Was haltet Ihr von Menschen, die mit 8 Jahren Ihr Abitur fertig machen und mit 12 das Studium abgeschlossen haben?
31 Stimmen
10 Antworten
Ich muss ganz ehrlich sagen: Es macht mich irgendwie betroffen.
Nicht die Tatsache, dass so ein Kind eventuell "gepusht" wird. Meine Erfahrung mit Hochbegabten zeigt, dass Bildung durchaus dem Spieltrieb mancher Kinder gerecht werden kann. Oftmals sind es sogar die Eltern, die eher versuchen, mäßigend auf solche Kinder einzuwirken, weil sie zum Teil (gerechtfertigt oder ungerechtfertigt) gesellschaftliche Konsequenzen befürchten.
Solche Beispiele wie dieser Laurent zeigen tatsächlich, was bei dieser Intelligenz mit der entsprechenden Förderung möglich ist. Ein IQ von größer gleich 145 (laut Wikipedia ist das Laurents IQ) kommt in Deutschland etwa 80.000 mal vor. "Hochbegabung" (IQ > 129) sogar etwa 1,6 Millionen mal (davon sind die 80.000 eine Teilmenge). Hochbegabung ist so weit weg vom Durchschnitt wie eine "geistige Behinderung" (ICD-10 F70). Man stelle sich mal als durchschnittlich intelligente:r Schüler:in vor, in einer Schule zu sitzen, in der man mit 18 oder 19 Jahren einen Grundschulabschluss erhält, so ungefähr sieht das auf der Intelligenzskala aus, wenn ein hochbegabtes Kind auf eine Regelschule geht. Aber statt dieses Potential durch ähnliche (vielleicht nicht ganz so extreme) Förderung wie bei Laurent zu nutzen, dass es der Gesellschaft auch etwas bringt, hängt es in unseren westlichen Gesellschaften nach wie vor im Wesentlichen vom edukativen Hintergrund des Elternhauses ab, ob man intellektuelle Förderung erhält oder nicht (oder im Zweifel sogar schräg angeschaut wird, weil man als Kind "irgendwie komisch" ist).
Es ist ja auch hier wieder kein Wunder, dass Laurent ein Zahnärztekind ist. Jährlich kommen in Europa tausende Laurents auf die Welt, aber die meisten halt in Familien (allein schon, weil es davon zahlenmäßig mehr gibt), wo die Eltern nicht studiert haben, man noch nie was von Intelligenz gehört hat und demzufolge nie in Betracht gezogen wird, dass die konventionellen Lebensläufe hier vielleicht nicht ganz passend sind.
Ich finde es schön für das Kind, aber auch schwierig. Es wird nie eine richtige Kindheit gehabt haben, hat dadurch vielleicht wichtige Kompetenzen nicht drauf. Auch wenn es erstaunlich ist, was solche Wunderkinder können, mir tun sie immer etwas leid. Das kann ganz schöne Depressionen auslösen, immer der schlauste im Raum zu sein.
Ja dann wird man auch schnell merken in anderen Bereichen nicht immer der Schlauste zu sein aber im Beruf mit Sicherheit.
Das sagt über die wahre "Qualität" eines Menschen rein gar nichts aus.
Integrität, Zuverlässigkeit, Moral, Liebe, echte Freundschaft, usw.
Es gibt schon mal solche Wunderkinder, werden es aber im Leben schwer haben. Als Eltern sollte man das lieber nicht fördern und dem Kind das Kindsein nehmen.
Ich finde das zeigt, dass gewisse Kinder über ein stark entwickeltes Gehirn verfügen. Was ich davon halte? Es ist eine "grosse Leistung", klar, aber ein solches Kind wird in Zukunft nicht auf eine schöne Kindheit zurückblicken können, sondern nur auf ein Schul- und Arbeitsleben.
Was ist die wahre Qualität?