Was haltet ihr von der Anti-AfD-Hetze?

6 Antworten

Ich bin gegen Hass und Diskreditierung. Ich weiß aber, wie solche Anwandlungen sehr leicht auch in mir aufkommen. Hass ist in gewisser Weise eine mental-emotionale Gewalt! Es ist leichter, wie ein bockiges und zorniges Kind dem anderen Gewalt anzutun, als solche inneren Energien zu beherrschen. Ein Kind kann das (noch) nicht, wenn es das nicht gelernt hat. Das gleiche gilt für Erwachsene!

Ich kenne zwei Arten von Menschen. Die einen hassen andere (z.B. auch AfD), weil die zuerst hasserfüllte oder ärgerliche Dinge tun oder sagen.

Die zweite Art von Menschen wissen um die destruktive Wirkung von Hass, auch auf die eigene psychische Neutralität und Objektivität; nicht zuletzt auf die psychische Gesundheit. Hass macht krank! Eher den Hasser als den Gehassten. Weil Hass in einem selbst eine psychische negative Energie darstellt!

Die AfD ist eine gerisssen und schlau geführte Partei. Einerseits hat sie durchaus vernünftige Ansichten und allein mit diesen wäre sie eine annehmbare Partei. Aber auch Hitler liebte Frau, Kinder, war Vegetarier, qälte keine Hunde und konnte malen. Alles Charaktereigenschaften, die respektabel sind. Viele Pädophile sind gute Ehemänner und Väter. Gute Eigenschaften. Betrüger sind nicht zu allen Menschen ungerecht. Ich hasse niemanden davon. Aber lasse mich auch nicht blenden von der Oberfläche und der Herausstellung allein ihrer vordergründigen Gesinnung.

PS. Man kann nicht Liebe und Hass verteilen. Hitler mag ein teilweise liebenswerter Mann gewesen sein, ein Kinderschänder teilweise ein sorgfältiger und friedfertiger Ehemann und Vater. Betrüger sind teilweise ehrenvoll. Die AfD ist teilweise eine demokratische Partei. Was die anderen Teile sowohl bei Hitler, dem fremden Kindern gegenüber unfreundlichen Pädophilen, dem Betrüger (sollen nur als Beispiele von Schattenseiten gelten) als auch bei der AfD angeht, ist alles eben "nicht gut"; Manche sagen hassenswert. Nein. Das sind keine Anteile, die etwas "wert" sind, nicht mal hassenswert.

Es gibt außer dir einige, die eben nur das eine sehen können oder wollen. Wer die AfD wählt, ist auch für das "andere" Parteiprogramm verantwortlich, wenn sie es mit verursachen, dass es die AfD durchsetzen kann! Ich werde dich dann ebenso wenig hassen. Es ist schon genug Hass auf der Welt. Die AfD ist nachweislich nicht dafür, Hass zu ächten! Im Gegenteil. Leider haben auch AfD - Hasser im Grunde das gleiche "Gesinnungs-Programm".

Eine der markantesten Erkenntnisse in einem könnte sein, dass kein Hass zu haben* auch keinen Grund für eine Wahl der AfD darstellt.

Frage: Wählen einige die AfD, weil sie andere Parteien hassen? Oder, weil sie irgendwelche "anderen" Menschen hassen, Regierungsarbeit, Politiker der Regierung oder Gesetze, Regeln, "Gutmenschen" etc.? Ich denke schon.

Verstehst du meine Antwort?

Ich finde auch die ein oder andere Sache gut an ihrem Programm, aber sie hat halt zu viele Extremisten in ihren Reihen. Sie darf als rechtsextremer Verdachtsfall geführt werden, dies wurde juristisch abgesegnet.

Wir sollten demokratisch mit der AfD umgehen, aber auch Nein sagen, wenn sie hetzt oder Dinge fordert, die gegen unsere FDGO gerichtet sind.

Ashiana  14.08.2023, 00:46

"Wir sollten demokratisch mit der AfD umgehen"

Ich finde dass ein Parteiverbot demokratisch ist da unsere demokratischen Gesetze es bei anti-demokratischen Parteien so wollen.

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BelfastChild  14.08.2023, 00:48
@Ashiana

Ja, aber hierfür müsste die AfD schon als rechtsextrem geführt werden. Parteienverbote sind schwer zu erreichen:

Das Verfahren ist in Art. 21 Abs. 2 GG und §§ 43 ff. Bundesverfassungsgerichtsgesetz geregelt. Parteiverbotsverfahren erhalten das Aktenzeichen „BvB“.
Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Verhalten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheitlich demokratische Grundordnung zu beeinträchtigen oder zu beseitigen oder den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind verfassungswidrig (vgl. Art. 21 Abs. 2 GG). Nach der bisherigen Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts genügt alleine die Verbreitung verfassungsfeindlicher Ideen hierfür nicht. Hinzukommen müssen eine aktiv kämpferische, aggressive Haltung gegenüber der freiheitlich demokratischen Grundordnung, auf deren Abschaffung die Partei abzielt, sowie konkrete Anhaltspunkte dafür, dass ein Erreichen der von ihr verfolgten verfassungsfeindlichen Ziele nicht völlig aussichtslos erscheint.
Antragsberechtigt sind Bundestag, Bundesrat und Bundesregierung.

Quelle: https://www.bundesverfassungsgericht.de/DE/Verfahren/Wichtige-Verfahrensarten/Parteiverbotsverfahren/parteiverbotsverfahren_node.html

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Ashiana  14.08.2023, 00:50
@BelfastChild

Ich glaube Teile der AFD werden schon als rechtsextrem geführt. Warum man diese dann nicht verbietet und zerschlägt weiss ich nicht. Die AFD ist Schmutz den niemand braucht ausser anderer Schmutz.

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Ashiana  14.08.2023, 01:02
@BelfastChild

Haha "aufgelöst". Die Neonazis verarschen unseren Staat! Ausserdem ist die AFD Thüringen "gesichert rechtsextrem". Mehr ist nicht drin und trotzdem werden diese Unmenschen nicht mit aller Kraft zerschlagen! Also verbieten und wer in Thüringen mit AFD-Zeichen rum rennt soll behandelt werden wie verbotene Rocker die vom SEK verprügelt werden wenn sie ihre Zeichen zeigen!

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BelfastChild  14.08.2023, 01:06
@Ashiana

Das ist aber nicht alles rechtsstaatlich, was du hier schreibst. Mir machen jedoch die gewaltorientierten Rechtsextremisten große Sorgen! Es gibt zu viel fremdenfeindliche oder antisemitische Gewalttaten.

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Ashiana  14.08.2023, 01:11
@BelfastChild

Es gibt zu viele Neonazis! Wer die mit Sammt-Handschuhen anfassen will hat den Schuss nicht gehört! Ich weiss nicht was nicht rechtsstaatlich sein soll wenn man einen "gesichert rechtsextremen" Landesverband verbieten möchte. Und bei ordendlich Prügel für verbotene Rocker hat sich auch noch niemand beschwert dass das gegen den Rechtsstaat ist!

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Ashiana  14.08.2023, 14:08
@Pascal884

Ich finde das ist müssig und du weisst das. Der Verfassungsschutz hat Gründe erfasst dass die AFD Thüringen gesichert rechtsextrem ist. Wenn ich die aufzählen würde fangen Neonazi-Partei-Anhänger an auf den Verfassungsschutz zu schimpfen und wie der Drecksack Trump von "Hexenjagd" zu sprechen.

Es lohnt sich nicht mit Menschen wie euch Fragen zu beantworten oder eine Sachebne zu suchen. Deswegen unter anderem verachten euch der Verfassungsschutz, die Regierung, die demokratischen Parteien und fast alle Wähler die euch nicht wählen.

https://verfassungsschutz.thueringen.de/fileadmin/Verfassungsschutz/VSB_2021.pdf

Seite 17

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Pascal884  14.08.2023, 06:52

Überall gibt es schwarze Schafe. Die grünen hatten auch mal Pädophile in den Reihen.

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BelfastChild  14.08.2023, 07:26
@Pascal884

Ja, möglicherweise heute noch. Und früher waren viele Linksextremisten in der Partei. Aber die Grünen sind dennoch kein Fall für den Verfassungsschutz.

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AuchKarma  14.08.2023, 16:39
Sie darf als rechtsextremer Verdachtsfall geführt werden, dies wurde juristisch abgesegnet.

Thüringer AfD, AfD-Jugend und einzelne Personen wie Björn Höcke gelten schon länger als gesichert rechtsextrem.

Nach dem letzten Parteitag in Magdeburg ist klar, dass die komplette Partei rechtsextrem ist. Der Verfassungsschutz bearbeitet das Thema aktuell.

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Bis jetzt war das meiste was man irgendeinem halbwegs bekanntem AfD Typen vorwerfen wollte aus dem Kontext gerissen oder stark übertrieben. Durch diese Meinungsmache habe ich mir angewöhnt jede Behauptung über die AfD 5 fach zu faktchecken und wenn ich irgendwo höre, dass jemand angeblich ein Rechtsextremer sein soll, gehe ich mittlerweile erstmal davon aus, dass das ein normaler Typ ist, der einfach sein Land nicht hasst.😆

Ashiana  14.08.2023, 00:44

Wenn irgend jemand Deutschland hasst dann die AFD die offen wünscht Deutschland solle es öglichst schlecht gehen weil die Neonazi-Partei dann besser da steht.

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Solon890  14.08.2023, 00:46
@Ashiana

Genau sowas aus dem Kontext gerissenes meine ich 😆

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Ashiana  14.08.2023, 01:22
@Solon890

Ich habe geschaut und der Kontext war:

"Je schlechter es Deutschland geht, desto besser für die AfD", sagt der Mann in dem vermeintlich vertraulichen Gespräch. "Das ist natürlich scheiße, auch für unsere Kinder. Aber wahrscheinlich erhält uns das." Licentia fragt: "Vor allem klingt das so, als ob es in deinem Interesse wäre, dass noch mehr Migranten kommen." Der AfD-Funktionär antwortet: "Ja, weil dann geht es der AfD besser. Wir können die nachher immer noch alle erschießen. Das ist überhaupt kein Thema. Oder vergasen, oder wie du willst. Mir egal!"

https://www.nw.de/nachrichten/panorama/22870084_AfD-Sprecher-Muessen-dafuer-sorgen-dass-es-Deutschland-schlecht-geht.html

Was für dreckige Verbrecher.

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Solon890  14.08.2023, 01:41
@Ashiana

Was die erste Aussage angeht kommt es auf den zweiten Teil an: "Das ist natürlich scheiße, auch für unsere Kinder. Aber wahrscheinlich erhält uns das"

Genau was ich sagte. Es muss leider erst schlimmer werden, damit die Leute merken, dass es so nicht weiter geht.

Was die zweite Aussage angeht mit dem Vergasen und Erschießen, dafür wurde er von der AfD gefeuert. Steht sogar im ersten Satz des von dir verlinkten Artikels. Interessiert dich natürlich nicht.

Was ist eigentlich mit der Linken passiert, die das eine Prozent der Reichen erschießen wollte? (also 800.000 Menschen) Wurde die auch gefeuet? Oder Riexinger, der sie in Arbeitslager stecken wollte?

https://www.youtube.com/watch?v=zuza01LU5Do

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Goldlaub  14.08.2023, 02:15

OK, gut, dass du Fakten checkst. Stuft der Verfassungsschutz nun nachweisbar die AfD zu Teilen als rechtsextrem und deshalb als latent verfassungsfeindlich ein?

Machst du den selben Fehler, den du zu Recht oben kritisierst?

Weil einer in der AfD kein Rechtsextremer ist, muss man daraus schleßen, dass es keiner in der Partei ist? Normalerweise wird das andersrum ja oft auch zu Unrecht behauptet. Weil einer oder ein paar Rechtsextreme dabei sind, ist die Partei im Gesamten rechtsextrem. Bitte hier aber mitdenken: Es geht hier nicht um Einzelne, mit deren Gesinnung man generalisiert. Sondern um Generelles. In diesem Generellen gibt es wohl auch ganz normale Demokraten, Faschisten, Rechtsextreme, Liberale, Umweltfreundliche, Frauenfeindliche. Ausländerfeindliche, sozial Engagierte usw.

Die NSDAP war u.a. auch sehr sozial. Aber in gewisser Weise nur für ihre eigenen Leute. Und wer damals schon Faktenchecker war konnte klar verifizieren, dass auch viele in der NSDAP waren, die nicht judenfeindlich eingestellt waren. Alles gut, tolle Partei die NSDAP? Alles gut, AfD wird nur verleumdet; darin gibt es sogar Tierfreunde, beste Partei für Deutschland heute? ;-)

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Solon890  14.08.2023, 02:47
@Goldlaub

Der Verfassungsschutz in Thüringen stuft es z.B. schon als Rechtsextremistisch ein, wenn man Deutschsein über die Abstammung definiert, was bis ins Jahr 2000 geltendes Recht in Deutschland war. Nach der Logik des Verfassungsschutzes war ganz Deutschland bis 2000 rechtsextremistisch. Lächerlicher Verein. Regierendenschutz trifft es.

Deinen weiteren Beitrag verstehe ich nicht, sorry. Es gab Vereinzelte in der AfD, die sich tatsächlich bedenklich geäußert haben, die wurden raus geworfen. In den Anfangsjahren der Grünen haben sich dort z.B. Pädophile eingeschlichen und dort für ihre "Lebensart" Politik gemacht. Und jetzt sind die Grünen auf ewig die unwählbare Pädophilen-Partei, oder was?

Die AfD hat z.B. erneut eine Homosexuelle, die bei Goldman-Sachs (Leiter ist Jude) gearbeitet hat und mit einer Sri-Lankanerin zusammen lebt, zur Vorsitzenden gewählt. Wie Homosexuellen-, Juden- oder Ausländerfeindlich soll so eine Partei bitte sein? Was willst du hier erzählen von der NSDAP? 😄

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Goldlaub  14.08.2023, 12:38
@Solon890

Danke für deine Antwort.

Ja, manche Argumente werden nicht verstanden. Das zieht sich dann hin bis zum Missverständnis, was Verfassungsschutz ist.

Zu deinem ersten Abschnitt: Der Verfassungsschutz ist kein Verein. Er ist in vielen Augen lächerlich. Aber er definiert auch Demokratie. Und nur deshalb darf sich auch die AfD als Partei vorstellen, solange sie die von der Verfassung verbindlich aufgestellten Regeln beachtet! Dein Argument ist üblich in Kreisen, die eine Gesetzgebung, die nicht in ihrem Sinn ist, kritisiert. Auch das darf man. verfassungsrechtlich erlaubt. Aber kein Gesetz kann immer allen zum Vorteil gereichen! Gegenwärtig ist es so definiert, dass verfassungsfeindliche Bestrebungen eben nicht dazu führen sollen/können, seine innewohnenden Gesetze auszuhebeln.

Dass einige den Verfassungsschutz für lächerlich halten bezeugt nicht, dass er lächerlich ist. So eine Behauptung zeugt nur von Respektlosigkeit gegenüber aktuellen Gesetzen.

Was vor 2000 war ist nicht mehr von belang.

Ich bin mir nicht sicher, ob dir klar ist, dass in einer freien Gesellschaft jeder auf das Recht pochen kann, das gilt. Aber sich auch dem Gesetz anerkennend unterzuordnen hat. Viele Extremisten wollen nur immer, dass allein für ihre Ansichten das Gesetz zu gelten habe. In gewisser Weise ist der Verfassungsschutz aber auch extrem gesetzeskonform!

Bist ist du gegen das Achten von Gesetzen? ;-)

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Solon890  14.08.2023, 13:50
@Goldlaub

😂 Ich weiß, dass der Verfassungsschutz kein eingetragener Verein ist. Das war eine Polemik im sinne von "komische Truppe"

1) Der Verfassungsschutz definiert nicht Demokratie, das macht das Grundgesetz

Art 20
(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

Die AfD will die Demokratie sogar noch weiter fördern im Sinne des Grundgesetzes, da sie für Volksabstimmungen eintritt.

2) Der Verfassungsschutz besteht aus Beamten, die eine Neutralitätspflicht haben. Wenn Haldenwang als Chef des Verfassungsschutzes in Thüringen verlauten lässt, dass er es als seine Aufgabe sieht die Umfragewerte der AfD zu senken, bestehen ernsthafte Zweifel an seiner Neutralität. Haldenwang ist es, der nicht das Beamtenstatusgesetz respektiert und damit macht er sich und die ganze Behörde unter sich lächerlich.

3) Klar muss man sich an Gesetze halten solange sie gelten, aber einzig die ersten 20 Artikel des Grundgesetzes dürfen nicht geändert werden. Die Deutsche Staatsbürgerschaft wird in GG Artikel 116 geregelt, wer eingebürgert wird ist gar nicht im Grundgesetz geregelt, sondern im Staatsangehörigkeitsgesetz. Solche Gesetze darf man für unsinnig halten und ändern wollen, sonst könnte man auch gar keine Politik betreiben, sondern nur den Staat mit ewig festgesetzten Gesetzen verwalten. Die Einführung eines Bürgergeldes oder der Ausstieg aus der Atomkraft wäre z.B. nicht möglich. Die ganze Demokratie wäre Obsolet, weil man den politischen Kurs eh nicht ändern dürfte.

Was vor 2000 war zählt in so fern, als dass es damals schon die Artikel 1-20 des Grundgesetzes gab und das Abstammungsprinzip diesen offenbar nicht widersprochen hat. Zu dieser Regel zurück kehren zu wollen kann also nicht eine verfassungsfeindliche Bestrebung sein.

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Solon890  14.08.2023, 16:42
@Solon890

Ach ich hatte sogar was verwechselt. Haldenwang mit seinem "Umfragewerte für die AfD senken" ist ja sogar der Präsident des Verfassungsschutzes auf Bundesebene. Für Thüringen ist das Kramer. Der lustige Kauz sieht einen "barunen Bodensatz von 20% in der Bundesrepublik". Für den Typen ist jeder fünfte Bürger ein Nazi.😂

Ja aber sicher schützen solche Leute unsere Verfassung. 😉

Wie gesagt: L Ä C H E R L I C H

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Goldlaub  17.08.2023, 21:33
@Solon890

Was ändert sich für die AfD, wenn sie die Volksabstimmung "einrichtet"? 80% wollen nicht, dass sie gewählte Volksvertreter sind! Was sollte also daran geändert werden?

OK. Wenn die Verfassung und nicht der Verfassungsschutz Demokratie definiert, dann ist doch darin klar fest gelegt, was nicht zu einer Demokratie laut unserer Verfassung gehört:

Der Grundgesetzgeber war eindeutig: In Deutschland sind Volksabstimmungen zu Einzelfragen der Politik auf Bundesebene nicht zulässig. Denn das Grundgesetz hat sich in Deutschland eindeutig für eine repräsentative Demokratie entschieden.

Ich nehme an, du weißt, was das bedeutet. Aber du willst es anders gedeutet haben!

Laur Grundgesetz ist es kein Grundgesetzverstoß, wenn es keine derartigen Volksentscheide, die die AfD fordert, gib!

Damit man es so handhaben kann, damit die Forderungen der AfD gemacht werden können, ohne gegen das Grundgesetz zu verstoßen, muss man das Grundgesetz ändern. Und das möchte die AfD. Durchschaut? ;-)

Nicht mal lustig ist so ein Missverstehen von Seiten der AfD! ;-)

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Solon890  18.08.2023, 02:34
@Goldlaub

Volksentscheide würden einzelne direkte Politische Entscheidungen betreffen. Z.B. Mehr Einwanderung Ja/Nein, Verbrennerverbot Ja/Nein. Etc.

Man kann auch die eine Partei Wählen, weil man sie insgesamt am besten findet, in dieser einen Sache aber nicht ihrer Meinung sein, oder anders rum. Volksentscheide würden daher den politischen Willen der Bürger besser abbilden.

Nein, es stimmt nicht, dass Volksentscheide per se gegen die Verfassung verstoßen würden. Bspw. Art 29 GG sieht schon Volksabstimmungen auf Bundesebene vor, aber nur für eine Neuorganisation der Bundesländer.

Das einzige wirkliche juristische Argument, das ins Feld geführt wird, wäre die Umgehung des Föderalismus, hier kann man aber die Form des Volksentscheides anpassen. Bspw könnte jedes Bundesland einzeln abstimmen und dann würden die jeweiligen Ja/Nein Entscheide aus den Ländern gegeneinander aufgewogen werden. Im schlimmsten Fall müsste einer der GG Artikel nach dem 20. geändert werden, hierzu bedarf es einer Zwei-Drittel-Mehrheit.

Die unveränderlichen Artikel des GG stellen sich aber eben nicht gegen Volksabstimmungen, darum ja die Formulierung oben.

SPD und Grüne wollten 2002 schon Volksentscheide auf Bundesebene einführen, scheiterten damals aber am Widerstand der CDU. Ich nehme an SPD und Grüne waren damals Verfassungsfeinde? ;-)

Sorry, aber diesen Widerstand gegen Volksentscheide sehe ich als absolut entlarvend dafür, dass man den laut Grundgesetz eigentlichen Souverän, den Bürger, eben nicht in den politischen Prozess einbinden will. Jemand der Angst vor der direkten Meinung des Volkes hat, kann m.M.n. kein Freund der Demokratie sein.

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Goldlaub  18.08.2023, 11:55
@Solon890

Ja, das ist korrekt. Volksentscheide sind möglich. Eine Einbeziehung der Bürger ist selbstverständlich die optimale Demokratie. Ich denke aber, sie wird keine bessere Gesellschaft bzw. sicherere Bundesrepublik zur Folge haben. Alles hat Vor- und Nachteile. Selbsverständlich setzt man bei Volksentscheidungen eine fundierte Wissenskultur voraus, über was zu entscheiden ist und welche Folgen und Konsequenzen sie hat.

Dann kommt noch die Frage auf, wer mit entscheiden darf. In einer Familie z.B. in der die Eltern die Minfderheit sind gegenüber drei Kindern, ist die Wahl, ob man anstatt Pommes, Schokolade, Smartphone und Cola besser Salat, Ausflüge oder Lesen zur Wahl stellt wohl voraussehbar. Auch die Bürger bestehen - mit Verlaub - aus recht eigensinnigen, selbstbezogenen, teils weltfremden bzw. fremdemablehnenden und an kostenlosen, bequemen und kurzfristigen Lösungen für ihr Wohlbefinden interessierten Indiividuen. Auch in eine totalen Demokratie mit Volksabstimmung wird es die sogenannte Minderheit geben, die mit der Mehrheitsentscheidung nicht zufrieden ist. Auch dann wird es die selbe Diskussion geben wie z.B. bei Corona zuvor. Wie geht man dann mit den ständigen Forderungen um, die Wahl der Mehrheit war gestern, heut sollte neu gewählt werden. Wie lange gilt dann eine Mehrheit? Bis es keine mehr dafür gibt? Wie findet man das heraus, wenn nicht durch Bürgerentscheide? Fass ohne Boden. Siehe USA und Trump!

Ich bin nicht gegen so eine Demokratie. Ich bezweifle nur, dass der Mensch allgemein deshalb fairer, ehrlicher, sozialer, gerechter, demütiger und vernünftiger handelt und eine Gesellschaft deshalb besser wird.

Wirst du ein Freund der Demokratie bleiben, weil in Russland die allergrößte Mehrheit der Bevölkerung für Krieg ist? Klar, hier kannst du schreiben, die stehen unter Druck. Das streitet der Kreml aber ab. Im 3. Reich plärrten die Allermeisten auch für den totalen Krieg.

Das, was entschieden ist, muss umgesetzt bzw. respektiert werden. In diesem wie in jenem System müssen sich die Gegner einer Merheitsentscheidung "unterordnen". Und dies ist das große Manko!

Siehe Beispiel mit der Familie. Du ordnest dich dann den unausgegorenen Entscheidungen deiner Kinder unter? Bitte schreibe nicht, die seien nicht wahlberechtigt und die Eltern hätten die Erziehungspflicht; das ist nur durchsetzbar, wenn es eben keinen Entscheid geben kann, bei dem nur die einfachsten und kurzsichtigen Wünsche es zulassen.

Viele der Befürwörter von Volksentscheiden gehen davon aus, dass jeder genau abwägt, über die weitreichenden Konesequenzen bescheid weiß und klaglos akzeptiert, dass u.U. eine Mehrheit auch Unvernünftiges präferiert.

PS. Im Grunde gibt es ja Volksentscheide. Mit der Wahl einer Partei wählt man auch das, was die Partei im Auftrag des Wählers umzusetzen hat.

Ich behaupte, dass man gar keinen Volksentscheid braucht, wenn der Bürger von sich aus das tut, was vernünftig ist! Denn das kann eigentlich nicht verboten werden. Oder kannst du mir etwas aufzeigen, das verboten ist weil es aus Vernunft getan werden kann?

Dies ist die absolut totale Demokratie. Ich bin für so eine. Denn auch Volksentscheide richten sich mitunter gegen Vernunft (siehe Familie). Wenn sich aber die unmündigen und naiven Kinder zu verantwortlichen Bürger reifen lassen, braucht man keine Verbote mehr für "ungesunde" Handynutzung, Pommes und Cola! Warum nicht? Kommt jeder selbstdenkende und einigermaßen des Verstandes mächtige Person selbst drauf. In diesem Sinn ist jede Entscheidung des kleinsten Teiles eines Volkes, der mündige Bürger, eine Selbstverantwortung dessen, was er wählt.

Um mit deinen Worten zu argumentieren: Sorry, aber diesen Widerstand gegen Volksentscheide sehe ich als absolut entlarvend dafür, dass man den laut Grundgesetz eigentlichen Souverän, den Bürger, eben nicht in den politischen Prozess einbinden will.

Spricht das, was ich darlege, gegen das gegenwärtige Grundgesetz oder gegen eine von dir präferierte Volkksentscheidung?

Und weiter: Jemand der Angst vor der direkten Meinung des Volkes hat, kann m.M.n. kein Freund der Demokratie sein.

Ist meine Idee von Demokratie nicht die noch bessere? Dagegen sind doch Volksentscheide die reinste Entmündigung (wenn man mit einbezieht, dass es auch da Minderheiten gibt, die ihre Ansichten gar nicht durchgesetzt sehen)?

Mir ist klar, dass das, was ich aufzeige, eben auch eine "Erweiterung" des Verständnisses von DFemokratie ist. Aber ist sie falsch?

Oder nur abzulehnen, weil sie weder in das System der parlamentarischen noch der Volksdemokratie passt?

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Die AFD ist halt die Bildzeitung unter den Parteien. Die fängt die Doofen der Gesellschaft ein, welche unbedarft genug sind, sich auf die Geschichten ebenfalls unterdurchschnittlich mit Verstand gesegneter Politiker einzulassen.

In einer Demokratie ergibt sich ein Problem, wenn die Doofen die Mehrheit stellen.

Ich habe mir letztens auf YouTube noch die Rede einer AfD-Landtagsabgeordneten angehört in der sie heftig über die FDP hergezogen hat, inklusive persönliche Vorwürfe gegen einen ehemaligen Landesminister.

Heisst das, sie ist undemokratisch und demokratiefeindlich, weil sie gegen eine gewählte Partei hetzt?