen geben wird und sie dann, mit der Erschaffung der neuen Welt, abgetan werden. Plausibler ist jedoch die Deutung, dass der Himmel überhaupt nichts mit der gegenwärtigen Erde zu tun hat. Die dramatische Veränderung, die in dieser neuen Ordnung liegt, wird in den Worten deutlich: Siehe, ich mache alles neu! Diese Offenbarung ist wahrhaftig und gewiss, und Johannes erhielt die ausdrückliche Anweisung, sie niederzuschreiben. Derjenige, der diese Veränderung herbeiführt, wird Christus sein, der von sich selbst sagt: Ich bin das A und das O (vgl. Offb 1,8;22,13)."

Hallo PsychonautikTV,

vorab eine Bitte: Wenn du zitierst, besonders dann, wenn es aus der Bibel ist, sei so gut und füge die Quelle mit an und zitiere korrekt. Es gibt dazu im deutschen Sprachraum eine grundlegende Zitierregel die besagt, dass fremdes Gedankengut durch Quellenangaben im Text zu kennzeichnen ist, bei wissenschaftlichen Arbeiten ist sogar die genaue Formatierung der Quellenangaben durch Zitierweisen geregelt. Missachtet man diese Regel kann es leicht passieren, dass u.a. der Fragesteller und der Antwortgeber aneinander vorbeireden.

Und damit zu deiner Frage, die gleichzeitig eine Veranschaulichung meiner einleitenden Anmerkung ist:

Es gibt in der Bibel keinen Text, in dem Jesus gesagt hat "Siehe Vater, ich mache alles neu". Es gibt allerdings einen ähnlich lautenden Text, der direkt vom Vater stammt, und der besagt: “Ich mache alles neu“! Man findet ihn in der Offenbarung 21:5.

Wenn man jetzt aus dem Kontext den ersten Vers der Offenbarung mit einbezieht, dann erfährt man, dass dieses letzte Bibelbuch von Gott persönlich stammt. Er gab es seinem Sohn Jesus Christus, der es seinerseits durch einen Engel dem Apostel Johannes überbringen ließ. (Ähnlich wie mit den am Anfang der Bibel dereinst von Gott selbst auf Steintafeln geschriebenen zehn Geboten, die dann dem Mose übergeben wurden). Außerdem erfährt man im Ver1, dass die Offenbarung „in Zeichen“ verfasst wurde, d.h. sie wurde in großen Teilen in hochsymbolischer Sprache formuliert, die von Bibellesern umso besser verstanden werden kann, je besser man mit dem übrigen Inhalt der Bibel gut vertraut ist.

Und damit wieder zu dem hinterfragten Text:

Um ihn zu verstehen, kommt man nicht umhin, ihn zumindest auszugsweise im Zusammenhang zu lesen, und zwar beginnend mit dem Vers 1 im 21ten Kapitel:

„Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde . . .“ (Zwischenbemerkung: an dieser Stelle findet sich diese Aussage zum vierte Mal in der Bibel; beginnend rund 600 Jahre vor Jesus in Jesaja 65:17 und Jesaja 66:22, dann im Jahre 36 nach Christi in 2. Petrus 3:13 und jetzt in der Offenbarung, so um das Jahr 96 u.Z.)

Beim Weiterlesen bitte die einleitend erwähnten „Zeichen“ bzw. symbolischen Sprachbilder im Sinn behalten:

Und damit nun Offenbarung 21:2-5 auszugsweise „. . . denn der frühere Himmel und die frühere Erde waren vergangen, und das Meer ist nicht mehr da . . . Dann hörte ich eine laute Stimme vom Thron her sagen: „Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und den Tod wird es nicht mehr geben. Auch wird es weder Trauer noch Aufschrei noch Schmerz mehr geben. Was früher war, ist vorbei.“ . . . und jetzt der hinterfragte Text:  „Und der auf dem Thron saß, sagte: „Ich mache alles neu.“ Auch sagt er: „Schreibe, denn diese Worte sind glaubwürdig und wahr.“

Kurz zusammengefasst bestätigt hier der Schöpfer selbst, dass er die durch die Herrschaft des Teufels (siehe Off 12:9, angekündigt bereits in 1.Mo 3:15) völlig ruinierte Erde vollständig bzw. „alles“ erneuern wird. „Erde“ steht in diesem Fall für die Menschheit mit ihrer gegenwärtigen Gesellschaftsordnung (Vergleiche das bitte mit 1. Mose 11:1. . . Damals hatte die ganze Erde noch eine einzige Sprache und einen gemeinsamen Wortschatz. . .“)

In dieser handverlesenen Neue-Welt-Bevölkerung wird Gott „bei den Menschen wohnen“ – und nicht, wie viele meinen, umgekehrt. Er wird bei ihnen „wohnen“ indem er ihnen seine ganz besondere väterliche Fürsorge widmen wird. Und wenn es dann auch „den Tod nicht mehr geben wird und es weder Trauer noch Aufschrei noch Schmerz mehr geben wird“, spätestens dann wird auch dem letzten Zweifler klar, dass sich Gottes Ankündigung „Und siehe ich mache alles neu“ vollständig erfüllt hat.

Resümee: Nicht das „Lieblingsreiseziel“ der Christenheit, der Himmel, wird die Heimat einer völlig genesenen Menschheit werden, sondern eine geheilte Erde; denn es ist und bleibt eine Tatsache „Ich, Jehova, ich verändere mich nicht“ (Maleachi 3:6, Elberfelder Bibel, 1905) und daher: „Was den Himmel betrifft, er gehört Jehova, aber die Erde hat er [ein für allemal] den Menschen gegeben.“ (Psalm 115:16)

Nun hoffe ich sehr, dass dir das weiterhilft – ansonsten frage bitte nach.

Alles Gute

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Woher ich das weiß:Recherche