Was haltet ihr von Gendergerechter Sprache?

Das Ergebnis basiert auf 88 Abstimmungen

Finde ich bescheuert 81%
Finde ich gut 11%
Habe keine Meinung 8%

36 Antworten

Finde ich gut

Der Gedanke dahinter ist, dass die deutsche Sprache, so wie sie jetzt praktiziert wird, ausschließend wirkt - das zeigt jede Studie, die sich damit befasst. Wenn man nur das generische Maskulin verwendet, denken die Zuhörer/ Leser automatisch an männliche Personen. Das hat wiederum Auswirkungen auf das Handeln der Zuhörer oder Leser.

Das Gendersternchen ist in Schriftform eine gut funktionierende Möglichkeit, um dem Leser an nicht als männlich festgelegte Personen zu denken, sondern bewusst wahrzunehmen, dass sowohl Männer, Frauen als auch Personen, die sich nicht binär geschlechtlich festgelegt sehen wollen, gemeint sind.

Das Konzept ist für mich jedoch auf Schriftform begrenz gut anwendbar, weil jeder Versuch, es in flüssige, gesprochene Sprache zu verwandeln, für mich die männliche Form ausschließt und so nur ein Übel gegen das andere tauscht.

Das ganze ist aber in letzter Zeit eine Scheindebatte geworden. Die Befürworter einer geschlechterneutralen Sprache (für unbestimmte Personen) würden da nie so eine große Welle daraus machen, wie es die konservativ geprägten Personengruppen tun, die sich jetzt darüber in Rage reden. Es ist ein Nebenschauplatz, der als angeblicher Realitätsverlust der linksgrünen Aktivistenszene angeprangert wird - wobei natürlich übersehen wird, dass viele Gruppen und Parteien seit Jahren Texte geschlechterneutral verfassen, ohne dass darüber die deutsche Sprache zerstört worden sei.

Bevor diese Debatte also wieder auf nüchternen Boden zurückkehren kann, bräuchte es mal einen Gegenvorschlag: wie schaffen wir es, dass der Personaler bei der Frage, wer der beste Bewerber ist, nicht automatisch zunächst an die männlichen Bewerber denkt, weil die Sprache ihn auf diesen Gedankenpfad zwingt?


Adomox  16.11.2020, 10:40
Das ganze ist aber in letzter Zeit eine Scheindebatte geworden. Die Befürworter einer geschlechterneutralen Sprache (für unbestimmte Personen) würden da nie so eine große Welle daraus machen, wie es die konservativ geprägten Personengruppen tun, die sich jetzt darüber in Rage reden.

Dankeschön! Und ich möchte ergänzen: manche Kommentator*innen auf gutefrage stehen den besagten konservativ geprägten Personengruppen in nichts nach.

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earnest  16.11.2020, 10:58
@Adomox

Ich kann ja verstehen, dass du dich freust, Adomox, dass wenigstens ein Nutzer oder eine Nutzerin deiner Meinung ist.

Was ich aber nicht so recht verstehe ist, dass du es gleich mit einem Auskeilen gegen Menschen verknüpft hast, die anderer Meinung sind als du.

Toleranz geht anders.

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MaschbauRegiert  16.11.2020, 11:00
@earnest

Ich denke wir können ganz objektiv feststellen, dass hier einige sehr emotionale Antworten geschrieben wurden, oder?

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earnest  16.11.2020, 11:02
@MaschbauRegiert

Selbstverständlich. Einschließlich deiner Antwort. Ist ja auch kein Wunder.

Aber von "Rage" sehe ich hier nichts. Anders als von dir an anderer Stelle behauptet.

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MaschbauRegiert  16.11.2020, 11:09
@earnest

Also ich bin gerade nicht wirklich emotional, aber wenn du das aus meinen Antworten herausinterpretierst - ok.

Aber bei Antworten wie
"Dämlich, umständlich, unnötig und die Spalte zwischen den Geschlechtern wird betont statt beseitigt."
"Und ich identifiziere mich als Nashorn. Und so will ich auch angesprochen werden!"
"Eine Vergewaltigung der deutschen Sprache und überflüssig wie ein Kropf"
liest man schon eine extreme negative Emotionalität bei dem Thema, die ich besten Gewissens als Rage bezeichne. Auch hier ist es dir natürlich selbst überlassen, das als tolerant gegenüber anderen Meinungen und nüchterne Argumentation zu lesen. Wäre für mich aber eine interessante Fehlinterpretation unserer Sprache.

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earnest  16.11.2020, 11:13
@MaschbauRegiert

Sehe ich in der Tat anders. Nämlich als eine nicht sonderlich interessante Fehldeutung von Äußerungen, die nicht nach deiner Mütze sind.

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MaschbauRegiert  16.11.2020, 11:26
@earnest

In wie fern ist es denn nicht extrem emotional aufgeladen, ein Gendersternchen als "Vergewaltigung" zu beschreiben? Mit mehr negativen Assoziationen kann man es ja wohl gar nicht aufladen!

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earnest  16.11.2020, 11:51
@MaschbauRegiert

Ich habe nicht von "emotionaler Aufladung" gesprochen; ich habe mich auf den von dir benutzten Begriff "Rage" bezogen - der in diesem Fall nicht zutrifft.

Dein Kommentar lenkt davon ab.

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MaikCologne00  16.11.2020, 11:54
@earnest

Interessante Fehldeutung. Ausdrücke wie "dämlich, bescheuert, verhunzen, kirre, Propaganda, Unsinn, Hass, Vergewaltigung", das Absprechen des gesunden Menschenverstands und Whataboutism lassen nicht unbedingt auf einen objektiven Austausch schließen, sondern viel mehr auf Rage und emotionale Geladenheit der Kommentierenden.

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MaikCologne00  16.11.2020, 12:01
@earnest

Na, "diskutieren" ist hier sicherlich der falsche Begriff, wenn du dabei bist. :-D

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earnest  16.11.2020, 10:56

"Das Gendersternchen ist in Schriftform eine gut funktionierende Möglichkeit."

Sagst DU. Ich sage das Gegenteil. Wer hat recht?

Richtig, das war eine subjektive Aussage, die du aber in Tatsachenform gekleidet hast. Wie einiges andere in deiner Antwort. Einschließlich der behaupteten "Rage".

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MaikCologne00  16.11.2020, 11:01
@earnest

Na, da deine Meinung sogar immer über wissenschaftlichen Erkenntnissen steht, hast offensichtlich du Recht. Welch unnötige Frage aber auch...

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earnest  16.11.2020, 11:04
@MaikCologne00

Ich danke dir für diesen überaus konstruktiven Beitrag, Maik.

Tauchst du eigentlich immer mit Adomox im Doppelpack auf?

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Finde ich gut

Ich finde es schon sinnvoll, dass man eine Frau und einen Herrn auch als solche anspricht. :-)

Auch in anderen Zusammenhängen ist es sinnvoll und präziser, die Geschlechter explizit anzusprechen.

Finde ich bescheuert

Das nervt wie nur was und ist kindisch sondersgleichen

Finde ich bescheuert

Vollkommen überflüssig.

Wir haben hier auf Arbeit so ein mehrseitiges Handbuch darüber. Als ich mir das durchgelesen habe kam ich mir mit jedem weiteren Satz dämlicher und dämlicher vor.

...dass dann für sowas auch noch Steuergelder für Genderbeauftragte und dergleichen ist ja wohl die Spitze des Eisbergs.


Habe keine Meinung

Lieber ganz normal.