Gendergerechte Sprache - bitte ein paar Erklärungen?


05.08.2021, 20:10

Hallo,

da seit längerer Zeit keine Reaktionen mehr auf dieses Thema gekommen sind, sehe ich in Zukunft hier nicht mehr hinein.

Grüße von

Torsten

5 Antworten

Zum Beispiel: in der gewachsenen Sprache ist klar, daß am Verkehrsschild „Radfahrer absteigen“ Männer und Frauen gleichzeitig gemeint sind.

Das ist das theoretische Konzept des generischen Maskulinums, richtig. Aber selbst bei Menschen, denen dies klar ist, löst das generische Maskulinum stärkere Assoziationen mit Radfahrern als mit Radfahrerinnen aus.* Diesen s.g. männlichen Bias möchte die gendersensible Sprache umgehen, damit Nicht-Männer nicht nur zu einem geringeren Anteil "mitgedacht" sind, sondern möglichst gleich stark repräsentiert sind.

*Bitte spart euch Kommentare a la "bei mir aber nicht!". Diese Assoziationen finden un(ter)bewusst statt. Danke.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – ich forsche als Linguist zum Thema "Gender(n)"

Galgenstrick 
Beitragsersteller
 22.07.2021, 15:04

Falls dir was daran liegt, mich zu überzeugen (und nicht nur eine Behauptung aufzustellen):

Wie funktioniert der unterbewußte Mechanismus, daß nicht nur ich nicht im Traum daran denke, daß am bewußten Verkehrsschild die Frauen weiterfahren sollen, sondern alle Menschen, mit denen ich irgendwie mal über dieses Verkehrsschild gesprochen habe; und ich und die anderen es unterbewußt trotzdem tuen?

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Man bezeichnet das auch als "generische Maskulinum".

Das "gendern" hat keinen zusätzlichen Nutzen. Es dient dazu, dass ein paar wenige Dauerempörte sich wieder einreden können, sie hätten die Welt verbessert, weil sie sich gegen herbeifantasierte Benachteiligung einsetzen. Einen tatsächlichen Nutzen hat davon absolut niemand.


Adomox  20.07.2021, 06:58

Immer diese ewigen Unterstellungen. Ich bin Verfechter gendersensibler Sprache, aber absolut nicht empört, wenn jemand diese nicht nutzt - von "Dauerempörung" kann also kaum die Rede sein.

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Blume8576  19.07.2021, 21:30

....die Druckfabenindustrie hat was davon. ...die Wörter werden länger, es wird mehr Farbe gebraucht. ....bis es die Grünen/innen/diversen herausfinden und die Co2 Bilanz bei der Herstellung der Farbe und längeres laufen der Druckmaschienen anklagen. ...😁

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Selbst als Student der Sozialwissenschaften geht es mir da genauso. Ich finde das alles sehr übertrieben. An manchen Stellen ist es durchaus gut und Sinnvoll, aber für den normalen Sprachgebrauch ist es einfach unnatürlich seine Sprache zu sehr zu überwachen und so abgehakelt zu reden.

Es liegt kein Sinn darin, die Leute, die da Sinn drin sehen, sind halt die Menschen, die so sexistisch denken, in "Radfahrer" halt immer Männer zu sehen...

Es gibt keinen zusätzlichen Nutzen, aber wenn wir sonst keine Probleme haben ...